Thuda Dragon

Admin in Pension
Teammitglied
AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Ja, das ist eine ziemlich erscheckende Entwicklung die unter Sprechern derzeit nicht gerade für Begeisterung sorgt.
Der Spot den Detelf auf seiner facebook-Seite verlinkt (HUK Coburg) hat ist da ein gutes Beispiel, als Sprecher zuckt man dabei sofort ungläubich zusammen. :lach:
 

Nero

Anne
AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Aber ich muss nochma fragen (haltet mich für blöd, aber seis drum):
Es geht doch nur um die Aussprache bei Medien (Film, Werbespot, Hörspiel etc.) oder?
Man sagt nicht normal "ungläubich" sondern "ungläubig"?

Weil meine Dozentin spricht -ig auch immer als -ch aus
und meine Gedanke ist jedes Mal "entweder ist das Dialekt oder sie hat mal in der Branche gearbeitet"
weil normalerweise spricht man doch nicht so?!

Grüße
 

Thuda Dragon

Admin in Pension
Teammitglied
AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Richtig ist "ungläubich" und nicht "ungläubig". Ebenso sagst Du zum Beispiel auch "gutmütich" und nicht "gutmütig" usw.
 

Kolibri

Hannah
Sprechprobe
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AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Ich zwinge mich gerade dazu, das immer so zu sprechen, dabei macht das bei uns wirklich niemand.
Wahrscheinlich ist Süddeutschland auch ein schlechtes Beispiel, aber eigentlich dachte ich immer ich spreche reines Hochdeutsch...
Hm... scheinbar nicht.
Aber ich kenne auch fast niemanden der das immer richtig ausspricht.
Sven, (oder andere) sprichst du das im normalen Sprachgebrauch immer richtig aus? Oder musstest du dir das auch erst angewöhnen?
 

Nero

Anne
AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Also ich spreche -ig immer als -ig aus.
Mit -ich klingt das einfach nur grausich. ^^
 

Ohrenblicker

Vollaudiot
AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Es ist schon regional unterschiedlich, in Süddeutschland und Österreich beispielsweise sagt man "ik", beim Bayerischen Rundfunk ist das sogar gewollt, dass man den regionalen Akzent spricht, aber im Hochdeutschen eben nicht (siehe Ausspracheduden). Bei einem Werbespot für ein bayerisches Weizenbier ist es legitim "ik" zu sprechen, weil es zur Region passt. Bei einer Versicherung ist es schon etwas seltsam.
 

bob7

__________________
AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Aber ich muss nochma fragen (haltet mich für blöd, aber seis drum):
Es geht doch nur um die Aussprache bei Medien (Film, Werbespot, Hörspiel etc.) oder?
Man sagt nicht normal "ungläubich" sondern "ungläubig"?

Weil meine Dozentin spricht -ig auch immer als -ch aus
und meine Gedanke ist jedes Mal "entweder ist das Dialekt oder sie hat mal in der Branche gearbeitet"
weil normalerweise spricht man doch nicht so?!

Grüße


Doch, normalerweise spricht man so Hochdeutsch. Alles andere ist und klingt regional eingefärbt (ist auch in Ordnung - aber nicht für überregionale Mediensprecher).

Empfehlung zum Thema:
- Tolles Hörbuch, das das Thema prima aufbereitet
http://www.amazon.de/Ich-REDE-Ein-Hoch-Deutsch/dp/3981426835

- Duden Band 6 - Das Aussprachewörterbuch
http://www.duden.de/shop/nachschlagen/das-ausspracheworterbuch
 

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Vor zwei Jahren hatte ich dazu eine kleine Geschichte erfunden, habe ich eben entdeckt:

Höflich aber eben auch listik legte der königliche Narr seinem Könik nahe, das eine oder andere -ik auszumerzen wäre doch zu verschmerzen, denn dann erschiene es nicht mehr wichtik sondern sogar wichtich und, ja ruhich auch richtich und stimmich, denn wenn auch nach wie vor ländlich üblich, sei die Sprache im Lande dann nicht mehr so heftich spitzich sondern reicher und dadurch eben auch witzich und farbich, und spritzich.
Der Könik fand den Gedanken lustik, ja sogar lustich und fühlte sich mit einemmal wieder als Könich und auch rüstich. Das war erbaulich:" Das ist herrlick! Alles bisherige erkläre ick also für nicht-ich! Wer bisher dachte, der Sprache mächtik zu sein, der ist per königlichen Dekretes ab heute nunmehr ihrer "mächtich", durchaus tagsüber wie auch nächtlick. Ist das nicht schich? Ick werde förmlich eine Ministerrunde einberufen, mich mittich in ihr erheben und sprechen: Endlick ist es soweit! Fürstlick von des Herren Gnaden und um das Geschich unseres Volkes herzlick bekümmert, erlasse Ick den Befehl, von nun an sprachlick bunter voranzusprechen. Was gestern richtig schien, ist nicht mehr schicklick aber heute richtich. Meine Wenichkeit wird hier kräftich ein Beispiel geben. Damit folge ick zutiefstinnich dem Rate meines Narren, dem ick mick herzlick verbunden fühle. Wird nun hoffentlick ein Traum wahr und fürderhin unsere schöne Landessprache merklick veredelt, wird gleichzeitich herzerfrischend natürlick und höflick. Lasset uns denn also endlick heutich werden und sportlick die Zunge entfalten. Als ewich gestrich gelten möge ab jetzo nun jeder, der andres verficht..."
"Ähhh, verfickt...", sprach da der verzweifelnde Narr "...radikal, wie Euer Hoheit nun sind: Ihr wolltet sagen "verfickt"
Nun, von dem Narr ward nicht mehr gehört und auch die Ausspracherevolution, kaum ausgerufen, köpfte bereits ihre ersten Kinder. Die Spuren davon spüren wir heute noch auf der eignen Zunge.
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
Teammitglied
Sprechprobe
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AW: Korrekte Aussprache "-ig"

Vor zwei Jahren hatte ich dazu eine kleine Geschichte erfunden, habe ich eben entdeckt:

Höflich aber eben auch listik legte der königliche Narr seinem Könik nahe, das eine oder andere -ik auszumerzen wäre doch zu verschmerzen, denn dann erschiene es nicht mehr wichtik sondern sogar wichtich und, ja ruhich auch richtich und stimmich, denn wenn auch nach wie vor ländlich üblich, sei die Sprache im Lande dann nicht mehr so heftich spitzich sondern reicher und dadurch eben auch witzich und farbich, und spritzich.
Der Könik fand den Gedanken lustik, ja sogar lustich und fühlte sich mit einemmal wieder als Könich und auch rüstich. Das war erbaulich:" Das ist herrlick! Alles bisherige erkläre ick also für nicht-ich! Wer bisher dachte, der Sprache mächtik zu sein, der ist per königlichen Dekretes ab heute nunmehr ihrer "mächtich", durchaus tagsüber wie auch nächtlick. Ist das nicht schich? Ick werde förmlich eine Ministerrunde einberufen, mich mittich in ihr erheben und sprechen: Endlick ist es soweit! Fürstlick von des Herren Gnaden und um das Geschich unseres Volkes herzlick bekümmert, erlasse Ick den Befehl, von nun an sprachlick bunter voranzusprechen. Was gestern richtig schien, ist nicht mehr schicklick aber heute richtich. Meine Wenichkeit wird hier kräftich ein Beispiel geben. Damit folge ick zutiefstinnich dem Rate meines Narren, dem ick mick herzlick verbunden fühle. Wird nun hoffentlick ein Traum wahr und fürderhin unsere schöne Landessprache merklick veredelt, wird gleichzeitich herzerfrischend natürlick und höflick. Lasset uns denn also endlick heutich werden und sportlick die Zunge entfalten. Als ewich gestrich gelten möge ab jetzo nun jeder, der andres verficht..."
"Ähhh, verfickt...", sprach da der verzweifelnde Narr "...radikal, wie Euer Hoheit nun sind: Ihr wolltet sagen "verfickt"
Nun, von dem Narr ward nicht mehr gehört und auch die Ausspracherevolution, kaum ausgerufen, köpfte bereits ihre ersten Kinder. Die Spuren davon spüren wir heute noch auf der eignen Zunge.

Und wie klinkt dit Dingk?
 

Dorle

Berlin
Sprechprobe
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AW: Korrekte Ausprache "-ig"

Viele Regeln in der deutschen Sprache wie auch Aussprache sind historische Gewächse, deren Begründungen oft nur nachgeschoben sind. Im Grunde wäre es Zeit für ein deutschmultilinguales Hörspiel, in dem all den schönen deutschen Mundarten mal ein Hörmal gesetzt wird.
Und ich sach noch, vom zuvieln Gübeln, da wird dir am Ende noch die Birne weig.:confused:
Vielleicht war ich ja von Dirk Bach inspiriert, das dieser Text so über mich kam, wie auch aus einem Könik kein Könich werden muss:
 

so, kubi (seite 6 in diesem thread, kam mir doch irgendwie bekannt vor...) :)
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
Teammitglied
Sprechprobe
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AW: Korrekte Ausprache "-ig"

Aha, lustick ähm tich-

Klingt ein bisschen vom Sing Sang der Sprachmelodie her wie Ottos

"Hohes Gewicht, liebe Geschwollenen, Angenagter!
Ihnen wird zur Last gelegt,
sie hätten an dem Mast gesägt.

Ich hab nicht an dem Mast gesägt,
ich hab nur mit dem Ast gefegt.
da hab ich mich mit Hast bewegt,
und das hat wohl den Gast erregt,
und der hat dann den Mast zerlegt...."

Muss durch die viele Reimse kömmen...:)
 

Nero

Anne
AW: Korrekte Ausprache "-ig"

Hab jetzt mal drauf geachtet. Also die meiste Zeit sag ich tatsächlich "ich" statt "ig" aber nicht konsequent.
z.b. "das sind wir uns ja einich" klingt seltam, obwohls vermutlich richtig ist.

Muss ich mir mal angewöhnen ^^
 

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Korrekte Ausprache "-ig"

richtich !
aber wie schonmal gesagt, eigentlig müßte man "richtich" schreiben, da es eine willkürliche und zentralpolitische Enscheidung war, die sich über die Jahrzehnte zum Normalstandard gemausert hat.
 

Jamie

Jamie Leaves
AW: Korrekte Ausprache "-ig"

heißt es "bestätigte" oder "bestätichte" :rolleyes:

"Ihr Riecher bestätigte sich als goldrichtig"
 

Janne

Sprecherin
Sprechprobe
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AW: Korrekte Ausprache "-ig"

mein Hand möchte ich dafür nicht ins Feuer legen, aber mein Sprachgefühl sagt mit großer Bestimmtheit "bestätichte".
 

Jamie

Jamie Leaves
AW: Korrekte Ausprache "-ig"

Christiane, das hat mir mein Bauchgefühl auch erst gesagt, aber ich war mir dann nicht sicher, ob ich auch mein westfälisches oder hamburger Sprachgbrauchs-Ohr reingefallen bin. :)
 
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