Deunan

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Hallo zusammen,

der Coach in mir wollte euch einen Tipp geben, wie ihr es schafft, Varianz in eure (Demo-) Takes zu bringen.

Denn, ohne Varianz, kein Tanz!

(und nein, das ist keine Eigenwerbung sondern ein persönliches Anliegen und ein echter Game-Changer für euch!)

Wenn ihr euch mit der Betonung nicht ganz sicher seid, dann könnt ihr diese Technik anwenden und werdet merken, dass ihr den Sinn oder die Bedeutung eines Textes völlig verändern könnt. Und eine solche "Varianz" anbieten zu können ist eigentlich essenziell.

Hier also das Beispiel, Betonung auf kursiv:


Sie hat mich geliebt

Sie hat mich geliebt
Sie hat mich geliebt
Sie hat mich geliebt
Sie hat mich geliebt

oder

Ich habe den Kuchen nicht gegessen

Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen


Und das könnt ihr prinzipiell bei jedem Take ausprobieren - schnell werdet ihr auch bemerken, wann es völlig überflüssig und unnatürlich klingt, ein Wort hervorzuheben.

Viel Spass beim üben und denkt dran: Ohne Varianz, kein Tanz!

Liebsten Gruss,

Cynthia :giggle:
 

Deunan

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Ich glaube, das wäre dann auch das letzte Projekt vor Erreichen der Rente :p
Ja, also diese Übung sollte man schon machen, bevor man den Take aufnimmt. Sonst passt es ja wahrscheinlich auch gar nicht in den Dialog.

Bei 100 Takes wäre es für den kompletten Produktionsprozess hinderlich, wenn man einen Satz mit 10 Wörtern mit 10 Verschiedenen Varianten anbietet. 😅

Daher ist es natürlich in erster Linie wichtig, den Inhalt des Textes zu verstehen…. (Das geht jetzt aber zu weit ins Detail.)

Es soll einfach eine Hilfestellung sein, wie man Varianz hinein bringt. Bei der Abgabe der Takes reichen ja round about 2- 3 Variationen.

Einfach üben und man bekommt recht schnell ein Gefühl dafür 🤗
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Drei Variationen würden reichen....

Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen

Ich habe den Kuchen nicht gegessen
Ich habe den Kuchen nicht gegessen

Hier würden tatsächlich alle vier Variationen sinnvoll sein:

Sie hat mich geliebt
Sie hat mich geliebt
Sie hat mich geliebt
Sie hat mich geliebt

Allerdings sollte für einen halbwegs erfahrenden Sprechenden aus dem Zusammenhang ersichtlich sein, welche dieser Variationen für den entsprechenden Take sinnvoll währen.
 

Telliminator

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Ein Hinweis auf die Emotion, die man für den Satz rüber bringen soll und eine dazu gute Regieanweisung, plus die kursive Schreibweise im Script für die Hauptbetonung des Wortes im Satz, kann durchaus hilfreich sein.

Beim Üben bzw. einsprechen der Sätze hab ich zusätzlich improvisiert ... um irgendwie in die Stimmung für den Tonfall zu kommen, um das kursiv geschriebene Wort beim Sprechen hervorzuheben.

Es ist gar nicht so leicht, weil es noch so viele weitere Optionen gibt, vor allem Emotionen in die Sprechweise hineinzubringen, wie traurig, verzweifelt, brüllend, etc. Es is so viel möglich und muss aus dem Kontext gefühlt werden oder eben als Regie-Anweisung kommen.
 

soundjob

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Bei 100 Takes wäre es für den kompletten Produktionsprozess hinderlich, wenn man einen Satz mit 10 Wörtern mit 10 Verschiedenen Varianten anbietet. 😅
Eben, darum geht es auch, wenn man als Cutter das Projekt noch in diesem Leben abschließen möchte. 🤣

Ja, also diese Übung sollte man schon machen, bevor man den Take aufnimmt. Sonst passt es ja wahrscheinlich auch gar nicht in den Dialog.
Es spricht auch nix dagegen und gerade bei langen Texten, Schachtelsätze etc. ist`s mitunter ziemlich schwer, die stimmige Linie zu finden.
Im Wechselspiel eines Dialogs gibt es ja allerdings einen vorgegebenen Kontext...
Es soll einfach eine Hilfestellung sein, wie man Varianz hinein bringt. Bei der Abgabe der Takes reichen ja round about 2- 3 Variationen.
yep, weswegen auch eine von vielen bevorzugt, eingereichte 2. und 3.Variation reicht und da zumeist der Treffer darunter ist 😄
(Ansonsten gibbet ja auch immer die Möglichkeit eines Retakes, wenn man dann doch etwas anderes probieren möchte).

Einfach üben und man bekommt recht schnell ein Gefühl dafür 🤗
Yep, mit der Zeit entwickelt man ein gutes Gespür ;)
 
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Deunan

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Allerdings sollte für einen halbwegs erfahrenden Sprechenden aus dem Zusammenhang ersichtlich sein, welche dieser Variationen für den entsprechenden Take sinnvoll währen.
Wir befinden uns hier in einem Rahmen, in dem nicht jeder schon sonderlich erfahren ist. Für diese Leute ist eine solche Übung ja gedacht.

Am Anfang sind viele Sprechende, die auch keinerlei schauspielerische Erfahrung mitbringen, völlig überfordert mit Fragen wie: Wieso klinge ich monoton, wie kann ich mehr Emotion rein bringen, wieso spreche ich zu schnell, wo soll ich atmen, warum klinge ich nicht so, wie ich gerne möchte? Und noch vieles mehr.

Im Cut habe ich selbst auch die Erfahrung gemacht, dass ein Satz drei Mal genau gleich gesprochen wurde und der Sprechende „dachte“ er hätte 3 völlig unterschiedliche Varianten abgegeben.
Oder aber die Person hat ausschliesslich die eigenen Takes gelesen ohne den Rest der Story, um „Zeit zu sparen“ - was ich niemandem empfehlen würde, die Gründe könnt ihr euch sicherlich denken 😅

Möglichkeit eines Retakes, wenn man dann doch etwas anderes probieren möchte).
Retakes sind gut und schön, aber es hat auch nicht immer jeder ausreichend Zeit und dann wird ein ganzes Projekt evtl ausgebremst, weil was nicht passt…

Also, bitte nicht falsch verstehen, ich spreche hier lediglich von den Erfahrungen, die ich gemacht habe. Es führen viele Wege nach Rom und nicht jeder Approach passt für jeden…
Letzten Endes geht‘s hier in erster Linie ja auch um den Spass.

Ich persönlich tendiere dazu, mich stetig weiter zu verbessern und zu entwickeln. Für alle, die da auch Bock drauf haben und am Anfang stehen, kann diese Übung hilfreich sein.

Natürlich gibt‘s noch viel mehr wie Emotionen, Kontext….aber das soll ja kein Coaching Seminar werden. 😅

Nur ein Quick-Tipp für Varianz.

Wer‘s ausprobieren mag, kann‘s tun…. Alles andere kommt sowieso mit der Übung 💪💪

Liebsten Gruss
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Im Cut habe ich selbst auch die Erfahrung gemacht, dass ein Satz drei Mal genau gleich gesprochen wurde und der Sprechende „dachte“ er hätte 3 völlig unterschiedliche Varianten abgegeben.
Oder aber die Person hat ausschliesslich die eigenen Takes gelesen ohne den Rest der Story, um „Zeit zu sparen“ - was ich niemandem empfehlen würde, die Gründe könnt ihr euch sicherlich denken 😅
Jebb, diese Erfahrungen machen wohl viele der Cutter hier. Daher, Hut ab, schöne Übung!
 

Telliminator

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Ich finde diese Übung ist eine sehr schöne Hilfestellung für alle die sich am Sprechen probieren wollen.

Es ist natürlich grausam für den Cutter, wenn er versucht für ein Projekt die richtige Stimme zu finden und er sich als Sprechprobe diese Übungen 10, 20, 30 Mal von verschiedenen Leuten anhören muss.... da wird man vermutlich Wahnsinnig drüber und träumt Nachts vom nicht gegessenem Kuchen, der Dich geliebt hat. 😁 :ROFLMAO:
 
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