Tim Gössler
Musiker, Sprecher, Cutter
- Sprechprobe
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AW: KomA
Ich habe es auch endlich geschafft, das Hörspiel in Ruhe anzuhören und möchte einige Punkte loswerden, die mir dazu wichtig sind:
Skript:
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Spannungsbogen, Charaktere und die Handlung an sich sehr gut, auch wenn, wie von Civok angesprochen, für meinen Geschmack, zu häufig in die Klischeekiste gegriffen wurde. Was passieren musste, war meist voraussehbar, eine Überraschung wäre denkbar gewesen. Die Presse-Geschichte hat mich besonders am Schluss gestört, aber dazu wurden schon genug Worte hier hinterlassen. Du schreibst ja auch, dass du heute einiges anders machen würdest, Paul. Also Schwamm drüber.
Cut und Sounddesign:
Der Schnitt hätte für meinen Geschmack etwas flüssiger sein können, was die Dialogszenen in der Schule angeht. Die Monologe und ruhigeren Szenen waren sehr gut umgesetzt, ebenso das Finale. Als negatives Beispiel ist mir aber vor allem
Vom Sounddesign her hätte es manchmal ruhig etwas mehr sein dürfen, damit das Ambiente generell dichter wirkt, um diese Dichte dann spürbar in den dramatischen/emotionalen Szenen abzubauen und zu durchbrechen. Das Panning und der Raumklang hätten, wie von meinen Vorrednern bemerkt, etwas eindeutiger und stärker ausfallen können.
Sprecher:
Tobias Diakow hat mir als Philipp sehr gut gefallen, auch wenn ich mir einen klareren Unterschied zwischen den Erzählerparts und den Dialogen gewünscht hätte. Letztere wirkten selten etwas abgelesen auf mich. Ähnlich ging es mir bei Dr. Welker, Joachim Klotz, was meine Vorredner aber schon angesprochen haben. Die Interpretation der Rolle des Dr. finde ich aber dennoch gelungen.
Zu den anderen Rollen ist mir persönlich nichts gravierend negatives aufgefallen, die Rollen wurden gut ausgefüllt. Feinheiten kann man ja immer verbessern.
Musik:
Wunderschöne Klaviermusik, sehr gut ausgewählt, einzig wirkliches Negativum ist für mich das Ausblenden der Musik, wenn die Szene vorbei sein sollte, das Musikstück aber noch länger gelaufen wäre. Das stört mich, als jemand, der viel Zeit darin investiert, dass Musik genau auf die Szene und die Dialoge passt. In der Disco hätte die Musik ruhig etwas lauter sein dürfen, es wird ja extra die Lautstärke betont, dann hätten die Sprecher vielleicht ein paar "Brüll-Takes" aufnehmen müssen, damit es echter wirkt.
In den Szenen, die Philips Innenleben und Emotionalität zum Thema haben, wird die Melancholie, Traurigkeit und Einsamkeit gut ausgedrückt, eingefangen, vielleicht sogar mit erzeugt. Auch zuletzt beim Finale passte die Musik wirklich sehr gut, Paul. Du zeigst hier dein Gespür für Dramatik.
Teilweise merkte ich schon deutlich, dass die Musik nicht aus einem Guss ist, was aber vollkommen OK ist. Ich bin da eben vorgeprägt und etwas kritischer, wie oben schon erwähnt.
Cover:
Gehört für mich zum Besten, was ich hier beim HP gesehen habe. Es ist sehr ansprechend, wirkt puristisch und gerade deswegen irgendwie "edel" auf mich. Als ich es gesehen hatte, wollte ich das Hörspiel sofort hören. Das geht mir nicht oft so. Durch die Schlichtheit sticht diese Arbeit geradezu heraus. Toll.
Alles in allem, vor allem für den ersten Cut, eine sehr gelungene und berührende Arbeit. Ich empfehle jedem hier, sich das Hörspiel anzuhören und weiter zu empfehlen. Ich könnte es mir auch gut als Unterrichtsmaterial für Lehrer vorstellen, genug Diskussionsmaterial findet sich ja darin.
Ich habe es auch endlich geschafft, das Hörspiel in Ruhe anzuhören und möchte einige Punkte loswerden, die mir dazu wichtig sind:
Skript:
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Spannungsbogen, Charaktere und die Handlung an sich sehr gut, auch wenn, wie von Civok angesprochen, für meinen Geschmack, zu häufig in die Klischeekiste gegriffen wurde. Was passieren musste, war meist voraussehbar, eine Überraschung wäre denkbar gewesen. Die Presse-Geschichte hat mich besonders am Schluss gestört, aber dazu wurden schon genug Worte hier hinterlassen. Du schreibst ja auch, dass du heute einiges anders machen würdest, Paul. Also Schwamm drüber.
Cut und Sounddesign:
Der Schnitt hätte für meinen Geschmack etwas flüssiger sein können, was die Dialogszenen in der Schule angeht. Die Monologe und ruhigeren Szenen waren sehr gut umgesetzt, ebenso das Finale. Als negatives Beispiel ist mir aber vor allem
die Noten-Vergabe im Gedächtnis geblieben. Die Reaktion der Schüler auf den Lehrer wirkt sehr aufgesetzt und unnatürlich, als ob jeder darauf warten würde, bis der andere ausgeredet hat, was wohl in den meisten Klassenzimmern nicht die Regel sein dürfte.
Vom Sounddesign her hätte es manchmal ruhig etwas mehr sein dürfen, damit das Ambiente generell dichter wirkt, um diese Dichte dann spürbar in den dramatischen/emotionalen Szenen abzubauen und zu durchbrechen. Das Panning und der Raumklang hätten, wie von meinen Vorrednern bemerkt, etwas eindeutiger und stärker ausfallen können.
Sprecher:
Tobias Diakow hat mir als Philipp sehr gut gefallen, auch wenn ich mir einen klareren Unterschied zwischen den Erzählerparts und den Dialogen gewünscht hätte. Letztere wirkten selten etwas abgelesen auf mich. Ähnlich ging es mir bei Dr. Welker, Joachim Klotz, was meine Vorredner aber schon angesprochen haben. Die Interpretation der Rolle des Dr. finde ich aber dennoch gelungen.
Zu den anderen Rollen ist mir persönlich nichts gravierend negatives aufgefallen, die Rollen wurden gut ausgefüllt. Feinheiten kann man ja immer verbessern.
Musik:
Wunderschöne Klaviermusik, sehr gut ausgewählt, einzig wirkliches Negativum ist für mich das Ausblenden der Musik, wenn die Szene vorbei sein sollte, das Musikstück aber noch länger gelaufen wäre. Das stört mich, als jemand, der viel Zeit darin investiert, dass Musik genau auf die Szene und die Dialoge passt. In der Disco hätte die Musik ruhig etwas lauter sein dürfen, es wird ja extra die Lautstärke betont, dann hätten die Sprecher vielleicht ein paar "Brüll-Takes" aufnehmen müssen, damit es echter wirkt.
In den Szenen, die Philips Innenleben und Emotionalität zum Thema haben, wird die Melancholie, Traurigkeit und Einsamkeit gut ausgedrückt, eingefangen, vielleicht sogar mit erzeugt. Auch zuletzt beim Finale passte die Musik wirklich sehr gut, Paul. Du zeigst hier dein Gespür für Dramatik.
Teilweise merkte ich schon deutlich, dass die Musik nicht aus einem Guss ist, was aber vollkommen OK ist. Ich bin da eben vorgeprägt und etwas kritischer, wie oben schon erwähnt.
Cover:
Gehört für mich zum Besten, was ich hier beim HP gesehen habe. Es ist sehr ansprechend, wirkt puristisch und gerade deswegen irgendwie "edel" auf mich. Als ich es gesehen hatte, wollte ich das Hörspiel sofort hören. Das geht mir nicht oft so. Durch die Schlichtheit sticht diese Arbeit geradezu heraus. Toll.
Alles in allem, vor allem für den ersten Cut, eine sehr gelungene und berührende Arbeit. Ich empfehle jedem hier, sich das Hörspiel anzuhören und weiter zu empfehlen. Ich könnte es mir auch gut als Unterrichtsmaterial für Lehrer vorstellen, genug Diskussionsmaterial findet sich ja darin.