Sawyer

Mitglied
So, die 20 Basotect-Platten sollten jetzt die Tage kommen.

Meine Frage ist jetzt, wie ich die am sinnvollsten im Raum verteile. Einfach da wo Platz ist mit jeweils ein bisschen Abstand zueinander möglichst gleichmäßig im gesamten Raum an den Wänden verteilen oder vor mir an der Wand, auf die ich zuspreche (ca. 1,5 Meter von mir entfernt ) eine Art Übergewichtung und da dann praktisch fast die ganze Wand zuknallen? Für dieses Zuknallen der Stirnwand bräuchte ich natürlich 4 oder 5 Platten mehr, die dann für die Verteilung im Rest des Raums an anderer Stelle fehlen würden.

Habe den Thread mit den ganzen Bildern, wie ihr es macht, durchgeguckt und manche scheinen die Absorber einfach da wo Platz ist an den Wänden verteilt zu haben und andere bauen sie wie eine Art Telefonzelle "um das Mikro herum".

Ums Mikro herum bauen ist bei mir schwierig, da es ja ein Video wird und die Platten 1. logischerweise nicht im Bild sein dürfen :) und zweitens natürlich auch keinen Scheinwerfer-Schatten auf mich werfen dürfen.

Ich hätte aber schon die Wahl, ob ich sie in 1,5 Meter Entfernung wie oben beschrieben einfach an die Wand hänge, auf die ich gucke, oder ob ich zb. 5 davon einen halben Meter näher dran (also direkt hinter der Kamera in ca. 1 Meter Abstand zu mir) zu einer "Basotect-Wand" zusammenfüge, die oberhalb der Schreibtischplatte beginnen würde. Wäre somit einen halben Meter näher dran am Mikro, aber dahinter an der Wand wären dann wieder diese 5 Platten weniger...

Ich hoffe ihr wisst, wie ichs meine. Was ist eurer Erfahrung nach am effektivsten?

Zur Info falls relevant: Der Schreibtisch vor mir wird wie erwähnt mit Hochflorteppich belegt. Vielleicht reicht das ja auch schon wieder aus, sodass die Basotect-Platten ruhig weiter weg an der Wand bleiben können... Würde sie natürlich lieber einfach gleichmäßig an den Wänden verteilen als wieder irgendeine wilde Konstruktion bauen zu müssen.
 

Verney

Mitglied
Also, vom physikalisch akustischen Grundprinzip her solltest Du die Schaumstoffplatten nicht direkt auf die Wand kleben, sondern in einem definierten Abstand davon herunterhängen bzw. noch besser auf einer Lattung oder Gitter befestigen.

Metallgitter finde ich noch besser, weil es den Brandschutz etwas verbessern kann, nämlich im Ernstfall die Wärme ableitet. Der Preis des Schaumstoffs (und vermutlich hast Du nicht den teuersten gekauft ?) macht sich nämlich zum Großteil an der Brandschutzklasse fest.

Schall ist eine Welle, wobei die Luftmoleküle longitudinal, d.h. in Ausbreitungsrichtung schwingen. An der Wand ist immer ein Bewegungsminimum. Ein Viertel Wellenlänge von der Wand entfernt hat die Welle i.d. R. ein Maximum (ganz grob betrachtet)

Wenn sich ein diffuses Feld aufbaut (Raumhall), dass wird der Schall ganz oft an den Wänden reflektiert, d.h. durchläuft diesen Bereich mehrfach. In dem Schaumstoff werden dann die entsprechenden Frequenzen verwärmt (also akustische Energie in Wärmeenergie umgewandelt), weil die schwingenen Luftmpleküle im Porösen Schaumstoff reiben.

Direkt auf der wand werden also nur die ganz hohen Frequenzen gefiltert. Wenn ich Dein Klangbeispiel richtig im Ohr habe, dürfte das wenig nützen.

Du kannst ja auch erst einmal mit Stativen / Stellwänden experimentieren. Mesit wird en Raum auch nicht zu Tode bedämpft, sondern es geht um eine Mischung von Diffusoren und Schallschluckern, d.h. es sollen keine stehenden Wellen entstehen sondern der Schall soll ganz schnell diffus gemacht, also schrägwinklig gebrochen werden. Gleichzeitig soll natürlich auch der Nachhall bedämpft werden, der bei Dir viel zu hoch ist. Sogenannte "Fatterechos" habe ich beim in die Hände klatschen zum Glück nicht gehört.

Also experimentiere doch erst einmal mal mit dem Abstand des Schaumstoffs zur Wand in Abständen zwischen 30 und 80 cm.
 

Verney

Mitglied
Ach ja, ich vergaß:

Du kannst die Akustik gegenüber dem Istzustand auch ganz einfach verbessern, indem Du Möbel in den Raum stellst.

Mein Wohnzimmer klingt ja schon besser als Dein "Studio". Das liegt daran, dass da Möbel drin sind: Ein alter massiver Hozschrank, ein Bücherregal, ein Computersessel (Stoffbezug) ein Katzenkratzbaum, ein Fernsehsessel, ein Beistelltisch aus Eiche, ein Fernsehregal, etc. … Und schwere Vorhänge vor den Fenstern. Das macht den Schall alles diffus und schluckt.

Das kennt ja jeder: Wenn man z.B. aus einer Wohnung auszieht und alle Möbel herausgeräumt hat, dann klingt der Raum so hallig, wie auf Deiner Aufnahme...

Also stell doch zusätzlich ein paar alte Bücherregale, ideal schräg in die Ecke (vor allem sind rechte Winkel zu vermeiden, Konvexe Winkel (> 180°) besser als konkave (< 180°); Winkel < 90° sind unbedingt zu vermeiden.

Damit bringst Du gleichzeitig alte Bücher und Zeitschriften unter und tust Deine Akustik etwas Gutes.

Und wenn Du ein altes Sofa, am besten mit Stoffbezug und fetten Polstern in den Raum stellst, dann haben etwaige Studiogäste etwas zum rumlümmeln, und gleichzeig hast Du einen astreinen Schallschlucker und Diffusor im Raum stehen.

A prospos: Publikum schluckt auch: Der Soundcheck in Konzertsälen ohne Publikum ist daher beispielsweise auch immer unter Vorbehalt, weil die Akustik in dem Konzert mit Publikum wieder völlig anders sein kann.
 

Jeffreyae

Mitglied
@Jeffreyae : Klar ich habe ja gesagt, dass ich nur ein Preset nutze, um das Prinzip zu demonstrieren. Da geht bestimmt noch mehr. Ich habe aber noch nicht viel damit gemacht, weil ich diese Funktion eigentlich nie brauche. Wenn Du so firm damit bist, dann stell doch mal eine bessere Version hier rein (z.B. als korrekte Werbung für Izotope)

Hey, sollte kein Angriff sein, habe deinen Satz " ohne viel an den Parametern zu Fummeln " extra fett markiert gehabt.
Wollte nur für die Leute die mitlesen, aber das RX nicht kennen, klarstellen, dass es ein gutes Tool ist ;)

Sorry, wenn das falsch rüber kam. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 6038

A prospos: Publikum schluckt auch: Der Soundcheck in Konzertsälen ohne Publikum ist daher beispielsweise auch immer unter Vorbehalt, weil die Akustik in dem Konzert mit Publikum wieder völlig anders sein kann.

Stimmt so nicht ganz.
Ein Akustiker beachtet die Variable Mensch durchaus.
Bei der Hamburger Élbphilharmonie wurde die Berechnung der Raumakustik durch ein Nachbau im kleineren Massstab simuliert, dabei dienten Püppchen mit Filzmantel als Publikum.
*EDIT: Ich merke gerade, du redest vom Soundcheck. Ja recht hast du. Ohne Publikum ist es natürlich was anderes :)

Ich hoffe ihr wisst, wie ichs meine. Was ist eurer Erfahrung nach am effektivsten?
Ich würde Vorschlagen du wartest mal ab bis die Platten da sind. Das sind immerhin 10m² Basotect. Das dämmt gewaltig. Primär zwar nur die höheren Frequenzen, wenn das mal an der Wand hängt dürfte sich dein Hallproblem erübrigt haben. Taktisch klug so positioniert das die Platten in den Bereich sind wo deine Stimme als erstes ankommt um die die Erstreflektionen zu dämmen.
Stell es dir einfach wie ein Trichter vor. Dein Mund ist die kleine Öffnung, je weiter Weg umso mehr wird der Schall gestreut.
 

Verney

Mitglied
@Jeffreyae alles cool ;-)

ich merke auch gerade, dass das hier eine ziemlich nettes Forum ist. Jeder will beitragen, was er weiß. Das ist voll o.k. Kann ja nicht jeder überall Fachmann sein .

ich habe mir Izotop letzte Weihnachten geholt, als es gerade besonders billig war - und weil mich der Mischautomatismus interessiert hat. Den Rest gab´s durch´s Einführungsangebot praktisch gratis dazu. Ich probiere ein bisschen damit herum - mehr nicht. Klar, dass man mehr rausholen kann.

Früher hatte ich nicht die Möglichkeiten, heute fehlt mir die Zeit … ;-)
 

Sawyer

Mitglied
Heute das erste Mal mit Audacity rumexperimentiert und bin ja relativ begeistert, wie gut man das heftige Rauschen wegbekommt. Einziger Nachteil ist, dass Audacity nur Audio ausspuckt und die verbesserte Tonspur leider nicht wieder übers Video drüberlegt. Das konnte ich aber dann mit Avidemux lösen. Beides kostenlos.

Wenn jetzt durch Teppich plus Platten noch der Hall im Zaum gehalten werden kann, bin ich happy. Werde berichten. Und es gibt ja dann sicher noch bessere Einstellungen in Audacity. Hab eben nur mal beim Rauschen angesetzt.
 

Verney

Mitglied
Klingt interessant. Audacity habe ich auch - aber fast nie benutzt - war bei verschiedenen Audiointerfaces dabei. Aber bei mir sind diese "Effekte" (Restaurationsprogramme) nicht freigeschaltet.

@Sawyer Woher hast Du denn Deine Audacity-Version ?!?

Würde mich auch mal interessieren, wenigstens zum Vergleich.
 

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Verney

Mitglied
@Peter Jack
vielen Dank,

ja, so hatte ich das auch in Erinnerung. Aber sind bei der Audacity-Version dann auch die ganzen Restaurationsprogramme dabeii (denaoising, decrackling, declicking, ...) die sind bei mir im Menü ausgegraut, da geht bloß der Chorus, etc ...
 

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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@Verney Soviel ich weiss, kann man sich einiges noch herunterladen. Das hab ich aber nie gemacht, weil ich bisher mit dem, was von vorne herein dabei war, mehr als zurechtgekommen bin. :) Ich kann auf mein Audacity leider grade nicht zugreifen, sonst wuerde ich das ausprobieren und dir das Ergebnis zukommen lassen. :)

PS: Nicht Peter Jack, sondern PeBu34 ;)
 

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Ist ja kein Problem! Wenn der Name in rot erscheint, wird jemand anderer ueber deine Nachricht informiert, z.B. eben Peter Jack. :)
 

Sawyer

Mitglied
So, hier endlich mal ein Update mit den ersten Tests nach 12 m² Teppich und 20 Stück Basotect á 3 cm. Bitte um Feedback + Ideen + Verbesserungsvorschläge:

Sprechprobe im nackten Raum vor einem Monat (08.11.2018):
 

Aktuell (07.12.2018):

So in Richtung von diesem Sound hier wär natürlich geil (auch wenn´s natürlich TV ist):
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 6038

Ja das sind im Vergleich wirklich ein riesen Unterschied.
Ganz am Ende beim Klatsch und Juhu Test hört man schon noch im tieffrequenten Bereich ein wenig Nachhall, aber das ist Vernachlässigbar in meinen Augen, da du in der Regel ja gleichbleibend Laut sprichst und nicht zwischen Flüstern, Sprechen und Schreien wechselst.

Die angesprochenen Artefakte entstehen durch die Rauschentfernung.
Ich vermute du schneidest die Videos auch nochmal nachdem du sie aufgenommen hast?
Guck mal ob du in deinem Videoschnittprogramm auch VSTs reinladen kannst (ReaFir [dein angesprochener EQ] ist beispielweise so eins) damit kann man auch ganz gut Rauschen entfernen. Ich würde generell empfehlen das nachträglich zu machen und nach Bedarf einzustellen und nicht nicht Pauschal -10dB Rauschen entfernen. Rauschentfernung funktioniert in der Regel immer gleich: Man nimmt eine Stelle vom Audio indem nur das Rauschsignal zu hören ist, füttert das Plugin mit der Rauschinformation und auf dieser Basis hin kann man dann einstellen wie Stark das Rauschsignal vom Nutzsignal getrennt wird. Da gilt es eher dezent Rauschentfernen sonst gibt es eben hörbare Artefakt.
Hier mal Guckstoff was das Rauschentfernen mit ReaFir angeht:
Removing Background Noise in REAPER (ReaFIR)

Ich habe den Eindruck du bist dir nicht ganz im klaren was der NoiseGate eigentlich so macht. :)
Daher hier eine kurze Erklärung: Das NoiseGate macht die Schotten dicht wenn ein bestimmter Schwellenwert (Threshshold) Unterschritten wird und macht sie wieder auf wenn das Signal den Wert überschreitet. Mit "Schotten dicht" ist gemeint das quasi unter dem angegebenen Wert die Tonspur auf "Stumm" gestellt wird. Ist so eine Kunst für sich und finde ich bei Stimme immer recht schwer was die Einstellung angeht. Wenn man es zu stark einstellt dann werden alle Atmer abgeschnitten und zu schwach eingestellt hat es quasi kein Effekt. Neben dem Threshold gibt es dann noch Attack und Release Zeiten... ich finde es ziemlich kniffelig. Habe auch sehr viel damit rum experimentiert aber einfach ist das nicht. Kommt aber auch immer darauf an wie viel Stille bzw. Sprechpausen es in deinem Video gibt. Je nach Fall kann es einfacher sein händisch entsprechende Stellen einfach in der Tonspur zu schneiden, sodass dort wo nichts gesagt wird einfach kein Ton ist.

Der Kompressor ist meiner Meinung nach auch ein wenig extrem eingestellt... aber für Videos vielleicht auch wieder genau richtig.
Ich bin ein großer Freund davon sowas in der Nachbearbeitung anzupassen und nicht direkt bei der Aufnahme direkt draufzudüdeln. Kannst du aber machen wie du willst. Es ist jetzt nicht schlecht, das will ich damit nicht sagen :)

Was den Klang von Böhmi angeht, er trägt auch ein Lavaliermikrofon (direkt mittig unter dem Krawattenknoten, bzw. es ragt da raus). Fällt aber gar nicht so wirklich auf, wenn man nicht darauf achtet.
 

Sawyer

Mitglied
Die angesprochenen Artefakte entstehen durch die Rauschentfernung.
Ja, in mehreren Reafir-Videos hieß es, dass die Original-Rauschunterdrückung von OBS selbst (die ich jetzt benutzt hab) bisschen die Stimme versaut und Reafir besser wäre.

Ich vermute du schneidest die Videos auch nochmal nachdem du sie aufgenommen hast?
Ja. Mit Davinci Resolve inkl. umfangreicher Audio-Optionen.

Hier mal Guckstoff was das Rauschentfernen mit ReaFir angeht:
Hab ich auch gesehen gehabt, das Video. Leider klappt die Reafir-Rauschunterdrückung bei mir nicht so schön wie in den entsprechenden Youtube-Videos. Einer hat das Rauschen da ganz clean und gut rausbekommen. Hab ich gestern ewig versucht aber es funzt einfach nicht richtig. Könnte an meinem Mikro liegen befürchte ich (Zoom H1). Notfalls muss doch noch ein besseres Mikro her.

Ich habe den Eindruck du bist dir nicht ganz im klaren was der NoiseGate eigentlich so macht.
Doch, ist mir klar, wirkt aber im Video streckenweise so, hab ich auch gedacht :)

ich finde es ziemlich kniffelig. Habe auch sehr viel damit rum experimentiert aber einfach ist das nicht.
Ja, da hab ich auch bisschen rumgedoktert und bin in Sachen Attack- und Release-Time etc, auch noch nicht klar, was genau am besten wäre.

Ich bin ein großer Freund davon sowas in der Nachbearbeitung anzupassen und nicht direkt bei der Aufnahme direkt draufzudüdeln.
Hab ich in Davinci Resolve versucht, da funzt aber auch die Standard-Rauschunterdrückung nicht so geil (müsste ich da auch nochmal mit den VST Plugins versuchen). Das läuft da mit der Standard-Rauschunterdrückung so ähnlich wie bei Reafir und Audacity mit anlernen und dann weg damit. Klingt aber bei mir auch so roboterhaft. Generell fänd ichs am praktischsten, einfach alles direkt mit halbwegs vernünftigem Sound aufzunehmen und dann nur noch schneiden zu müssen.

Denn wenn ich dann beim Schneiden merke, das noch was fehlt und ich noch was nachfilmen muss, dann brauch ich den Part nicht explizit in Resolve nochmal zusätzlich nachzubearbeiten, sondern einfach nochmal nachfilmen, in Resolve einfügen, zurechtschneiden und fertig.

Müsste dann für meine Zwecke eins mit USB sein. Könnte ich notfalls auch nochmal versuchen.
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
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Ahhhh ... ein Update deiner Bastelarbeiten. Ich bin eigentlich kurz vorm Sprung ins Bett, muss Morgen früh um 5 wieder raus. Deshalb jetzt nur ein paar Worte im Telegramstil von mir dazu.

Also - der Vorher/Nachher Tonvergleich - da liegen schon Welten dazwischen. Ist viel besser geworden.
Gemessen an Hörspiel/Voice Over Standards wäre da immer noch zuviel Raumeigenklang drin und noch nicht trocken genug. Aber da willst du ja, soweit ich dich richtig verstanden habe, sowieso nicht hin.

In Richtung deines anderen Beispielvideos: ist Studioumgebung mit großen Gästeraum - das hat Eigenhall. OK, passt. Vom Klang her noch ein paar Feineinstellungen mit dem EQ, um deine Stimme fülliger werden zu lassen. Aber das ist Feintuning.

Abstand, du hörst s wohl selber - je weiter du vom Mikrofon weg gehst, desto mehr Raumklang hast du in der Aufnahme.

Deine Dämmung: viele Dämmplatten für den kleinen Raum - du könntest noch die Ecken des Raumes mit solchen aterialien abrunden. Und ja, das Fenster Reflektiert auch einiges. Theaterstoff (Molton) als Vorhang würde ich weiterhin empfehlen. Das schluckt auch ein bisschen was von den Außengeräuschen.
Was deinen Green.Screen Stoff angeht, mit dem Zeug bin ich nicht vertraut.

Mikrofon-Eigenrauschen, Klang und Filter: Hier haperts noch. Ich höre bei aktivierten Filtern einiges an Fragmenten, ein flirren das wohl größtenteils von der Rauschentfernung kommt. Ich hab grad nicht auf dem Schirm was genau du da für ein Mikrofon unter welchen technischen Bedingungen bei dir werkelt. Aber hier solltest du ruhig noch einmal ansetzen. (Rauschärmeres Mikro, pegeln der Aufnahmekette etc. - nur um da Vorab ein paar Stichpunkte zu liefern). Das entrauschen nimmt da vermutlich zuviel an Klanganteilen heraus, wodurch die "flirrenden" Fragmente her stammen könnten. Und je nachdem wie bestimmte Werte am Kompressor eingestellt sind, werden diese ggf. mit beeinflusst. Auch zu heftig eingestellte EQ Werte steigern den unangenehm "flirrenden Effekt" (zu viel höhen, dann klingt es zu intensiv mit - aber generell ist ein EQ hier kein Allheilmittel sondern eher zu spät, da die Schäden im Klang schon vorhanden sind. Rauschentfernung arbeitet ebenfalls mit Frequenzbeeinflussungen!).
Wenn dein Rechner noch lärmt, da sollte evt. dann auch ein Schallschlucker davor (mit etwas Abstand, damit dein Rechner noch "atmen" kann wegen der Kühlung).
Gut, die Filter sind Finetuning, die Hardware ... evt. noch weitere Kosten.

Mein Kurz-Fazit: Alles in allem Glückwunsch, du bist auf einen guten Weg in Sachen Klangverbesserung gegangen. Den Rest packst du auch noch.
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
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PS: Ah, ich seh gerade Eric hat das ein oder andere auch schon angesprochen während ich meinen Text verfasst hab. Ich werd das doppelte aber jetzt nicht mehr raus nehmen - insofern wünsch ich euch noch eine Gute Nacht o/ :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 6038

Müsste dann für meine Zwecke eins mit USB sein. Könnte ich notfalls auch nochmal versuchen.
Wäre mir neu das es sowas mit direkter USB Schnittstelle gibt.
Sind ja normalerweise Mikrofone die an "Funken" angeschlossen sind die an einen Empfänger senden. Es gibt aber auch solche mit 3m Kabel oder so die ein XLR Anschluss haben. Dafür brauchst du dann aber ein USB-Audio Interface.
Dann kannst du dir aber auch gleich die Überlegung stellen ob du dir nicht ein Shotgun Mic zulegst.
Kommt halt immer drauf an. Je nachdem was für eine Qualität du anstrebst. Lass doch einfach mal die Rauschentfernung raus und guck mal wie es dann klingt. Ggf. überlegen ob du Hintergrundmusik einspielen willst? Dann würde das Rauschen einfach untergehen. Ist so eine einfache, schnelle Lösung.
Ich weiß auch nicht wie deine Aufrufzahlen so sind aber evtl. kannst du aussagekräftige Werte bei Youtube Analytics entnehmen wie viele Leute sich überhaupt deine Videos am Rechner anschauen und wie viele es über das Smartphone schauen? Und ich würde behaupten das die meisten die am Rechner Videos gucken jetzt nicht unbedingt ne mega gute HiFi Anlage angeschlossen haben bzw. das denen das unbedingt bewusst auffallen würde.
Was Klangoptimierungen angeht kann man da sicherlich noch was machen, ist halt die Frage inwieweit es sinnig ist. Wenn du natürlich Wert auf sowas legst dann wirst du mit dem Aufwerten der Signalkette (also Mikrofon und Interface) sicherlich die besten Ergebnisse erzielen. Bin mit solchen Empfehlungen doch immer sehr zurückhaltend insbesondere da du ja schon viel Geld in den Raumklang gesteckt hast (was sich auch hörbar gelohnt hat).
Probier es erstmal mit deaktivierter Rauschentfernung, wie klingt das ganze dann?
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
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Könnte an meinem Mikro liegen befürchte ich (Zoom H1).
Ah, das Zoom H1 nimmst du dafür. Na ich weiß nicht. Es ist an sich kein schlechter Fieldrecorder für das Geld, besser als ein Diktiergerät gleicher Klasse. Aber für deine Zwecke hätte ich eher eines von denen genomen (ungefähr in Preis-/Gerätestandards gestaffelt):

Tascam DR-60D MKII, DR-70D oder DR-40, DR-44WL oder Zoom H4N
Zoom H5 oder Tascam DR-100
Zoom H6 oder Marantz PMD 706 oder Olympus LS-100 oder Sony PCM D100

usw. usf. - Preis und Leistung geht noch um einiges weiter aufwärts. Vorteile bei denen sind allesamt der Einsatz als eben Fieldrecorder mit Kombi Mikrofon-Anschlüsse und Phantomspeisung (auch für den mobilen Einsatz, eben auch mit dem passenden Mik deiner Wahl erweiterbar). Die Zooms lassen sich alle auch als Audiointerface in den Rechner nutzen. Tascam wiederum haben eine Auto-Peak Einrichtung (Super zum einpegeln, die Werte beleiben auch nach deaktivierung der Funktion so stehen! Aber auch wesentlich angenehmer, als Auto-Gain bei laufender Aufnahme - das regelt NUR runter wenn Peaks auftauchen). Die 60er und 70 Geräte sind Explizit für den Kameraeinsatz gedacht - machen kann man das aber natürlich mit allen. Und ja, du kannst den Rechner während der Aufnahmen in den Tiefschlaf (Standby) versetzen, wenn der Lüfter zu arg stört. Die Aufnahmen dann vom Gerät oder Speicherkarte danach einlesen und das Aufwecken vom Standby-Mode dürften deinen Workflow nicht zu arg stören. Die Einstiegsgeräte der ersten Reihe reichen allemal für deine Zwecke.
Und falls du nur im Studio arbeiten willst, der Rechner doch nciht zu laut ist im Raum, dann alternativ ein gutes Audiointerface plus passendem Mikro nach deinem Geschmack. Den Rest erledigt deine Videosoft oder eine Kombi aus Videosoft für die Filmeffekte und DAW für das Audiomixing.

USB Lavalier Mirofone:
Wäre mir neu das es sowas mit direkter USB Schnittstelle gibt.
Ähm - *hust* *räusper* - also, die gibt es tatsächlich. Schau zum Bleistift via Amazon Suche.

Allerderdings bezweifle ich, das die Klangqualitäten für mehr als Kommunikation, Raumpräsentation, Gamer und Heim-YT'ber oder anderes ohne nennenswerte Klangansprüche - dafür auch völlig ausreichend. Im Grunde sind das simple USB Soundkarten mit eben verkabelten Lavalier's statt einer Mikrofonbuchse. Alternativ kann man aber auch gleich ein günstiges Lavalier mit 3,5 Klinke in die normale oder wenn vorhanden, gehobenere Soundkarte einstöpseln. Für mehr ordentlichen Klang bei den Ansteckmikros bin ich auch eher für XLR, Funk oder Bluetoothbrücke als bei den Dingern.
 
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