Jamie

Jamie Leaves
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Aurelin schrieb:
Wenn wir eine dritte, wirklich neue Begrifflichkeit entwickeln könnten, wäre ich da auch für. Halt ein Begriff, der sowohl für ein neues Selbstverständnis als auch für eine eigene Qualität (selbstgewählte Ästhetik vor dem Anspruch der kommerziellen Ästhetik, einen möglichst großen Markt treffen zu müssen) steht.

Damit kann ich was anfangen! :) (denk, denk.....)

Joe Adder schrieb:
Wie waere es dann mit "affengeile" Hoerspiele?!
Find ich super, würd ich aber auch nicht auf ein Kinderhörspiel schreiben! ;)
 

aurelin

Where ist online?
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Kommerziell? Independent? Frei? Ist doch sowas von egal, oder...? "HOERTALK.DE - Die Community für Hörspielmacher" steht oben auf dieser Seite. Da ist alles drin ;-)

Den möchte ich noch mal aufgreifen und erklären:
Bei vielen früheren Rezensionen innerhalb des Forums tauchte immer so was auf wie:
"kommerzielles Niveau", "kann sich mit kommerziellen Hörspielen messen", etc.
Da stand also die Denke hinter, dass wir uns an der kommerziellen Szene messen. Es geht ja jetzt viel mehr darum, begrifflich herauszuarbeiten, dass wir damit gar nicht zu tun haben und noch darüber hinaus eine ganz eigene Qualität/Ästhetik haben (können), die kommerziellen Hörspielen selten möglich ist.

Bei der Autofahrt vom IHW stellten Marc und ich fest, dass wir beide so gut wie keine kommerziellen Hörspiele hören. Einfach, weil sie uns oft zu langweilig produziert sind. Da ging es also mit einem Mal nicht mehr um eine kostenlose Verfügbarkeit (so kommen wohl die meisten Hörer zum Independent-Hörspiel :D), sondern um eine eigene Qualität!
 

Dennis Künstner

Administrator
Teammitglied
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Es gibt auch freie Hörspiele von unterdurchschnittlicher Qualität die Geld kosten ;): http://www.tinnitushoerspiele.de/ueber-den-verlag/tinnitus-hoerspiele. Auf der Leipziger Buchmesse 2011 gab es für "Freie Hörspiele" auch eine extra Talkrunde auf der wir nicht eingeladen waren. Wir wurden nur zur Runde "Gratis Hörspiele" eingeladen. Ich habe mich über den Begriff und die Aussage von "frei" nicht schlau gemacht, gehe aber in dem Fall davon aus, dass der Markt damit wohl eher nur das Wort Ind(i)ependent auf einer gewissen art eingedeutscht hat und mit frei nicht kostenlos meint.
 

joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
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AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Nachtrag 3: "Indipendent" zieht warscheinlich genau die Erwachsenen an, die damals auch indipendent Musik gehört haben! Würd ich ein Hörspiel für diese Zielgruppe produzieren, würd ich "Indipendent Hörspiel" draufschreiben, bei einem Kinderhörspiel würd ichs glaube ich lieber lassen! :) (nur mal so aus dem Bauch heraus)
Da koennte man ja dann "Kinderhoerspiel" draufschreiben. :)

EDIT: Ist zwar jetzt ein bisschen kleinkariert, aber es schreibt sich "Independent". Hat nichts mit INDIana Jones zu tun. Sonst schmeisst man uns mit dem auch noch in den gleichen Sack!. :D
 

Jamie

Jamie Leaves
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Eine wichtige Information von Dennis, finde ich. Insofern müsste man doch tatsächlich überlegen, ob man sich ein neues Image verpasst, was die Qualität in den Vordergrund stellt. Mir gehts wie Aurelin und Marc, ich hör auch nur ganz selten und nach absolut ausgesprochenen Empfehlungen kommerzielle Hörspiele. Manchmal höre ich sie, wenn ich von einem Sprecher etwas lernen will. Aber die Freiheit in der Produktion sagt mir auch als Hörer mehr zu, wenn es um das Ganze geht! Ich fänds aber schon schön, wenn man auf der Messe in der Talk-Runde nicht zum Gratis-Hörspiel verkommt!


joe adder schrieb:
EDIT: Ist zwar jetzt ein bisschen kleinkariert, aber es schreibt sich "Independent". Hat nichts mit INDIana Jones zu tun. Sonst schmeisst man uns mit dem auch noch in den gleichen Sack!.
biggrin.gif

Ach, das war doch nur der Versuch, eine dritte Wortkombi ins Spiel zu bringen! Macht ne Peitsche in den Stempel und dann passt das Mit Indi! :rolleyes:
Danke für den Hinweis! ;) Ich hätt wahrscheinlich auch INDIANA mit "R" hinten geschrieben! :D
 
Zuletzt bearbeitet:

Paul

Wertentwender
Sprechprobe
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AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Es gibt auch freie Hörspiele von unterdurchschnittlicher Qualität die Geld kosten ;): http://www.tinnitushoerspiele.de/ueber-den-verlag/tinnitus-hoerspiele. Auf der Leipziger Buchmesse 2011 gab es für "Freie Hörspiele" auch eine extra Talkrunde auf der wir nicht eingeladen waren. Wir wurden nur zur Runde "Gratis Hörspiele" eingeladen. Ich habe mich über den Begriff und die Aussage von "frei" nicht schlau gemacht, gehe aber in dem Fall davon aus, dass der Markt damit wohl eher nur das Wort Ind(i)ependent auf einer gewissen art eingedeutscht hat und mit frei nicht kostenlos meint.

Weiß da jemand genaueres? Ich muss gestehen, dass der Begriff "Freies Hörspiel" vor dem kürzlich erschienenen Podcast #1 völlig an mir vorbeigegangen ist. Dazu sollte man sich für die Diskussion vielleicht mal informieren. Mal schauen, was ich finde.
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
Sprechprobe
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AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

wow...ich hätte nicht gedacht, dass wir mit dieser idee, einen allumfassenden begriff für unser schaffen zu finden, eine solche diskussion lostreten. :)
ich finde das alles hier sehr interessant, und ich habe auch noch nichts gelesen, dem ich ablehenend gegenüberstehen würde. auch die verwendung des wortes "frei" finde ich durchaus überlegenswert und treffend.

mir und aurlein ging es vor allem um das wieder aufkeimende lebensgefühl von damals, wenn man über indie-musik gesprochen hat. mal davon abgesehen, dass die indies durchaus kommerziell waren (sonst hätten sie ja nicht im plattenladen gestanden), ging es vor allem um das gefühl, da gibt es platten, bands, etc., die sich so darstellen und entfalten können, wie SIE es wollen...und nicht wie es ihre major-lables vorgeben. naja, und genau DAS machen wir hier.

ich glaube, dass jamie das schon wunderbar richtig aufgenommen hat...es geht hier eher um das gefühl einer bewegung, die also durchaus auch die produktionen von zb. den mindcrushers oder anderen kleinlables mit einbeziehen könnte (sofern sie dies wollen). indies haben sich selten um gängige hörgewohnheiten gekümmert und immer wieder eigene stile entwickelt, die später zu mainstream wurden. sie hatten - und auch da gebe ich jamie recht - immer etwas geheimnisvolles, etwas überraschendes an sich. vielleicht war das ihre magie.
nun muss ich allerdings eingestehen, dass meine ganz persönliche art der produktionen der von "kommerziellen" relativ nahe steht und ich nicht unbedingt mit innovativen produktionen aufwarte. :eek:dennoch gefällt mir der gedanke, "indie" zu sein. :cool:

ich bin mir jedoch nicht sicher, ob wir wirklich eine art stempel auf unseren covern brauchen, auf denen dieser (oder welcher auch immer) begriff drausfsteht. mir geht es hauptsächlich darum, auf die frage nach dem "was machst du denn?" sagen zu können: "independent hörspiele". - "was´n das?" - "ich mache hörspiele von hoher qualität, ohne ein großes lable oder verlag dahinter ...die kannste dir sogar kostenlos im netz runterladen." - PENG! :D

was ich jedoch nicht will, ist dass wir hier plötzlich den zwang aufkommen lassen, uns ein ganz spezielles lable oder eine begriflichkeit verpassen zu müssen. solcherlei bezeichnungen wachsen von selbst ...oder auch nicht. wir sollten das vielleicht auch nicht zu eng sehen. let it flow... :music:
 

ROH

Ryan
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Ich reihe mich dann da ein - ich denke Sven hat das auf den Punkt gebracht und Beipackzettel
noch den wichtigen Satz des Marketings-Aspekt im Wort "Indie" - dazugebracht.

George Lucas (StarWars) ist ein "Independent" Produzent.
StarWars ist eine "Independent-Produktion". Das ist so eine Sache, die muss man sich immer
mal wieder auf der Zunge zergehen lassen, aus heutiger Sicht.

"Unabanhängig" bedeutet nicht "unkommerziell", sondern letztendlich - du kannst (im Gegensatz
zu (hier Studio) anderen) machen was du willst.
Das heißt du hast die volle Kontrolle, über alle Aspekte eines Projekts und auch eigene Ziele.
Es ist letztendlich immer nur die "Abweichung" vom "Standard" (egal ob Musik, Film, Hörspiel)
oder "der festen Norm".

Genau dasselbe steckt in dem Wort "frei". Aus reinem Zeitgeist würde ich wahrscheinlich auch
eher zu "Frei" tendieren, weil meine Unterscheidung ist:
"kommerzielles Projekt" oder"unkommerzielles Projekt"
- das kann beides auch Independent/Frei sein oder Total nach Norm.

Dann werden Begriffe wie Qualität (egal ob künstlerisch, ausführungstechnisch etc.) erst relevant,
weil ich bei einem kommerziellen Projekt erwarte, dass das Preisleistungsverhältnis stimmt, ganz
gleichgültig wie das aussieht. Bei einem unkommerziellen Projekt darf dieses Verhältnis in beide
Richtungen extrem auseinander scheren.

In diesem Sinne ist für mich aber auch ein Straßenmusiker, der mit dem Hut auf der Straße steht
und davon lebt - KEIN kommerzieller Künstler.

"ich mache hörspiele von hoher qualität, ohne ein großes lable oder verlag dahinter ...die kannste dir sogar kostenlos im netz runterladen." - PENG! :D

Ja. "Peng". - Das find ich gut. Unterschreib ich so weg, was du sagst - ganz egal wo in der Kunst.

Gruß
Ryan
 

Karpatenhund

Karpatenhund
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Nachtrag 3: "Indipendent" zieht warscheinlich genau die Erwachsenen an, die damals auch indipendent Musik gehört haben!

Die Einschätzung, dass die Indie-Bewegung eine Bewegung von "damals" ist, halte ich nach wie vor für falsch. Der Begriff ist heute beliebter als eh und je - bloß wird immer unklarer, was damit gemeint ist.

Ich glaube kaum, dass irgendjemand begrifflich trennen kann zwischen dem, was mal als Independent-Bewegung begonnen hat und dem was irgendwann damit ettiketiert wird. Im Indie-Regal stehen Stadionfüller wie R.E.M und Placebo neben Bands, die nur ganz wenigen Leuten bekannt sind. Alles geile Musik, ohne Frage. Aber die Bedeutung des Begriffs "independent" wird halt immer unklarer.
Liegt auch daran, dass viele Künstler und Labels, die vor Jahren mal als "independent" angefangen haben, irgendwann durchaus bei großen Labels sind - man den Begriff aber trotzdem weiterhin auf diese Künstler und Labels anwendet.
Als Beispiel nehme ich mal das deutsche Independent-Label "L'Age D'or", was dann aber einen Deal mit dem Major "Polydor" einging - wer bekommt sowas als normaler Musikhörer mit oder kann das auseinanderhalten?
 
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ansuess

Andy Suess
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Es gibt auch freie Hörspiele von unterdurchschnittlicher Qualität die Geld kosten ;): http://www.tinnitushoerspiele.de/ueber-den-verlag/tinnitus-hoerspiele.

Bei Tinnitus bin ich befangen, da ich a) mit Natalie zusammenarbeite und b) für Tinnitus demnächst selber ein Hörspiel produziere. Und wenn man sich z.B. das "Heute überfallen wir die Polizei" mal anhört.. ist das gar nicht so schlecht, wie man am Anfang denkt.

Aber um zum Thema zu kommen (wollte ja auch was dazu schreiben): Ich verbinde mit "Independent" immer ein Nieschenprodukt.. etwas, was nicht jeder hört/sieht und was in großen Teilen unbekannt ist. Wenn zu mir jemand sagen würde: "Ich spreche in Independent Hörspielen.", dann würde ich denken: "Achso, der spricht zwar Hörspiele. Aber alles unbekannt und wahrscheinlich mindere Qualität." (Das es nicht so ist, weiß ICH.. aber weiß das auch der, mit dem ich mich unterhalte?)

Ich hatte ja schon mal kurz anklingen lassen, das ich meine Tätigkeiten meist als "Ich bin Hörspielsprecher in freien, professionellen Produktionen." bezeichne. (Und dann folgt immer eine kurze Erklärung, was ich meine. Als Musterbeispiel führe ich immer "Die Windsängerin" an.) Meist sind die Personen, mit denen ich mich unterhalte dann auch sehr interessiert. (Komischerweise habe ich erst 1 neues Mitglied gesehen hier im Forum, das sich durch meine Propaganda angemeldet hat.. grml)

Aber was ich auch bei einem Workshop mitbekommen habe (und was dann auch noch Schwarz auf Weiß in dem Seminarscript steht): Es wird sogar gewarnt davor, in "freien" Hörspielen mitzuwirken! Und das fand ich eine Bemerkung, die ich natürlich so nicht stehen lassen konnte und wollte und mich zu einer Diskussion verleitet hat, wo der Verantwortliche leider nicht teilnahm. (Ums ehrlich zu sagen: Ich hab mich total geärgert und wollte dem Manne an die Gurgel gehen... nur meine.. äh.. mir selbst angeeignete Erziehung hielt mich davon ab.. )
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
Sprechprobe
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AW: Freies Hörspiel vs. Indipendent Hörspiel

Hallo miteinander,

nachdem ich mir so die Diskussion durchgesehen habe und ich nicht so recht wusste, mit welchen Begrifflichkeiten man sich hier betiteln sollte, kommt man immer zum eigentlichen Problemen: Namen sind Schall und Rauch. Was die Hörspiele ausmacht, lässt sich gerade in unserem Fall nur an dem Hörspiel bzw. an der Hörspielreihe selbst fest machen. Ein "frei" oder "indy-pändent" Hörspiel mit einem unkommerziellen Hörspiel aus einer Internet-Community zu bezeichnen, halte ich für etwas zu oberflächlich. Vermutlich kommt dieser Eindruck auch daher, dass man sich überall gerne Zaubernamen für seine Produkte ausdenkt, die in Wirklichkeit weder neu noch unbedingt für jedermann praktikabel sind (Green IT, Cloud Computing, Consulting statt Softwareentwickler, Praktikum statt Vollbeschäftigung,Twixx statt Raider)...

Ich weiß nicht ob es wirklich Sinn macht, sich in eine halbgare Schublade zu stecken oder ob man da einen neuen Zauberbegriff aus dem Ärmel schütteln muss, um sein Lebensgefühl bei unseren bzw. ähnlich gearteten Produktionen auszudrücken.

Sorry, bin halt geschädigt vom schlechten Macketing.


Viele Grüße.
 

Ohrenblicker

Vollaudiot
AW: Freies Hörspiel vs. Independent Hörspiel

Angesichts der Tatsache, dass hier schon mehrere User an der Schreibweise des Worts indipändändt gescheitert sind, dürfte sich die Frage nach einer offiziellen Nutzung des Begriffs erübrigt haben. ;)

Ich finde die Begründung aber durchaus interessant, dass damit alte Erinnerungen verbunden werden und ich plädiere dafür, dass jeder das Recht hat, seinem Hörspiel eine Bezeichnung seiner Wahl zu geben: Rock'n'Roll-Hörspiel, Punk-Hörspiel, Jazz-Hörspiel und Metal-Hörspiel, warum nicht?

Besser als alte Begriffe aus der Mottenkiste finde ich aber, neue Begriffe zu erfinden. Stefan Kaminski führt ja u.a. ein Schwarz-Weiß-Hörspiel auf (großartige Wortschöpfung!) und macht nach eigenen Angaben "3D-Hörspiele". Das ist wahre Kreativität!

Letztlich ist es meinen Ohren egal, wie ein Hörspiel bezeichnet wird, wenn es gut gemacht ist. Und auf meinen alten EUROPA-Kassetten steht auch nirgendwo "Kommerzielles Hörspiel" drauf, es sind eben alles einfach Hörspiele. :)
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
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AW: Freies Hörspiel vs. Indipendet Hörspiel

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe. Findest du es ärgerlich, dass die Leute alles kostenlos haben wollen (im Sinne von: "Alle folgen der 'Geiz ist geil'-Mentalität und sind nicht mehr bereit, für erbrachte Leistungen angemessen zu bezahlen) oder ärgerst du dich darüber, dass kostenlos als minderwertig gilt und die Leute nur dann Qualität anerkennen, wenn sie etwas dafür bezahlen müssen?
ganz genau, sowohl als auch...
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
Sprechprobe
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AW: Freies Hörspiel vs. Indipendet Hörspiel

Ich finde, wir machen Hörspiele zum Sehen :D
 

BigBear

Witzepräsident
AW: Freies Hörspiel vs. Indipendet Hörspiel

Ich meine ich möchte nur wissen, wo und in welchem Zusammenhang der zu suchende Begriff später auftauchen soll.

Das ist eine berechtigte Frage. Immerhin hat sich der Begriff der 'freien Hörspiele' einen recht guten Namen gemacht. Und die freie Hörspielszene ist ja weitaus mehr als nur Hörspielprojekt. Da erscheint es mir weit hergeholt zu sein, wenn man für eine ganze Szene eine Begrifflichkeit ändern will. Bei einem einzelnen Label mag es vielleicht angebracht sein, den Hörspielen den Stempel 'Independent' aufzudrücken, wenn man sich dadurch von der Masse abheben kann. Ich persönlich ziehe das freie Hörspiel dem independent Hörspiel vor, und ich denke, im Sinne der gesamten Szene sollte man bei Altbewährtem bleiben. Apple würde ja auch nie auf die Idee kommen, den Firmenname in Birne zu ändern ... ;)
 

Thuda Dragon

Admin in Pension
Teammitglied
AW: Freies Hörspiel vs. Independent Hörspiel

Schön gesagt BigBear! :lach:
 

Marie

Elfchen
Sprechprobe
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AW: Freies Hörspiel vs. Independent Hörspiel

Ich muss zugeben, ich hab leider nicht alle Beiträge hierzu gelesen, aber aus meiner Sicht ist das Wort "Independent" bei uns einfach fehl am Platz aus dem folgenden Grund: Independet gibt automatisch schon eine Richtung vor, nämlich den Gegensatz zum Mainstream, ebenso wie es mit "Alternativ" wäre. Wir haben hier aber durchaus auch Hörspiele, die von der Story her sehr klassisch und "mainstream" sind - was ja auch überhaupt nichts Schlechtes ist! Aber ich fände für uns die Bezeichnung "Freies, unkommerzielles Hörspiel" besser. Das trifft es meiner Meinung nach genau auf den Punkt, denn auch kommerzielle Hörspiele können "frei" sein.

Auerdem hab ich was gegen Anglizismen. :lach:
 

Watchman

Christian Loges
AW: Freies Hörspiel vs. Independent Hörspiel

Independent passt als Begriff immer dann ganz gut, wenn man zu Ausdruck bringen möchte, dass man Produktionen macht, die Abseits des Mainstreams stehen, der zumeist von den großen Labels diktiert wird. Was die Hörpiele des Hoerspielprojekts angeht, ergibt sich aber das Problem der Trennschärfe, denn einige der Produktionen sind durchaus im Mainstream anzusiedeln und außerdem lässt sich der Begriff "Independent" auch gut auf die große Zahl von kleinen Labeln anwenden, deren Inhaber tagsüber ihren Berufen nachgehen und quasi in der Freizeit Hörspiele produzieren, die sie zwar verkaufen, jedoch schon froh sind, wenn die Unkosten wieder reinkommen. Wenn das Hoerspielprojekt seine Hörspiele als "Independent-Produktionen" labeln würde, käme man unter Umständen mit den kleinen kommerziellen Schmieden in einen Sack, was man ja eigentlich nicht will.

Im Grunde gibt es nur zwei Kategorien: kommerzielle und unkommerzielle Hörspiele (bzw. Profit oder Non-Profit). Jedes Label, dass Geld verdienen muss, muss sich auch dem Markt in irgendeiner Weise beugen, wenn es nicht pleite gehen will. Die Non-Profits (z.B. das Hoerspielprojekt) haben dieses Problem nicht und konnen eben auch die Hörspiele produzieren, für die es vielleicht keinen ausreichend großen Markt gäbe.

Daher sollte man weiterhin von freien oder non-profit Produktionen sprechen, wenn man einen Anglizismus bemühen will.

P.S.: Wann benennen wir uns eigentlich endlich in "Hoer-Gespräch" Forum um? :D
 
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