Frapstery

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Ich grüße euch, meine lieben HoerTalker.

Heute möchte ich den Grundstein für mein neues Studio legen und mit euch gemeinsam über den Aufbau, der Gestaltung und Abnahme diskutieren. Ich habe viele Pläne und möchte diese, sofern möglich, schnellstmöglich umsetzen.
Wie wir wissen, ist der „fiese Raumhall" all gegenwärtig und behindert eines jeden Quereinsteigers Arbeit. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er hin und wieder auch meine Aufnahmen heimsucht und verzerrt. Zu Anfang war ich nicht schockiert, haben meine Aufnahmen für meinen Arbeitsbereich als Werbe, Off und Synchronsprecher stets ausgereicht. Doch auch wenn ich es nicht für möglich halten wollte, scheine ich an einer qualitativen Grenze angekommen, welche mich zwingt umzudenken und umzustrukturieren. Immer öfter wird die Anfrage meiner Kunden nach einem Studio Aufenthalt laut, doch da ich weder mobil bin noch im Umkreis von 200km Tonstudios verfügbar sind, ist die Antwort darauf immer mit einer Absage verbunden. DAS soll sich jetzt ändern und zwar in dem ich von Zuhause aus die bestmögliche Studioqualität biete.

Der Arbeitsplatz -

Meine Wohnung ist längst nichts besonderes. Gemütliche 55m² groß, 2 Zimmer, Küche & Bad. Das Haus ist Baujahr 1715, alt-invalidisch und kommt mit, für die Baukunst üblichen, sehr hohen Decken (2,80m) daher.
Der Altbau ist außerdem mit starken Natursteinwänden verbunden; hier Löcher in die Wände zu bohren ist ein Akt der Unmöglichkeit, vor allem was die spätere Wiederherstellung der Wand angeht.
Auch wird es mir nicht möglich sein Diffusoren an den Wänden zu kleben, grundsätzlich sollten wir uns den Gedanken irgendwelche Umbauten an der Wand vorzunehmen, einfach mal aus dem Kopf schlagen.
Wie ihr seht, alles keine leichten Voraussetzungen für ein Tonstudio.. oder etwas in der Art eines Tonstudios. Doch auch wenn ich vom Platz sehr limitiert bin, möchte ich an dem Traum festhalten und mein eigenes kleines Studio für Einzelabnahmen aufbauen.

Der Plan -

Da ich weder an den Wänden schrauben, noch kleben kann und auch sonst eine Aufstellung von Trennwänden keinen Sinn macht (da zu Hohe Decke), bleibt mir nur eine Option übrig. Eine Profi-Sprecherkabine!
Ich habe mich auf dem Markt umgesehen und einige Einstiegsmodelle gesehen, teils sogar Selbstbau mit OSB Platten. Da ich davon nicht viel halte und später auch Dritten eine Abnahme im Studio ermöglichen möchte, sehe ich aber von solchen
Sperenzchen ab. Ich habe mich also auf dem Markt umgesehen und bin über einige interessante Kabinen Hersteller gestoßen; Da gäbe es Vicoustic, WhisperRoom und Studiobricks.

Vicoustic und WhisperRoom, sehen mir aber nach wie vor ein bisschen zu stark nach DIY aus. Nicht zuletzt weil man viele optionale Module dazu kaufen muss.
Also war für mich eines klar, es muss eine Kabine von Studiobricks sein, am besten mit einer entsprechenden Größe damit man auch genug Raum für Bewegungen beim Spiel hat.
Doch kaum habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet, stellte sich bereits das nächste Problem ein. Das Gewicht der Kabine.

Die Studiobricks One, One Plus oder One Plus XXL wiegt ohne Sprecher und Equipment bereits über 550kg, auf maximal 2 Quadratmeter. Jeder Statiker zittert bei dem Gedanken bereits, da wir eine Last von 200kg pro Quadratmeter nicht überschreiten sollten.. zumindest sofern wir nicht möchten, dass die Kabine den Nachbar unter uns besucht. Jepp, denn ich wohne im ersten Stock. Ein fast unmögliches Unterfangen! Doch der Plan hört hier nicht auf. Wenn wir von einem Leergewicht von 550kg ausgehen, dann noch Equipment und Zusatzinhalte dazu kalkulieren PLUS den Sprecher, kann man von einer punktuellen Belastung von bis zu 750kg ausgehen. Ich habe mich daher mit meinem Vermieter, einem Statiker, einem Architekten und einer speziellen Baufirma verabredet, damit wir über alles weitere sprechen können. Um eine solche Last zu ermöglichen, müssen wir den Fußboden aufsägen und die Deckenbalken verstärken. Dazu wird außerdem über dem Laminat Boden ein 15 - 20cm hohes Podest gebaut, welches mit Bolzen in den Deckenbalken und der Verstärkung verankert wird. Da die Fläche etwas tiefer in den Raum ragt und die Kabine mittig, entkoppelt aufgebaut wird, gibt es somit von allen Seiten eine Art Stufe, ähnlich wie ein Podest für ein Piano. Das Podest wird von innen im Bienenwaben Stil gebaut und breitet sich somit über mehre Quadratmeter aus, leitet die Last also weiter und gleicht somit die punktuelle Belastung aus.

In den nächsten Wochen wird also von Seiten der Baufirma der Weg dazu geebnet, mit Studiobricks habe ich ebenfalls bereits Kontakt aufgenommen. Eine zeitnahe Lieferung einer One Plus XXL in der Voice Over Edition (speziell fürs sprechen optimiert, habe ein Bild der normalen ONE angehangen) ist möglich und wird mich ca 8000€ kosten.

So viel also zu der Kabine, welche dem Raumhall den Kampf ansagen wird! Kommen wir nun zum nächstwichtigen Punkt; Dem Mikrofon.

Das Equipment -

Ich habe bislang mit einem Neumann TLM 102 und RODE NT1-A gearbeitet. Als Audiointerface musste mein Steinberg UR22MKII herhalten. Alles ganz nett für den Home-Office Bereich, doch für mein Studio liebäugle ich bereits mit einem Neumann U87 AI oder dem Brauner VM1. Doch möchte ich im Anschluss das Mikrofon nicht über mein Audiointerface einspeisen, nein, ich denke an 5m Mogami Gold Studio Quad verbunden mit einem Röhrenverstärker samt 4 Band-Equalizer, De-Esser, Digitalen und Analogen Ausgang. Das ART Voice Channel lächelt mich da bereits an und sollte perfekt mit dem neuen Studiorack und Möbel harmonieren. Als Monitore wollte ich entweder die Neumann KH 310 (L/R) nehmen oder Kali LP-6.

Wie ihr seht habe ich weitreichende Pläne, die mich ohne Probleme zwischen 15 und 20.000€ kosten werden. Doch was ist noch wichtig? Was habe ich vergessen? Wie soll ich die Stufe verkleiden? Anti-Rutsch Beschichtung, doch lieber schlichtes Furnier?
Was darf noch nicht fehlen? Abgesehen von dem obligatorischen IMac versteht sich, aber was würde sich außerdem ganz gut anbieten? Was ist gern gesehen, auch optional?

In den kommenden Wochen werde ich dann nach und nach Bilder vom Bau anhängen, denke mal das wird sehr spannend werden.
In diesem Sinne, lasst uns einfach eine angenehme und schöne gemeinsame Zeit pflegen und gemeinsam diskutieren! :)
 

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MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
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Willkommen hier im Forum!

Zum Einstieg ist vielleicht dieser nette (ebenfalls ganz neue) Beitrag interessant für Dich?

Absorberstellwände selbstgebaut - Willkommen in meinem Homestudio ^^

Ansonsten kann ich Dir versichern, dass Du hier genau die richtigen Leute triffst, die Dich technisch beraten können. Und auch sonst für die Unterstützung bei Hörprojekten rundum bestens gesorgt. Viel Spaß bei uns! :)
 

Achim

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Das ist eine Menge Geld das du da in die Hand nehmen willst. Aber wenn ich das richtig verstanden habe verdienst du damit dein Geld, richtig? Hauptberuflich? Dann kann ich das nachvollziehen, aber "nur" für das Hobby und ein paar Euro nebenher verdient, wäre es mir persönlich deutlich zu viel Geld und Aufwand.
 

Spirit328

Everything - STOP!
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Hallo @Frapstery !

Erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Dann gleich in medias res. :D

Was mir noch nicht klar geworden ist, ist Dein Ziel, daß Du erreichen willst.
  1. Was willst Du in diesem Studio aufnehmen? Sprache, Gesang, Zittermusik, Gitarre, Heavy Metal, Folk ...?
  2. Welchen Anspruch willst bzw. musst Du erfüllen? Willst Du Tonträger erzeugen, sendefähiges Material haben, "Nur" streamen ...
  3. Warum würfelst Du hochwertigstes Material (VM 1) und einen ART Micpreamp zusammen und das über Mogami Kabel verbunden. .. Das passt nicht.
  4. Wenn Du solche Probleme hast in Deiner Wohnung etwas zu konstruieren, wäre es vielleicht besser ein kleines Studio zu mieten, bzw. einen Raum, den man als Studio ausbauen könnte.
  5. Warum willst Du soooo viel Geld ausgeben? Ein U87 ai Ist zwar ein mehr als amtliches Mikrofon, aber warum kann es nicht ein AKG C 414 XL II, ein Austrian Audio OC 818 oder ein weniger sündhaft teures Mikrofon sein? Das hängt direkt mit Punkt 2 zusammen.
  6. Wenn Du nur alleine in Deinem Studio aufnimmst, ist das mit den Stufen und der Rutschfestigkeit kein Ding. Wenn Du aber fremde Personen im Raum hast, gelten die üblichen Bauvorschriften für Räume des "öffentlichen Raums". Da diese Bauvorschriften nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind, sondern zum Teil auch auf kommunaler Ebene schon Unterschiede aufweisen können, möchte ich Dir hier eine eingehende Recherche sehr nahe legen. Da kannst Du Dir derartig viel Ärger einhandeln ...
  7. Da wir gerade von juristischen Dingen sprechen: Wenn Du in Deiner Wohnung ein Studio betreiben willst mit dem Du Geld einnimmst, dann hast Du schnell eine Diskussion mit der "bestimmungsgerechten Nutzung" des Wohnraums. Wo kein Kläger da kein Richter, aber wehe einem Deiner sonst freundlichen Nachbarn geht die "Hotten-Totten-Musik" mal auf den Geist.
  8. Wenn Du so viel Geld "nur" für Hobby ausgeben möchtest, kann ich nur sagen: "Möge der Neid mit Dir sein" (im freundlichst möglichen Sinne) Ich bin ja schon bekloppt was meine Tontechnik betrifft, aber den Vergleich gewinnst Du :D
Also,bevor Du jetzt das Sparschwein schlachtest, solltest Du Dir vielleicht einen guten Plan machen. Einen Plan, der Dir genau sagt, was Du erreichen willst. Daraus leiten sich dann die nächsten Schritte ab.
Und ich möchte Dir einen freundlichen Rat geben: Schau nicht auf die Marken der Geräte. David Bowie hat viele Platten (und Konzerte) über ein Shure SM 57 eingesungen. Auch als er schon Millionen verdient hatte.
joe Cocker hat am liebsten über ein Shure SM 58 gesungen, wie auch Udo Lindenberg, Celine Dion, Iggy Pop, Ann Clark und viele andere mehr.

Ich hatte mal die große Ehre und Freude Charly Müller in einem Studio erleben zu dürfen. Er fand das Neumann U87 ai würde nicht zu seiner Stimme passen!
Das hat den Studiobesitzer in die Verzweiflung getrieben, denn er hatte es für sehr teuer Geld extra für diese Aufnahmen geliehen.
"Nee, gib mir mal so'n C 414 oder auch ein RE 20. Damit komme ich besser klar." Also bekam er sein C 414, zwei Takes und er hatte sich seine Gage verdient.

Ich habe in großen, sehr namhaften Studios "Soundchecks" erlebt, wo über 20 Mikrofone ausprobiert wurden, um die Stimme bestmöglichst einzufangen. Am Ende ist es ein SM 7B, ein AKG C 535 (Sting) oder ein Bändchen Mikrofon geworden dessen Namen ich vergessen habe.

Langer Rede kurzer Sinn:

Wenn Du nicht alleine in Deinem Studio aufnehmen möchtest, sondern auch fremde Personen, dann ist Flexibilität Trumpf. Sprich, lieber ein Gerät zuviel, als eins zu wenig!
Einen ART Peramp würde ich durch eine SPL GainStation ersetzen oder wenn Du wirklich in die Tasten greifen möchtest einen Avalon oder einen Neve 1073 oder 1084 MicPreamp.

Da kommt dann schon die nächste Frage: Was soll mit dem Signal nach dem Mic-Preamp passieren? Wird es A-D gewandelt oder machst Du einen Teil des Processings analog?
WIe viele Kanäle möchtest / musst Du gleichzeitig aufnehmen? Reicht genau ein Kanal oder könnten es auch mal 5 oder 11 sein?

Bloß weil Du ein kleines, aber sehr feines Setup hast, heißt das nicht zwingend, daß es klingt und gefällt. Leider!
Eine Materialschlacht abzuziehen ist nur eine Frage von ausreichend Budget. Aber aus einem bescheidenen Setup einen guten Sound herauszukitzeln ist Können.

Ein sehr guter und sehr langjähriger Freund von mir hat in seinem Studio ein recht preiswertes Röhren-Großmembran Mikrofon vom Hans. (t.bone ...) Für seinen sehr überschaubaren Preis bringt es einen Hammersound. Weil Markus es gut kennt und weiß wie es in seinem Studio funktioniert. Wir haben damit mal ein paar Aufnahmen in einer gothischen Kirche gemacht ... das war einfach nur grottenschlecht! Wir hatten Sorge, daß es kaputt sein könnte.
Oder ich habe eine Batterie von TLM 102 / TLM 103 bei einer Aufnahme in der Kölner Philharmonie gehört bei einer Aufführung des "Chors der Tausend".
Ich fand die Aufnahme nicht überzeugend. Dafür die beiden Haun Kleinmembran Kugeln, die als Groß-AB etwa im hinteren Drittel des Saals standen. Allein die Kabel für die TLMs haben ein Vielfaches der "Hauns" gekostet. Aber dieses Stereo-System stand an einem guten Platz und es hat Spaß gemacht sich das anzuhören.

Aber zurück zu Dir: Du hast doch schon ein ganz gutes Equipment: Ein TLM 102 und ein NT 1A. Damit kann man gute Ergebnisse erzielen und wenn man weiß was man tut, wird das sogar richtig gut.
So halte ich es zielführender, wenn Du Dir überlegst in ein noch besseres Interface zu investieren. Universal Audio wäre da ein Kandidat.
Wichtig wäre mir, daß der Mic-Preamp seinen Strom nicht aus einem USB Anschluß bekommt, sondern "richtigen" Strom.
Je mehr Betriebsspannung, desto mehr Dynamik und um so größer der Signal-Rauschabstand. Das bringt Dich viel weiter nach vorne, als ein sündhaft teures Mikro mit einem gehobenen Mittelklasse Mic-Preamp und einem sündhaft teurem Kabel.
Da würde ich eher in ein 2 x 2 adriges symmetrisches Kabel investieren und das möglichst kurz halten. Denn die Kapazitäten des Kabels, bedingt durch Materialien und den internen Aufbau, verändern den Sound. Dabei ist der ohmsche Widerstand (fast) zu vernachlässigen und die Induktivität auch.
Das ist nicht nur elektrotechnisch komplex.

Was die Abhöre betrifft, stimme ich Deiner Wahl zu. Das sind schon ziemlich hochwertige Boxen. Ich mag Genelecs für Sprach-Aufnahmen sehr gern, doch das ist mein ganz persönlicher Geschmack.

A propos, wie sieht Deine Abhör-Situation aus?
Wieviel Platz ist hinter und neben den Boxen bis zur nächsten Wand?
Willst Du die Boxen auf den Tisch oder Stative stellen?
Welchen Abstand zwischen den Boxen hattest Du angedacht?
Ist die Raumakustik an Deinem Regieplatz passend zu Deinem Anspruch?
Willst Du nur über Boxen mischen oder auch über Kopfhörer? Seit ich meinen Referenz Kopfhörer habe, nehme ich viele Dinge ganz anders und noch intensiver wahr! Das war für mich eine sehr lohnende Investition.
Doch das geht dann in Richtung Kopfhörer-Verstärker weiter. Hier kannst Du bequem ein paar hundert oder auch zig hundert Euronen loswerden. No problem.

Ob Du das brauchst? - Ehrliche Antwort: Kann ich Dir leider nicht sagen!

Es kommt immer wieder auf die Engangsfragen zurück. Was willst Du erreichen und welche Ansprüche möchtest / musst Du erfüllen?
Dann würde ich mir sehr genau überlegen, wieviel Budget Du für die technische UND akustische Ausgestaltung Deines Studios zur Verfügung hast.
Wenn Du das beruflich machen möchtest, würde ich ein bißchen Budget für Werbung, Rücklagen (am Anfang sind die Auftragsbücher nicht immer so voll wie sein sollten ;) ) einplanen und last but not least: Du brauchst Reserven, falls mal etwas so kaputt geht, daß kurzfristig Ersatz her muß.
Wenn Du dann kein Budget mehr hast, wird das BITTER.
Von Leuten die in solchen Situationen stecken, kann man ganz günstig VM1s kaufen. Die MÜSSEN dann verkaufen. Hoffentlich bist das nicht Du!

Als "Hobby" würde ich das TLM 102 und das NT 1A als hinreichend bezeichnen. Über das Steinberg Interfache würde ich noch mal nachdenken, wenn ich einen höheren Anspruch erfüllen möchte.
Dann würde ich mir auch noch mal ein paar Gedanken über die Sicherung der Audio-Daten machen (externe USB Pestflatten sind maximal eine temporäre Übergangslösung!!!) und was machst Du eigentlich, wenn Dein Computer plötzlich weißen Rauch aufsteigen läßt? Novo computer habemus?

Ich hoffe Dir mit diesen Ausführungen geholfen zu haben. Bei Fragen, einfach Fragen fragen :D
 
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Frapstery

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Das liebe ich so an dieser Community! Die Menschen hier haben richtig Ahnung und bringen immer wieder gute Einwände! Puhh ich arbeite das nun mal von oben nach unten durch, denke ein Kaffee könnte von Vorteil sein.
Erst einmal danke für die lieben Kommentare, Anekdoten und Denkanstöße. Alles sehr gut zu lesen und zu verstehen, nicht zuletzt weil das ein oder andere aufgegriffen wurde, dass ich längst nicht so sehr auf dem Schirm hatte.

Zum Einstieg ist vielleicht dieser nette (ebenfalls ganz neue) Beitrag interessant für Dich?
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Danke für den netten Hinweis, aber tatsächlich habe ich sehr hohe Decken von fast 3 Metern, einfache Stellwände werden da wohl nicht ausreichen. Man müsste das ganze schon verkleiden/ abdecken und ich möchte ungern einen dieser "Dosen-Kabinen" Sounds haben.

Das ist eine Menge Geld das du da in die Hand nehmen willst. Aber wenn ich das richtig verstanden habe verdienst du damit dein Geld, richtig? Hauptberuflich? Dann kann ich das nachvollziehen, aber "nur" für das Hobby und ein paar Euro nebenher verdient, wäre es mir persönlich deutlich zu viel Geld und Aufwand.

Tatsächlich schwankt meine Gage als Sprecher momentan noch stark, aber die Investition ließe sich in 4 - 6 Monaten wieder einspielen, wohlgemerkt nach heutiger Auftragslage. Ob und wie sich das bessert nachdem ich dieses Upgrade vollzogen habe, ist immer auch ein bisschen mit Glück verbunden. So oder so, empfinde ich das Upgrade aber auch für mich, selbst für non-kommerzielle Aufträge an denen ich immer wieder gern mitwirke, als einen langjährigen Traum den ich mir gern erfüllen möchte.

Sooo nun muss ich in Segmenten zitieren und antworten, es wird vermutlich recht voll werden.

Was willst Du in diesem Studio aufnehmen? Sprache, Gesang, Zittermusik, Gitarre, Heavy Metal, Folk ...?

Das Studio soll nicht für Instrumentenabnahme genutzt werden. Ich möchte mich tatsächlich auf Sprache und Gesang konzentrieren.

Welchen Anspruch willst bzw. musst Du erfüllen? Willst Du Tonträger erzeugen, sendefähiges Material haben, "Nur" streamen ...

Sowohl als auch. Ich möchte gern RAW Dateien liefern, unkomprimiert. Sicher verstehe ich auch ein bisschen was von Mastering, aber das beschränkt sich tatsächlich auf meine eigene Stimme, weshalb ich niemals soweit gehen und Assets von Dritten einem Mastering unterziehen würde. Bisher habe ich immer die DRY und WET Files geliefert. Der Kunde hat am Ende entschieden ob er die DRY Takes mastern lässt oder ob er eben direkt auf meine WET Files zugreifen möchte.

Warum würfelst Du hochwertigstes Material (VM 1) und einen ART Micpreamp zusammen und das über Mogami Kabel verbunden. .. Das passt nicht.

Sehr interessant! Ich hatte mich da eigentlich von einem Ton-Ingenieur beraten lassen, der hatte mir vor allem die Neumann KH310 (L/R) empfohlen. Was das Kabel anging, so war ich fast der Meinung das nichts über Mogami geht was Abschirmung und Impedanz angeht. Ich bin froh hier so vieles neues zu lernen, daher ja auch mein Thread in diesem Forum :)

Wenn Du solche Probleme hast in Deiner Wohnung etwas zu konstruieren, wäre es vielleicht besser ein kleines Studio zu mieten, bzw. einen Raum, den man als Studio ausbauen könnte.

DAS war in der Tat eine Überlegung die ich hatte, aber da mein Gewerbe im Prinzip auch über meine Wohnung läuft und ich eines meiner Zimmer dediziert dafür angemeldet habe, wollte ich es eigentlich dabei belassen. Das Haus hat durchaus seinen Charme, ist direkt an der Hauptstraße gelegen und leicht zu erreichen.

Warum willst Du soooo viel Geld ausgeben? Ein U87 ai Ist zwar ein mehr als amtliches Mikrofon, aber warum kann es nicht ein AKG C 414 XL II, ein Austrian Audio OC 818 oder ein weniger sündhaft teures Mikrofon sein? Das hängt direkt mit Punkt 2 zusammen.

Tatsächlich habe ich schon eine breite Palette an Mikrofonen durch. Sei es das T.Bone SC450, 600, 1100, SCT2000, Shure SM7B, Rode Procaster, NT1-A, NT2-A und eben das Neumann TLM 102. Für meinen persönlichen Gebrauch würde sicher das NT1-A oder auch TLM 102 völlig ausreichen, aber da ich ja eigentlich auch Abnahmen für Dritte ermöglichen möchte, wollte ich von Anfang an auch einen "Garanten" im Haus haben. Wie gesagt, ist ein Investment meinerseits, da kaufe ich auch gern etablierte und wärmstens empfohlene Gerätschaften.

Wenn Du nur alleine in Deinem Studio aufnimmst, ist das mit den Stufen und der Rutschfestigkeit kein Ding. Wenn Du aber fremde Personen im Raum hast, gelten die üblichen Bauvorschriften für Räume des "öffentlichen Raums". Da diese Bauvorschriften nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind, sondern zum Teil auch auf kommunaler Ebene schon Unterschiede aufweisen können, möchte ich Dir hier eine eingehende Recherche sehr nahe legen. Da kannst Du Dir derartig viel Ärger einhandeln ...

Danke! Ich befinde mich aktuell in einem AKTIV Coaching, sowohl was den Aufbau meines Sprecher-Gewerbes (war vorher Freiberufler), als auch das Verwalten meines zukünftigen Studios angeht. Solche Dinge sind IN DER TAT elementar und sollten schnellstmöglich überprüft werden.

Du hast doch schon ein ganz gutes Equipment: Ein TLM 102 und ein NT 1A. Damit kann man gute Ergebnisse erzielen und wenn man weiß was man tut, wird das sogar richtig gut.
So halte ich es zielführender, wenn Du Dir überlegst in ein noch besseres Interface zu investieren. Universal Audio wäre da ein Kandidat.
Wichtig wäre mir, daß der Mic-Preamp seinen Strom nicht aus einem USB Anschluß bekommt, sondern "richtigen" Strom.
Je mehr Betriebsspannung, desto mehr Dynamik und um so größer der Signal-Rauschabstand. Das bringt Dich viel weiter nach vorne, als ein sündhaft teures Mikro mit einem gehobenen Mittelklasse Mic-Preamp und einem sündhaft teurem Kabel.
Da würde ich eher in ein 2 x 2 adriges symmetrisches Kabel investieren und das möglichst kurz halten. Denn die Kapazitäten des Kabels, bedingt durch Materialien und den internen Aufbau, verändern den Sound. Dabei ist der ohmsche Widerstand (fast) zu vernachlässigen und die Induktivität auch. Das ist nicht nur elektrotechnisch komplex.

In der Tat, für mich sind die Mikrofone mehr als ausreichend. Da ist wohl eher der Raumhall als kritisch zu betrachten. Für meine Aufnahmen und die Nachbearbeitung nutze ich Adobe Audition. Das funktioniert schon seit Jahren gut, viele berichten natürlich auch von Reaper oder Cubase. Ich habe damit noch keine Erfahrungen gemacht. In der Anfangsphase habe ich Audacity verwendet, aber das ist auch schon ein paar Jahre her. Darüber hinaus speise ich mein Interface auch nicht über den USB Anschluss mit USB 1.0/2.0 sondern via Netzstecker ein.

A propos, wie sieht Deine Abhör-Situation aus?
Wieviel Platz ist hinter und neben den Boxen bis zur nächsten Wand?
Willst Du die Boxen auf den Tisch oder Stative stellen?
Welchen Abstand zwischen den Boxen hattest Du angedacht?
Ist die Raumakustik an Deinem Regieplatz passend zu Deinem Anspruch?
Willst Du nur über Boxen mischen oder auch über Kopfhörer? Seit ich meinen Referenz Kopfhörer habe, nehme ich viele Dinge ganz anders und noch intensiver wahr! Das war für mich eine sehr lohnende Investition.
Doch das geht dann in Richtung Kopfhörer-Verstärker weiter. Hier kannst Du bequem ein paar hundert oder auch zig hundert Euronen loswerden. No problem.

Wieder eine gut formuliert Frage! Besagten Ton-Ingenieur wollte ich eigentlich die Einrichtung überlassen. Grundsätzlich besteht genug Platz zwischen Monitor und Wand. Ich wollte mir tatsächlich einen dedizierten Studiotisch mit 19" 2x 4 HE Rack holen, da sind entsprechende Etagen für die Monitore immer schon vorgegeben. Alternativ ginge es auch sie auf Stativen oder Sockeln zu platzieren. Ich verwende außerdem auch noch mein Beyerdynamic DT970 für meine Produktion.

Es kommt immer wieder auf die Engangsfragen zurück. Was willst Du erreichen und welche Ansprüche möchtest / musst Du erfüllen?
Dann würde ich mir sehr genau überlegen, wieviel Budget Du für die technische UND akustische Ausgestaltung Deines Studios zur Verfügung hast.
Wenn Du das beruflich machen möchtest, würde ich ein bißchen Budget für Werbung, Rücklagen (am Anfang sind die Auftragsbücher nicht immer so voll wie sein sollten ;) ) einplanen und last but not least: Du brauchst Reserven, falls mal etwas so kaputt geht, daß kurzfristig Ersatz her muß. Wenn Du dann kein Budget mehr hast, wird das BITTER.
Von Leuten die in solchen Situationen stecken, kann man ganz günstig VM1s kaufen. Die MÜSSEN dann verkaufen. Hoffentlich bist das nicht Du!

Als "Hobby" würde ich das TLM 102 und das NT 1A als hinreichend bezeichnen. Über das Steinberg Interfache würde ich noch mal nachdenken, wenn ich einen höheren Anspruch erfüllen möchte.
Dann würde ich mir auch noch mal ein paar Gedanken über die Sicherung der Audio-Daten machen (externe USB Pestflatten sind maximal eine temporäre Übergangslösung!!!) und was machst Du eigentlich, wenn Dein Computer plötzlich weißen Rauch aufsteigen läßt? Novo computer habemus?

Ich hoffe Dir mit diesen Ausführungen geholfen zu haben. Bei Fragen, einfach Fragen fragen :D

Wie gesagt, vor allem der Raumhall stellt ein großes Problem für mich dar. Meine Kunden sind mittlerweile breit gefächert, von Werbetexten für Rundfunk, TV & Social Media, Hörspielen und Synchron, gibt es allerhand. Bei vielen wird aber mittlerweile der Ruf nach einem Studio lauter. Ich kann über Fernregie arbeiten, ist alles kein Problem. Mein Arbeitsbereich wurde so eingerichtet.. aber den Raumhall werde ich ohne weiteres nicht beseitigen können und von elektronischen Hallreduktionen, die den Ton letztlich verzerren, halte ich nicht viel. Artefakte haben in meinen Aufnahmen nichts verloren. Die Gage richtet sich da nach den Vorgaben der GDS.

Ich erinnere mich daran, wie ich vor einigen Monaten einen Youtube Kanal mit 1,31 Millionen Abonnenten begleitend gesprochen habe. Ein Chaos auf das ich wirklich nicht gern zurückblicke, da man eben meine Aufnahmen doppelt und dreifach nachbearbeitet hatte.. eine wilde Mische wie ich sie nenne. Raumhall Reduktion, Bass Boost, Höhen anspitzen.. alles war am pfeifen und zischen, so das auch die Zuschauer nicht begeistert waren und ich mein Amt nach 2 Monaten niederlegen durfte.

Naa ich hoffe doch nicht das ich plötzlich meine Sammlung auflösen und verkaufen muss. Das wäre gar schrecklich. Diese Arbeit begleitet mich schon mehr als mein halbes Leben, für nichts würde ich diesen Traum aufgeben.
Der Zug des Hobbys ist insoweit abgefahren, dass ich halt wie gesagt mein Gewerbe habe und regelmäßig spreche. Sicher begleite ich auch noch non-kommerzielle Projekte, auch solche die hier im Forum vorgestellt werden, aber grundsätzlich verdiene ich mir mein Brot mit meiner Arbeit.

Die Ausführungen waren wirklich großartig und haben mir mehr als nur ein bisschen geholfen.
Ich freue mich wirklich auf die zukünftigen Arbeiten über das Forum, über den Werdegang des Bauprozesses und die vielen weiteren Diskussionen mit euch.
 
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Spirit328

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Hallo @Frapstery

Das sind ja ganz andere Voraussetzungen, als sich das für mich am Anfang erkennen ließ.

Es ist natürlich eine andere Sache, wenn Du das Sprechen "gewerblich" machst. Da sind Investitionen natürlich von Vorteil, weil sie die Steuerlast reduzieren. Also sind Investitionen in Geräte und Aufnahmesituation sicherlich hilfreich, nicht nur finanziell.

Raumhall bekommt man nur dann aus Sprachaufnahmen wieder heraus, wenn man RICHTIG Aufwand reinsteckt. Ansonsten hört man da Artefakte oder muß mit Einschränkungen beim Sound leben. Das ist mittlerweile technisch machbar, aber der Aufwand ist ERHEBLICH.

Da ist es erheblich einfacher den pöhsen Raumhall erst gar nicht aufzunehmen. ;)

Die Lösung auf die MonacoSteve verwies ist eine richtig gute Lösung. Nicht perfekt, aber richtig gut. Wenn es noch mehr "Ruhe" bei der Aufnahme sein soll, dann steigt der Aufwand ziemlich an. Faustregel: für die letzten 10% Qualität / Sound, gibt man 90% des Budgets aus. (Na ja, so grob Pi mal Daumen ;) )

Für mich sieht es aufgrund der von Dir geschilderten Umstände so aus, daß Du Dich sicherlich auf die Verbesserung der Raumakustik des Aufnahme-Raums und der "Regie" fokussieren solltest. Regie hier nicht als Tätigkeit, sondern als Beschreibung des Raumes, in dem die Geräte stehen und die "Mischung" bzw. Cutten erfolgt.
Man kann das in einem Raum machen, muß dann aber häufiger mit Kompromissen leben.
In Deinem Fall würde ich vorschlagen, den Aufnahme-Raum von der Regie bewußt zu trennen!

Ich verstehe Deine Sorge mit dem "Kisten-Sound". Doch das ist alles eine Frage der Physik.
Der Kisten-Sound entsteht, wenn man kurzläufige Reflexionen hat, die von einer harten Oberfläche recht scharf fokussiert reflektiert werden.

Da gibt es zwei Möglichkeiten, die Du nach Gusto sogar kombinieren kannst:
  1. Alles tot dämpfen. Also, überall um Dich herum Absorber (Basotec, Steinwolle ....)
  2. Diffusoren anbringen. Durch die Diffusoren wird der Hall "diffuser" (welch Überraschung :) )
Wenn Du wie Lunaris zwei Lagen 8 cm dicken Basotec in einen Holzrahmen steckst, dann wird dort nichts mehr reflektiert, sondern (fast) vollständig absorbiert. Das was man meßtechnisch vielleicht noch darstellen könnte, liegt WEIT unter der Hörschwelle. Sprich der Aufnahme-Raum ist SEHR ruhig und reflexionsarm.
Wenn nun zuviel Absorber um sich herum anbringt, dann kann das zu einem gewissen Unbehagen führen. Daher gehen viele Profistudios einen flexiblen Weg: So sind z.B.: drei von vier Wänden mit Absorbern bedeckt.
Die vierte Wand hat Teile von Diffusoren. Je nachdem wie sich der Sprecher dann im Raum dreht, hat die Stimme gar keinen bis ein wenig Reflexionen drin. (Wir reden hier von Nuancen, nicht von großen Unterschieden.)

Es spricht also überhaupt nichts dagegen, wenn Du einen "Raum im Raum" baust. Wenn da drin ausreichend Absorberflächen sind, dann klingt das auch gut, bzw. es klingt ja eben nicht ;)

Kritisch sind Türen und Fenster in diesem Raum im Raum.
Türen müssen nicht nur reflexionsarm, sondern vor allem DICHT sein. Das bringt das nächste Problem: Belüftung, doch da kann man sich Lösungen von den Profis abgucken oder mal im DiY Universum suchen. Da gibt es Hunderte guter Lösungen, die funktionieren.
Ein Fenster würde ich immer in eine solche Kabine einbauen. Tageslicht ist für das Wohlbefinden SEHR wichtig und es erleichtert die stumme Kommunikation, zwischen Sprechenden und Technikern. :)
Aber Fenster sind harte Reflexionsflächen! Also VORSICHT!. Es ist folglich nicht mangelndes handwerkliches Vermögen, wenn die Scheiben in Tonstudios die zwischen Aufnahme-Raum und Regie sind, mit leicht schräg gestellten Scheiben ausgestattet sind. Das sie alle unterschiedliche DIcken haben, die am besten noch alle teilerfremd sind, trägt zu bessren Isolation bei.
Da Du ja KEIN Heavy Metal machst, ist das nicht ganz so tragisch, hilft aber trotzdem!

Bei den Investitionen in Mikrofone und dem werten Rest der Signalkette würde ich mir zwar alles anhören und möglichst viele Meinungen vergleichen, aber ich würde nicht einfach tausende von Euros ausgeben für ein Mikrofon, bloß weil es "Standard" ist oder irgendjemand gesagt hat, daß es gut ist. Es gibt Studios oder Aufnahmesituationen in einem Studio, da funktioniert ein Mikrofon super und dasselbe Mikrofon an einem anderen Ort hört sich nach Müll an. Deswegen: Am Besten, Testen!
Da würde ich auch mal ein, zwei Tagesmieten investieren und mir einen Satz von MIkrofonen nebeneinander stellen und Test-Aufnahmen machen und dann in aller Ruhe in den folgenden Tagen entscheiden.
Du hast ja ein funktionierendes Setup.

Damit wir uns nicht mißverstehen: Ein VM1 oder U 87 ai sind SEHR hochwertige Mikrofone und es gibt viele gute Gründe, warum es "Standard-Mikrofone" geworden sind und es wohl auch noch länger bleiben werden.
Bist Du der Meinung, daß ein noch teureres Mikrofon aktuell weiterhilft?

Mein Eindruck ist, daß Du zunächst mal die akustische Situation richtig in den Griff bekommen und den Raumhall eliminieren solltest. Gleiches gilt für die "Regie", also den Platz wo Du schneidest, mischst und sonstige Magie ausführst ;)

Von da aus würde ich weiterarbeiten, je nachdem was noch fehlt. Das Wichtigste ist und bleibt ein "sauberes" Signal. Denn auch ein U 87 ai oder VM1 oder CK12 oder U 47 nehmen Raumhall mit auf. Er ist differenzierter hörbar, aber das ist dann auch schon der einzige Unterschied. Das bekommst Du auch mit einem NT 1A hin und das ist ein bißchen günstiger ;)

Die Idee mit dem doppelten Basotec von Lunaris finde ich sehr gut und das Resultat mehr als überzeugend. Daraus kann man sich leicht eine eigene "Booth" entwickeln. Als kleine Verbesserung würde ich zwischen die beiden Basotec Blöcke einen kleinen Luftspalt (2-5 cm) machen. Aber bei 2 x 8 cm wird ohnehin so viel Schallenergie absorbiert, daß das auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht fällt.

Dann bin ich mal auf Deine Lösung gespannt.

Bei Fragen gerne auch eine PN schreiben :)
 

Frapstery

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Tjaa und da steht die erste Flaute ins Land.. Nach einem weiteren Gespräch mit Statiker und der zuständigen Baufirma hat sich nun ergeben, dass sich die Kabine bei mir NICHT verwirklichen lässt.. Das ist ein richtiger Schlag in die Magengrube. Ich habe mir nun mal ein Provisorium von t.akustik für knapp 1000€ bestellt, damit ich zumindest die "trockenen" Aufnahmen ohne Raumhall anfertigen kann.. über einen mittel bis längerfristigen Weg, muss ich dann über ernsthafte Alternativen beraten und ggf. eine Location für die Umsetzung finden. Ach ist das alles ärgerlich.
 

Spirit328

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Hai @Frapstery

Das sind ja mal keine guten Neuigkeiten. Aber gut, daß Du den Statiker vorher gefragt hast, bevor das alles eine Etage tiefer steht und Du Ärger mit den Nachbarn hast. ;)

Mein Motto ist: Es gibt immer einen Plan B, notfalls Plan C oder eine Verarschungstaktik. ;)
Als Plan B kommt doch eine Booth von Hans durchaus in Betracht. - Meinst Du DIESE Booth?

Die ziemlich okay. Es kommt darauf an, wie viel Umgebungsgeräusche sie wegdämpfen muß, aber das wirst Du hören, wenn es soweit ist. Gelegentlich ist noch ein zweiter Vorhand oder eine Wolldecke erforderlich, aber nicht immer. Das wirst Du bei der ersten Probeaufnahme schon hören. :)

Wenn Du magst, kannst Du hier ein paar Probeaufnahmen hochladen und wir hören einfach mal rein. Da können wir bestimmt mit dem ein oder anderem Tip helfen. :D

Jetzt nicht aufgeben. Solche Rückschläge sind nur dazu da, um zu überprüfen wie sehr Du es wirklich willst. :)
 

Heavy

Sprecher und Cutter
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Ich selber habe vor ein paar Monaten für den öffentlichen Rundfunk 2 Sachen aufgenommen.

Das war in dieser Kabine.

Die werde ich mir perönlich, sollte es wirklich mal Aufträge nach Hause regnen auch holen. Die Aufnahmen klangen trocken, vor allem weil ja hinten auf war. Ich war wirklich sehr erstaunt. Natürlich, war der Raum an sich noch mit ein paar von diesen Absorbern behandelt wurden, aber das war es dann auch schon.

Ich selber habe ein TLM 102, ein RME Babyface Pro und ein 3,5 Meter Mogami Kabel.

@Spirit328 Da du ja Tontechniker bist, was hältst du von meiner Lösung? :)
 

Frapstery

Mitglied
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Das sind ja mal keine guten Neuigkeiten. Aber gut, daß Du den Statiker vorher gefragt hast, bevor das alles eine Etage tiefer steht und Du Ärger mit den Nachbarn hast. ;)

Ja, Sicherheit geht vor.. auch wenn es wie gesagt meine Pläne stark einschränkt. Ich werde mir da schon irgendwas für eine langfristige Lösung überlegen.
Mein Motto ist: Es gibt immer einen Plan B, notfalls Plan C oder eine Verarschungstaktik. ;)
Als Plan B kommt doch eine Booth von Hans durchaus in Betracht. - Meinst Du DIESE Booth?

Die ziemlich okay. Es kommt darauf an, wie viel Umgebungsgeräusche sie wegdämpfen muß, aber das wirst Du hören, wenn es soweit ist. Gelegentlich ist noch ein zweiter Vorhand oder eine Wolldecke erforderlich, aber nicht immer. Das wirst Du bei der ersten Probeaufnahme schon hören. :)

Genau die Booth meine ich. Wie bereits gesagt, absoluter Einsteigerkram und auch nur als Provisorium gedacht. Die anderen Kabinen von Vicoustic und/oder WhisperRoom wären nun wieder zu schwer gewesen. Für den Anfang werde ich die Booth vermutlich nochmal dämmen und verkleiden lassen, einfach damit es stiltechnisch etwas besser in meinen Raum passt.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
... nichts hält besser als ein gutes Provisorium ;)

Nein, im Ernst. Mit ein bißchen Überlegung und etwas Ausprobieren kann man schon ganz ordentliche Kabinen bauen. Ja, sie sind nicht so gut, wie die "richtigen", aber häufig reicht das schon aus. Das muß nicht immer bis zum letzten dB alles optimal sein, auch wenn es gewisse Anforderungen erfüllen sollte. :)

Das Wichtige ist, daß die Aufnahmen, also das Ergebnis passt. Ob das nun in einem akustisch hoch optimierten Raum oder im "Wäscheständer-Studio" aufgenommen wurde spielt dann keine Rolle mehr, wenn der Sound stimmt.
Und durch geschickte Dämpfungen kann man da viel erreichen ohne, daß die Statik zu stark beeinträchtigt wird.

Ich bin mal sehr gespannt, wie es sich anhört. :D
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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musst du Außenschall abhalten, oder geht es nur um die Innenakustik, also den Raum trocken kriegen? Ich hab um mich rum einfach Stellwände von Clearsonic (gibts bei Thomann, sind sehr leicht, also kein Problem mit Punktbelastung usw.) zu einer Art "Kabine" gebaut, kriege nur positives Feedback von sämtlichen Partnerstudios.
Allerdings hab ich kaum Außengeräusche, mein Raum liegt IM Haus ohne Straßenkontakt, nur zum Lichtschacht hin. Und auch Altbau mit super dicken Wänden.

Wenn du Außengeräusche oder MItbewohnerkrach abhalten musst aber keine Option.
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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Aus meiner Erfahrung noch: Das teuerste Mikro muss nicht unbedingt das beste für deine Situation sein. Ich hatte mir damals mehrere zum Testen geholt, das teurere Brauner hätte auch noch die Fruchtfliegen in der Küche beim Streiten hörbar aufgenommen. Ich hab jetzt seit 8 Jahren oder so mein Neumann TLM 103 (das 102er hat mir zu meiner Stimme gar nicht gefallen, obwohl es so empfohlen worden war gerade für Frauenstimmen) und schalte mich regelmäßig mit Studios zusammen, alle total zufrieden. Sowohl Werbung als auch Hörbuch und sogar kleinere Synchronrollen und Voiceovers.

Ich trau mich gar nicht ein u87ai zu kaufen, weil das Risiko besteht dass ich damit schlechter fahre als mit dem 103er!
 

Frapstery

Mitglied
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Soo das war ein ganz schöner Akt, ich empfehle mindestens zwei Leute.. hätte heute jemanden brauchen können. Da steht sie, die "Kabine".
Doppelt isoliert mit insgesamt 10cm dickem Akustikschaumstoff, von allen Seiten versteht sich. Richtige "Testaufnahmen" kann ich erst zu Morgen anfertigen, hier ist nach wie vor nichts angeschlossen und ähh.. es wird auch immer später, muss bald unter die Dusche und dann auch schon in die Laken hüpfen. Morgen gibt es dann also ein Update!

Booth - Done.jpeg
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Mal ne ganz andere Frage wo ich dein Bild sehe: warum machen sich alle immer so dunkle oder gar schwarze Kabinen?? Ich bin froh wenn es lebendig und hell ist, eher gemütliche Wohlfühlatmosphäre. Am liebsten mit Fenster. Ich würde idealerweise nie länger in so 'nem dunklen Kasten hängen wollen, da würde ich vermutlich durchdrehen. Also, was sind die Gründe dafür?
 

Frapstery

Mitglied
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Mal ne ganz andere Frage wo ich dein Bild sehe: warum machen sich alle immer so dunkle oder gar schwarze Kabinen?? Ich bin froh wenn es lebendig und hell ist, eher gemütliche Wohlfühlatmosphäre. Am liebsten mit Fenster. Ich würde idealerweise nie länger in so 'nem dunklen Kasten hängen wollen, da würde ich vermutlich durchdrehen. Also, was sind die Gründe dafür?

Nun ich habe die Kabine ja nicht gemacht, sondern so bei Thomann von t.akustik gekauft. Wieso, weshalb, warum kann ich also nicht sagen. Für mich ist das wie gesagt nur ein Provisorium, bis sich die Situation für die richtige Kabine letztlich geklärt hat.
 

Feenstaubtrulla

Sabrina Letzner
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Gute Frage @WolfsOhr
Bin bei meinem Tonraum jetzt so weit, dass ich nur noch den Stoff ziehen muss und hadere seit Tagen mit der Farbe. Wahrscheinlich wird es Champagner, hab aber auch sehr lange über Schwarz nachgedacht. Weil ich Angst hatte mich an einer satten Farbe satt zu sehen (ha ha) und Weiß bei mir bestimmt schnell usselig aussieht. Vielleicht wird es aber trotzdem Weiß. Aaaaaah, ich weiß es nicht
 

Frapstery

Mitglied
Sprechprobe
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Gute Frage @WolfsOhr
Bin bei meinem Tonraum jetzt so weit, dass ich nur noch den Stoff ziehen muss und hadere seit Tagen mit der Farbe. Wahrscheinlich wird es Champagner, hab aber auch sehr lange über Schwarz nachgedacht. Weil ich Angst hatte mich an einer satten Farbe satt zu sehen (ha ha) und Weiß bei mir bestimmt schnell usselig aussieht. Vielleicht wird es aber trotzdem Weiß. Aaaaaah, ich weiß es nicht

Wie man in dem Startingpost mit der One Plus von Studiobricks ganz gut sehen kann, wollte ich auch eher eine helle Kabine. Da es sich bei der t.akustik aber nur um ein Provisorium handelt, welche vielleicht zwei Quartale genutzt wird, ist das alles verschmerzbar. Grundsätzlich mag ich meinen Arbeitsbereich aber auch einladend und lebendig.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Gute Frage @WolfsOhr
Bin bei meinem Tonraum jetzt so weit, dass ich nur noch den Stoff ziehen muss und hadere seit Tagen mit der Farbe. Wahrscheinlich wird es Champagner, hab aber auch sehr lange über Schwarz nachgedacht. Weil ich Angst hatte mich an einer satten Farbe satt zu sehen (ha ha) und Weiß bei mir bestimmt schnell usselig aussieht. Vielleicht wird es aber trotzdem Weiß. Aaaaaah, ich weiß es nicht
Jaaa, bei mir ist es auch hell, so creme-weiß (ist Molton). Und ich habe 2 schöne große Fenster drin für Sonnenlicht (und hinterm Molton noch mehr). Aber das ist natürlich auch sehr special.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
... nirgendwo steht geschrieben, daß man auch in diese dunklen Kabinen einen helleren Stoff vor die existierende Dämpfung hängen darf. :D
Auf "Dunkel-Anthrazit" wird Dreck weniger schnell sichtbar, weswegen sicherlich viele Anwender dazu tendieren.

Ich würde auch eine helle Farbe bevorzugen. Das wirkt größer, erzeugt ein angenehmeres Raumgefühl und läßt sich auch viel leichter in andere Farben "tauchen", selbst mit einer bescheidenen Anzahl von LEDs.

Just my 2 cents!
 
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