• Blut-Tetralogie   Dark Space

dieVERdener

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Ich habe hier mal einen kleinen Ausschnitt aus dem Audiobuch "Drachenreiter" von C.Funke - gesprochen vom begnadeten Rainer Strecker. Hier kann man hören, was ich meine (liegt in meinem Onedrive, nicht dass es hier wg. Urheberrechtverletzung evtl. Probs gibt).

Es gibt in diesem Forum Menschen, die hören so analytisch, wie Tim Mälzer Zutaten schmeckt. Und genau auf die hoffe ich mal wieder :) Leider geht mir schon auf Grund meines Alters so manche Frequenz und so manch andere Feinheit nicht mehr so recht durch die Lauschlappen. Schade, aber nicht zu ändern - hätte man früher die PA doch etwas leiser drehen sollen (und MickyMäuse waren damals ja so uncool....)

Was hat der Tonmensch hier gemacht, dass der "Erzähler" fast unmerklich - wie ich finde - im Mittelpunkt steht und die Sprechstimmen/-rollen sich so dezent "unterordnen"? Was ich raus bekommen habe ist nur, dass der "Erzähler" im Durchschnitt 2dB lauter ist und das die Sprechrollen mit IR in einen Raum gestellt werden ... aber sonst? Ich habe selbst schon so viel versucht, aber ich komme nicht einmal annähernd an das, was ich hier an Klangerlebnis habe.

Oder bilde ich mir das alles nur ein? Weil ich so vom Sprecher begeistert bin?
Mein Kopfkino von dieser Akustik: Ein Erzähler, erhaben mit ausgebreiteten Armen - und die Sprechrollen im Schutz dieser ausgebreiteten Arme nur ein wenig, aber vernehmbar "anders"/"unterstellt" ....

🤔 ist überhaupt deutlich, wonach ich hier frage ?🤭
 
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Delay

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Sprechprobe
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Was hat der Tonmensch hier gemacht, dass der "Erzähler" fast unmerklich - wie ich finde - im Mittelpunkt steht und die Sprechstimmen/-rollen sich so dezent "unterordnen"?
Macht der Sprecher quasi selbst. Der Aufwand das nachzubearbeiten um den Erzähler vorzuheben im Vergleich zum Rest kann ich mir nicht vorstellen. Wäre ein riesiger (finanzieller) Aufwand.


Mein Kopfkino von dieser Akustik: Ein Erzähler, erhaben mit ausgebreiteten Armen - und die Sprechrollen im Schutz dieser ausgebreiteten Arme nur ein wenig, aber vernehmbar "anders"/"unterstellt" ....
Schön gesagt! Genau das würde ich auch sagen.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Ich höre da keinen besonderen Effekt oder "Zauberei"
Ein ganz gewöhnliches Verfahren, wie ich es auch bei meinen Erzählern anwende, welcher als einziger die (fast) volle Bandbreite des Nahbesprechungseffekts beibehält, ggfls. noch `n bissl Sättigung drauf.
Ein kleiner, sehr trockener Stereo"raum" drauf (für etwas mehr Breite)... und schon klingt das sehr sehr weit Vorne, nah, fast "in da face" und hebt sich vom Rest ab.
Die anderen in der Geschichte sprechenden Spieler bekommen üblicherweise einen Lo-Cut, bzw. wird der Nahbesprechungsbereich minimiert/entfernt und klingen somit immer "hinter dem Erzähler", bzw. in der Geschichte mehr "drin, stehen tiefer", als "zu weit vorne stehend".
Nur `ne Sache von EQing (und `n bissl Kompression).

Im Live-Mode ist das Sprecher/Mikrofontechnik... rein und raus (weg) vom Nahbesprechungsbereich,
 
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Tinchen

Autorin, Poetry Slammerin, Sprecherin
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Wenn ein und derselbe Sprecher mehrere Stimmen bedient, kommt es darauf an, wie er es macht. Mir ist es bei meinen Aufnahmen auch aufgefallen. Spreche ich eine Rolle als alte Frau, ist meine Stimme lauter, die Ausschläge gehen höher. Spreche ich mit "Russischem Akzent", gehe ich automatisch mit der Stimme runter und werde auch lauter, volltönender. Spreche ich mit normaler Stimme, eine Nuance tiefer, sodass ich in der Bruststimme bleibe, ist sie auch volltönender und damit etwas eindrücklicher zu hören. So kommt wahrscheinlich der Unterschied zustande. Besonders der Unterschied zwischen Brust- und Kopfstimme ist ja auch im Gesang eher ein Hörempfinden, was einen irgendwie tiefer berührt, mehr innerlich und somit eindringlicher.
 

sychron

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Es hört sich ein wenig an die das "heilige Trio" aus gutem Voice Acting, guter Mikrofon-Handhabung (vor allem, was den Abstand angeht) und (recht wenig) Kompression und EQ - hauptsächlich, um den tiefen Bassbereich aufzuräumen. Wobei das Voice Acting den Großteil ausmacht.
 

dieVERdener

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@all: so "einfach"? 🤔🤣🤣

Dann müssen wir da wohl mal mehr Energie reinlegen. Ins voice acting...
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Es hört sich ein wenig an die das "heilige Trio" aus gutem Voice Acting, guter Mikrofon-Handhabung (vor allem, was den Abstand angeht) und (recht wenig) Kompression und EQ - hauptsächlich, um den tiefen Bassbereich aufzuräumen. Wobei das Voice Acting den Großteil ausmacht.
Die "Mitten" nicht vergessen. Hier liegt die Sprachverständlichkeit.
 

sychron

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Die "Mitten" nicht vergessen. Hier liegt die Sprachverständlichkeit.
Bei der vorliegenden Aufnahme höre ich jetzt keinen Mitten-Boost, das klingt eigentlich ziemlich linear nach der natürlichen Stimme.
Generell hast Du schon recht, die Mitten sind für Sprache wichtig. Aus meiner Erfahrung ist das aber eher eine Notlösung, als eine Empfehlung. Meine Herangehensweise an EQ ist immer, im zweifel lieber absenken, als boosten. Denn wenn man bei zu vielen Sprechenden die Bereiche zwischen 2K und 4K boosted, kriegt man wieder nur Einheitsmatsch. In sofern lasse ich den Bereich lieber in Ruhe und senke ihn ggf. in der Atmo ab, um den Sprechenden da mehr Raum zu geben.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Naja, bei dem unterschiedlichen Material welches ich bekommen, gibt es eh keine allgemeingültige Empfehlung. Bei einigen Takes muss ich nur "verschönern", bei anderen muss ich extrem tief in die Trickkiste greifen.
 
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