• Blut-Tetralogie   Dark Space

Markus

Befahrener Ernutzer
AW: anti-castor wochenende

...Zudem, gegen Atomstrom protestieren, feine Sache. Den Transport zum Depot dadurch "gefährden" und zum Erliegen bringen? Nicht gut. Wäre, wie wenn man gegen die Wegwerfgesellschaft in den Straßen vor den Mülltransporten protestiert und die dann mitten in der Stadt voll vor sich hin "gammeln" ;).

Wenn niemand friedlich, ich glaub da geben wir alle achim recht, demonstriert, haben wir noch in 100 Jahren Atomkraft, und das obwohl es noch überhaupt kein Endlager gibt!! Deshalb ist es wichtig zu demonstrieren! Und ziviler Ungehorsam ist wichtig solange er friedlich ist!!!!;)

Zum Naturstrom: Auch feine Sache. Und ich bin mir sicher, irgendwann gibts dann auch eine Möglichkeit, den Strom, den ein Haus so per Solaranlage produziert zu speichern. Ich glaube nicht an Verschwörungstheorien, dass DIE DA nicht wollen, dass es anderes als Atomstrom gibt.

Und hier noch was zum ach so billigen Atomstrom!

[YOUTUBE]YM5LqZLHNOo[/YOUTUBE]

...Da wo sie stehen sollten (im Meer), gefährden sie die dortige Natur mehr, als dass sie irgendwie nutzen.

Hast Du dazu irgendeine Quelle?


Also ich halte diese "erneuerbaren Energien" zwar für positiv, aber noch nicht genug "ausgereift", als dass man wirklich auf die AKWs verzichten könnte. Und noch was: Wenn man die Werke abschaltet. Was macht man dann mit dem ganzen schönen Uran, das noch zu großen Mengen verfügbar ist? Bomben bauen.

Und nochmal "...Im Umkreis von 20 bis 50 Kilometern um Atommeiler sei das Leukämierisiko bei Kindern unter fünf Jahren um 19 Prozent, unter 15 Jahren um 13 Prozent erhöht, berichtete Greiser am Freitag..."
Ist das nicht der beste Grund den Scheiß abzuschalten?
Sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht spricht wenig für die Nutzung der Atomkraft.
 

Janne

Sprecherin
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AW: anti-castor wochenende

ich glaube nicht, dass, um die gegner von der sicherheit der castoren zu überzeugen, auch nur ein akw-manager oder minister röttgen sich so ein ding in den garten stellen würde. und zwar nicht aus ästhetischen gründen, sondern um ihre familien nicht zu gefährden.
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: anti-castor wochenende

eins mal gleich vorweg...ich distanziere mich von gewalttätigem protest IN ALLER DEUTLICHKEIT und verurteile derartige übergriffe auf beiden seiten. mir machen solche bilder sogar angst.

aber ein protest hört da auf, wo jemand anders geschädigt wird.

an dieser stelle hört für mich politik aber auch auf. und wenn man sich mal aktuelle reportagen und bilder aus tschernobyl und die zurecht von markus angeführten statistiken über läukemie-erkrankungen im umkreis von atommeilern ansieht, dann fühle ich mich geschädigt und bedroht. zur info: 25km luftlinie nördlich von uns steht das AKW krümmel, 50km südöstlich befindet sich gorleben


Ich glaube, mal in verschiedenen Medien gelesen zu haben, dass du diesen Transporter 1.000 Jahre in deinem Vorgarten parken könntest, ohne dass da was "strahlt". Ebenso sei der ziemlich robust gebaut, dass du diesen Zug mit einem Flugzeug gegen eine 50m Stahlbetonmauer rammen kannst, ohne dass das Ding einen Kratzer bekommt.

nun...wenn die teile so harmlos sind, wie du glaubst... warum wird dann sogar von atomenergie-befürwortender seite schon seit so langer zeit nach einem geeigneten endlager gesucht?? dann könnte sich doch jeder bürger so ein ding in den garten stellen...

Ich glaube nicht an Verschwörungstheorien, dass DIE DA nicht wollen, dass es anderes als Atomstrom gibt.

das hat mit verschwörungstheorien nichts zu tun uns ist eine völlig normale vorgehensweise in industriekreisen, allen voran die auto-, pharama- und energieindustrie.

Was macht man dann mit dem ganzen schönen Uran, das noch zu großen Mengen verfügbar ist? Bomben bauen? ;)

was, bitte, ist an uran schön? hast du dich schonmal darüber informiert, auf welche weise uran abgebaut wird? wer diese arbeit für "uns" erledigt, zu welchen bedingungen und mit welchem elend und welchen gesundheitsschädigungen?
hier mal ein artikel aus dem spiegel dazu.

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich mag unsere Natur und finde das auch doof mit den AKWs und dem Müll, der da irgendwo verbuddelt werden muss und ewig rumliegt :).

mich würde dann dein beitrag zur abschaffung dieser zustände interessieren. dagegen sein ist schon mal nicht schlecht. tätig sein besser.

@janne: ich war natürlich nicht mit meinen kindern bei einer der aktionen. wir waren bei der auftaktkundgebung in dannenberg, und es war super. tolles wetter, sehr friedliche stimmung auch unter den polizeibeamten. und viel mehr menschen, als erwartet wurden. was ich hier schon seit jahren beobachte, ist, dass auch unter den beamten die zahl derer wächst, die den protest (den FRIEDLICHEN!!) gut heissen, und die sich in ihre busse sogar entsprechende plakate hängen oder sich über sich selbst lustig machen (mit zetteln in den einsatzwagen: "spezielle spezialeinheit").


an dieser stelle klinke ich mich nun aus der diskussion aus, da es für mich ein sehr persönliches thema ist und ich nicht möchte, dass hier unsere sympathien aus liebe zu unserem hobby durch diese diskussion leiden könnten.
 
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Mrs. Pepperoni

Member of Insalata Mista
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AW: anti-castor wochenende

Ich kann dich gut verstehen, ALBEDO. Mir geht’s genauso.

Zu den Behältern muss man sagen, dass die nur eine Haltbarkeit von 30 bis 40 Jahren haben. Das sind aber alles nur Prognosen. Es gibt keine Erfahrungen über einen so langen Zeitraum, der älteste Behälter stammt von 1995. Bei Greenpeace habe ich gelesen, dass nur ein einziges Messgerät am Deckelsystem des Behälters überprüft, ob die beiden Behälterdeckel dicht sind. Versagt das Messgerät, fällt die ganze Überwachung aus. Mit diesem Messsystem gab es in der Vergangenheit auch schon Probleme. Außerdem gibt es noch kein Verfahren, wie die Castoren in 30 Jahren überhaupt geöffnet u. weiter behandelt werden können. Viele Leute scheinen auch nicht zu wissen, dass die oberirdisch lagern, ohne spezielle Absicherung gegen Flugzeugabstürze oder Explosionen. Zur Sicherheit bzw. Nicht-Sicherheit der Behälter kann man viel im Internet finden.

Das fand ich noch wichtig. Ansonsten klinke auch ich mich hier wieder aus.
 

Pandialo

P. Zweimann / Paul Conrad
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AW: Anti-Castor Wochenende

Hallo ihr lieben!

Ich bin gestern Nacht aus dem Wendland zurückgekommen (daher war ich am Wochenende nicht hier aktiv). Die Debatte im Forum hab ich gar nicht bemerkt, sonst hätte ich mich daran beteiligt.

Vor allem geht es mir darum, hier einmal was richtig zu stellen. Ich habe die Kampagne Castor?Schottern! begleitet und bin wieder mal einigermaßen sauer darüber, dass engagierte Menschen sich von der Polizei verprügeln lassen müssen, nur um am nächsten Tag zu lesen, sie seien gewaltbereite Randalierer_innen. Wenn Gewalt von uns ausgegangen ist, dann war das sogenannte passive Gewalt. Während die einen versucht haben, die Schienen so zu sabotieren, dass der Castor es erst nach einer Reparatur darüber schafft, haben die anderen versucht, sie vor Polizeiknüppeln, Pfefferspray, Faustschlägen, Geschubse, CS-Gas, Kampfhunden, Pferdetritten und Stiefeltritten mit Planen, Luftmatratzen und behelfsmäßigen Schaumstoffrüstungen zu schützen. Das ist alle Gewalt, die von den Aktionist_innen ausgegangen ist.
Im Gegensatz dazu wurde einem Freund von mir der Arm gebrochen und ich habe einige Augenverletzte behandelt (Pfefferspray tut höllisch weh), die blind und unter Atemnot den Gewaltexzessen der Polizei auf dem Gleis entkommen sind. Ich habe gesehen, wie ein Polizist einen im Schotter liegenden Aktivisten mit dem Kopf mehrfach auf das Gleis geschlagen hat.

Natürlich ist die Aktion an sich umstritten. Es wurde versucht, die Schwellen, auf denen die Gleise liegen, zu unterhöhlen, so dass sie brecht würden, führe der Castor darüber. Der Vorwurf, damit würde mensch Personenzüge gefährden, ist kompletter Quatsch. Die Strecke ist für die Zeit des Castortransportes gesperrt für jeden anderen Zugverkehr. Außerdem ist fraglich, ob andere Züge in der Folge große Schäden durch ihr Gewicht verursachen würden, da jeder Castorbehälter allein über 120 Tonnen wiegt und somit der einzige Schwertransport sein dürfte, der im Jahr über diese Strecke rollt.
Wenn die Bundesregierung so stur an der Bevölkerung vorbeiregiert, dass mensch sich fragen muss, wo denn noch der Unterschied zur Diktatur besteht, dann finde ich es legitim, auch zum Mittel der Sabotage zu greifen, vor allem, wenn sie quasi ohne "Nebenwirkungen" verläuft, also andere nicht weiter betrifft. Unangemessen ist dagegen jede Polizeigewalt, der sich engagierte Menschen seit Jahrzehnten gegenüber sehen. Dass sie nicht "selber Schuld" daran sind, dürfte Stuttgard 21 endlich mal gezeigt haben.
Ich bin einigermaßen stolz auf das, was die Kampagne geschafft hat und verärgert über die Berichterstattung der bürgerlichen Medien. Natürlich gibt es verschiedene Perspektiven auf das Geschehen, aber dass eine solche Propaganda so dominant in der Presse vertreten wird, ärgert mich immer wieder.

Das Video hier zeigt ungefähr, wie ich das erlebt habe:

Ich bin mir auch darüber im Klaren, dass Aufhalten und Verzögerung des Castors im Endeffekt kaum einen Nutzen haben. Es reicht aber anscheinend nicht, dem Umwelt oder Wirtschaftsministerium oder dem Kanzleramt einen Brief zu schreiben, und die schaffen dann die Produktion von Kernenergie ab. Auch wenn Röttgen meint, das habe keinen Sinn, gegen den Castor zu protestieren, weil da die Energiegewinnung schon längst gelaufen ist, geht es ja darum, ein überdeutliches Zeichen gegen die Atomlobby zu setzen, ob das nun mit einer Demo, einer Sitzblockade, einer Sabotage des Gleisbettes oder den großartigen Traktorblockaden der Bäuer_innenschaft vor Ort ist. Wenn so viele unterschiedliche Menschen an einem Strang ziehen, muss es doch hoffentlich irgendwann mal ankommen, dass die CDU nicht weiter juntamäßig Klientelpolitik machen kann.

Deshalb, um den langen Beitrag abzuschließen:
Ich finde, es gibt nichts, wovon mensch sich bei diesen Protesten distanzieren sollte. Hier wird auf vielfältige Weise, mit mehr oder weniger Expression der nachzuvollziehenden Wut gegen diese lobbyhörige Politik von einem breiten Spektrum unserer Gesellschaft der Wille der Bevölkerung deklariert. Nein zu Atomenergie!
 
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Janne

Sprecherin
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AW: Anti-Castor Wochenende

Danke Markus, danke Pandialo, für das Posten der sehr aufschlussreichen Videos. Danke Mrs Pepperoni für die Infos zu den Castoren. Vielleicht geht ja doch noch dem einen oder anderen ein Licht auf. Ich kann nur meinen Appell wiederholen, zu Ökostromanbietern zu wechseln (bei Naturstrom kann man übrigens auch Ökogas beziehen). Die Gefahr, dass dies plötzlich alle tun ist ja leider eh nicht gegeben, so muss auch niemand fürchten, der Strom könne plötzlich nicht reichen. Aber je größer die Nachfrage ist, desto mehr wird auch in die erneuerbaren Energien investiert werden. Also, Leute, geht mal in euch! Ein bewusstes Konsumverhalten ist die größte Macht des Volkes!
 
P

ProsaKillerin

AW: Anti-Castor Wochenende

Ich fürchte, ich habe mich etwas unglücklich, wenn nicht gar naiv zu diesem Thema geäußert, wofür ich mich entschuldigen möchte. Rückgängig machen geht leider nicht mehr, ohne meinen Beitrag zu löschen, was ich allerdings als persönlich feige finden würde.
Ich muss mit Bedauern zugeben, mich bisher zu wenig über dieses Thema informiert zu haben und zolle allen meinen Respekt, die den Mut aufbringen, zu protestieren.
Damit klinke ich mich nun aus dieser Diskussion aus.
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: Anti-Castor Wochenende

Ich fürchte, ich habe mich etwas unglücklich, wenn nicht gar naiv zu diesem Thema geäußert, wofür ich mich entschuldigen möchte. Rückgängig machen geht leider nicht mehr, ohne meinen Beitrag zu löschen, was ich allerdings als persönlich feige finden würde.
Ich muss mit Bedauern zugeben, mich bisher zu wenig über dieses Thema informiert zu haben und zolle allen meinen Respekt, die den Mut aufbringen, zu protestieren.
Damit klinke ich mich nun aus dieser Diskussion aus.

eigentlich war ich aus diesem thread schon raus, aber DAS verdient respekt und anerkennung. wirklich, prosakillerin, das finde ich sehr groß von dir. es wäre toll, wenn dich die diskussion hier dazu bringen würde, dich mehr mit dem thema zu beschäftigen!!!

und jetzt bin ich wieder weg!
 

Achim

Mitglied
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AW: Anti-Castor Wochenende

hallo pandialo, ich möchte ein paar deiner aussagen aufgreifen.

Vor allem geht es mir darum, hier einmal was richtig zu stellen. Ich habe die Kampagne Castor?Schottern! begleitet und bin wieder mal einigermaßen sauer darüber, dass engagierte Menschen sich von der Polizei verprügeln lassen müssen, nur um am nächsten Tag zu lesen, sie seien gewaltbereite Randalierer_innen. Wenn Gewalt von uns ausgegangen ist, dann war das sogenannte passive Gewalt. Während die einen versucht haben, die Schienen so zu sabotieren, dass der Castor es erst nach einer Reparatur darüber schafft, haben die anderen versucht, sie vor Polizeiknüppeln, Pfefferspray, Faustschlägen, Geschubse, CS-Gas, Kampfhunden, Pferdetritten und Stiefeltritten mit Planen, Luftmatratzen und behelfsmäßigen Schaumstoffrüstungen zu schützen. Das ist alle Gewalt, die von den Aktionist_innen ausgegangen ist.
die leute müssen sich nicht "verprügeln" lassen. den anweisungen der polizei folge leisten und gut. du schreibst selber von gewalt. das ist etwas, was ich im zusammenhang mit einer demonstration... das soll es ja gewesen sein... nicht tolerieren kann. gewalt welcher form auchimmer. du schreibst recht polemisch und versuchst damit sympathie zu erlangen. kein guter zug.

Im Gegensatz dazu wurde einem Freund von mir der Arm gebrochen und ich habe einige Augenverletzte behandelt (Pfefferspray tut höllisch weh), die blind und unter Atemnot den Gewaltexzessen der Polizei auf dem Gleis entkommen sind. Ich habe gesehen, wie ein Polizist einen im Schotter liegenden Aktivisten mit dem Kopf mehrfach auf das Gleis geschlagen hat.
du sprichst von gewaltexzessen. das was ich auf dem video gesehen habe ist eine horde zum teil vermummer chaoten. das hat nichts mit einer friedlichen demonstration zu tun, welche vom grundgesetz geschützt ist. wirf mal einen blick in das versammlungsgesetz. da steht was du als demonstrant darfst und was nicht.

Natürlich ist die Aktion an sich umstritten. Es wurde versucht, die Schwellen, auf denen die Gleise liegen, zu unterhöhlen, so dass sie brecht würden, führe der Castor darüber. Der Vorwurf, damit würde mensch Personenzüge gefährden, ist kompletter Quatsch. Die Strecke ist für die Zeit des Castortransportes gesperrt für jeden anderen Zugverkehr. Außerdem ist fraglich, ob andere Züge in der Folge große Schäden durch ihr Gewicht verursachen würden, da jeder Castorbehälter allein über 120 Tonnen wiegt und somit der einzige Schwertransport sein dürfte, der im Jahr über diese Strecke rollt.
Wenn die Bundesregierung so stur an der Bevölkerung vorbeiregiert, dass mensch sich fragen muss, wo denn noch der Unterschied zur Diktatur besteht, dann finde ich es legitim, auch zum Mittel der Sabotage zu greifen, vor allem, wenn sie quasi ohne "Nebenwirkungen" verläuft, also andere nicht weiter betrifft. Unangemessen ist dagegen jede Polizeigewalt, der sich engagierte Menschen seit Jahrzehnten gegenüber sehen. Dass sie nicht "selber Schuld" daran sind, dürfte Stuttgard 21 endlich mal gezeigt haben.
Ich bin einigermaßen stolz auf das, was die Kampagne geschafft hat und verärgert über die Berichterstattung der bürgerlichen Medien. Natürlich gibt es verschiedene Perspektiven auf das Geschehen, aber dass eine solche Propaganda so dominant in der Presse vertreten wird, ärgert mich immer wieder.
das was du so nett "schottern" nennst ist eine straftat. es handelt sich um einen gefährlichen eingriff in den bahnverkehr. auch hier empfehle ich mal einen blick in den gesetzestext. es müssen hier keine personen gefährdet werden. allein die konkrete gefährdung des bahnverkehrs reicht aus. hier in dem fall ist es speziell ein gefahrguttransport auf der schiene, also kein kinderkram.
stuttgart21 und der castor hier haben miteinander überhaupt nichts zu tun.


Ich bin mir auch darüber im Klaren, dass Aufhalten und Verzögerung des Castors im Endeffekt kaum einen Nutzen haben. Es reicht aber anscheinend nicht, dem Umwelt oder Wirtschaftsministerium oder dem Kanzleramt einen Brief zu schreiben, und die schaffen dann die Produktion von Kernenergie ab. Auch wenn Röttgen meint, das habe keinen Sinn, gegen den Castor zu protestieren, weil da die Energiegewinnung schon längst gelaufen ist, geht es ja darum, ein überdeutliches Zeichen gegen die Atomlobby zu setzen, ob das nun mit einer Demo, einer Sitzblockade, einer Sabotage des Gleisbettes oder den großartigen Traktorblockaden der Bäuer_innenschaft vor Ort ist. Wenn so viele unterschiedliche Menschen an einem Strang ziehen, muss es doch hoffentlich irgendwann mal ankommen, dass die CDU nicht weiter juntamäßig Klientelpolitik machen kann.
eben mit diesen aktionen machen sich die initiativen einen möglichen erfolg selber kaputt. ich widerhole noch einmal, ich habe keine probleme mich einer friedlichen demonstration. im gegenteil, diejenigen die dort demonstrieren haben meine volle sympathie. klar, die meisten sind "normale" friedliche demonstranten. aber warum lassen sich diese von in schwarz gekleideten idioten vor deren karren spannen. aber nein, da wird mitgemacht und den idioten noch geholfen.

Deshalb, um den langen Beitrag abzuschließen:
Ich finde, es gibt nichts, wovon mensch sich bei diesen Protesten distanzieren sollte. Hier wird auf vielfältige Weise, mit mehr oder weniger Expression der nachzuvollziehenden Wut gegen diese lobbyhörige Politik von einem breiten Spektrum unserer Gesellschaft der Wille der Bevölkerung deklariert. Nein zu Atomenergie!
hier möchte ich fast einhaken. ich schreibe es mal so, nein zu atomenergie in dieser form.

meine bitte an dieser stelle hier an die admins. macht diesen threat besser zu.

so, ich werde mich jetzt wieder um hörspiele kümmern.....kommt jemand mit?

Achim
 

Pandialo

P. Zweimann / Paul Conrad
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AW: Anti-Castor Wochenende

Ich möchte noch kurz erwidern, dass ich die Gesetzteslage durchaus kenne, aber nicht unkritisch wahrnehme.

Pauschal von "Chaoten" zu sprechen, finde ich schwierig. In dem Bewusstsein, dass Sabotage natürlich illegal weil zersetzend ist, liegt die Überlegung nahe, sich zu vermummen, zumal jede Aktion von der Polizei gefilmt wird. Die Entscheidung, einen weiteren Rechtsbruch zu begehen, um für den ersten nicht belangt zu werden, ist nachvollziehbar. Vor allem ist "Chaoten" ein Kampfbegriff der Springerpresse aus der Zeit der 70er, also nicht unbelastet. Die wenigsten Schotterer entsprachen diesem Bild, waren also Antifamacker oder Autonome, sondern Alt und Jung, Bürgerliche und Hippies aller Geschlechter. Daher würde ich dem widersprechen.
Außerdem ist nicht alles automatisch richtig und gut, was in Gesetzestexten steht. Sie entziehen sich der demokratischen Kontrolle und sind von Anfang an ein Werk von nur wenigen Menschen, die natürlich damit ein Interesse verfolgen. Ein Beispiel: Bis in die 1980er hinein war es in der BRD strafbar, homosexuelle Handlungen zu vollführen. Zusammen in einem Artikel mit Sodomie, also sexuellen Handlungen mit Tieren. Das Strafrecht hat unglaublich viele absurde Baustellen, die es der Lächerlichkeit preisgeben. Ich will damit nur verdeutlichen, dass ich es falsch finde, das Recht als alleinige Autorität aufzurufen. Auch solche Stützen unserer Gesellschaft, so wichtig sie sind, müssen kritisch hinterfragt werden. In diesem Fall entscheiden sich diese Leute, eben nicht das bestehende Recht als Basis ihrer Entscheidung zu nutzen, sondern ihre Überzeugung und ihren gesunden Menschenverstand und dabei auch noch zu riskieren, dafür Repression zu erfahren. Niemand geht da rein und weiß nicht, was er tut.
Und selbst wenn diese Menschen alles falsch gemacht haben sollten mit ihrer Aktion, rechtfertigt es das nicht, sie nach Strich und Faden zu verdreschen. Das ist meine Meinung.

Ich denke, damit ist auch von meiner Seite alles gesagt, auf Nachfragen antworte ich aber gern.
Ich freue mich aber immer, Debatten mit euch zu führen, auch wenn ich immer ein wenig Angst habe, allzu sehr mit Politik zu nerven. ;)
 
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Markus

Befahrener Ernutzer
AW: Anti-Castor Wochenende

Auch ich schließe mich inhaltlich voll dem an was Albedo grad geschrieben hat. Und ich sage auch Respekt Prosakillerin und hoffe meine Antwort auf Dein Post war nicht zu negativ! Wenn Du Dich vielleicht irgendwann näher mit dem Thema beschäftigst gibt es hier sicher viele die Dir bei Fragen weiterhelfen können!
Ich klinke mich an dieser Stelle auch wieder hier aus der Diskussion aus!
 

joe adder

Karsten Sommer
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AW: Anti-Castor Wochenende

Ich möchte noch kurz erwidern, dass ich die Gesetzteslage durchaus kenne, aber nicht unkritisch wahrnehme.

Pauschal von "Chaoten" zu sprechen, finde ich schwierig. In dem Bewusstsein, dass Sabotage natürlich illegal weil zersetzend ist, liegt die Überlegung nahe, sich zu vermummen, zumal jede Aktion von der Polizei gefilmt wird. Die Entscheidung, einen weiteren Rechtsbruch zu begehen, um für den ersten nicht belangt zu werden, ist nachvollziehbar. Vor allem ist "Chaoten" ein Kampfbegriff der Springerpresse aus der Zeit der 70er, also nicht unbelastet. Die wenigsten Schotterer entsprachen diesem Bild, waren also Antifamacker oder Autonome, sondern Alt und Jung, Bürgerliche und Hippies aller Geschlechter. Daher würde ich dem widersprechen.
Außerdem ist nicht alles automatisch richtig und gut, was in Gesetzestexten steht. Sie entziehen sich der demokratischen Kontrolle und sind von Anfang an ein Werk von nur wenigen Menschen, die natürlich damit ein Interesse verfolgen. Ein Beispiel: Bis in die 1980er hinein war es in der BRD strafbar, homosexuelle Handlungen zu vollführen. Zusammen in einem Artikel mit Sodomie, also sexuellen Handlungen mit Tieren. Das Strafrecht hat unglaublich viele absurde Baustellen, die es der Lächerlichkeit preisgeben. Ich will damit nur verdeutlichen, dass ich es falsch finde, das Recht als alleinige Autorität aufzurufen. Auch solche Stützen unserer Gesellschaft, so wichtig sie sind, müssen kritisch hinterfragt werden. In diesem Fall entscheiden sich diese Leute, eben nicht das bestehende Recht als Basis ihrer Entscheidung zu nutzen, sondern ihre Überzeugung und ihren gesunden Menschenverstand und dabei auch noch zu riskieren, dafür Repression zu erfahren. Niemand geht da rein und weiß nicht, was er tut.
Und selbst wenn diese Menschen alles falsch gemacht haben sollten mit ihrer Aktion, rechtfertigt es das nicht, sie nach Strich und Faden zu verdreschen. Das ist meine Meinung.
Ich finde es eher absurd, dies mit Sodomie und oder homosexuellen Handlungen zu vergleichen und dieses Vorgehen als Kavaliersdelikt abzustempeln. Achim hat es schlicht und ergreifend auf den Punkt gebracht und ich sehe deine Auesserungen als sehr infantilen Versuch, dieses ganz klar strafrechtliche Vorgehen zu polemisieren und mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Es haben sich so ziemlich alle hier gegen Atomkraft ausgesprochen und da sehe ich dein Posting als unnoetiges Propagandamaterial der autonomen Szene an.
 

Janne

Sprecherin
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AW: Anti-Castor Wochenende

du meine güte! jetzt muss ich pandialo mal zur seite springen. er hat doch lediglich ein beispiel herangezogen um zu verdeutlichen, dass nicht jedes gesetz automatisch gut und richtig ist. natürlich muss man sich genau überlegen, wie man sich dann zu diesen gesetzen verhält. aber ich bin auch der meinung, dass das eigene gewissen der beste maßstab ist. und um jetzt nicht in eine ecke mit den sog. autonomen gestellt zu werden, sage ich nochmal ganz deutlich, dass ich jede form der gewalt ablehne. dennoch muss meines erachtens unterschieden werden, zwischen gewalt gegen dinge, in diesem fall ein gleisbett, und gewalt gegen menschen. denn auch vermummte chaoten, wie achim sie nennt, sind menschen! und bei der schotter-aktion (die ich selbst äußerst fragwürdig finde!) handelt es sich mit sicherheit um menschen, die sich mehr gedanken um dieses thema gemacht haben, als die meisten hier - mich eingeschlossen. diese menschen treten für eine sache ein, und sie tun dies wohl wissend, dass sie dafür mit bestrafung zu rechnen haben. die mittel halte ich für falsch, ihr engagement aber grundsätzliches für richtig.
 

Nightblack

Meinhard Schulte
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AW: Anti-Castor Wochenende

Eine Bitte an die vielen tollen Autoren in diesem Forum.
Schafft ihr es ein Hörspiel zu schreiben, mit dem man die Hörer überzeugen kann gegen Atomstrom zu sein und sie davon überzeugt, sich dann nach Möglichkeit auch so zu verhalten?
Der Tenor in diesem Thread scheint mir doch zu sein, dass die meisten (wenn nicht alle) eigentlich gegen Atomstrom sind.
Manche sagen halt noch " Ich bin zwar gegen Atomstrom , aber...."
Vielleicht schaffen wir es dann durch so ein Hörspiel Menschen dazu zu bringen bei den nächsten Wahlen "das kleinere Übel" zu wählen oder halt friedlich die Atomstromgegner zu unterstützen.
Vielleicht schaffen wir es so die Menschen zumindest mal zum darüber Nachdenken zu bringen.
Vielleicht schaffen wir es bei denjenigen, wo noch das "aber" dahintersteht, dieses zu streichen.
All dieses wären doch immerhin kleine , aber feine Schritte in die ( meiner Meinung nach ) richtige Richtung.

Falls es hier einen Autor gibt, der ein gutes Skript in diesem Sinne schreibt, stelle ich mich schon jetzt als Cutter:music: zur Verfügung. Falls nötig auch als Musiker.:gitarre:
 

Janne

Sprecherin
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AW: Anti-Castor Wochenende

Eine Bitte an die vielen tollen Autoren in diesem Forum.
Schafft ihr es ein Hörspiel zu schreiben, mit dem man die Hörer überzeugen kann gegen Atomstrom zu sein und sie davon überzeugt, sich dann nach Möglichkeit auch so zu verhalten?
Der Tenor in diesem Thread scheint mir doch zu sein, dass die meisten (wenn nicht alle) eigentlich gegen Atomstrom sind.
Manche sagen halt noch " Ich bin zwar gegen Atomstrom , aber...."
Vielleicht schaffen wir es dann durch so ein Hörspiel Menschen dazu zu bringen bei den nächsten Wahlen "das kleinere Übel" zu wählen oder halt friedlich die Atomstromgegner zu unterstützen.
Vielleicht schaffen wir es so die Menschen zumindest mal zum darüber Nachdenken zu bringen.
Vielleicht schaffen wir es bei denjenigen, wo noch das "aber" dahintersteht, dieses zu streichen.
All dieses wären doch immerhin kleine , aber feine Schritte in die ( meiner Meinung nach ) richtige Richtung.

Falls es hier einen Autor gibt, der ein gutes Skript in diesem Sinne schreibt, stelle ich mich schon jetzt als Cutter:music: zur Verfügung. Falls nötig auch als Musiker.:gitarre:

... und ich mich als Sprecherin
 

Markus

Befahrener Ernutzer
AW: Anti-Castor Wochenende

Hehe, und ich mach den skrupellosen Atomlobbyisten:devil::skull::devil:
 

Matthias

Mitglied
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AW: Anti-Castor Wochenende

Das wäre ein interessantes Projekt, bei dem ich gerne als Sprecher mitmachen würde.
Stellt sich zunächst die Frage nach dem Format. Ein Hörspiel (Thriller/Drama/Krimi/SF/Dystopie/...)? Ein Doku-Feature?

In dem Zusammenhang möchte ich auf einen Podcast hinweisen, der über die Katastrophe von Tschernobyl geht und SEHR hörenswert ist: Elementarfragen, Folge 3. Lasst euch da nicht täuschen, das geht etwas langsam los und der Studiogast wirkt zunächst etwas langweilig/zurückhaltend. Aber da müsst Ihr einfach durch und dran bleiben, denn wenn die erst mal etwas miteinander warm geworden sind wird es deutlich besser und fängt sogar an, so richtig interessant und spannend zu werden!
Der Gast berichtet nämlich aus der Sicht des ehemaligen Ostens und gibt nicht die zementierte Meinung der Westmedien wieder. Ob all das stimmt, weiß ich zwar nicht - und man sollte bei sowas immer etwas vorsichtig sein. Aber es macht zumindest einen glaubwürdigen Eindruck auf mich. Aber was schwafel ich hier lange, hört einfach selbst: http://elementarfragen.de/2010/06/ef03-tschernobyl/

Gruß,
Matthias

ps: Wer keine Geduld hat, kann zu Minute 43 vorspulen, da geht es mit der alternativen Tschernobly-Theorie los. Aber wer das tut, verpasst einiges!
 
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Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: Anti-Castor Wochenende

wie wäre es mit einem drama in form einer "realen berichterstattung". meinetwegen ist krümmel in die luft gegangen. anhand von radio- oder fernsehkommentaren kann der hörer sozusagen live den gang des schicksals mitverfolgen. in echtzeit quasi.
ich finde die idee, zu diesem thema ein hörspiel umzusetzen wirklich prima!!!
 
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