AW: Dagmars Mikrotest - ich brauch Hilfe!
Hallo Dagmar,
die Knubbel, das ist Deine Stimme im Frequenzgewitter der Aufnahme. Hast Du genau richtig erkannt.

Deine Takes sind immer ca. 16 Sekunden lang. Somit zeigt der Graf den Verlauf Deiner Aufnahme im Frequenzspektrum an. Höhe der Knubbel (Berge) zeigt die Intensität, die Kraft/Lautstärke an. Dein Grundton liegt zwischen 240 bis 400 Hz, zumindest zeigt mir das die Grünfärbung der Grafik. Hier hat Deine Stimme den meisten "Druck" bzw. Raum. Auch in den oberen (>400)sowie den unteren Frequenzbereichen (<115)schwingt Deine Stimme mit und das ist bei jedem Menschen einzigartig. In diesem Frequenzbereich deiner Grundtonlange arbeiten eigentlich alle 4 Mikrofone relativ gleich. Da man selten 100% genau gleich spricht kann man mit einen solchem Live-Einsprechtest nicht immer genau sagen, welches der Mikrofone hier nun was anders macht. Hinzukommt das man jedes Mikrofon auch exakt aus- bzw. ansteuern muss. Je nach Vorverstärker und Mikrofon hat da jedes Mikrofon seine bevorzugte Konfiguration mit welchem Mic Gain hier angefahren werden muss.
Man könnte natürlich mit einem gänzlich anderen Mikrofon eine Aufnahme machen und diese wiederum über eine Monitorbox dem jeweiligen Test-Mikrofon zur Aufnahme vorspielen. Dadurch könnte man halbwegs gleiche Bedingung für einen Test herstellen. Mit einem Frequenztongenerator könnte man natürlich jede einzelne Frequenz auf das Mikro drauf geben und schauen welches Mikro das am besten meistert. Aber wer hat schon die Zeit und die Möglichkeit sich eine solche Messapparatur unter Laborbedingungen aufzustellen und jedes Mikrofon exakt auszurichten?
Anhand der Grafik kann man jedoch abseits Deiner Stimme, links gegen 20 Hz und rechts hoch auf 20.000 Hz, bei den einzelnen Mikros erkennen wie sauber hier der Frequenz-Schnitt ist und ob hier in den Tiefen und Höhen noch etwas mitschwingt. Bei manchen Kapsel-Mikrofonen kann es vorkommen, wenn die interne Aufhängung leicht mitschwingt hier ein metallisches Rasseln in die Aufnahme reinbringt. Das würde man hier in der Frequenzanalyse sehen können, wenn da was "mitwubbeln" würde. Da wubbelt zwar bei allen Mikros so ein bisschen was mit, aber insgesamt zeigt hier das Mikrofon 4 die flachsten Hubbel in den oberen und unteren Frequenzen.
Nun können diese Hubbel in den oberen und unteren Bereichen natürlich verschiedene Ursachen haben. Entweder wirklich ein Störgeräusch bzw. bei der Aufnahme verursachter Peak oder es kann auch ein Hinweis darauf sein, wie gut oder schlecht die jeweilige Kapsel elektronisch abgestimmt ist. Wenn man z.B. nicht ganz ruhig in der Kabine steht kann das unter umständen zu dumpfen nicht wirklich hörbaren Peaks in den unteren Frequenzen führen. Ähnlich können Raum-Reflexionen in den oberen Frequenzbereichen ausgelöst werden.
So ich hoffe, ich habe nun zur allgemeinen Verwirrung beigetragen. ;-)
Edit: Jetzt hab ich so lange gebraucht für die Erklärung, das da sooo viele schon was geschrieben haben. Lol.
@Ohrenblicker, kein Thema Du hast vollkommen recht, das man alleine anhand der Grafik nicht viel zum Mikrofon sagen kann. Mit der Messmethode den möglichen neuen Partner zu bestimmen wäre doch mal eine Idee
