Hallo Sawyer!
Schon besser, aber ich sehe da immer noch eine
starke Überhöhung bei ca. 100 Hz. Die gelbe Linie scheint mir die Kurve des "Analysers" zu sein. Das heißt, es dürften ca. 10 dB zuviel Bass um 100 Hz sein. Das ist zu einem großen Teil das Dröhnen was man auf Deiner zweiten Aufnahme hört und das ein wenig stört.
Versuch erst einmal in diesem Bereich alles "flach" zu halten.
Die Beule um 1 kHz geht in die falsche Richtung! Dadurch wird der nasale Anklang eher verstärkt. Also um denselben Betrag nach "unten", dann sollte es besser werden. Ich bin jetzt auch nicht mit dem absoluten Gehör ausgestattet (leider) aber so in diesem Bereich sollte es liegen.
Zum schnellen Suchen kann man einen ganz schmalbandigen Filter machen (Q = 10 oder mehr) dann maximale Verstärkung und während der Wiedergabe den Punkt suchen, der so richtig im Ohr nervt. Dann die Frequenz so lassen, die Güte ("Q") auf 2-4 stellen und für den Anfang mal 3 dB rausnehmen. Solange, bis es Dir gefällt.
Den letzten Punkt in Deinem Equalizer (also ganz rechts) den würde ich noch ein Stück nach unten ziehen und den zweitletzten Punkt auf ca. 15 kHz schieben und linear lassen. Das bedämpft das Rauschen schon mal etwas. Wenn es nicht reicht, erst mal noch etwas weiter runterziehen und DANN den DeNoiser einsetzen.
Mach immer mal wieder die Probe und schalte den EQ mal für einen Moment aus und dann wieder ein. Dann erkennst Du schneller, wo noch etwas korrigiert werden muß.
Zum Kompresser: In der ersten Zeile bei Dir steht "Verhältnis (X:1)". Das bedeutet, daß der Regler bei Dir auf 2 - 5 eingestellt werden sollte. Die Schwelle würde ich zunächst mal bei den -18.00 lassen, eventuell kann man diesen Wert etwas anheben. Doch für den Anfang scheint mir das für Deine Stimme passend. Angriff (ms) auf 6 ist für eine Stimme ein ordentlicher Wert. Auch "Freigabe" ist mit 60 okay, vielleicht einen Tick mehr, mußt Du ausprobieren. Meine Standard-Voreinstellung ist um die 100 ms. Aber das korrigiere ich, wenn ich die sprechende Person höre.
Ausgangspegel würde ich in etwa soweit anheben, wie das "Verhältnis (X:1)" anzeigt. (Pi mal Daumen)
Der Kompressor regelt die Lautstärke blitzschnell runter, wenn die Schwelle überschritten wird. Wenn das Signal z.B.: +3 dB wäre, würde bei einem Verhältnis von 4:1 der Wert auf ein Viertel abgesenkt, also ~0,75 dB. Mit dem Ausgangspegel gleicht man diesen GEWOLLTEN Verlust der Lautstärke vorsichtig wieder aus.
Bei Stimme wäre ich immer vorsichtiger und "weniger ist hier mehr". Es sei denn Du willst Rapper-mäßig rüber kommen. Dann sind extremere Einstellungen gefragt.
Wenn Du nach all diesen Feintuning-Maßnahmen immer noch Bedarf hörst, könntest Du mal mit dem ein oder anderem Plug-In experimentieren. Aber mehr als 2 Plug-Ins habe ich noch NIE für eine (Sprech-)Stimme verwendet, es sei denn es ging um dramaturgische Verfremdung.
Sollte Deine Stimme sich in einem Hintergrund Sound nicht stark genug durchsetzen, kannst Du das Verhältnis (X:1) ein bißchen erhöhen oder mit einem "Röhren-Sound-Plug-In" versuchen etwas mehr "Druck" auf die Stimme zu bekommen. Ich mag den Twin-Tube von SPL sehr gerne, aber das ist Geschmackssache. Eine eindrucksvolle Demo gibt es hier:
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Wenn Du 7 Leute dazu fragen würdest, bekämst Du bestimmt mehr als 10 Meinungen, also ... am Besten testen.
