Esra

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Hallo,

ich bin gerade dabei eine fremdsprachige Synchronisierungsvorlage (Dubbing) mit Hilfe einer Silbenanimation zu erstellen. (Der geprochene Originalton ist Englisch.) Da auch der ganze Ton ausgetauscht werden muß würde mich eure Meinung zu folgenden interessieren: Ist es zum Einsprechen gemäß einer Silbenanimationsvorlage eher hinderlich oder förderlich eine Hintergrundmusik vorgespielt zu bekommen? Ich mein' man muß sich ja irgendwie in die Sprechfiguren hinein versetzen. Also auch auf die Gefahr hin selbst von den Emotionen überwältigt zu werden. Da kommt doch eigentlich unterstützend eine Hintergrundmusik ganz gut. Gerade bei emotionalen Szenen (wie die o.a.) muß man sich ja erstmal in die gleiche Stimmung hineinversetzen.

Klar vom Prinzip her kann man beides probieren. Also Einsprechen mit Hintergrundmusik oder Einsprechen ohne Hintergrundmusik. Aber halt so allgemein. Was meint ihr dazu?

Grüße,
 
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Dagmar

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Na man sieht doch wie die Leute agieren... und im Original hört man es auch. Die Musik ist irrelevant.
Wenn es Stummfilm ist (was ich vermute aufgrund des anderen Threads) hat man immer noch die Bilder und bekommt die Stimmung ja mit. Die Stimme muss zum Körper passen, nicht zur Hintergrundmusik. Man braucht ja auch die Bildvorlage um zu sehen wann man sprechen und wann man wie atmen muss...
Synchron wird es mit Silbenanimation eh nicht wirklich aussehen, da für die Synchronität die Labiale von Bedeutung sind. Wenn die ignoriert werden und nur das Timing stimmt, dann guckt es so aus bzw. "fühlt" sich so an wie z.B. bei Maybelline-Werbung.
 

Esra

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Na man sieht doch wie die Leute agieren... und im Original hört man es auch. Die Musik ist irrelevant.
Hhm.

Wenn es Stummfilm ist (was ich vermute aufgrund des anderen Threads) hat man immer noch die Bilder und bekommt die Stimmung ja mit.
Ich weiß jetzt nicht wie weit @maushausstudio da in der Synchronisationsgenauigkeit gehen will.

Frau im Mond
- Thread

Die Stimme muss zum Körper passen, nicht zur Hintergrundmusik.
Hhm. Danke für den Hinweis.

Man braucht ja auch die Bildvorlage um zu sehen wann man sprechen und wann man wie atmen muss...
Hhm, "... wann man wie atmen muß ...". Beim Karaoke bekommt man das nur mit diesen springenden Silbenball und sowohl horizontal als auch vertikal konstant ablaufendem Text hin. Und trotzdem braucht man da eine Menge Talent und Übung; also um sich den Atem einzuteilen und nicht irgendwo auf der Hälfte einer Liederzeile zu hyperventilieren. Schwierig, das. Na, ich bin wirklich auf den IHW SynchronisationsWorkshop gespannt.

Synchron wird es mit Silbenanimation eh nicht wirklich aussehen, da für die Synchronität die Labiale von Bedeutung sind.
Ja, auf jeden Fall. Von asynchronen Labialsynchronität kann man aber durch eine einvernehmende bzw nervöse/nervige usw. Hintergrundmusik oder Hintergrundgeräusche ablenken. Habe ich jedenfalls probiert. Ist aber auch mein erster Dubbing-Versuch. Ich hoffe das klappt hier dann besser. Das Vögelzwischern mit Windrauschen wird der neue und alleinige Hintergrund-Sound (neben den kurzen Musik-Einspielungen).

Wenn die ignoriert werden und nur das Timing stimmt, dann guckt es so aus bzw. "fühlt" sich so an wie z.B. bei Maybelline-Werbung.
Das verstehe ich nicht. Meinst du den Channel hier?
 
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Dagmar

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na kennst du nicht diese Werbespots, wo irgend ein Model irgendwas sagt, und es guckt auf deutsch total asynchron aus?
 

Dagmar

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und zum Atmen: na man atmet wenn die Person im Bild atmet... Wann sollte man sonst atmen??!
 

Esra

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na kennst du nicht diese Werbespots, wo irgend ein Model irgendwas sagt, und es guckt auf deutsch total asynchron aus?
Ach so, diese doofen Werbesendungen für irgendwelche dubiosen Fitnessgeräten und so? Ich kucke eher so gut wie gar kein Fernsehen und wenn dann auch nur Dokumentationen. Alles andere im Fernsehen langweilt mich sehr schnell. Bin eher so der Youtube-Zapper.
 
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Esra

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und zum Atmen: na man atmet wenn die Person im Bild atmet... Wann sollte man sonst atmen??!
"??!" - Du meinst, ich bin jetzt irgendwie begriffsstutzig? Aber, woran soll man denn sehen ob jemand atmet wenn sie/er keine körperenge Kleidung trägt? Bsp: Bei Runa, ja, okay, aber bei Lasse? Die Luft beim Ein- und Ausatmen sieht man ja meistens nicht.
 
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Dagmar

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Na was glaubst du denn wie wir das in den Synchronstudios machen?! Wir gucken hin! Brustkorb hebt sich, Hals verändert sich. (Bei deinem Lasse z.B. bei 1:52 sehr gut zu sehen) Wenn es O-Ton gibt (normal synchronisiert ja niemand einen STUMMFILM, das ist ja ein eigenes Genre mit ganz eigener Dramaturgie etc.) hört man es auch da.
Und im Dialogbuch stehen zumindest die hörbaren und die langen Atmer auch nochmal :p
Wenn jemand einfach nur über den Ausatmer durchspricht ist es ja auch egal, das ist bei deinem Lasse ja meist der Fall. Der atmet vorher ein, und dann beim Ausatmen spricht er ohne zu stocken oder neu Luft zu holen durch. Dann ist das natürlich leichter, weil das machste dann als Synchronsprecher auch einfach. Aber wenn er zwischendrin einatmen würde würde man das auch machen, zumindest wenn es sichtbar ist, weil es sonst nicht gut wirkt.
 

Esra

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Na was glaubst du denn wie wir das in den Synchronstudios machen?! Wir gucken hin! Brustkorb hebt sich, Hals verändert sich.
Also die ganze Körperspannung sozusagen muß beim Synchronisieren beobachtet werden. An den Hals hatte ich jetzt ehrlich gesagt nicht gedacht. Brustkorb und Halsumfang "pulsieren" schon fast synchron. Danke für den Hinweis.

(Bei deinem Lasse z.B. bei 1:52 sehr gut zu sehen)
Nun ja, 01:52 min ist ja eher so geschocktes Hyperventilieren. Aber ich versteh' schon die Idee mit der genauen Beobachtung der "wechselnden Körperspannung zum Zwecke des Sprechens".

Wenn es O-Ton gibt (normal synchronisiert ja niemand einen STUMMFILM, das ist ja ein eigenes Genre mit ganz eigener Dramaturgie etc.) hört man es auch da.
Oh, okay. Der Ton von Runa & Lasse ist wirklich sehr ungeeignet aufgenommen bzw scheint ausschließlich (?) nur über ein auf der Kamera aufgestecktes Mikrofon aufgenommen zu sein. Es ist ein Studentenprojekt sowohl von dem Filmenden als auch den Schauspielern. Warum ich dann diesen Film nehme? Es gibt äußerst wenige Open Source/Copyleft Filme (mit einem in sich schlüssigen Drehbuch und so vielen Dialogen). Das Problem der Lidepla Conlang community (=Zielsprachsprache der Synchronisierung) ist daß es zwar sehr viele Audio-Dokumente, aber so gut wie keine Video-Dokumente gibt. Aus diesem Grund habe ich mir aus dem Originalfilm Valkaama Szenen zusammengestellt, welche dann letztendlich eine Art Liebesgeschichte zwischen Runa und Lasse ergeben. Diese Szenenzusammenstellung bzw. Dialoge/Sound/Bilder usw soll die Basis für ein Primer Textbook der Lidepla conlang werden.

Und im Dialogbuch stehen zumindest die hörbaren und die langen Atmer auch nochmal :p
Ah, okay. Dann ist das Dialogbuch von Valkaama ziemlich amateurhaft.

Wenn jemand einfach nur über den Ausatmer durchspricht ist es ja auch egal, das ist bei deinem Lasse ja meist der Fall. Der atmet vorher ein, und dann beim Ausatmen spricht er ohne zu stocken oder neu Luft zu holen durch. Dann ist das natürlich leichter, weil das machste dann als Synchronsprecher auch einfach. Aber wenn er zwischendrin einatmen würde würde man das auch machen, zumindest wenn es sichtbar ist, weil es sonst nicht gut wirkt.
Okay, danke. "Über Ausatmer durchsprechen". Die Einatmer sollten dann eigentlich sowohl deutlich sichtbar als auch hörbar sein wenn der Ton in der unmittelbarer Nähe des Sprechenden aufgenommen wird. Was bei Runa und Lasse offensichtlich nicht der Fall ist.
 
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Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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Ich glaub wir reden aneinander vorbei. Mit O-Ton meine ich das Original. Nicht die deutsche Fassung. Also die Ausgangsbasis halt. Die Vorlage... Ob man deren atmer hört oder nicht ist egal, und ob man sie im deutschen hören soll oder nicht ist Regiesache.
Synchronisation im Synchronstudio läuft denke ich meist anders als wie es youtuber machen. Im Synchronworkshop beim IHW wird eine Synchronstudio-Situation möglichst nahe nachgebaut. Vermutlich daher die Missverständnisse.

Und das was du von Valkaama gepostet hast ist nicht das Dialogbuch vom Synchron, sondern das Drehbuch vom Film. Dass da keine Atmer drinstehen ist doch logisch.


Also vielleicht für dich mal zur Erklärung, da du glaube ich nicht weißt wie deutsche Synchronisation so abläuft im Normalfall (also für Filme, TV usw. - also professionelle Synchro, nicht Hobby):
- Das Drehbuch wird auf deutsch übersetzt
- auf Basis dieser Übersetzung erstellt der Dialogbuchautor das Dialogbuch. Das entspricht INHALTLICH der Übersetzung, aber wird auf das Bild angepasst, so dass am Ende sowohl die Längen stimmen, als auch an den richtigen Stellen im Deutschen geatmet werden kann UND auf sichtbaren Labialen ebenfalls wieder Labiale liegen. Also wenn ein m,p, b gesprochen wird muss einer dieser drei Buchstaben auch zu hören sein im Deutschen. Ebenso sollte auf f und v entweder ein f oder v liegen.
Zudem werden Zögerer, Pausen und Atmer ins DIalogbuch eingearbeitet. Kann dann so aussehen:
(Cont.) (Anatmer) (..) ich glaube ich (.) spreche beim Synchronsprechen ein bisschen (.) unnatürlich (Lacher)
- Dann wird "eingetaked", d.h. die Dialoge werden in Schnippsel von meistens max. 6 Sekunden unterteilt und selbiges im Dialogbuch auch kenntlich gemacht. Damit man weiß wo man ist. Die Dialogzeilen werden mit Timecode versehen.
- Im Studio läuft dann ein Countdown (meist: 3-2-1 oder ähnlich) und dann läuft der Schnippsel ab. Manchmal noch unten so eine Zeitleiste damit man sieht wann es fertig ist. In dieser Zeit guckt sich der Synchronsprecher das Bild an, merkt sich wann seine Figur den Mund aufmacht und wo und wie sie atmet, prägt sich die Sprachmelodie und Situation ein UND lernt gleichzeitig seinen deutschen Schnippsel einigermaßen auswendig.
- Dann gehts wieder 3-2-1 aber diesmal ist das Bild stumm, und der Synchronsprecher ist dran. Er gibt seinen deutschen Satz wieder, hoffentlich fehlerfrei, in der richtigen Stimmung, Lautstärke und Ansprechhaltung, dem richtigen TIming, mit den b p und ms an den exakt richtigen Stellen.
- Dann hat es entweder gepasst, oder der Regisseur gibt noch eine Regieanweisung, oder der Cutter sagt: "muss bisschen kürzer sein" oder "Bisschen breiter bitte", wenn das Timing nicht perfekt war.
- Wenn es nach weiteren 2-3 Anläufen nicht passt werden die Beteiligten genervt ;)

Und so geht man dann Stück für Stück vor, bis der Film fertig ist.
 

Esra

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Das ist doch das Original-Drehbuch, kein Synchron-Dialogbuch.
Danke für den Hinweis.
Synchronisation im Synchronstudio läuft denke ich meist anders als wie es youtuber machen.
Über Synchronisation im Film unterhalte ich mich hier das erste Mal. Ich komme aus der Ecke der "Silbenanimateure" (Erstellung von Musik Sing-Alongs/Karaoke).
Im Synchronworkshop beim IHW wird eine Synchronstudio-Situation möglichst nahe nachgebaut. Vermutlich daher die Missverständnisse.
Ja, wahrscheinlich. Hoffentlich kann ich da schon in der Woche teilnehmen. Interessieren tuts mich schon.
Und das was du von Valkaama gepostet hast ist nicht das Dialogbuch vom Synchron, sondern das Drehbuch vom Film. Dass da keine Atmer drinstehen ist doch logisch.
Okay.
Also vielleicht für dich mal zur Erklärung, da du glaube ich nicht weißt wie deutsche Synchronisation so abläuft im Normalfall (also für Filme, TV usw. - also professionelle Synchro, nicht Hobby):
Danke für die Erklärungen.
- auf Basis dieser Übersetzung erstellt der Dialogbuchautor das Dialogbuch. Das entspricht INHALTLICH der Übersetzung, aber wird auf das Bild angepasst, so dass am Ende sowohl die Längen stimmen, als auch an den richtigen Stellen im Deutschen geatmet werden kann UND auf sichtbaren Labialen ebenfalls wieder Labiale liegen. Also wenn ein m,p, b gesprochen wird muss einer dieser drei Buchstaben auch zu hören sein im Deutschen. Ebenso sollte auf f und v entweder ein f oder v liegen.
Zudem werden Zögerer, Pausen und Atmer ins DIalogbuch eingearbeitet.
Okay. Also wichtig, Stichworte Dialogbuch und Labiale.
Kann dann so aussehen:
(Cont.) (Anatmer) (..) ich glaube ich (.) spreche beim Synchronsprechen ein bisschen (.) unnatürlich (Lacher)
- Dann wird "eingetaked", d.h. die Dialoge werden in Schnippsel von meistens max. 6 Sekunden unterteilt und selbiges im Dialogbuch auch kenntlich gemacht. Damit man weiß wo man ist.
Okay, also so ungefähr 2 Bildschirmzeilen.
Die Dialogzeilen werden mit Timecode versehen.
Okay. Timecodes für jede Zeile. (In Karaoke jede Silbe.)
- Im Studio läuft dann ein Countdown (meist: 3-2-1 oder ähnlich) und dann läuft der Schnippsel ab. Manchmal noch unten so eine Zeitleiste damit man sieht wann es fertig ist. In dieser Zeit guckt sich der Synchronsprecher das Bild an, merkt sich wann seine Figur den Mund aufmacht und wo und wie sie atmet, prägt sich die Sprachmelodie und Situation ein UND lernt gleichzeitig seinen deutschen Schnippsel einigermaßen auswendig.
Hhm. Also als Synchronsprecher sollte man dann schon ein bißchen Schauspielertalent mitbringen.
- Dann gehts wieder 3-2-1 aber diesmal ist das Bild stumm, und der Synchronsprecher ist dran. Er gibt seinen deutschen Satz wieder, hoffentlich fehlerfrei, in der richtigen Stimmung, Lautstärke und Ansprechhaltung, dem richtigen TIming, mit den b p und ms an den exakt richtigen Stellen.
Hört der Synchronsprecher sich beim Einsprechen selbst über den Kopfhörer?
- Dann hat es entweder gepasst, oder der Regisseur gibt noch eine Regieanweisung, oder der Cutter sagt: "muss bisschen kürzer sein" oder "Bisschen breiter bitte", wenn das Timing nicht perfekt war.
Also insgesamt sind 3 Personen für die Produktion von Synchronisationen notwendig.
Und so geht man dann Stück für Stück vor, bis der Film fertig ist.
:)
 
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Masterofclay

Marco Rosenberg
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Also insgesamt sind 3 Personen für die Produktion von Synchronisationen notwendig.
:)

Sogar 4:

1. Der Sprecher
2. Der Regisseur, der auf Emotion, Haltung, Deutlichkeit, etc. achtet
3. Der Tonmeister, der aufpasst, dass die Lautstärke und der Klang passen und kein Magengrummeln oder andere Störgeräusche auf der Aufnahme sind.
4. Der Cutter, der darauf achtet, dass das gesprochene möglichst perfekt auf die Lippenbewegungen passt.
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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Ein BISSCHEN Schauspieltalent reicht nicht als Synchronsprecher. Das sollte schon bisschen mehr als ein bisschen sein ;)

Meist hörst du dich nicht über Kopfhörer sondern halt äh.. normal... also du stehst halt vorm Mikro und sprichst... so wie du dich im Alltag auch hörst. Wenn der O-Ton eingespielt wird hörst du den über Lautsprecher. Es gibt kleinere Studios, die keine Lautsprecher haben sondern über Kopfhörer. Da hörst du dann auch dich während du sprichst. Manche spielen dir da auch das Original drunter während du deutsch drübersabbelst. Die Regel ist aber, dass du auf stumm synchronisierst. Das lenkt weniger ab und du kannst besser drauf achten dass die Labiale an den richtigen Stellen sitzen. Denn manchmal ist die Sprachmelodie im Deutschen anders als im Original, passt aber am Ende trotzdem zur Lippenbewegung. Z.B. wenn der Schauspieler nur stumm den Mund öffnet und dann erst spricht, da kann man im Deutschen schon aufs Mundöffnen mit Sprechen beginnen.
 

Esra

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In der Regel sind Synchronsprecher Schauspieler.
Danke für die Hinweise @oxytocinated und @Masterofclay
und sprichst... so wie du dich im Alltag auch hörst.
Zum größten Teil wahrscheinlich also über Körperschall insbesondere Schädelknochen.
Die Regel ist aber, dass du auf stumm synchronisierst.
Okay.
Z.B. wenn der Schauspieler nur stumm den Mund öffnet und dann erst spricht, da kann man im Deutschen schon aufs Mundöffnen mit Sprechen beginnen.
Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Bei Karaoke muß man eigentlich auch schon mit dem Singen anfangen bevor der Silbenball die erste Silbe berührt. Auffällig ist, daß die meisten kommerziellen Karaoke heutzutage gar nicht mehr per Silbenball animiert werden. Stattdessen bekommt wohl offensichtlich nur noch die ganze Silbenzeile einen Anfangs- und Endstempel. Dazwischen läuft die Einfärbung in einer einheitlichen Geschwindigkeit ab (In Subtitle Edit kann man übrigens auch so einen "Karaoke"-Effekt über eine Textzeile legen). Von korrekter Silbenanimation kann da keine Rede mehr sein. Es ist einfach nur billig produziert. Dadurch werden dann auch noch hypergenaue Zeilenumbrüche wichtig was den meisten Karaokeproduzenten aber auch offensichtlich egal zu sein scheint. Meiner Meinung nach hat eine korrekte Silbenreproduktionsvorlage aus einem animierten Silbenball und beständig von unten nach oben nachrückenden, fortlaufenden Text zu bestehen. Zurück zum Synchronisieren. Mit den Labialen, auf jeden Falle echt vielen Dank für diesen Hinweis, da werde ich bei den nächsten Szenen mit Runa und Lasse versuchen mehr Augenmerk drauf zu legen. Die Umsetzung mit Silbenanimationen werden ich aber für dieses Projekt weiter so machen (müssen). Ich denke dem Zweck genügt es grob also "ein Gesicht spricht Lidepla".

Danke euch allen für die Hinweise.

Grüße,
 
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Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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äh.. Synchron hat nichts mit Karaoke zu tun ;) Du hast da glaub ich immer noch eine ganz falsche Vorstellung von. Dein Karaoke- wann-singe-ich-Problem ist ein ganz anderes als das, vor dem Dialogbuchautoren und Sprecher stehen.
Mach einfach mal den Workshop im Sommer mit, dann verstehst du das alles besser.
Oder google mal youtubevideos aus Synchronstudios :)
 

Esra

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Im Englischen wird auch gelegentlich der Begriff Sing-Along anstatt Karaoke verwendet. Wenn ich jetzt aus Sing-along = Speak-along (eines Dialogbuches) mache? Was ist das dann? Es ist mir schon klar, daß es in der Synchronisationszunft um so einiges mehr Talent und Kreativität braucht als bei diesen schmudeligen Silbenanimateuren. ;)
 
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Dagmar

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na wie gesagt, du kannst machen was du willst, ist ja für dich zum Hobby. Wir haben jetzt halt die übliche Vorgehensweise beschrieben damit du verstehst warum etwas synchron oder nicht synchron ausguckt. Ob du da jetzt mit Fingerhöten auf Holz klopfst oder Karaoke draus machst oder nen Ball animierst oder was bunt machst ist völlig egal, wenn du für dich zum Spaß rumwerkelst. Ich glaub einfach nur dass du es unnötig verkomplizierst, weil eigentlich kannst du dann auch einfach den Schauspielern den Film schicken und sagen: sprich drauflos und versuch im Timing zu sein. Ich glaub das würde zum gleichen Endresultat führen. Zumindest mache ich das so, wenn ich Testimonialvideos aus dem Heimstudio übersprechen muss und da im Dialogbuch eh nicht auf Labiale geachtet wurde. Weil dann ist wirklich nur noch entscheidend pünktlich anzufangen und aufzuhören, und die eindeutigen Atmer zu bedienen. Und das kann ich dann indem ich parallel zum Video mitspreche und notfalls noch ein bisschen die Tonspur schiebe. Und halt einfach ein paar Anläufe/Versuche mache.
Ich würd mich da niemals hinhocken und irgendwas rumklopfen oder mit Silben anfangen. Silben kann man nicht sehen. Man sieht nur Mund auf, Mund zu. Ob das ne Silbe ist oder ein Stottern oder sonstwas ist total wurscht.


Und wenn ich nen O-Ton als Vorlage habe habe zieh ich mir diese Tonspur, und leg mir die aufs Ohr und sprech da mit. Dann kann ich nachher meine Spur drunter legen und sehe anhand der Kurven wo ich ne Pause verlängern oder verkürzen muss, oder wo ich nochmal ran muss weil das Timing gar nicht aufging.
 
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