AW: [Status] Die Fahrt
Lieber Jeln, liebe Cuttergemeinschaft und Freunde der "Fahrt"
hier sei nur kundgetan, dass ich immer wieder neugierig hineinlausche in Euren Regieraum und beeindruckt bin, wie sich manches zusammenfügt, was vorher nicht zusammen war. Klasse, dass Ihr alle so engagiert am besten Ergebnis herumfeilt.
Als ich in den beginn des Verhörs hineinhörte war mir, als gäbe es diese allerletzte Hürde, die ein handycap unseres Forums per se ist - selbst mit vorzüglicher postprod kann nicht hergestellt werden, was es nie gab: ein gemeinsamer Aufnahmeraum. Was also können wir tun?
Wie können wir Sprecher dazu beitragen? Zwar versuche ich, die Situation zu imaginieren, aber da ich FvF vorher nie gehört habe und auch den Gestus seiner Stimme, sein Dialoggebaren nicht kenne - treffen wir beide nicht wirklich den Ton eines gemeinsamen Gesprächs. Mal sehen, wie sichs weiterentwickelt. In gewissem Sinne ist es ja in ordnung, dass der Komissar sich über das Klima, dass der "arme" FvF erzeugt hinwegsetzt. Vielleicht lässt sich Ansprechdruck und Rhythmus auch noch etwas verändern. Kann es sein das der K. dichter ran muss mit seinen Repliken, um den Druck zu machen...
Leider hab ich im Moment schlicht keine Zeit für ausführlichere Aufnahmen - aber schreckt nicht zurück (spätestens wenn man längere Bögen überblickt), mich um Nachaufnahmen zu bitten, wo sie wirklich nötig erscheinen.
Abschliessend der Vorschlag: es lohnt sich vielleicht, darüber nachzudenken, ob ein Hörspiel auch auf Ebene der Sprechertätigkeit im Mehrschrittverfahren starten könnte, will sagen: z.B. sprechen erst die einen (vielleicht nach dem Prinzip: wer zuerst spricht, mahlt zu erst) ein, und sobald da genug existiert, könnte das auch als Hörgrundlage für die nächsten dienen. Es ist in den Dialogen unterschiedlich wichtig, ob die Gesprächspartner den Ton voneinander abnehmen oder eben garnicht. Dahinter verbirgt sich das Raffinement, mit dem der/die jeweilige versucht, den anderen in die "Falle" zu locken ( das Basisziel eines jeden Dialogs, bereits von Platon erkannt und bis heute ein essentielles agens movendi für eine dynamische Dialogstruktur: These, Antithese und schliesslich Synthese, aber eben so gut wie nie als Kompromiss, sondern eher als eine Art Triumph der einen Seite über die andere ).
Diese etwas langatmig wirkenden Ausführungen sollen Euch nicht auf den Geist gehen, sondern Euch eher beflügeln und ermutigen, beim Schnitt das Spektrum Eurer Einflussmöglichkeiten darauf auszuschöpfen.
Viel Spass weiterhin.
Ich hör zu
Gruss