dieVERdener

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Guten Morgen, liebe Gemeinde

Ein Problem, das ja auch hier immer wieder schon mal genannt wurde, der Albtraum der Cutter: Zischlaute, Klicks und Klacks. Bei uns taucht dieses Problem vermehrt auf. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass ich/wir immer kritischer werden, was die "Klangreinheit" betrifft, zum anderen liegt es natürlich auch daran, dass man einer Stimme und "dem Sprechen" jeden Monat Lebenszeit, jedes körperliche Zipperlein und jede noch so kleine Erkältung anhört.
Ich habe mal ein ganz furchtbares Bespiel angehängt und dazu meine Frage(n):
sind das alles Sprechfehler - oder kann das auch was anderes sein?
kann man was dagegen tun - im Vorfeld und (bedingt) auch im Nachhinein (Stickwort de-esser/aber auch gegen die "Klicks"?)


Vielen Dank für Eure Hilfe.
 

Stefan Hartlein

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Sprechprobe
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Hört sich irgendwie wie ein zu krass eingestelltes Gate, vielleicht auch DeEsser an.

Das sind auf jeden Fall keine Bodysounds (Mensch oder Technik), und auch kein Einsprech Fehler.

Es ist auch viel weißes Rauschen drin.

Lg
Stefan
 

dieVERdener

Mitglied
Hört sich irgendwie wie ein zu krass eingestelltes Gate, vielleicht auch DeEsser an.
ernsthaft? Das ist völlig ungefiltert. Das komische ist, dass es - vielleicht auch nur gefühlt - jetzt vermehrt auftritt. De-esser ... warte mal .......



Arrrrgh!!!!!! Das könnte es gewesen sein. Wir haben ein Rode-Caster-Pro. Da sind de-esser, Kompressor etc "eingebaut". War bislang auch ausgeschaltet, aber ich habe vor einiger Zeit mal ein Firmware-Update ..... muss ich mehr sagen??????? 😰😈

Das muss ich jetzt nur noch meiner Frau beibringen, dass einige Stunden Sprecharbeit nun leider völlig für die Tonne waren.

Vielen Dank
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
Sprechprobe
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Für mich klingt das eher nach einem leicht zu trockenem Mund. Wenn die Zunge sich vom Gaumen beim K-Laut (Marienkäfer) löst, gibt es diesen Klicklaut der sich durch das Mikro natürlich überdeutlich abzeichnet.
Auch wenn man mit etwas zuviel Anspannung spricht, kann das passieren.

Daher, immer schön Wasser trinken, eine Zeit vor dem Einsprechen und währenddessen. Und Lockerungs- und Atemübungen machen.
 

Stadtvampir

Stadtvampir, Autor, Sprecher, Musiker
Vom De-esser kommt das nicht. Ein de-esser ist ja nur ein Kompressor in einerm speziellen Frequenzbereich. So wie die Aufnahme rauscht macht ein Gate sicher sinn, aber mitten im Wort geht der nicht mal eben zu und wieder auf. Meine Vermutung bei Knackser ist 1. der Audiotreiber. Eventuell hast Du die Latenz zu niedrig eingestellt ( I/O Puffergröße ). Das macht man ja häufig, wenn man sozusagen kein Direktmonitoring hat, der rodecaster pro hat das aber, also kann man die Puffergröße groß machen bei z.B. 256 oder 512 sollte nichts mehr knaxen. 2. Die zweite Möglichkeit ist das Ihr zu laut Pegelt, sodass das Mikrofon in sich übersteuert ( aber bei dem Rauschen während des sprechens würde ich das fast ausschließen).
 
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Rainbowberry

beerig gut
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@dieVERdener

Hast Du Deine Frau beim Einsprechen technisch begleitet? Und da ist Dir das nicht aufgefallen? Oder hat sie es alleine runtergerasselt und das wird nun im Nachgang editiert?

Schwer u rekonstruieren, wo dann genau der Fehler bzw die Ursache liegt. Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Klickgeräusch vom Mund ist. Manche Menschen haben das Problem mehr als andere. Ich habe bei Dir auch viel Geklickse und weiß nicht, wieso. Da kann ich trinken wie ein Loch, das bringt nichts. Muss an der inneren Mundanatomie liegen ;P So Passagen lassen sich ja fix neu einsprechen. Sollte halt möglichst am selben Tag/Verfassung sein oder der Sprecher muss sich nochmal hören und einschwingen. Soviel wird bestimmt nicht deswegen in der Tonne landen oder? :O

Dieses "nk" ist auch ne blöde Stelle. Solche Stellen müssen bedacht gesprochen werden. Die Erfahrung muss man auch erst einmal machen. Besser die Silben absetzen, ohne Schnalzen, sauber bleiben. Ist nicht immer einfach als Sprecher, aber dafür ist man ja einer^^ Marien-(!)-käfer.. Aber vllt wars ja doch technisch.. ich kann mir echt beides vorstellen.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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Ich stimme @Alex zu und behaupte auch es liegt am sprechen (und trinken :)).
Und ich stimme @Stefan Hartlein zu, da ist 'ne Menge Rauschen drin.

Was das Teschnichsche angeht: Ich verwende beim Sprechen eigentlich grundsätzlich kein Gate, sondern wenn, dann eher einen Expander, mit einer Ratio von um und bei 1:2. Ich habe bisher noch kein Gate so hinbekommen, dass es für mich wirklich Sinn macht, gut klingt und bei leiseren Anfangskonsonanten auch wirklich gut wieder aufmacht. Außerdem mag ich es nicht, wenn praktisch alles, was noch an Signal da ist, hart weggegated wird.
Und was den De-Esser angeht: Ich denke eher dass die wie ein dynamischer EQ arbeiten und nicht so sehr wie ein Kompressor. Ist vermutlich aber auch eine Mischung aus beidem und dann noch spektral angelegt. Aber das alles nur am Rande :)
 

dieVERdener

Mitglied
Hast Du Deine Frau beim Einsprechen technisch begleitet? Und da ist Dir das nicht aufgefallen? Oder hat sie es alleine runtergerasselt und das wird nun im Nachgang editiert?
technisch begleitet? Machst du Witze?! :)
Im Ernst: natürlich wäre es einfacher, wenn ich das schon beim Aufnehmen mitbekommen würde, aber unsere Arbeitsweisen sind andere. Meist nimmt sie auf, wenn ich bei der Arbeit bin - zumal es dann schön ruhig im Haus ist.
Aber selbst wenn ich auch daheim bin, werde ich rausgeschmissen. Wir sind keine Profis. So wie manche Männer nur alleine pinkeln können, kann sie nur ganz alleine aus sich rausgehen und einen Text so sprechen, wie sie es sich vorstellt.

Jetzt steht immer stilles Wasser in der Nähe, sie achtet beim Sprechen selbst mehr drauf, ob es evtl. geklickt hat und wiederholt dann gleich - und mit dem, was dann immer noch da ist, muss ich einfach leben und es nachfrickeln ....
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Wenn man dann doch zu oft Hand anlegen muss und die stets manuell und vielzählig rausfrickeln muss, würde ich mir allerdings doch ein wahnsinnig viel Zeit sparendes Repair-Tool zulegen (z.B. iZotope RX Elements), welches die nervigen Clicks&Klacks automatisch und zuverlässig entfernt. ;)

Gibt sicherlich auch was kostenloses an DeClicker im Netz, aber ob die was taugen, weiß ich allerdings nicht.
 

dieVERdener

Mitglied
oh! Das hört sich doch sehr interessant an! Wir müssen uns da einfach mit Technik ein wenig helfen und da wäre das natürlich großartig. Nutzt du selbst auch so ein anderes tool, oder wäre das von iZotope das deiner Wahl? Wie kompliziert ist das in der Bedienung?

Nachtrag:
und auf die Gefahr hin, mich hier völlig zum Deppen zu machen - aber hier ist das iZotope doch mit drin, oder? Ich blicke bei diesen bundles, Angeboten, Specials etc oftmals einfach nicht durch....
 
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soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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iZotope RX ist `n Studiostandard für Repair und Cleaning.

Sicher, für Einsteiger sieht iZotope`s RX (Elements) auf den ersten Blick nicht nur sehr komplex aus, sondern kann es insofern natürlich auch sein, weil da richtig richtig tief in die Materie eines Audiofiles eingedrungen werden kann.
Aber das sind wiederum dann auch Mastering-Geschichten für sehr umfängliche Reparatur und Restaurationsgeschichten.

Für das simple DeClicking ist es jedoch wiederum völlig easy peasy zu handhaben.
Das Audiofile wird ins Programm eingeladen (oder läuft als PlugIn in deiner DAW mit), das File wird automatisch auf Clippings, Clicks, Rauschen usw. analysiert und schlägt dir letztlich drei Reparaturoptionen" vor, unter der du nur noch auswählen brauchst.
Für diesen Zweck äußerst simpel.

Aber zu empfehlen wäre auch u.a. SoundForge Audio Studio16, welches es gerade im Deal bis zum 18.5. für 39€ gibt... und mehr der klassische Audioeditor und Arranger ist... UND zudem noch iZotopes Ozone Elements (einfache, aber sehr effiziente automatische Mastering-Suite) mit an Bord hat ebenfalls für DeClicking, den sehr sehr guten Audio Restoration Effekt dabei hat, den ich früher mit dem alten SoundForge nutzte (damals war es noch Sony SoundForge) und sehr effektiv ist.

Beide Tools erfordern ihre Einarbeitungszeit, aber wenn du schon mit einem Audioeditor gearbeitet hast, dann kommst mit beiden eigentlich auch relativ fix klar ;).

Es gibt sicherlich noch etliche andere gute Software (kostenfreie wie kostenpflichtige wie z.B. Steinbergs WaveLab), aber über diese kann ich halt nichts sagen, da ich diese nicht so aus der Praxis kenne.
 
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soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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RX (und anderes von iZo ) ist in diesem speziellen iZo-Bundle mit drin.

Aber ich weiß was du meinst wenn du sagst, dass man da bei den ganzen Bundles und anderen Wundertüten nicht mehr so recht durchblickt... denn mir geht es genauso ;)

Ich selbst bin kein großer "Bundle & Cloud" Freund, was nicht bedeuten soll, dass derlei "Bundle-Aktionen" nicht okay wären.
Ich habs wegen Support und Updates halt immer lieber direkt vom/beim Hersteller und die Tools auf meiner Kochplatte.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
De-Esser als dynamisch EQs, sollen der heißeste Schei... sein, seit geschnitten Brot Und was diese Repair Plug-Ins leisten versetzt mich immer wieder in Staunen.
Doch schon seit den Alchemisten wissen wir, daß man aus Sch... kein Gold machen kann; wenn man von Guano als Dünger einmal absieht. :)

Damals, kurz nach'm Kriech, wir waren arm und hatten nix ...
oder auch schon vor einiger Zeit, da hatten wir Computer, die mit 64 KB schon so viel RAM hatten, daß wir unser Jahres-Einkommen (in Form von Taschengeld und sonstigen Einnahmen) dafür ausgeben mussten.
Aber irgendwie haben wir es hinbekommen, daß wir trotzdem ganz gut klingende Sachen aufgenommen haben. Stichwort Portastudios, wem das noch etwas sagt, 4 Spuren auf Compact-Kasetten, inkl Bandsalat. :)

Ich bin ein großer Freund davon dem ADC ein möglichst optimales Signal anzubieten. Also maximal möglicher Pegel minus ein paar dB; zur Sicherheit. Möglichst wenig Rauschen und so wenig wie möglich an Phasenschweinereien, sprich kein Standard-De-Esser, kein EQ, kein Kompressor, kein Gate, kein Expander ,... , lediglich ein Brickwall Limiter, damit es nicht zu häßlichen digitalen Verzerrungen kommt, weil es der ADC nicht packt.

EQs arbeiten mit Phasenschweinereien, die meisten De-Esser drücken nicht nur die Zischlaute zusammen, irgendwie alles nicht wirklich schön.
Aber irgendwie geht es kaum anders. Nun beim De-Esser schon, aber bei den EQs in der analogen Welt noch nicht.

Ich verwende bei Sprache immer einen, wenn auch dezenten De-Esser vor dem ADC. Damit bekommt man die Transienten der Zischlaute in den Griff und kann so mehr Nutzpegel fahren.
EQ würde ich immer in der digitalen Welt fahren. Zum einen, weil die Reproduzierbarkeit viel einfacher ist und weil es statt mit Phasenschweinereien mit FFTs zur Sache geht. Das ist präziser und ein Stück weniger verfremdend.

Doch wenn man dem ADC ein schwaches Signal, womöglich noch mit einem schlechten S/N Verhältnis anbietet ... nun ... Garbage in, Garbage out.

Für mich ist eine weitere Sache sehr entscheidend:
Es ist soooo wichtig die jeweils optimale Position für das Mikrofon bei der Aufnahme zu finden. Das geht bei Sprache noch einigermaßen zügig, bei Instrumenten wird es schon spannender, Konzertflügel sind herausfordernd und all das wird von der Aufnahme eines symphonischen Orchesters, eventuell mit Orgel, getoppt.

Wenn man da nicht mit möglichst hochwertigen Wandlern von Akustik in Strom daran geht, wird das nicht besser, egal welche Plug-Ins eingesetzt werden. Es muß ja nicht immer gleich Schoeps sein, aber die machen in dieser Hinsicht einen wirklich guten Job.

Ich habe mal einen Bericht über Bob Clearmountain gesehen. Für mich ist er der Meister des "heiß angefahrenen Mehrspurbandes". Er weiß sehr genau wieviel Pegel es maximal sein darf, damit es noch nicht übersteuert, aber die Bandsättigung schon in den Klang eingreift. Master of Sound. Doch auch er tut sich sehr schwer das in der digitalen Welt zu reproduzieren. Seine Aussage dazu: Wenn es zu lange dauert oder nicht so klingt, wie ich es hören will, dann kommt ein 2" Band auf die Studer oder Tascam und dann wird das gut. Sic est!

Ja, diese IZotope Plug-Ins sind schon SEHR erstaunlich und wirklich beeindrückend in Ihrer Leistungsfähigkeit.
Meistens ist es jedoch viel einfacher und von besserer Sound-Qualität, wenn man einen Re-Take macht und ein paar Tips für die bessere Klanggestaltung gibt. Da braucht es manchmal nicht viel, aber es nutzt gewaltig.
Ich höre das hier immer wieder sehr deutlich, wie schnell der Sound besser wird, wenn man ein paar Regeln beherzigt und gewissenhaft anwendet.
Das würde ich auch gerne den Blöddschköppen von Radiosprechern mal auf die Stirn tätowieren: Ich darf nicht ploppen. Was einem da manchmal angeboten wird, ist so mies, da ist die schlechteste Sprechprobe hier noch Gold dagegen.

Kurz gesagt: Wenn sich die Aufnahmesituation nicht mehr reproduzieren lässt oder es sehr aufwendig wäre, dann sind diese Repair-Plug-Ins ein großer Segen. Doch wenn es sich mit einem Re-Take und ein paar TIps zur besseren Klanggestaltung heilen lässt, würde ich das immer vorziehen.
Ein, zwei Zentimeter am Mikro vorbeisprechen und schon ploppt nichts mehr. Kein EQ, kein Kompressor oder sonstige Wunder Plug-Ins nötig, einfach guter Sound. ;)
Auch der Abstand zum Mikrofon ist ein Gestaltungsmittel, daß für meinen Geschmack zu selten eingesetzt wird.
Oder wie man auch ohne Plug-Ins, mit ein bißchen Hall, EQ und ein Schuß Automation Tiefe in die Hörsituation bekommt ... allles keine Raketenwissenschaft und wirklich sehr simpel und dennoch großartig, wenn man denn weiß was man da tut und warum.

Aber man kann das auch alles mit Plug-Ins machen. Geht auch, klingt vielleicht gar nicht mal schlecht, but you can't beat the real thing. :)

Ich merke das gerade bei Ambisonic Aufnahmen ganz krass, wie sehr es darauf ankommt an der richtigen Stelle zu stehen. Ein Mikrofon nachträglich (post pro) in den Griff zu bekommen, ist manchmal schon herausfordernd, aber wenn es um 4 Mikrofone geht und deren Korrelation und Phasenlage den Ausschlag gibt, dann wird einem klar, daß man in der Post-Pro Vieles, aber leider nicht alles retten kann.

just my 2 cents
 
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