AW: Korrekte Aussprache "-ig"
Vor zwei Jahren hatte ich dazu eine kleine Geschichte erfunden, habe ich eben entdeckt:
Höflich aber eben auch listik legte der königliche Narr seinem Könik nahe, das eine oder andere -ik auszumerzen wäre doch zu verschmerzen, denn dann erschiene es nicht mehr wichtik sondern sogar wichtich und, ja ruhich auch richtich und stimmich, denn wenn auch nach wie vor ländlich üblich, sei die Sprache im Lande dann nicht mehr so heftich spitzich sondern reicher und dadurch eben auch witzich und farbich, und spritzich.
Der Könik fand den Gedanken lustik, ja sogar lustich und fühlte sich mit einemmal wieder als Könich und auch rüstich. Das war erbaulich:" Das ist herrlick! Alles bisherige erkläre ick also für nicht-ich! Wer bisher dachte, der Sprache mächtik zu sein, der ist per königlichen Dekretes ab heute nunmehr ihrer "mächtich", durchaus tagsüber wie auch nächtlick. Ist das nicht schich? Ick werde förmlich eine Ministerrunde einberufen, mich mittich in ihr erheben und sprechen: Endlick ist es soweit! Fürstlick von des Herren Gnaden und um das Geschich unseres Volkes herzlick bekümmert, erlasse Ick den Befehl, von nun an sprachlick bunter voranzusprechen. Was gestern richtig schien, ist nicht mehr schicklick aber heute richtich. Meine Wenichkeit wird hier kräftich ein Beispiel geben. Damit folge ick zutiefstinnich dem Rate meines Narren, dem ick mick herzlick verbunden fühle. Wird nun hoffentlick ein Traum wahr und fürderhin unsere schöne Landessprache merklick veredelt, wird gleichzeitich herzerfrischend natürlick und höflick. Lasset uns denn also endlick heutich werden und sportlick die Zunge entfalten. Als ewich gestrich gelten möge ab jetzo nun jeder, der andres verficht..."
"Ähhh, verfickt...", sprach da der verzweifelnde Narr "...radikal, wie Euer Hoheit nun sind: Ihr wolltet sagen "verfickt"
Nun, von dem Narr ward nicht mehr gehört und auch die Ausspracherevolution, kaum ausgerufen, köpfte bereits ihre ersten Kinder. Die Spuren davon spüren wir heute noch auf der eignen Zunge.