• Blut-Tetralogie   Dark Space

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

Hier mit zahlen „rumzuschmeißen„ untermauert meine Äußerungen aber nicht wirklich.
Hier werde viele Meinungen geäußert die mit gesammelten Zahlen zu widerlegen wären.
Aber es sind halt Meinungen und diese auszutauschen sind wir hier, oder?
 

Dirk Hardegen

www.Ohrenkneifer.info
AW: "Kassettenkinder"

Nein absolut, mein bester Pio. Keinen Kampf. versteh mich richtig. ich bin SAUFROH dass da einer kommt, der nicht nur aus dem Bauch heraus was schreibt (wie ich und die meisten) sondern einer, der es mit Zahlen und Daten BELEGEN kann. Das ist GOLDWERT. Also schreib es uns-.. zwischen die Augen.

DIES ist mit Abstand die INTERESSANTESTE Diskussion hier, seit Myriaden (keine Ahnung wie man das schreibt, aber es liest sich ... hart).

Nichts für ungut, wir alle lieben diese Hörspielscheisse.
Ich will sie nicht zu grabe tragen, wir unser etwas selbstverliebte Günni das so melodramaisch ausgedrückt hat.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

Die Qualitätsdiskussion birgt meiner Meinung nach eine Gefahr in sich. Wie in den 60er Jahren, dort wurde von Hörspieltheoretikern (Franz Mon) eine Debatte
über z.B. die Einführung der Stereofonie veranstaltet droht wieder der Zustand, dass sich „Das Hörspiel„ wieder einmal nur mit sich selbst beschäftigt.
Will ich Hörspiele nur für mich selbst machen, oder will ich, dass andere meine Hörspiele hören?
Kunst oder Unterhaltungskunst kann nur angeboten, nicht verordnet werden.
Hörspiel hat wie Musik und Filme etwas mit Gesellschaft und die Art und Weise wie diese aufgestellt ist zu tun.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

Ich finde all die Beiträge wirklich toll, nur ist das Problem, dass die Themen zu sehr hin und her springen.Wäre es nicht besser sich erst einmal auf ein spezielles Themengebiet zu einigen?
Last uns doch vorne anfangen und darüber sprechen wie „Das Hörspiel„ und evtl. „Der Hörspielhörer„ von oder in der Öffentlichkeit gesehen wird. Bestandsaufnahme....
Wie seht ihr das Hörspiel wie sehen es eure Freunde, Bekannte, Eltern, Partner...
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: "Kassettenkinder"

Die Qualitätsdiskussion birgt meiner Meinung nach eine Gefahr in sich.
...droht wieder der Zustand, dass sich „Das Hörspiel„ wieder einmal nur mit sich selbst beschäftigt.
Will ich Hörspiele nur für mich selbst machen, oder will ich, dass andere meine Hörspiele hören?
Hörspiel hat wie Musik und Filme etwas mit Gesellschaft und die Art und Weise wie diese aufgestellt ist zu tun.

Aber die Qualitätsdiskussion geht doch Hand in Hand mit der Betrachtung meiner Zielgruppe, oder nicht? Ohne diese Diskussion, können doch niemals Hörspiele entstehen, die sich direkt an den Hörer richten. Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

Außerdem... Hörspiele können derzeit perfekt auf die Vorlieben der Hörerschaft abgestimmt sein und gehen trotzdem unter, weil ein sehr großer Teil der Bevölkerung mit dem Begriff "Hörspiel" gar nichts anfangen kann.
 

Dirk Hardegen

www.Ohrenkneifer.info
AW: "Kassettenkinder"

Im Prinzip leistet Sven Matthias mit seinem Blogs in akustischer und vor allem in videotischer Form hier echte Pionierarbeit, er tritt eine umfragenlwine los, die manchen Abstinenzler wieder - ganz symphatisch -- in die HSP-Spur zwingt. Sehr schlau, der Herr!

Ich vermisse etwas den Sitecheffe, immerhin repräsentiert er uns alle in der HÖRSPIELGEMEINSCHAFT, die sich unser dEBATTENThema auf die Missionsfahne gemalt hat, nämlich: sprich: das HSP zu fördern. Aber wie machen die das da eigentlich? Dennis alte Karo-Hose... erklär doch ma... ?
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

ja stimmt schon, evtl. ist auch das Wort Qualitäsdisskussion nicht gut gewählt. Aber wenn wir wollen dass wir von der Öffentlichkeit in einer bestimmten Art und Weise wahrgenommen werden, sollten wir doch erst einmal feststellen wie wir zur Zeit wahrgenommen werden. Über die Öffentliche Meinung zu reflektieren ist eine mögliche Methode dafür...

EDIT: JA!!! Der Block von Sven ist die richtige Richtung. Habe das gestern einige Zeit herum gestöbert (YouTube)

@civok, wer ist Deine Zielgruppe? Kannst Du die hier einmal beschreiben (Demographie etc.)
 
Zuletzt bearbeitet:

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

@ pio,

ich finde, wir sind noch ganz gut beim Thema, denn der Ausgangspunkt war ja, dass der Begriff "Kassettenkind" das Hörspiel-Genre in eine Ecke stellt, aus der es dringend heraus muss, wenn es nicht wirklich "zu Grabe getragen" werden will, wie Günter Merlau es im Interview mit Sven Matthias formuliert hat. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Hörspiele darunter leiden, dass sie vielfach nicht als moderne Erzählform wahrgenommen werden bzw. ihnen der Rang abgelaufen wird (z.B. auch durch Hörbücher). Hörspiele sind derzeit nicht "sexy".

@ civok

Ich fände es auch schade, wenn die deutschen Hörspiele nur noch reine Lizenzverwurstungen wären, doch wenn solche Lizenz-Produkte genügend Geld in die Kasse spülen, dass es sich die Labels leisten können, auch unprofitablere Hörspiele im Programm zu haben, soll es mir recht sein. Aus dem gleichen Grunde freue ich mich üner jeden Buch-Besteseller, denn ich weiß, dass jeder dieser Top-Titel 10 weitere Bücher mitfinanziert, die es sonst nicht im Sortiment gäbe.

@ Dave Nocturn

Mein Truffaut-Zitat belegt die Fantasielosigkeit eigentlich nicht, denn sonst hätte Truffaut sagen müssen: Die Menschen verstehen meine Filme nicht, weil sie zu wenig Fantasie für sie haben. Ihm ging es darum, dass ein Keativer immer sein Publikum im Blick haben und erreichen muss. Gelingt ihm das nicht, ist nicht das Publikum daran schuld, sondern der Kreative, der die Wünsche und Befindlichkeiten seines Publikums nicht versteht. Ähnlich sah das übrigens auch Hitchcock, der sich immer als Filmemacher für die breite Masse verstand.

Civoks Beispiel von der Hörspiel 2010 hat mich nachdenklich gemacht. Kann es wirklich sein, dass die Hörspiellabels vielleicht gar nicht "sexy" sein wollen? Mit scheint es fast so, als hätte man sich in der "Kassettenkinder-Ü-30" Ecke eingerichtet und fast schon Angst davor, sich neuen Kreisen zu öffnen.
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

Hörspiele können derzeit perfekt auf die Vorlieben der Hörerschaft abgestimmt sein und gehen trotzdem unter, weil ein sehr großer Teil der Bevölkerung mit dem Begriff "Hörspiel" gar nichts anfangen kann.

Die Leute können schon etwas mit dem Begriff anfangen, doch offensichtlich das Falsche. Vielleicht wäre es Zeit für eine KAMPAGNE unter dem Schlagwort: Wir sind kein Kinderkram!
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

Wie muß man sich denn die Kassettenkinder-Ü-30 Ecke vorstellen. Ich kenne das Interview leider nicht:eek:
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

Die Leute können schon etwas mit dem Begriff anfangen, doch offensichtlich das Falsche. Vielleicht wäre es Zeit für eine KAMPAGNE unter dem Schlagwort: Wir sind kein Kinderkram!

dann stellt sich die Frage: Was sind wir dann ?
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
Teammitglied
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

Wäre es nicht besser sich erst einmal auf ein spezielles Themengebiet zu einigen?
Last uns doch vorne anfangen und darüber sprechen wie „Das Hörspiel„ und evtl. „Der Hörspielhörer„ von oder in der Öffentlichkeit gesehen wird. Bestandsaufnahme....
Wie seht ihr das Hörspiel wie sehen es eure Freunde, Bekannte, Eltern, Partner...
Ich dachte die Diskussion geht eher dahin, welche Entwicklungsmöglichkeiten hat das Hörspiel als eigene Kunstform. :music:

Falls es darum geht, kann man meine Meinung im Spoiler weiterlesen...

Hier nochmal verkürzt meine Meinung zur Zukunft des Hörspiels

  • Ich glaube das Medium CD ist ein Auslaufmodell,
  • Hörspiele werden eher noch mehr mobil gehört und in Zukunft angereichert um Mehrwertinformationen die in der Datendatei mitgespeichert werden.
  • Es wird ein herkömmlicher Hörspielmarkt bestehen bleiben, aber nicht unbedingt wachsen. Evtl. wird das Genrespartendenken noch mehr zunehmen.
  • Hörspiele die größere Zuhörermassen erreichen sollen, werden nur in Cross Over Produktionen mit anderen Medienformaten möglich sein (der neueste Harry Po...). Oder durch geschicktes virales Marketing im Internet (z.B. ala Blairwitchprojekt,). Allerdings wird es hier wohl schwierig sein ein einträgliches Geschäftsmodell zu finden.
  • Hörspiele werden ähnlich Filmen anders geschnitten (z.B. temporeicher), die geringere Aufmerksamkeitspanne trägt evtl. bei zu neuen kürzeren Formen des Hörspiels bei.

Ist zur Zeit meine Meinung. Die kann morgen auch wieder anders aussehen ;) ;)
Bin ja offen für Argumente :D

Deshalb mal meine Frage


Wie stellt Ihr Euch denn Hörspiele in 15 Jahren vor?
Zum Beispiel in Bezug auf Hörerverhalten, Storyinhalte, Technikneuerungen , Vertriebswege...



Übrigends haben alle Medien (Buch, Radio, TV, Kino) damit zu kämpfen, dass immer weniger Leute mit einem Medien-Produkt erreicht werden. Die Folge ist deshalb die Bedienung von Teilsparten bei gleichzeitigem Anschwellen des Angebots.

Z.B...Auf einer Buchmesse werden jährlich soviele Neuerscheinungen präsentiert, die würde ein Mensch nicht schaffen alle in seinem Leben durchzulesen. Habe ich zumindest mal in einem Podcast vom HR gehört...Das sieht im Bereich Hörspiel vielleicht nicht so dramatisch aus, aber im Bereich Hörbuch schon...

:wink::eek::D:confused::):music::cool::eek::mad::p:wink::wink::wink:

beste Diskurs Grüße
an alle :wink:

P.S. : Ich kann meine Meinung nicht mit Zahlen belegen. Aber als jmd. der jeden Tag Statistiken auf Arbeit sieht, misstraue ich Statistiken sowieso erst mal. Eine Zahl sieht oft erstmal genau aus, aber wenn man sie hinterfragt, wie kommt sie zustande macht es oft genug puff....

Update:
Den Vorwurf das Hörspiele Kinderkram sind habe ich bisher noch nicht gehört. Gut die Presse schreibt manchmal unterschwellig in die Richtung. Weil da immer erst Kinderhörspiele zitiert werden wenn ein Sprecher/Labelchef etc interviewt werden. ...Ich weiß nicht ob wir uns da nicht etwas einreden. Es ist schnell gesagt huch wir werden nicht ernst genommen. Ich erlebe das nicht so..Ich glaube nicht das die breite Masse Hörspiele ablehnen nur weil es angeblich Kinderkram ist. Sie lehnen Hörspiele auch nicht ab, sie werden nur nicht wahrgenommen ;) .

Aber ein Hörspiel läuft halt auch nicht auf den Super 3 D Flachbildschirm... ;)
Und es gibt keine starke Lobby die Hörspiele global in der Gesellschaft pusht... anders als bei der Filmindustrie. Ich weiß aber auch nicht, ob wir uns ein Hör Hollywood wünschen sollten ....
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 1541

AW: "Kassettenkinder"

Ich finde all die Beiträge wirklich toll, nur ist das Problem, dass die Themen zu sehr hin und her springen.Wäre es nicht besser sich erst einmal auf ein spezielles Themengebiet zu einigen?
Last uns doch vorne anfangen und darüber sprechen wie „Das Hörspiel„ und evtl. „Der Hörspielhörer„ von oder in der Öffentlichkeit gesehen wird. Bestandsaufnahme....
Wie seht ihr das Hörspiel wie sehen es eure Freunde, Bekannte, Eltern, Partner...

Ich gehöre auch zu den "Kassettenkindern" und möchte kurz was dazu sagen, wie manche Nicht-Hörspielhörer das Hörspiel sehen. Manche meinen, Hörspielhören wäre was für Kinder. In einem Chat sagte ich mal einer Person, dass ich gerne Hörspiele höre. Die Person war da ganz echauffiert und meinte, wie man in meinem Alter noch Hörspiele hören könne....

Mancher Nicht-Hörspielhörer assoziiert mit Hörspielen Kinderhörspiele wie Benjamin Blümchen oder ähnliches und weiß nicht, dass es auch Erwachsenen-Hörspiele gibt.
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

@ pio

Schau Dir mal die Posts http://www.hoer-talk.de/showthread....tenkinder-quot&p=152901&viewfull=1#post152901

und http://www.hoer-talk.de/showthread....tenkinder-quot&p=152914&viewfull=1#post152914

an, dann wird dir sicher schnell klar, worum es bei dem Begriff geht.

quote_icon.png
Zitat von Watchman
Die Leute können schon etwas mit dem Begriff anfangen, doch offensichtlich das Falsche. Vielleicht wäre es Zeit für eine KAMPAGNE unter dem Schlagwort: Wir sind kein Kinderkram!
dann stellt sich die Frage: Was sind wir dann ?
Ich bin keine Experte für Marketing, doch sollte man offensiv und selbstbewußt auf die Kunden zugehen. Den Werbetextern fällt dazu sicher was ein. Die Promotion wird sich auch ändern müssen, wenn man Leute erreichen will, die bislang nichts mit Hörspielen zu tun hatten. Mit kurzen Hörproben kommt man da nicht mehr aus, da sollten es schon die ersten 10 bis 15 Minuten einer Produktion sein, damit der Kunde sich schon einmal in die Geschichte einhören kann. Außerdem ärgert es ihn dann mehr, wenn er nicht weiß, wie die Geschichte ausgeht und er kauft sich das Hörspiel vielleicht dann eher.


Auch inhaltlich könnte sich noch einiges tun. Aktuelle Themen könnte man aufgreifen oder bewusst provozieren, damit die Leute anfangen, darüber zu reden. Nur mal einige Ideen dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:

Frederic Brake

Berufspessimist
AW: "Kassettenkinder"

Mein Truffaut-Zitat belegt die Fantasielosigkeit eigentlich nicht, denn sonst hätte Truffaut sagen müssen: Die Menschen verstehen meine Filme nicht, weil sie zu wenig Fantasie für sie haben. Ihm ging es darum, dass ein Keativer immer sein Publikum im Blick haben und erreichen muss.

Eben. Wenn mein Publikum aber die Minderheit darstellt, kann ich es zwar erreichen, sollte dies auch im Fokus haben, bin aber genatzt, wenn ich am Mainstream vorbei agiere. Und, sturer Sauerländer der ich bin :)D), da bleibe ich dabei, der Mainstream hat mit Qualität wenig zu tun. Vielleicht ich aber auch überkandidelt im Anspruch.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: "Kassettenkinder"

aber kann ich den Mainstream nicht soweit wie nötigt nutzen um das was ich vermitteln möchte zu transportieren?
Standard Beispiel Der Herr der Ringe....
 

Frederic Brake

Berufspessimist
AW: "Kassettenkinder"

mhm ...

Ich verstehe, was du meinst, obgleich HdR da ein ganz eigenes Ding ist. HdR hat den Mainstream der Fantasy zwar immer beeinflusst, aber nicht gemacht. Es gilt als Begründer der High Fantasy, geichzeitig sind Elemente daraus in nahezu allen Fantasygenres zu finden.

Aber mal ohne meckern:
Die Zahl der Downloads zumindest bei freien Hörspielen scheint nahezulegen, dass es durchaus starkes Interesse an Hörspielen gibt. Oder wie seht Ihr das?
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

Pio,

da liegen wir beide auf der gleiche Wellenlänge. Es herrscht hier aber auch die Meinung vor, dass es zwei Klassen von Hörern gibt: Den Mainstream, der mit Qualität nichts anzufangen weiß, und die Elite, die der Masse vorschreiben will, was Qualität ist und nur diese als das Wahre akzeptiert. Leider hat letztere Gruppe immer noch nicht verstanden, dass ihre Qualitätshörspiele dem Untergang geweiht sind, wenn es nicht gelingt, den Massenmarkt für das Medium Hörspiel zu begeistern.

Civok hat diesen Thread ins Leben gerufen, weil er gerne diskutieren wollte, wie man die Außendarstellung von Hörspielen so verbessern kann, dass sie als zeitgemäße Erzählform von einem breiten Publikum akzeptiert wird und nicht als ein Relikt früherer Zeiten, damit es auch weiterhin eine Zukunft für Hörspiele gibt. Ich sehe da durchaus Chancen und du offensichtlich auch. Wenn sich jedoch das schwarz-weiß Denken (entweder Qualität oder Mainstream) weiter fortsetzt, sieht es wirklich äußerst düster aus.
 

Watchman

Christian Loges
AW: "Kassettenkinder"

Die Zahl der Downloads zumindest bei freien Hörspielen scheint nahezulegen, dass es durchaus starkes Interesse an Hörspielen gibt. Oder wie seht Ihr das?

Kostenlose Hörspiele sind für den Kunden risikolos, da er dafür kein Geld auf den Tisch legen muss. Bei kommerziellen Produktionen sieht die Welt wieder ganz anders aus. Außerdem stellt sich die Frage, ob diejenigen, die sich kostenlose Hörspiele herunterladen, vorher schon Hörspielfans waren oder nicht. Wenn ersteres zutrifft, dann beweist dies, dass kostenlose Hörspiele von den Hörspielfans wahrgenommen und als ordentliche Arbeit akzeptiert werden. Es wäre natürlich toll, wenn man auch Leute durch kostenlose Hörspiele zu Fans machen könnte, die es vorher nicht waren.

Es wird aber kaum möglich sein zu ermitteln, welchen Background die Leute haben, die kostenlose Hörspiele downloaden.
 

Frederic Brake

Berufspessimist
AW: "Kassettenkinder"

Es herrscht hier aber auch die Meinung vor, dass es zwei Klassen von Hörern gibt: Den Mainstream, der mit Qualität nichts anzufangen weiß, und die Elite, die der Masse vorschreiben will, was Qualität ist und nur diese als das Wahre akzeptiert. Leider hat letztere Gruppe immer noch nicht verstanden, dass ihre Qualitätshörspiele dem Untergang geweiht sind, wenn es nicht gelingt, den Massenmarkt für das Medium Hörspiel zu begeistern.

Nur, damit ich sicher bin, dich verstanden zu haben:
Deiner Lesart nach ist der Anspruch, Qualität abzuliefern, also elitäres Gehabe?
Darüber hinaus schließe ich aus deiner Interpretation, dass man Massenkompatibles produzieren muss, um genügend "Unterfütterung" für die Qualitätshörspiele zu haben?
Es sei denn, ich habe da etwas überlesen, und du meinst, auch der Mainstream hat eine hohe Qualität. Dies eindeutige Positionsbestimmung finde ich bei dir nicht. Wenn doch, dann verzeihe und zeige mir, wo.

Zugegeben, vielleicht ist es naiv zu glauben, Qualität setze sich immer durch. Deiner schwarz-weiß-Interpretation nach wird das aber nicht gelingen. Deiner Interpretation nach muss man zwingend "für die Masse" produzieren, um eine Zukunft zu haben. Was mir auffällt in deinem letzten Statement ist, dass du zwar Chancen für das Hörspiel siehst, wenn man die Aussendarstellung verändert, wobei ich dir aus vollem Herzen zustimme, aber das Schwarz-weiß-Denken dies verhindert. Aber: Inwiefern beeinflusst dieses vorgebliche Schwarz-weiß-Denken die Außenwirkung? Wie beeinflusst es die Wirkung, das Hörspiel sei ein Relikt vergangener Zeiten?
Und warum unterscheidest du zwischen kommerziell und nonkommerziell? Hat das einen Einfluss auf das Image des Hörspiels?

Viele Fragen, ich weiß, aber ernst gemeint und deine Antworten sind sicherlich eloquent und interessant.

Übrigens habe ich nicht gesagt, dass der Mainstreamhörer nichts mit Qualiät anzufangen weiß. So aburteilen würde ich nie jemanden. Ich habe nur gesagt, das es einen prägnanten Unterschied zwischen Mainstream und Qualität gibt.
 
Oben