AW: STUDIS CLAN "Das Geheimnis des Schlangenthrons" Folge 4
Ich hab's mir gestern auch angehört und nun meine Gedanken dazu:
Introsong: ich finde des Song an sich gut und vor allem passend für das Genre. Sowohl gesanglich als auch musikalisch. Allerdings finde ich die Lyrics nicht so toll. Mir kommen allein schon die Worte "StudisClan" zu häufig drin vor und an sich könnte man den Text auch mal ein bisschen überarbeiten.
Und damit bin ich auch schon bei der Musik an sich: Klasse! Großes Lob an RummBammBuff. Gerade die diffusen Soundflächen (z.B. Track 05) passen sich sehr gut in das Geschehen ein und sind trotzdem nicht einfach nur platt druntergelegt. Die Mixtur von elektronischen Sounds mit Bläsern (Track 6) hat es in sich und trifft den Nerv der Szene, ohne sich zu weit nach vorne zu bringen oder zurückzunehmen.
Daran schließt sich gleich meine Bemerkung zu Bob an. Bei der Windsängerin (klar, das war eine Rolle und nicht der Erzählpart) fand ich Deine Stimme manchmal ein bisschen tief gedrückt, was ich persönlich nicht so gerne mag. Als Erzähler hier hattest Du auch eine Tiefe in der Stimme, die aber locker war. Irgendwie sehr ernsthaft, was dem Hörspiel eine große Spannung verleiht. Genauso, wie man sich das halt von einem Erzähler erwartet. Überhaupt haben Musik und Erzähler zusammen einen sehr großen Wiedererkennungswert und sind für mich vom Niveau her höher als das Hörspiel an sich.
Gleich weiter zum Cut an sich: Ich fand den Schnitt (nicht den Sprechschnitt) teils zu schnell und hätte mich über ein paar mehr Geräusche gefreut. Auch war (zumindest auf meinem MP3 Würfel) die Stimme von Todi immer sehr im Vordergrund. Der Sprechschnitt an sich war wiederum flüssig und sehr angenehm zu hören. Das viel vor allem bei den Funkgesprächen zwischen den Bruhns auf: Tolles Wechseln zwischen den klanglich eindeutigen Szenerien der Sprecher. Ich hatte sofort die getrennten Bildschirmhälften wie bei manchen Filmen im Kopf!
Zu den Sprechern:
Todi: War super!
Marci: Fand ich zu Anfang ein wenig unrund im Sprechfluss. Alles sauber, aber zu wenig Marci-Charme. Das ergab sich dann aber, als Du auch von der Rolle her immer emotionaler wurdest und die Stimme mehr Sprechmelodie hatte.
Lavendel: Wenn Jana emotional wird, dann passt Deine Stimme voll gut und berührt. Da hat man sofort ein Bild vor Augen (z.B. Szene 8). Dafür ist mir die Stimme in normaleren Situationen zu überdreht. In denen überdeckt die teils sehr extreme Satzmelodie die leiseren Gefühle. So als ob Jana ständig unter Hochspannung steht.
DaCube: Die Stimme hat einen sehr jugendlichen Charme und passt sehr gut zu der von Lavendel. Tom ist mir gleich sehr sympathisch geworden. Man hört den Unterschied zu z.B. Todis Sprechausbildung, aber genau benennen kann ich das nicht.
Wombat und Zoe: Ein tolles Gespann. Zoe eine klassische Knnnnnnnackarsch-Schnecke (toll, dieses leicht unterkühlte, aber doch schneckige) und dazu ein eher nicht eindeutiger Bösewicht. Wombats Interpretation aus "sicher-wirken-wollen" und "dem-Wahnsinn-schon-zu-Nahe-gekommen-sein", ohne dass er zu sehr ins Klischee verfallen wäre, hat mich total überzeugt.
Lavina: Zum einen eine sehr warme sympathische Stimme, zum anderen hätte die Rolle noch eindeutiger interpretiert werden können. Mir fehlt ein stimmliches Element, dass Yvonne noch besser charakterisiert hätte.
Noir: Bestens. Aus einer kleineren Rolle so viel rausholen, dass man sie noch hinterher im Ohr hat. Das Lallen war sehr gut dosiert.
Diabsi und Schnaps: An sich zu zweit fand ich die beiden sehr lustig und eingängig. Aber irgendwie wirkten sie in der Szene für mich fremd. Wie "reingesetzt aber nicht drin". Cut? Sprache? Keine Ahnung.
Zur Story: Ich fand die Kernstory spannend und gut. Auf doch eher kleinem Raum ist da viel passiert. Die Geschichte muss keinen großen Handlungsspielraum suchen, um Spannung aufzubauen und das zeichnet sie aus.
Gerade deshalb gefallen mir die Dialoge am Anfang und am Ende nicht. Irgendwie wirkt alles sehr oberflächlich. Ich fühlte mich oft wie in einer amerikanischen Teenie-Serie. Kann sein, dass das beabsichtigt ist. Für mich wird da aber Potential nicht ausgeschöpft. Der "Rahmen" erzählt einiges über die Lebenswelt (Party, Studium) der Protagonisten. Und aufgrund der Interpretation der Sprecher bekomme ich ein ungefähres Bild von ihnen. Aber das reicht für mich nicht. Anstatt relativ oberflächlicher Gespräche hätten mich die Protagonisten an sich interessiert. Letztlich verbleiben sie aber auch nach dem Hörspiel als irgendwelche Studenten. Ohne Hobbys, ohne eigene Geschichte. Auch dem Ende fehlt es dann an Tiefe und es fühlt sich irgendwie platt an. Wenn ich die Wiederbelebungsszene höre, die viel Tiefe hat und die Sorge der Helden sehr intensiv darstellt, dann hätte ich mir gerade für das Ende etwas anderes gewünscht als die Darstellung von moralischen Ideal-Jungadoleszenten. Letztlich kann die Geschichte ja nur gut ausgehen, weil die Helden bestimmte Eigenschaften haben. Und welche das sind, sprich wer sie sind, dass würde mich für den hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lassenden fünften Teil sehr interessieren.