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Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

Darüber hinaus schließe ich aus deiner Interpretation, dass man Massenkompatibles produzieren muss, um genügend "Unterfütterung" für die Qualitätshörspiele zu haben?

Ich hatte in der Vergangenheit die Gelegenheit, mich mit Menschen aus der Verlagsbranche zu unterhalten. Die Erkenntnis, die ich dabei gewinnen konnte, war stets die Gleiche: Man braucht Produktionen, die am Massenmarkt erfolgreich sind, damit der finanzielle Spielraum vorhanden ist, um auch Projekte verfolgen zu können, von denen man sich nur einen geringen oder auch keinen Gewinn erwartet. So arbeiten übrigens auch Buchhändler: Sie vedienen mit den Bestsellern ihr Geld und dies ermöglicht es ihnen, andere Bücher im Regal stehen zu haben, die sich im ganzen Jahr vielleicht zwei Mal verkaufen. Auf die gleiche Weise sind die Programme der Hörbuchverlage strukturiert und auch Hörspiellabels müssen so operieren, wenn sie am Leben bleiben wollen. Es ist natülcih denkbar, dass man mit Kleinstauflagen zu hohen Stückpreisen operiert, doch dieser Weg ist recht riskant. Eines ist jedenfalls sicher: Eine Serie, die sich am Massenmarkt erfolgreich etabliert hat, gibt dem Label finanzielle Sicherheit.

Die Frage, welche Qualität die Hörspiele haben, die beim Mainstream-Publikum gut ankommen, steht auf einem anderen Blatt. Hier wird es schwer sein, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Viele Hörer sind mit dem, was ihnen z.B. bei DDF geboten wird, offensichtlich so zufrieden, dass Neuerscheinungen immer auf Platz 1 der Verkaufscharts landen. Sicher, innovativ ist die Serie eigentlich schon lange nicht mehr, aber ob sie nun Schund sind oder nicht, darüber wird man sich lange streiten können, denn jeder hat eine andere Auffassung von Qualität. Jemand, der eine Stunde Hörspiel-Unterhaltung sucht, bei der er sich von seinem anstrengenden Arbeitstag erholen kann, stellt sicher anderen Ansprüche als jemand, der von einer Geschichte herausgefordert, provoziert oder zum Nachdenken gebracht werden will. Für diese Hörer müssen Hörspiele ganz andere "Qualitäten" haben. Wenn ein Label für eine solche Zielgruppe produzieren möchte, kann es das selbst verständlich tun, mus sich dann nur damit abfinden, dass der Kundenkreis vielleicht kleiner ist, weil für die meisten Hörer die zwanglosere Unterhaltung im Vordergrund steht.


Inwiefern beeinflusst dieses vorgebliche Schwarz-weiß-Denken die Außenwirkung? Wie beeinflusst es die Wirkung, das Hörspiel sei ein Relikt vergangener Zeiten?

Wenn sich die Hörspielmacher auf den Antagonismus "Mainstream vs. Qualität" einlassen, kann dies durchaus die Außenwirkung beeinflussen. Der Mainstream ist das, was aktuell in Mode ist. Dies äußert sich in Trendthemen (z.B. Vampirgeschichten wie "Twilight"), Erzählstrukturen (wie z.B. bei Lost) und anderen Aspekten. Wenn ich mich als Kreativer von dieser Mode, die sich im Mainstream äußert, abwende, weil ich der Maining bin, dass Mainstream gleich niveauloser Schund ist, werde ich Produktionen nur für einen kleinen Kreis von Hörern machen, die ebenfalls mit dem Mainstream nicht zu tun haben wollen. Dies ist absolut legitim, doch erschließe ich mir auf diese Weise kaum neue Käuferschichten, denn die finde ich nur beim Mainstreampublikum. Den Rest habe ich ja schon überzeugt.

Wenn man diesen Gedanken auf das Hörspiel als eine Erzählform unter vielen bezieht, dann bewegt sich das Hörspiel nicht auf den Minstream zu, sondern von diesem weg. In letzter Konsequenz entsteht dann im Bewußtsein des Mainstreampublikums der Eindruck, dass Hörspiele nicht mehr eine zeitgemäße Unterhaltungsform sind. Nimmt man das zusammen mit dem Kult um die 1980er Hörspiele (Stichwort: Kassettenkinder), dann kann schnell der Eindruck entstehen, dass Hörspiele nur etwas für "die Alten" sind, die damit groß geworden sind, aber kein Medium mit dem man sich heute noch beschäfitgen muss.

Und warum unterscheidest du zwischen kommerziell und nonkommerziell? Hat das einen Einfluss auf das Image des Hörspiels?

Ich habe zwischen non-profit Hörspielen und den kommerziellen Produktionen deshalb unterschieden, weil die Schwelle, sich ein kostenloses Hörspiel herunterzuladen eine ganz andere ist, als sich eine Hörspiel-CD zu kaufen. Wenn mir das kostenlose Hörspiel nicht gefällt, habe ich "nur" etwas Zeit verloren. Entpuppt sich das gekaufte Hörspiel als Flop, bin ich meine Zeit und mein Geld los. Darum sind Käufer natürlich viel zurückhaltender als "Downloader". Auf das Image des Hörspiels als solches, hat die Frage, ob man dafür bezahlen muss oder nicht, keinen Einfluss.


Ich habe nur gesagt, das es einen prägnanten Unterschied zwischen Mainstream und Qualität gibt.

Wie gesagt, für unterschiedliche Zielgruppen braucht es unterschiedliche "Qualitäten".
 

Dirk Hardegen

www.Ohrenkneifer.info
AW: "Kassettenkinder"

Nach wie vor, sehr spannende Debatte hier.
Vielleicht ein Weg aus dem Selbst-Definitions-Debakel: Hörspiel (und Hörspielfans) als die feinschmecker im Mediensumpf zu zeichnen/herauszuarbeiten? Melodie: der Plebs schut RTL und SATL und den Rest der Scheisse... aber WIR...
Schlau?
 

Frederic Brake

Berufspessimist
AW: "Kassettenkinder"

Nach wie vor, sehr spannende Debatte hier.
Vielleicht ein Weg aus dem Selbst-Definitions-Debakel: Hörspiel (und Hörspielfans) als die feinschmecker im Mediensumpf zu zeichnen/herauszuarbeiten? Melodie: der Plebs schut RTL und SATL und den Rest der Scheisse... aber WIR...
Schlau?

Der Anstaz ist überlegenswert, könnte aber schnell in die "Elite" Ecke führen. Wenn ich kein RTLSATPROSIBENVOXetc. Seher bin, bin ich halt ein PHOENIXARTEZDFNEOetc. Konsument.
mhm ... das wäre das Dilemma, das Watchman und mich beschäftigt. Was ist Mainstream, und muss ich mich dem anschließen, um genügend Mittel zu erhalten, auch -nennen wir es mal "Programmhörspiele"- zu machen? Ich denke mal, Watman hat recht, wenn er herausstellt, dass Qualität immer auch im Auge des Betrachters, sprich Ohr des Hörer liegt. Und ich stimme ihm auch zu, dass man keinesfalls jemandem vroschreiben darf, was dieser als Qualität zu empfinden hat. Vielleicht haben wir auch ein bisschen an einander vorbei diskutiert. Qualität ist für ich immer umfassend, nicht nur Teilaspekte betreffend. Im Mainstream, und hier gebe ich ausschließlich meine Meinung wieder, ist es idR nur ein Teilaspekt, der Qualitativ hochwertig ist (hoffentlich). Ich schlage darum vor, wir bewegen uns insoweit von der Qualitätsdebatte weg, als wir als Konsens festhalten:
-Es gibt unterschiedliche Arten der Qualität, die von Zielgruppe zu Zielgruppe veränderlich sind.
-Um möglichst viele Menschen zu erreichen, muss ich bereit sein, auch unterschiedliche Qualitäten (nicht im Sinne von technisch gut oder schlecht) anzubieten. Also in etwa: Ich biete den handgemachten Rols lRoyce ebenso wie den bandgefertigten Kia.

Aber eines fände ich für die weitere Diskussion schon interessant. Und hier ist Pio gefragt:

Kannst du uns bitte einmal Zahlenmaterial (absulute Werte, keine Prozentzahlen) geben? Vielleicht reden wir hier eine Sinnkrise herbei, die gar keine ist.
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

ch schlage darum vor, wir bewegen uns insoweit von der Qualitätsdebatte weg, als wir als Konsens festhalten:
-Es gibt unterschiedliche Arten der Qualität, die von Zielgruppe zu Zielgruppe veränderlich sind.
-Um möglichst viele Menschen zu erreichen, muss ich bereit sein, auch unterschiedliche Qualitäten (nicht im Sinne von technisch gut oder schlecht) anzubieten. Also in etwa: Ich biete den handgemachten Rolls Royce ebenso wie den bandgefertigten Kia.
Ein guter Vorschlag und ich denke, diese Ansicht ist absolut konsensfähig. Es wäre inder Tat schön, wenn pio oder auch andere User hier einmal Zahlenmaterial zum derzeigen Stand der Verkaufszahlen einbringen könnten, damit erschichtlich wird, wie der Markt eingentlich aussieht, über den wir sprechen möchten.

@ dave nocturn: Vielen Dank für die PN
 

Frederic Brake

Berufspessimist
AW: "Kassettenkinder"

@ Watchman: gerne :)

Ich hätte da mal so eine Idee. Einige der hier registierten Mitglieder haben eine Homepage/einen Blog, mit denen sie vermutlich mehrere tausend Menschen erreichen. Was hindert uns denn daran, diesen Multiplikator zu nutzen und in einer gemeinsamen Aktion, zu einem definierten Tag, einen gleich lautenden Artikel (den wir hier im Forum erarbeitet haben), zu präsentieren? Ich glaube, damit ließe sich schon einiges an positivem Imageaufbau betreiben. Was meint Ihr?

Falls dieser Imagaaufbau wirklich nötig ist, da fehlen uns ja noch belastbare Zahlen ...
 

Frederic Brake

Berufspessimist
AW: "Kassettenkinder"

mhm ... was sagen die Daten deines Providers? Immerhin erhälst du bei Google ein Topranking, deine Seite taucht nämlich zuerst auf. Die Analytics Ergebnisse würde ich mit Vorsicht genießen.

Ich meinte auch weniger pro Tag, sondern schon über einen längeren Zeitraum. Es ging mir nur um einen definierten Veröffentlichungstag. Ich bin versucht, mal alle aufzufordern, "ihre" ø- hits/tag in einen Topf zu werfen, um zu sehen, was möglich ist. :D

Janne 0,5
Dave 20 = 20,5

Ist nicht ganz ernstgemeint, die Idee, könnte aber mal interessant sein, obmeine Idee überhaupt brauchbar ist.

Tante Edit sagt: Ich war auch auf Janne´s Seite. Schön gemacht. Und ich glaube die 0,5 nicht so ganz. Ich würde da mal einen "Hitzähler" im Hintergrund laufen lassen ...
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
Sprechprobe
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AW: "Kassettenkinder"

Ich denke auch, dass die Zukunft des Hörspiels im Download liegt. Mein Problem mit Downloads ist allerdings, dass sie momentan noch genausoviel oder nur 5-10% weniger Kosten als die CD-Version, obwohl die gesamten Kosten für Pressen etc. wegfallen. Würde das durchschnittliche Download-Hörspiel nur 3-4 Euro kosten, würde ich viel öfter zuschlagen.
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: "Kassettenkinder"

Nochmal ich ... gab übrigens bei den hörspielfreunden eine SHEr interessante Debatte kürzlich zu ähnlichen Themenfeldern - vom Board-Wächter als "Macher vs Macher" betitelt. Dort wird auch die Nachwuchsproblematik berührt .- aber mit einer Qualitätsdebatte verknüpft.

Argh! Habe mir das alles mal in Ruhe bei den Hörspielfreunden durchgelesen, wahrlich ein sehr empfehlenswerter Thread, mit einigen sehr vernüftigen Beiträgen. Leider habe ich mich auch dazu verführen lassen, mir die Faith-Diskussion im Russel&Brandon Forum reinzuziehen, auf die verwiesen wurde. Alter Falter...

Die logische Schlussfolgerung aus beiden Threads lautet für mich persönlich: Erschreckend wie sehr die Macher sowohl von der "Szene", als auch von sich selbst ins Zentrum gestellt werden. Kein Wunder, dass das Hörspiel eine Randgruppenveranstaltung ist. Dazu kommt noch erschwerend, dass es auch sehr "laute" Macher gibt, die definitv nicht mehr alle Latten am Zaun haben. Auf den Umgang mit Kritik, möchte ich gar nicht näher eingehen, sonst platzt mir irgendwas lebenswichtiges...
 

joe adder

Karsten Sommer
Sprechprobe
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AW: "Kassettenkinder"

Erschreckend wie sehr die Macher sowohl von der "Szene", als auch von sich selbst ins Zentrum gestellt werden. Kein Wunder, dass das Hörspiel eine Randgruppenveranstaltung ist.
Das gibt es ja in der Welt des Films auch, allerdings haben die es geschafft, sich so geschickt in den Vordergrund zu stellen, dass jede(r) drauf abfaehrt. :)
Sicherlich ist es dabei nicht hilfreich, Konsumenten, die nicht an der Produktion von Hoerspielen beteiligt sind, zu "verbieten", sage ich mal, eine Meinung zum gerade gehoerten Hoerspiel kundzutun. Oder anders ausgedrueckt, ihm/ihr, dem Konsumenten, vorzuschreiben, wie er sich zu dem gerade gehoerten zu auessern hat.
Das Hoerspiel ist ein Produkt, eine Marke. Wenn ich dieses nur einem beschraenkten Kundenkreis anbiete, und diesen dabei noch "vorschreibe", wie er/sie sich ueber das Produkt auszulassen hat, dann habe ich diesen und jeden anderen Kunden, den diese(r) kennt, verloren.
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: "Kassettenkinder"

ich muss auch sagen, dass dies eine sehr spannende diskussion ist. und bei allem pro und contra in die eine oder andere richtung liegen wir hier mit unserer gesamtheit sicherlich schon recht nahe an der realität/wahrheit.

nach einem kurzen brainstorming möchte ich zu ein paar sachen, die mir so hängen geblieben sind, folgendes loswerden:

- was soll ein lablechef, der genau weiss, dass sein interview von non-commerziell-produzierenden menschen (die vielleicht gerne mal in die kommerzielle ecke wollen), auch schon anderes sagen, als dass das hörspiel zu grabe getragen wird? dahinter steckt doch auch eine gewisse abwehrhaltung, leute wie uns vom markt fernzuhalten.

- zum begriff "unsexy", bzw. der frage: wie sieht denn eine "sexy" vermarktung aus?
dazu möchte ich anmerken, dass meine wiederentdeckung des höspiels sehr eng verknüpft ist mit dem damaligen kinotrailer für das erste john sinclair 2000-hörspiel. ich saß im kino, rechnete mit nix bösen ...und plötzlich kommt dieser trailer der wahrlich kino für die ohren war. bekannte stimmen, tolle sounds und - KEIN kinderkram. wow...das hat mich geflasht. donnerwetter...so hören sich hörspiele im neuen jahrtausend an? gedacht, gekauft. DAS fand ich sexy. ich könnte mir vorstellen, dass trailer dieser art die leute aufmerken lassen. vor allem solche menschen, die hörspiele bisher als kinderkram gesehen haben. mein bescheidener trailer vom "ersten schnee" hat ja selbst hier - wo wir doch alle vom fach sind - für viel neugier gesorgt. ich wäre jedenfalls auf´s neue beeindruckt, wenn mir ein cooler hörspieltrailer im kino oder in der hörfunkwerbung entgegen springen würde. kinowerbung ist sicher teuer, aber radiowerbung...das wäre zumindest mal ein anderer weg.

- kassettenkinder waren wir allesamt damals, weil es nunmal nix anderes gab...ausser noch schallplatten und 3 fernsehprogrammen. heute werden medien immer mehr über den pc konsumiert. im bereich der akustischen medien kommen vermehrt die ipods und mp3-player hinzu. von daher liegt für mich die zukunft des hörspiels auch eindeutig im rein digitalen bereich. die physikalische veröffentlichung ist für mich am aussterben. für mich liegt es also nahe, das produkt via internet-präsenz an die hörer zu bringen und in dem bereich vermehrt über marketing und pr-strategien nachzudenken.

am schluss noch zwei beobachtungen aus dem alltag:
- in einer tankstelle sah ich neulich an der kasse zwei aufsteller. in dem einen das hörspiel "lauras stern" für 5,95, in dem anderen die DVD "lauras stern" für 3,-. wo greift der kurzentschlossene kunde (ohne langes nachdenken!) wohl eher hin?
- in einem supermarkt bekam ich mit, wie ein kind an einer schütte mit kinderbüchern stand und rief "oh...papa, guck mal...kinderbücher!" daraufhin der vater:" watt willste denn mit bücher...wir ham doch DVD´s".

diese beiden beobachtungen haben auf den ersten blick zwar nur bedingt mit unserem thema zu tun, aber wenn man sie extrapoliert dann vielleicht doch wieder etwas mehr.
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

Was hindert uns denn daran, diesen Multiplikator zu nutzen und in einer gemeinsamen Aktion, zu einem definierten Tag, einen gleich lautenden Artikel (den wir hier im Forum erarbeitet haben), zu präsentieren? Ich glaube, damit ließe sich schon einiges an positivem Imageaufbau betreiben.

Ein spannender Vorschlag, den ich gerne aufgreifen würde. Ich berichte in meinem Blog schon seit einiger Zeit über Hörspiele und habe auf der Website von Planet SCIFI, wo ich seit Mitte Oktober einer von zwei Chefredakteuren bin, kürzlich eine neue Rubrik eingerichtet, wo ich wöchentlich ein Hörspiel aus dem SF-Genre rezensiere. So erreiche ich ein Publikum, dass sich nicht primär für Hörspiele interessiert, aber vielleicht durch die Berichterstattung auf diese aufmerksam wird. Wir sollten darüber nachdenken, wie ein gemeinsamer Artikel aussehen könnte.

Jeder Hörspielfan sollte sich aufgerufen fühlen, für das Medium Werbung zu machen. Denn Mundpropaganda zieht immer noch am Besten. Vor allem, wenn sie von den Fans kommt, denn die stehen nicht in dem Verdacht, damit Geld zu verdienen.

Werbung ist natürlich der Schlüssel, wenn des darum geht, die Außendarstellung nachhaltig zu verbessern. Leider ist es wohl kaum realistisch, dass sich die ganze Branche auf eine Image-Kampagne einigt. Die deutschen Comicverlage haben nach dem US-Vorbild inzwischen einen Comictag eingeführt, an dem besondere Aktionen veranstaltet werden. Teilweise können Interessierte Comics sogar kostenlos bekommen, um in Serien hineinschnuppern zu können.
Persönlich finde ich Hörproben-CDs immer ganz toll, auf denen Ausschnitte aus mehreren Serien enthalten sind.

Was die Reaktion mancher Hörspielmacher auf Kritik von außen angeht, so besteht das große Problem für die Außerwirkung natürlich darin, dass jeder diese Bemerkungen ohne viel Aufwand im Netz nachlesen kann. Da ist es klar, dass manchmal der Eindruck entsteht, hier seien realitätsferne Nerds am Werk.

was soll ein Labelchef, der genau weiss, dass sein Interview von non-commerziell-produzierenden Menschen (die vielleicht gerne mal in die kommerzielle Ecke wollen), auch schon anderes sagen, als dass das Hörspiel zu Grabe getragen wird? Dahinter steckt doch auch eine gewisse Abwehrhaltung, Leute wie uns vom Markt fernzuhalten.

Ich glaube nicht, dass das die Intention der Äußerungen war. Vielmehr merkte man die Ernüchterung eines Künstlers, der sein Werk nicht ausreichend gewürdigt sieht, weil es an einem aufnahmebereiten Publikum fehlt. Aber gerade deshalb haben wir ja dien Thread hier, weil wir ausloten wollen, wie wir das Hörspiel wieder für mehr Mebnschen attraktiv machen können.
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: "Kassettenkinder"

Ich glaube nicht, dass das die Intention der Äußerungen war. Vielmehr merkte man die Ernüchterung eines Künstlers, der sein Werk nicht ausreichend gewürdigt sieht, weil es an einem aufnahmebereiten Publikum fehlt. Aber gerade deshalb haben wir ja dien Thread hier, weil wir ausloten wollen, wie wir das Hörspiel wieder für mehr Mebnschen attraktiv machen können.

vordergründig war es sicher nicht seine intention, da gebe ich dir recht. aber subtil steckt da für mich durchaus diese botschaft drin. ich habe so etwas schon sehr häufig in meinem leben zu hören bekommen, vornehmlich aus der musikbranche. es ist immer das gleiche.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: "Kassettenkinder"

Hi Zusammen!

ich mußte mich hier die letzten ein wenig raus ziehen, da ich Abgabe und Präsentation meiner Arbeit hatte. Schön, dass die Diskussion immer noch rege geführt wird.
@ Watchman : Verkaufszahlen kann ich leider auch nicht beisteuern, da kein Schwei* es für nötig hält mal welche zu veröffentlichen. Ich habe meine Umfrage Ergebnisse nun ausgewertet und grafisch dargestellt. Das Ganze könnt ihr als PDF hier https://hoertalk.fra1.digitaloceanspaces.com/htup/upload/up/Umfrage_Auswertung_Hoerspiel-1290709803.pdf downloaden.
Um an ein paar Zahlen in Sachen Kaufverhalten zu gelangen schlage ich eine neue Umfrage vor. Ich habe eine Umfrage vorbereitet und werde diese unter folgender URL veröffentlichen: https://spreadsheets.google.com/viewform?hl=en&pli=1&formkey=dEZrTzJwcmNadVNSaDd0S2V2c085cUE6MQ#gid=0
Zu dieser Umfrage werde ich gleich noch einen weiteren thread eröffnen.
Es wäre schön wenn so viele Leute wie möglich (auch außerhalb diese Forums) daran teilnehmen.
 

Frederic Brake

Berufspessimist
AW: "Kassettenkinder"

Pio,

deine Präsentation ist ja schon beeindruckend. Danke, dass du sie mit uns teilst.
Als oller Vertriebler (der ich allerdings nicht mehr bin), ist mir folgendes aufgefallen:
Die Zielgruppe sind Mitdreißiger mit gehobener Schulbildung, die effektvolle Hörspiele mit guter Story hören wollen. Also wir. :D
Spaß beiseite. Da keine Kontrollgruppe existiert, ist die Umfrage wenig aussagefähig, da sie ja unter Hörspielfreunden stattfand. Da ist deine zweite Umfrage um so wichtiger, da sie hoffentlich auch Nicht-Hoertalker anzieht. Also stellt sich immer noch die Frage, ob wir überhaupt eine Imagekampagne starten müssen?
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: "Kassettenkinder"

ja, stimmt schon. Die Fragestellung in der Arbeit war ja nicht ob jemand Hörspiele hört sondern wer das ist, der da Hörspiele hört. Also Ihr:wink:
Daher jetzt die zweite Umfrage. Diese beschäftigt sich ja schwerpunktmäßig mit dem Kaufverhalten. Ich vermute, dass es besser ist mehrere kleine Umfragen zu veranstalten als eine sehr umfangreiche. Da machen dann viele nicht mehr mit... Ich hoffe alle helfen mit diese Umfrage weiter zu verbreiten, damit wir mehr als 228 Teilnehmer bekommen. Auch außerhalb dieser Community....:cool:
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

Pio,

auch von mir vielen Dank, dass Du Ergebnise deiner Umfrage hier zur Verfügung stellst. Zum Vergleich hier mal die Demographie deutscher Kinogänger: http://www.ca-group.de/images/File/Kinogaenger%20nach%20Alter%281%29.pdf


Pios neue Umfrage ist interessant gestaltet, hat jedoch den Fehler, dass man beiden Bezugsquellen nicht mehrere Angaben machen kann. Was soll denn jemand angeben, der in den letzen drei Monaten 8 Hörspiele gekauft hat, 5 davon im Laden und 3 online? Manche Produktionen bekommt man nur schwer oder gar nicht im stationären Handel, während andere in jedem Geiz- oder Blöd-Markt ausliegen.

Damit man zu einem differenzierten Bild kommt, sollte die Umfrage in diesem Punkt überarbeitet werden. Man könnte ja fragen: "Wo kaufen sie ihre Hörspiele hauptsächlich?" und dann mit Abstufungen arbeiten.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: "Kassettenkinder"

Hi Watchmann,

habe gerade auf Marie`s Anregung bei einigen Fragen Mehrfachauswahl aktiviert.....
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

Hallo Pio,

sieh dir bitte das Menü der Umfrage noch einmal an. Ich kann unter "Wo haben Sie diese Hörspiele erworben?" immer nur jeweils einen Button anklicken.
 
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