peter4171

Peter Rupprecht
Sprechprobe
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Hallo Freunde,

Sicherlich könnten mich einzelne Personen schon allein für den Titel dieses Threads lynchen... :D
Aber ich möchte und will dieses Thema in Bezug auf Independend-Hörspiele nochmal direkt ansprechen.
Immer wieder lese ich in Bezug zu einzelnen Produktionen, das man die Ansprüche an eine Amateur-Produktion nicht zu hoch schrauben sollte. Aber was ist zu hoch, und was ist angemessen?
Allgemein behaupte ich jetzt einfach mal, das man (neben der eigenen Leidenschaft) an einem Hörspiel mitwirkt, damit es auch irgendwann irgendjemand hört.
Weiterhin stelle ich die These auf, daß man als Hörspielschaffender selbst eigene Vorstellungen von einer gelungenen Produktion hat. Also, als Minimum geht man da doch von einem minimalen Standart in der technischen und künstlerischen Leistung aus. Richtig?
Wie kann ich dann als Autor, Cutter oder Sprecher zufrieden sein, wenn z.B. einige Sprecher in Studio-Qualität einsprechen, und andere wiederum in Telefon-Qualität. (Genau das Elend mußte ich selber in einer Produktion miterleben)
Ebenso wenig befriedigend ist es (auch für den Hörer), wenn der Großteil der Sprecher ihre Rollen überzeugend und emotional einsprechen und der Rest sich im besten Falle anhört wie abgelesen.
Ich habe selbst länger bewußt pausiert, weil ich aus technischen (und später gesundheitlichen Gründen) keine befriedigende Qualität abliefern konnte.
Worauf ich letztendlich hinaus will:
Erst kürzlich hörte ich hier einen Teaser zu einem Hörspiel (basierend auf einem Animationsfilm). Nach dem Hören hatte ich weder Lust auf das Hörspiel - noch auf den Film. Die Musik war gut, und auch der gesprochene Text hätte Spannung aufbauen können... doch dann fällt gleich beim ersten Satz alles in sich zusammen. Emotionslos und steif wurde da in schlechter Qualität eingesprochen.
Auf meinen Kommentar hieß es dann in einigen Antworten: "Man darf die Ansprüche nicht zu hoch schrauben", oder der Spaß steht ja an erster Stelle"....
Ist es sinnvoll, solche Produktionen schönzureden? (Immerhin wurde z.B. für diese Produktion in mehreren Foren kräftig die Werbetrommel gerührt...)
ICH habe Spaß an einer Produktion, wenn ich mit meiner Arbeit zufrieden bin... Und vor allem der HÖRER! DAS ist für mich der Spaß am Hörspiel.
So, der alte Mann hat gesprochen! ;-) Ich will hier niemanden zerreißen, oder gar beleidigen. Ich weiß auch, das jeder mal klein angefangen hat... aber ich rede hier auch nicht über absolute Anfänger!
Also, die Frage auch an Euch:
Was geht - Was nicht? Ist es nicht ehrlicher und konstruktiver(!) offen solche Dinge anzusprechen? Letztendlich kommt es meiner Meinung nach ALLEN zu Gute, oder?
 

Sascha Kiss

ehemals aarom
Sprechprobe
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AW: Spaß vor Qualität?

Ein weites Feld, das Du da betrittst. Ich gebe mal den Advocatus Diaboli:

Am wichtigsten in diesem Forum ist und bleibt die Kritik an Hörspielen. Kritik in Bezug auf Qualität der Sprecher / der Musik / der Technik und der Umsetzung. Aus meiner Sicht geht daher alles, sowie in Bezug auf die Umsetzung als auch in Bezug auf Kritik.

Ich habe schon Hörspiele gehört, die technisch nicht überwältigend sind mich aber von der Story und der Atmosphäre überzeugt haben. Anders herum habe ich schon technisch perfekt gemachte Hörspiele gehört, die mich überhaupt nicht vom Hocker gerissen haben. Das weiss ich aber immer erst hinterher. Und dann schreibe ich das auch entsprechend.

Persönlich mag ich technisch hochwertige Hörspiele mit motivierten Sprechern gern wenn mich die Story überzeugt. Aber hier eine Messlatte anlegen würde in der Tat den Spaßfaktor hemmen. Und hätten wir so eine Messlatte in der Vergangenheit gehabt hätten einige Perlen sicher nicht das Licht der Welt erblickt.

Es gibt ein Negativargument für technisch und spielerisch tolle Hörspiele und das ist die Produktionszeit. Mich nervt, dass es mittlerweile sehr lange dauert bis ein Hörspiel fertig ist. Das ist keine Kritik an den anderen sondern an vielen (mich eingeschlossen). Und das liegt u.a. daran, dass die Messlatte mit den Jahren höher gelegt wurde.

Und daher meine Gegenpetition: Traut Euch zu schlechter Qualität und produziert mehr Hörspiele :D
 

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Spaß vor Qualität?

Lieber Peter
Du bringst ja hier kein neues Thema auf - und von Lynchen kann keine Rede sein, solange Du so schön allgemein bleibst, dass sich jeder oder auch keiner angesprochen fühlen mag.
Sehr viele hier im Forum haben sicher ähnliche Anspruchshaltungen wie Du - aber da es hier stets um sujektive Haltungen und nicht um Ideologie geht, lassen sich Qualitätskriterien der Arbeit am besten immer entlang an ganz konkreten Projekten und deren Einzelheiten benennen; und auch dann ist es wichtig, zu argumentieren.
Das Forum, die Community wehrt sich zu recht gegen Ansprüche, die aus der Gemeinschaft hier einen elitären Laden machen wollen. Im Gegnzug kann ich aber seit meiner Mitgliedschaft hier bezeugen, dass es...
1. eine hohe Auseinandersetzungsbereitschaft gibt und viele sich gerne konstruktive Kritik auch anhören
2. bei der Kerngruppe derer, die hier seit Jahren dabei sind nach wie vor den unverbrauchten ehrgeiz gibt, besser zu werden
3. es immer am besten ist, nicht in der Theorie Staub aufzuwirbeln, sondern durch praktische Versuche und Umsetzungen sich zu beweisen
und
4. vor allem Spaß an dem Teamwork zu haben, das sich hier fruchtbar entfalten kann

Trotzdem greife ich Deinen Faden gerne auf, aber bitte lass ihn weniger theoretisch sein.
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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AW: Spaß vor Qualität?

Ich find Spaß ist das Wichtigste! Jeder sollte das machen was Spaß macht, so wie es ihm Spaß macht. Auch wenns lausig klingt.
Aber wenn man will dass andere Leute als die direkt Beteiligten sich das anhören, wärs halt nötig, auch auf Qualität zu setzen. Und wenn man das nich kann, darf man halt nich beleidigt sein wenn Leute dann sagen: mh, hör ich mir nich an.
Ich denk da is der Hauptdenkfehler: Leute machen was aus Spaß, meinen aber dann, sie müssen es der Öffentlichkeit preisgeben. Und können dann nicht ertragen wenn die Öffentlichkeit sagt: sorry, aber das is ja grottig.
Ich bin da nach wie vor knallhart: wenns schlecht ist, schreib ich das auch. Und sorry, da braucht mir dann keiner kommen von wegen: "aber das is doch nur ne Amateurproduktion blablablanölquengel": wenn es "Nur" zum Spaß gemacht wurde, dann verschont mich entweder damit und stellt es nicht öffentlich ins Netz.. oder lebt eben damit dass Leute ihre ehrliche Meinung schreiben.

Das is wie mit Urlaubsfotos. da gibts eben die, die die Allgemeinheit sich auch gern anguckt. Und dann gibts die, die man selber total genial findet, weil man damit ganz viele Erinnerungen verknüpft... aber die halt verwackelt/unterbelichtet und mit schlechten Farben sind und wo das Motiv fotografisch mies positioniert ist. Da frag ich mich acuh immer: waaaaaaaaaaaarum wird man mit so was zugeschwemmt? Und waaaaaarum sind Leute beleidigt wenn man dann (nicht bei FB, sondern in öffentlichen BILDERPORTALEN schreibt: sorry, aber informier dich mal über Farbgestaltung und Bildaufbau).
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
Teammitglied
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AW: Spaß vor Qualität?

Ein weites Feld, das Du da betrittst. Ich gebe mal den Advocatus Diaboli:

Am wichtigsten in diesem Forum ist und bleibt die Kritik an Hörspielen. Kritik in Bezug auf Qualität der Sprecher / der Musik / der Technik und der Umsetzung. Aus meiner Sicht geht daher alles, sowie in Bezug auf die Umsetzung als auch in Bezug auf Kritik.

Ich habe schon Hörspiele gehört, die technisch nicht überwältigend sind mich aber von der Story und der Atmosphäre überzeugt haben. Anders herum habe ich schon technisch perfekt gemachte Hörspiele gehört, die mich überhaupt nicht vom Hocker gerissen haben. Das weiss ich aber immer erst hinterher. Und dann schreibe ich das auch entsprechend.

Persönlich mag ich technisch hochwertige Hörspiele mit motivierten Sprechern gern wenn mich die Story überzeugt. Aber hier eine Messlatte anlegen würde in der Tat den Spaßfaktor hemmen. Und hätten wir so eine Messlatte in der Vergangenheit gehabt hätten einige Perlen sicher nicht das Licht der Welt erblickt.

Es gibt ein Negativargument für technisch und spielerisch tolle Hörspiele und das ist die Produktionszeit. Mich nervt, dass es mittlerweile sehr lange dauert bis ein Hörspiel fertig ist. Das ist keine Kritik an den anderen sondern an vielen (mich eingeschlossen). Und das liegt u.a. daran, dass die Messlatte mit den Jahren höher gelegt wurde.

Und daher meine Gegenpetition: Traut Euch zu schlechter Qualität und produziert mehr Hörspiele :D

Ich sehe das ähnlich wie Sascha - gerade für Cutter :).

Fakt ist doch das es hier zu wenige Cutter gibt - ich rede hier von Leuten die auch wirklich einen Cut übernehmen wollen und auch können- also nicht von der Mitgliedertätigkeitenliste. :)

Ich glaube man braucht Freiräume für den Cutter Nachwuchs. Sprich die "schleichende Professionalisierung" hin zu qualitativ immer besseren Hörspielen hat auch Ihre Schattenzeiten. Es wird für Cut Einsteiger immer schwerer, wenn die gleichen Qualitäts-Ansprüche für sie gelten wie für alte Hasen. Das alte Hasen auch mal andere Ansprüche hatten, sieht man ja z.B. an den Second Edition im RF Universum.

Natürlich höre ich lieber ein qualitativ hochwertiges Hörspiel im Vergleich zu einem wo man merkt, das könnte besser sein. Aber man sollte bei aller Kritik die Leute - genauer Jung Cutter - auch dazu ermutigen weiterzumachen.

Erinnere ich mich an die Diskussionsthreads z.B. zu Wild West Zombies oder Thronfolge, war da zwar viel berechtigte Kritik drin aber andererseits waren es auch Erstlingswerke. Ich weiß nicht inwiefern die Kritik die Cutter jetzt davon abhält nochmals ein Hörspiel zu cutten. Aber wundern täte es mich nicht.

Also unterstütze ich Saschas Aufruf und ergänze um Freiräume für Jung-Cutter.
 

Tonda

Machinima Produzent
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AW: Spaß vor Qualität?

Also ich denke, es muss Platz für alle da sein.
Ich höre mir genauso gerne ein neues toll gemachtes "Rick Future" Hörspiel an, wie ein Debut von Jemanden, der eine sehr originelle Idee hat, dem es aber noch an Erfahrung mangelt, sie optimal umzusetzen. Natürlich wäre die optimale Umsetzung dann der Idealfall aber wenn der Debuttant nicht lernresistent ist, dann sieht die nächste Produktion sicherlich schon besser aus.
Allerdings können Geschmäcker recht unterschiedlich sein. Ich habe schon nicht kommerzielle Hörspiele gehört, die von den Kritikern hoch gelobt wurden, mich aber nur tödlich gelangweilt haben. Oder Sprecherleistungen die ich so aufgesetzt und unnatürlich fand, dass mir die Haare zu Berge standen, während die Kritiker begeistert waren. Da kann ich teilweise unbedarften Amateurproduktionen mit Leuten, die absolut keine Erfahrungen haben zum Teil tatsächlich mehr abgewinnen.
Also ich denke, die Frage des Anspruchs kann man nicht verallgemeinern - dazu sind die Geschmäcker einfach zu unterschiedlich. Eine neutrale Betrachtung "Das ist gut" - "Das ist Schrott" gibt es nicht. Objektive Urteile kann man in Bezug auf die technische Ausführung fällen aber nicht wirklich in Bezug auf Sprecherleistungen oder Story (wenn jetzt nicht Jemand einfach nur den Text runterleiert). Das sind Geschmacksurteile und da kann man nur schreiben "Das gefällt MIR oder das gefällt MIR nicht".
Was Dagmar anspricht ist natürlich auch wahr aber eben nicht unproblematisch. Wenn Leute sich an sowas ausprobieren und erst einmal deswegen einen Kopf kürzer gemacht werden, weil es Leuten mit gehobeneren Ansprüchen nicht gefällt, dann kann man damit Nachwuchs durchaus vergraulen. Man muss es nicht unbedingt schönreden aber man muss es ja auch nicht gerade vernichten ;)
 

Kolibri

Hannah
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AW: Spaß vor Qualität?

Also ich kann beide Seiten total verstehen. Natürlich hört man sich meistens lieber die Hörspiele mit der besseren Qualität an, aber oftmals gefallen mir gerade die Sachen, die so richtig von Herzen kommen und man das auch hört. Natürlich bitte bitte sollte es auch ein gutes Skript sein. Wenn beides nicht besonders toll ist, da hilft es auch nichts wenn es von Herzen kommt.
Allerdings sehe ich bei der Sicht von dir Peter ein sehr großes Problem:
Ich würde mich niemals niemals trauen so einen Cut durchzuführen!
Ich kann mir vorstellen mit einigen Shorties anzufangen und ich finde die Shorties echt eine richtig richtig gute Idee, aber ich würde mich niemals trauen ein richtiges Projekt zu übernehmen, weil ich mit sicher bin, dass es nicht so perfekt wäre...
Aber wo ich 100% mit dir übereinstimme ist mit dem Spiel der Sprecher.
Meiner Meinung nach ist das Spiel viel viel wichtiger als die Qualität. Wenn ein Sprecher wie abgelesen klingt (was ähm hier in den neuesten Produktionen meiner Meinung nach nie der Fall war), dann macht es mir keinen Spaß das Hörspiel zu hören. Das muss ich sagen.
Alles andere finde ich doch eher weniger wichtig :)
 

Eluen

Reisende
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AW: Spaß vor Qualität?

Ich bin zwar erst wenige Tage hier bei euch, aber ich möchte mich trotzdem zu Wort melden, weil das Thema mich beschäftigt seit ich die Seite hier entdeckt habe.
Und ich spreche jetzt nur von mir :).

Ich bin grade bemüht mir die optimalen Aufnahmebedingungen zu schaffen, da geht es natürlich in erster Linie um die Technik.Ich kann mir schlicht kein Studio-Equip leisten, jedenfalls nicht mal eben.Dennoch möchte ich natürlich, dass meine Aufnahmen dem hier vorherrschenden Standart gerecht werden.Wobei ich denke dass dieser Aspekt ja bereits dadurch abgesichert wird, dass man auf eine Freigabe warten muss.
Fazit: Technik mies=keine Freigabe

Was das Sprechen an sich betrifft, weiß ich was ich mir wünsche wenn ich ein Hörspiel höre, demendsprechend würde ich natürlich sprachlich gerne das leisten was ich auch von anderen erwarte.
Allerdings bin ich absoluter Anfänger und auf die Kritik und Anregungen von euch allen angewiese und eben auch darauf dass man mir vielleicht trotz mangelder Perfektion die Chance einräumt mit kleineren Rollen Erfahrung zu sammeln, um mich verbessern zu können.

Diesen Anspruch habe ich allerdings auch an mich selbst, dazu zu lernen und mich zu verbessern.

Generell denke ich aber, dass ist keine endwerder-oder Frage.Wenn man Spaß an der Sache hat ist man motiviert und willens auf ein gewisses Niveau hinzuarbeiten, um anderen etwas präsentieren zu können an dem sie auch als Zuhörer Spaß haben.
Spaß und Qualität sollten meiner Meinung nach Hand in Hand gehen.
 

Erdie

Der düstere Herrscher
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AW: Spaß vor Qualität?

Ich denke jeder hat für sich persönlich so eine Art Qualitätsanspruchslevel, der erreicht werden muß um mit sich selbst zufrieden zu sein. Aus dem Grund kann man diese Fragen nicht pauschal beantworten. Es macht einem persönlich eben erst dann Spaß, wenn dieser Level erreicht oder überschitten ist.
 

peter4171

Peter Rupprecht
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AW: Spaß vor Qualität?

Erstmal danke für Eure Rückmeldungen. :)
Um Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen. Natürlich SOLL das Ganze Spaß machen! Und NATÜRLICH sollen gerade die Neueinsteiger hier ihre Lobby haben - keine Frage!
Ich rede hier von Produktionen (nicht unbedingt von Anfängern) die z.B. wahnsinnig promoted werden, und bei denen man daher schon eine gewisse Erwartungshaltung hat.
 

Swetty8

Foren-seelen
AW: Spaß vor Qualität?

Spass haben gehört für mich an die erste stelle, und Freude dran haben ich frage mich sowieso des öfters wieso muss alles Perfekt und Qualität besser sein?

Ein bespiele die Fragezeichen, früher mochte ich sie lieber, und heute sind sie Qualität viel besser als früher,doch das gewisse etwas fehlt.

Ich glaub ein Cutter kann da ganz schön unter druck kommen,wen man nicht so zufrieden ist wie man es gern hätte,aber geht deswegen die Welt unter?

nein bestimmt nicht. ;)
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
Teammitglied
Sprechprobe
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AW: Spaß vor Qualität?

Erstmal danke für Eure Rückmeldungen. :)
Um Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen. Natürlich SOLL das Ganze Spaß machen! Und NATÜRLICH sollen gerade die Neueinsteiger hier ihre Lobby haben - keine Frage!
Ich rede hier von Produktionen (nicht unbedingt von Anfängern) die z.B. wahnsinnig promoted werden, und bei denen man daher schon eine gewisse Erwartungshaltung hat.

Mmmmh also das "Wahnsinnig promoten" wird den Machern ja durch die sozialen Datensammelnetzwerke sehr leicht gemacht. Da muss man sich halt entscheiden ob man das als Macher/Hörer mit macht. Mitunter habe ich fast den Eindruck so etwas wird aber auch erwartet. Einerseits um im Datenrauschen des www nicht unterzugehen, andererseits um sich selbst auf die Schulter zu klopfen. Z.B. wenn man dann Postings liest so und so viele Youtube Clicks/likes/etc. erreicht. Da frage ich mich - hat das überhaupt eine inhaltliche Qualität?

Quantität sagt meiner Meinung nicht unbedingt etwas über Qualität aus. Es ist hier eher ein Argument für virtuelle Vernetzheit. Abgesehen davon ist das was einem gefällt oder nicht - bei jedem Menschen doch unterschiedlich.
Also ist die Erwartungshaltung die man hat auch differenziert. Es mag einen Mainstream geben, was also der Mehrheit gefällt. Fällt mir z.B. sehr bei der Themenwahl auf :) Vampire, Zombies etc...

Ich für meinen Teil höre mir eher selten Trailer für unsere Hörspiele an. Warum kann ich nicht mal genau sagen...meist habe ich deshalb aber kaum eine Erwartungshaltung an ein Hörspiel. Anders ist es bei Serien. Da wird man immer an der Vorgängerfolge gemessen, da der Hauptplot ja auch meist vorwärts geht. Und hier hatte ich teilweise auch schon leichte Enttäuschungen :).
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Spaß vor Qualität?

Hallo miteinander,

ich finde die Frage schwierig, wenn man nur in der freien Szene schaut. Denn hier steht es jedem frei zu entscheiden, wie viel er sich einbringen will und wann er zufrieden ist. Spannungen entstehen natürlich schon, da ein Hörspiel in der Regel nicht nur von einer Person getragen werden, sondern von vielen. Allerdings Hat hier jeder Cutter meinen Respekt, wenn er als Neueinsteiger sein erstes Hörspiel veröffentlicht.

Wenn man nun dafür Geld bezahlt, oder gar für das Produkt massiv Werbung gemacht wird, ist es auch legitim eine Erwartung zu haben. Und wenn diese dann enttäuscht wird, weil man ja nun der Spaß, statt eines ordentlichen Ergebnisses im Vordergrund steht, ist das Mist. Und so kann man das auch sagen.

Aber ich muss Felix recht geben. Das ist nun alles theoretisch. Was Qualitätsanspruch in unseren Reihen angeht, haben wir ja schon diverse Threads gefüllt und reichtlich diskutiert. Man wird dabei leider auch wenig zu einem Konsens kommen, da jeder hier, der an Produktionen beteiligt ist ganz eigene Motive und Ansichten hat. Und das ist ja auch gut so :)

Viele Grüße.
 
AW: Spaß vor Qualität?

Ich habe meine Gedanken diesbezüglich etwas schweifen lassen. Das Ergebnis ist etwas Off Topic geworden und kann hier gefunden werden.
 

Marie

Elfchen
Sprechprobe
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AW: Spaß vor Qualität?

Das Thema gab es hier ja bereits schon öfter und ich kann es absolut nachvollziehen, dass man beispielsweise als Autor sein Werk am Ende in der bestmöglichen Qualität umgesetzt haben möchte, sich deswegen die Besetzung aus hochfrequentierten Sprechern aus dem Forum zusammenstellen und einen erfahrenen Cutter haben möchte. Ich schätze, würde ich ein Skript schreiben, wäre es halt auch mein "Baby" und alles soll perfekt sein.
Auf der anderen Seite widerspricht diese Einstellung dem Grundgedanken des Forums: Alle, ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis, können mitmachen.
Mit einem weiteren Grundgedanken des Forums passt dieser Gedanke aber, wenn man so will, gut zusammen: Man hilft sich gegenseitig. Und das geschieht ja auch, wenn jemand um Hilfe bittet. Hier könnte man vielleicht hoffen, dass öfter nach Beta-Hörern gefragt wird usw. ohne es aber zur zwingenden Regel zu machen, denke ich.

peter4171 schrieb:
Immer wieder lese ich in Bezug zu einzelnen Produktionen, das man die Ansprüche an eine Amateur-Produktion nicht zu hoch schrauben sollte. Aber was ist zu hoch, und was ist angemessen?

Was zu hoch und was angemessen bei den Ansprüchen ist, das hängt eigentlich immer von den Beteiligten ab, denke ich. Als Beispiel: Ich habe gerade im Rahmen meines Studiums ein Audio-Seminar gehabt, abgesehen von einem Kommilitonen hatte sonst niemand in der Gruppe jemals was mit Audioproduktionen zu tun gehabt. Das Ergebnis, was nun am Ende des Semesters allein sprechertechnisch dabei herauskam, war für meinen Geschmack eben auch nicht der Stand einiger Hörspiele, die wir hier haben, aber jeder hat da sein bestes gegeben (nicht zuletzt wegen der Note :lach:) und da lässt sich eben schlecht ein Maßstab anlegen, den man bei einem erfahrenen oder einem Profisprecher anlegen würde. Von daher fände ich es auch offengestanden schade, wenn gerade die Sprecherqualität hier in irgendeiner Form als "schlecht" bezeichnet würde, weil das zu sehr wertend ist, finde ich. Wir sind hier nunmal nicht alle Profis, wir lernen mit jeder Produktion und um besser zu werden, muss man eben auch üben. Um üben zu können und dadurch besser zu werden, sind vor allem auch Praxis und Feedback wichtige Faktoren. Dafür gibt es zum einen Märchen und Shortys, aber ich denke, zu 100% vergleichbar ist das jetzt auch nicht mit einer richtigen Hörspielproduktion. Immerhin gibt's einen Unterschied zwischen Hörbuch und Hörspiel.
Außerdem haben wir ja hier von Zeit zu Zeit einen Cutter-Mangel und teilweise wird für eine Produktion wochenlang nach jemandem gesucht. Das macht es auch schwierig, dann noch nach Referenzen zu gehen. Da sollte man lieber mehr Usern eine Chance geben, sich auszuprobieren und zu verbessern. :laechel:

peter4171 schrieb:
Ist es sinnvoll, solche Produktionen schönzureden?

Schönreden, also einfach zu schreiben, dass alles sehr gelungen war, wenn man es nicht so empfand, finde ich natürlich auch nicht gut, aber gute Kritik zu geben, ist auch eine Kunst, die man am besten erstmal lernen sollte, auch wenn es da verschiedene Ansätze gibt.
Wie gesagt, finde ich persönlich es nicht so schön (und noch viel weniger motivierend!), bei einem Werk von "schlecht" zu sprechen, auch wenn es ausbaufähig ist. Konstruktive Kritik hilft gerade Neulingen, aber auch Forgeschrittenen und Profis gut weiter. Das bedeutet, statt zu schreiben, dass ein Hörspiel "schlecht" war, werden die gelungenen, ebenso wie die weniger gelungenen Aspekte aufgezeigt und im besten Fall auch gleich mit Verbesserungsvorschlägen ergänzt, sofern man das entsprechende Wissen dazu hat. Ansonsten ist es hilfreich, genauestens zu beschreiben, warum man etwas gelungen oder nicht gelungen findet, damit vielleicht ein anderer dazu Hilfestellung geben kann.

peter4171 schrieb:
ICH habe Spaß an einer Produktion, wenn ich mit meiner Arbeit zufrieden bin... Und vor allem der HÖRER! DAS ist für mich der Spaß am Hörspiel.

So geht es bestimmt den meisten Cuttern, egal ob Neuling oder Profi. Aber erwarten kann man dann doch nicht, dass bei einem absoluten Neulingscutter oder -sprecher sofort alles sitzt. Und Spaß an einem Hörspiel kann man ja auch dann haben, wenn noch nicht alles perfekt sitzt. Ich denke, es zählt auch viel mit hinein, dass man am Ende eines gemeinsamen Projektes das fertige Hörspiel hat, an dem man selbst auch mitgewirkt hat. Das finde ich auch schon ganz besonders, denn allein und ohne das Forum wäre das ja auch recht schwierig. Somit ist das auch ein Erfolgserlebnis und zählt dann von Fall zu Fall auch in die Rubrik "Der Spaß steht im Vordergrund". :laechel:

Mein Fazit ist deshalb, dass nicht eine Änderung des Systems durch die Einführung einer "Rangordnung" oder die Pflicht zur Erfüllung bestimmter Auflagen vorgenommen werden soll, sondern dass:
1. jeder sich ermutigt fühlen sollte, nach Hilfe/konstruktiver Kritik zu fragen und diese in Anspruch zu nehmen
2. überhaupt konstruktives Feedback gegeben werden soll (was aus meiner Sicht durchaus der Fall ist) und
3. bitte, bitte nicht von "gut" oder "schlecht" in Verbindung mit Feedback gesprochen werden soll, weil das subjektive Begriffe sind (jeder kann das anders sehen!), sie keinen Inhalt für Verbesserung haben und dabei auch gar nicht der aktuelle Wissensstand des Cutters/Sprecher/Autors usw. mit einbezieht. Außerdem führt das mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass sich jemand ausgebremst fühlt und im schlimmsten Fall ganz die Motivation verliert und gar nicht mehr weiter macht, was einfach schade wäre.

Soviel von mir dazu... :laechel:
 

wer.n wilke

wer.n the voice
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AW: Spaß vor Qualität?

... nunja, liebe hoer-(s)talker: da habe ich hier neulich ein sehr schönes, kleines, wirklich lustiges (Anfänger-) Spiel gehoert (welches hier leider kaum Beachtung fand) - in kleiner Besetzung - mit kleinen technischen (Plopp/Overdrive-) Fehlern: aber mit solch spielerischen Begeisterung gesprochen, klasse gespielt, dass ich fast vor Lachen vom Stuhl gefallen. Während Andere wiederum - mit bombastischer Soundkullisse, Profi gesprochen, perfekt abgemischt, hoch gelobt: mich eher lang geweilt.

Richtig: "Kunst kommt von Können und nicht von Wollen, sonst hieße es nämlich Wunst." (Karl V. 1884 - 1948)

... also: Perfektion ist nicht alles, aber ohne Perfektion ist auch alles nichts ... ich möchte lebendige Sprache - lebende Sprecher hör'n - weniger mag ich den schulmäßigen Textableser. Natürlich liegt das auch an der Art, wie wir eben "lesen" gelernt haben. Und immer erstaunlich zu erleben, selbst bei solchen, die sich für "Sch(l)auspieler" halten, die beim Anblick des Gedruckten ihre "Sprache" verlier'n. Oft ist eben der "Anspruch" der Tod des Ansprechenden, Gesprochenen. Ich sage "oft", weil im hoerspielprojekt.de oft eben auch sehr gutes, ansprechendes HoerSpiel zu hören ist, das kaum den Vergleich zu anderen - "kommerziellen" Produkten zu scheuen braucht. Also: an die Mikrophone - an die Regler, ihr Affen - ä- liebe Gemeinde: es gibt immer was zu verbessern,
denn: das Bessre ist des Guten Freind! ;)

oder: nicht Spaß vor Qualität?, sondern: Spaß heißt auch - Qualität! (die nicht allein aus Pegelständen- Hüllkurven - oder dem Rauschabstand messen lässt - sondern auch Verstand, also: "Witz" verlangen.)

lg wer.n:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:

Erdie

Der düstere Herrscher
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AW: Spaß vor Qualität?

Hallo Werner,

ich hatte den Begriff der Qualität in diesem Thread nicht ausschließlich im technischen Sinne verstanden. Natürlich sprechende Sprecher mit viel Elan sind für mich auch eine Form von "Qualität".

Erdie
 

wer.n wilke

wer.n the voice
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AW: Spaß vor Qualität?

... ja, Erdie, genau das wollte ich gesagt haben - aber so allgemein lässt sich das eben schwer beurteilen, denn, was dem einen sin Nachtigall is dem andern sin Ul. -

@ Peter4171: vielleicht solltest Du mal "Ross&Reuter" benennen: (gelungen/weniger gelungen) dann ließen sich sicher konkretre Aussagen machen und konstruktive Diskussionen führen. Vielleicht kennst Du das ja auch, als alter SprechHase - wenn man Stundenlang vor den Monitoren sitzt, ermüdet das Gehör - und man hoert den Wald vor lauter Bäumen nicht. Sicher ist jeder hier auch dankbar, wenn er n paar Kniffs&Tricks über Misch&Mastering - aber auch über die Kunst der Mikrophonie erfährt.

lg wer.n:)
 

peter4171

Peter Rupprecht
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AW: Spaß vor Qualität?

@Werner
Ich habe hier bewusst darauf verzichtet einzelne Produktionen zu nennen. Es geht ja nicht darum, einzelne Personen niederzumachen.
Und ich halte auch bestimmt nichts von einer kleinen, elitären Gruppe die hier das alleinige Monopol auf gute Produktionen hat.
Ganz im Gegenteil: Ich schätze dieses Forum vor allem WEIL Einsteiger und Amateur-Hoerspieler hier Ihren Platz finden.
 
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