Ich finde solche "Shoot-Outs" immer schwierig zu beurteilen. Da spielen viele Dinge eine Rolle: Abstände (Sprecherin <-> Gerät, Gerät <-> Tischplatte, Winkel der auf den Mikrofonen auftreffenden Schallwellen, u.v.m.)
Wenn ich das richtig höre, hast Du die Proben hintereinander aufgenommen, also erst A und dann B.
Besser wäre es, wenn beide Proben gleichzeitig aufgenommen würden und die Mikrofone so eng wie möglich bei einander stünden. (Ja, ja ich weiß, die Beugungen und Phasen ... )
Für mich hört sich Probe B so an, als würde unter 100-150 Hz etwas wegedrückt. War vielleicht (versehentlich) ein Low-Cut im Spiel?
Für mich hört sich Probe A direkter, dynamischer, wärmer und authentischer an. Sie schafft es die Präsenz der Stimme zu transportieren und sie setzt sich besser durch.
Hingegen Probe B diese Wärme nicht hat. Es klingt mehr nach Diktiergerät und eher kühl. (Was ein guter Effekt sein kann)
Das kann jetzt auch ein wenig an den oben genannten Parametern liegen, weil Probe B mit etwas größerem Abstand aufgenommen wurde und/oder weil es der zweite Take war und die Stimme sich etwas verändert hat. Für mich klingt die Probe A etwas "engagierter".
Müßte ich mich für einen der Takes entscheiden, würde ich Probe A nehmen, denn sie bietet mir als Cutter mehr Möglichkeiten.
Wenn ich da den Bass etwas reduziere, bei etwa 2,4 - 2,6 kHz eine kleine Anhebung mache und bei ca. 6,5 kHz ein weitere, klingt es der Probe B recht ähnlich.
Irgendwo "Wärme reindrehen" halte ich für schwierig. Man bekommt damit selten das gewünschte Ergebnis und meistens wird es dann irgendwie "mumpfig".
Soweit meine Two-Pence.
Jetzt schaue ich mal in den Spoiler.