Stefan Hartlein

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Moin liebe Gemeinde

Da ich jetzt ja schon einige Schritte in Richtung cut gemacht habe, und meiner Meinung mach was Mix angeht nicht die schlechtesten Ohren habe, kommt nun noch das verbessern des Mastern dran.
Gibt es hier Leute die mir diesbezüglich Rat geben können, oder vielleicht sogar Leute die sich gern ums Mastern kümmern?

Lg
Stefan
 

Stefan Hartlein

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Vielen Dank @Delay. Den Beitrag hatte ich noch nicht gefunden.
Mastern ist so eine Sache, und echt nicht ganz einfach. Die goldene Regel ist eigentlich auch , das der der den Mix macht, nicht Mastern sollte. Das bei Hörspielen das anders sein könnte, vermute ich.
Als ich meine letzten Hörspiele bzw Shortys fertig hatte und ins Mastering Setup ging, dachte ich, was soll ich da jetzt außer Lautstärke noch machen . Das deckt sich ja mit den Beitrag.

Es geht im den Austausch untereinander, was macht ihr, wovon ratet ihr ab. Denn ich würde im Master auch nicht mehr so viel machen.
Man kann da schnell verschlimmbessern.

Lg
 

Ani

Nicht mehr die Frau im Schrank :D
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Der Begriff 'Mastern' ist für mich auch noch nicht so richtig greifbar. Für mich persönlich bedeutet er aktuell einfach "abschließend checken, ob alles gut miteinander klingt und auf die richtige Lautstärken bringen".
 

HaPe

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Die einzelnen Szenen kommen in einer guten Ballance aus meiner Produktion. Beim Mastern lege ich Szenen und Musik zusammen und sorge für das richtige Verhältns von Hörspiel und Musik in puncto Lautstärke - hi und da noch etwas Fade in/out und ich lege die endgültige Track-Unterteilung fest

In meinem Masterprojekt kommt dann meist nur noch ein Limiter zum Einsatz, Compressor und EQ halte ich in der Regel für nicht mehr notwendig.
 

Stefan Hartlein

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Danke @HaPe
So hab ich auch gedacht.
Denkst du, es ist auch bei Hörspielen schlau, das der jenige der den Mix macht, das Master nicht machen sollte?
Lg
 

Spirit328

Everything - STOP!
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@Stefan Hartlein
Ich finde, daß es machbar ist. Nur würde ich zwischen den beiden Tätigkeiten ein bißchen Zeit vergehen lassen, damit man alles noch mal "neu" hören und einschätzen kann.
Ich kenne einige Ton-Ings, die aufnehmen, mischen und später auch mastern. Das ist meistens eine Frage des Aufwand und Budgets.

Doch auch mit dem Mastern verhält es sich wie mit allen Spezialisierungen: Ein Bob Ludwig ist ein überragender Mastering-Ing. überlässt aber die Aufnahmen und die Mischungen gerne anderen Ings. So haben sich die beiden Bobs (Bob Clearmountain und Bob Ludwig) häufig "die Bälle" zu gespielt. Was man immer wieder an den großartigen Ergebnissen hören kann.
Was aber nicht ausschließt, daß der eine auch die Tätigkeiten des anderen kann und macht. Aber für das letzte Quentchen sind halt Spezialisten immer besser.

Doch wieder zurück zur Kirche im Dorf.

Natürlich kann der Misch-Ing. auch Mastering Ing sein. Warum denn nicht? Es ist eine andere Tätigkeit mit anderen Schwerpunkten und Zielen.
Aber für Hörspiele mit Musik sollte das für einen engagierten Mischer eine lösbare Aufgabe sein.
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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Ich vermute bei unserem Cuttermagel muss der Cutter auch der Masterer sein.

Aber vielleicht eine gute Idee 1-2 Tage Ruhe dazwischen zu haben. Habe ich noch nie so gemacht, klingt aber sinnvoll. :O
 

schaldek

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Lautstärken anpassen, Nähe, Distanzen, einfach schon in jeder Szene auf den Punkt bringen, dann das Ganze zum Ende nochmal
gegenhören und ggf Einzelsounds anheben oder absenken, das ist und war bei mir das sogenannte Mastern.

Bloß keine Wissenschaft draus machen, wenn man es nicht unbedingt will, kann ich nur raten. Die ersten Jahre hier im Forum war das echt ein Gespenst unter den Cutterneulingen, das auch mich erschreckt hat: "An sich ist alles gut im Cut, aber wehe, wenns ans Mastern geht, oje, davon hab ich noch null Ahnung! Wenn ich so höre, was die Arrivierten da noch so anstellen mit den ganzen Sounds!!!! " - hiess es rauf und runter. Es macht einen nur fertig und das ohne Grund.

Stefan, Dir traue ich zu, da unerschrocken und wißbegierig zu sein: es gibt alle Möglichkeiten. Als eine wirklich notwendige Sache hab ich es am Ende nicht mehr gesehen.
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
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Und ja, auch mit Lautsprecher gegenhören. Studiomonitor wäre ideal, aber auf Kopfhöhe und vom Schreibtisch entkoppelte gute Lautsprecher tun es für unsere Hobbyzwecke auch erstmal. Viele schneiden einfach roh per Kopfhörer. Man kann das echt fein einstellen, klingt dann auch super. Aber wehe dir, du lauscht das mit der Heimanlage oder im Auto und der Mix ist nur noch Matsch. Bedeutet zwar, auch hier wieder Kompromisse zu finden, aber das kann man dann nahezu mit und auf allen Geräteausgaben hören. DAS macht auch viel beim Mastern mit aus (wenn man das nciht shcon bei den einzelnen Szenen gemacht hat. Aber auch nachträglich Soundtrack drüberlegen, da wundert man sich das die Mucke plötzlich alles übertönt oder ähnliche Schnitzer, die per Kopfhörer noch gut klangen).
 

Spirit328

Everything - STOP!
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Das stimmbimmt! :)

Deswegen sollte man auch immer mal wieder den "Mono-Check" machen. In (fast) allen Studios dieser Welt steht immer ein "Küchenradio-Lautsprecher" in einer mies zusammengedengelten Holzkiste.

Klingt der "geile Mix" auch darüber noch gut, dann ist er in Ordnung.

Wer nur über Kopfhörer mischt, macht häufig einen entscheidenden Fehler: Die Laufzeiten und das Additions-Theorem vernachlässigen.
Hä? Schiebetür am Bahnhof von Peking?

Genau!
Lautsprecher sind (ab einer gewissen Frequenz) Halbkugelstrahler, will sagen, die Schallwellen breiten sich von einem (hier vereinfacht) Punkt aus in Form einer Halbkugel aus. Also auch jeweils zu Teilen hin zum anderen Lautsprecher, wenn wir hier der Einfachheit halber mal von Stereo ausgehen.
Irgendwann treffen sich die ersten Schallwellen und beginnen sich zu addieren. Dabei spielt die Phasenlage, die Frequenz und Amplitude eine Rolle. Jetzt wird es schon richtig kompliziert, denn jetzt bilden sich zusätzlich zu den "Original-Schallwellen" schon welche, die aus der Addition der beiden resultieren und nicht mehr identisch zur Original-Schallwelle ist. Aber das war nur die erste Welle. Schon gleich kommt die zweite und schon wird ein weiterer Mix aus den ersten Original Schallwellen, der "addierten", der zweiten Original Schallwelle, die sich sowohl jeweils addieren und die jeweils addierten werden wiederrum addiert .....

Kurz, darüber schreiben manche Disseratationen :)

Das passiert bei Kopfhörern so nicht, nun wir vernachlässigen die minimalen Anteile, die durch den Kopfhörer nach außern dringen, um den Kopf gebeugt werden .... Egal.

Die Kanaltrennung (Links von Rechts, bzw. vis versa) ist bei einem Kopfhörer fast ideal. Bei Lautsprechern nicht.
Deswegen hören sich Signale (Sprache, Musik, Sprache mit Musik, etc) auf Lautsprechern immer sehr viel anders an als auf Kopfhörer.

Kurz gesagt: Ja, wer nur über Kopfhörer mischt, erlebt manchmal ein böses Erwachen wenn er sich diesen Mix über Lautsprecher anhört. - Und umgekehrt.
Richtig krass wird es, wenn man ein schönes Stereobild gemischt hat und sich das dann im Auto anhört. Die Hörposition ist nirgends im Auto im sog. "Sweet Spot". Immer sitzt man zu weit links, rechts oder zu weit hinten, um diesen optimalen Stereopunkt zu erwischen.
Wer da nur mit Kopfhörer gemischt hat, wundert sich über den wirklich grottenschlechten Sound im Auto.

Mittlerweile haben einige Hersteller von Kopfhörerverstärkern dieses Problem erkannt und einige trickreiche Schaltungen eingebaut.
Mein Favorit in dieser Hinischt ist der Kopfhörerverstärker Phonitor 2 von SPL.
Bevor er es in mein "Studio" schafft muß ich das Sparschwein noch erheblich mästen. Aber ich habe da Connecitons und habe so ein Gerät mal probegehört gegen ein Set von Genelec 1238 APM. Der Unterschied war nicht mehr wirklich groß. Dann habe ich mal den "Übersprechungseffekt" im Phonitor ausgemacht und der Sound war TOTAL anders. Das hätte ich nicht geglaubt, wenn ich es nicht selbst gehört hätte.
Will sagen, man kann auch über Kopfhörer, wenn man denn das notwendige Equipment hat auch wie auf Lautsprechern mischen. Aber ~1.500€ für einen Phonitor 2 sind auch ein Wort.

(Nein, ich bekomme keine Provision oder sonstige Vorteile von SPL für solche Aussagen. Sie sind Berichte meines persönlichen Erlebens. Nicht mehr und nicht weniger.)

Bis dahin werde ich also die "Fledermausohren" absetzen, auf Lautsprecher umschalten und probehören. Geht auch und geht auch gut.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ellerbrok

Sprecher, Cutter & Fledermaus
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Hi, mein letztes Hörspiel hab ich auch über den im Handy integrierten Lautsprecher gegengehört. Hab tatsächlich noch ein paar unzulänglichkeiten aufgedeckt ;)
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Ich versuche meinen Mix so gut wie möglich bereits in der DAW fertigzustellen. Das mache ich eigentlich immer mit Monitoren und verwende Kopfhörer nur mal spotweise für Checks beim Panning (denn ich vermute, dass vielfach über Kopfhörer konsumiert wird und da wirkt eine zu große Breite schnell störend wie ich finde). Im Gegensatz zu HaPe habe ich die Musiktracks bereits im Mix integriert (da ist bei mir alles enthalten: Sprache, Atmo und Geräusche, Effekte und eben die Musik). Der Mix geht bei mir durch die ganzen Kompressionen bereits gut an die anversierte Lautheit ran, so kommt es später nicht zu größeren wahrnehmbaren Änderungen der unterschiedlichen Lautstärkepegel im Vergleich zum Mix. Nach dem Export mache ich lediglich noch DC-Offset Entfernung, ggf. ganz leichte Multiband-Kompression, EQing und Normalisierung um final die von z.B. Spotify gewünschten -1 dB Peak/-14 LUFS in etwa zu erreichen. Aber der Eingriff in das exportierte Mix-File ist bei mir wirklich äußerst gering. Vorher laufen natürlich immer schon Tests inkl. hören unter den verschiedensten Umständen wie bereits oben in verschiedenen Beiträgen erwähnt. Zum Schluss neben Auto, Handy, BT-Box usw. vor allem auch nochmal mit Kopfhörern komplett durchhören. Und auch gerne unterschiedliche Leute hören lassen.
 

JonasAudio

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@WolfsOhr hat alles auf den Punkt gebracht, denn der Begriff Mastering ist komplett verwaschen. Die Leute loben das in den Himmel obwohl der Aufwand und die Veränderung der Qualität bei 5% liegt, wobei Mixing 95% sind. Nur diese 5% ist halt der letzte Schritt. Im richtigen Mastering macht man nämlich genau goar nix mehr außer das was Wolf geschrieben hat, denn wenn man noch die Sprache mit der Musik MISCHT ist das ja mixing, macht ja Sinn...

Ich gebe z.b. nie was ab und ich unterteile die Arbeitsschritte auch nicht, Mastering passiert also auf der MasterSpur im Mixing. Früher in der Musik war das anders, aber alles was mit Hörbuch, Film und gesprochener Sprache zu tun hat hat eigentlich kein wirkliches mastering mehr sondern nur re-recording mixing aber diese ganzen Begriffe bringen ja alles zum gleichen finalen Resultat.
 
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