• Blut-Tetralogie   Dark Space

schaldek

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Heos. :)
Angesichts eines kurzen Chatgeplänkels heute hab ich mich vorhin auf dem Weg zur Arbeit gefragt, wie lange man eigentlich braucht, bis man mit einem Skript fertig ist.

Ich habe aktuell 4 Tage gebraucht, für einen Halbstünder. Davor gab es aber auch schon ein voll klares Expose` einer Hörtalkerin, an das ich noch so für mich Fragen aufgemacht und beantwortet habe (es ist also eine Co-Produktion) und ein bisschen die Figuren zum Abholen hingestrickt hab, so vom Typus her. :) Hat richtig Spaß gemacht.

Bei einem externen Halbstünder davor habe ich mit einer Hörtalkerin das etwa ähnlich hinbekommen, nur die Vorarbeit ging iwie doppelt so schnell. Hat super gefunzt. :D

Bei ZC - La Mancha war es dann ähnlich von der Zeit her, das HSP ging dann auch etwa ne halbe Stunde. Waren auch so einzwei Wochen konzentriertes Storystricken und dann ne knappe Woche nur am Skript, aber mit ganz viel Chatseelsorge. ;)

Wie macht ihr das, wenn ihr ein Skript verfasst? Einfach mit der ersten Idee drauf los oder auch mit Expose, Plots (Anfang, Mitte, Ende)?
Oder noch weiter ausholen, um auf Nummer sicher zu ghen, dass man auch das Beste abliefert, was man leisten kann (Der Goethesfausmodus quasi) ?

Und vor allem: wie viel Zeit nehmt ihr euch dazu, das Ding letztlich skriptisch zu schreiben? :eek:
 
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PeBu34

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Hallo @schaldek,

ich schreibe meistens erstmal drauflos. Irgendwann hängt die Geschichte. Dann fange ich - je nach Bedarf - entweder an genauer zu recherchieren oder in dem jeweiligen Bereich zu "plotten". Wobei ich das bevor ich hierher kam nicht als plotten gesehen und bezeichnet habe. Für mich war das einfach immer "Gedanken sortieren". - Und letztlich ist plotten ja wohl genau das, oder? :)
Ach ja: Und oft bleibt die Geschichte, wenn ich "hänge" einfach mal eine ganze Weile liegen, bis ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht habe, die ich einfach auf kleinen Notizzetteln festhalte und sortiere. (Also eine Art "Miniplotten" nach Bedarf... :))

Ob ich irgendwann mal anfange eine Geschichte von Anfang bis Ende "durchzuplotten", weiß ich noch nicht. Ich denke aber, dass das nicht mein "Arbeitsstil" ist.

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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Unterschiedlich... Es gibt ganz viele Skripte die ich angefangen habe und nie fertig geschrieben habe. Das dürfte sogar die Regel sein ;).

Plotter oder Pantser?

Habe beides probiert... springe aber immer hin und her. Den optimalen Workflow habe ich noch nicht... Aktuell startet es meist mit einem Stichwort aus einem Notizbuch. Manchmal brainstorme ich noch dazu....oder mache Beatsheets alá B. Snyder...

Wenn ich in den Schreibfluss rein komme geht es schnell 1- 5 Tage. Aber da reinzukommen (in den Schreibfluss) ist manchmal Glücksache und hängt auch stark vom Thema ab.

Andere Skripte bleibnen nach 3 Szenen liegen und bedürfen der Auffrischung (z.B. ZC) ;) . Wie gesagt die Regel. Bei den manchen Shorties hatte ich schon 3 Ideen und setze dann nur eine um.

Plotten?
Zum Beispiel zu der Drachenshow wollte ich erst einmal ein Exposé plotten, aber das Ende wollte nicht rund werden, bzw. der Weg dorthin ;)... geschweige denn die Geschichte aufzuschreiben.

Kurzgeschichten schreibe ich gerne runter und lasse mich selbst überraschen. ;)

Gruß
Mr_Kubi
 
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Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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Manchmal sind Deadlines gar nicht verkehrt ;)

Da ärgert man sich wenigstens wenn sie vorbeizeihen ;)
 

gruenspatz

Schreibstift-Stift
Ich habe eine Idee und recherchierte dazu Fakten, Hintergründe, Örtlichkeiten. Im Falle eines Serienskripts stehen meist ja schon die Hauptfiguren vor meinen Augen - und dann geht's los mit Schreiben, meist laufe ich meinen mich auslachenden Figuren dann einfach hinterher, die machen das schon. :)

Das Schreiben ist auf diese Weise stets überraschend und sehr lebendig, ich mag das.

Plotten tu ich nicht, wenn ich alleine arbeite, nur bei Teamwork, da muss es sein und macht für mich auch Sinn.

Ansonsten kommen die Ideen beim Schreiben und ich notiere nur Stichworte, um nichts zu vergessen.

Ich plotte sozusagen neben dem Schreiben her im Kopf. :D
 

gruenspatz

Schreibstift-Stift
... Achso... wie lange... unterschiedlich. Oft schreibe ich ein halbes oder ganzes Skript ratzfatz runter, das kann in 3 oder 5 oder 8 Tagen sein. Dann umrühren, liegenlassen, und nochmal überarbeiten. Den letzten Schritt entweder a) so lange wiederholen, bis der Wahnsinn anklopft oder b) das Skript mit einem großen Seufzer laufen lassen... (sie werden ja so schnell groß!) :D

Shorties schreibe ich meist in einem Anlauf runter.
 
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Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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Ich finde Serien sind noch einmal eine ganz eigene Herausforderung für sich. Ich verstehe auch gar nicht, warum alle immer Serien schreiben wollen.
Ein ordentliches Skript ist doch eigentlich viel besser als ´ne Serie mit 8 geplanten Folgen wo Du nur 4 geschrieben kriegst ;).

Und das ist nicht nur auf den Amateurbereich beschränkt. Auch Profis loosen oft, wenn sie die Qualität bei Serien hochhalten sollen... ;) :) ;)

In diesem Sinn Valar serialis. ;)

Mr_Kubi
 

Ani

Nicht mehr die Frau im Schrank :D
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Ich glaube, das ist bei mir ganz unterschiedlich. Hat auch ein wenig damit zu tun, in welcher Stimmung ich so generell aktuell bin und wie viele andere Projekte mich 'ablenken' ;) Ich mag es, hin und her zu springen und daran zu arbeiten, was mich gerade am Meisten in den Bann zieht.
Bei Bluu Mera 2 hatte ich z.B. das Intro und die erste Szene gemacht, aber irgendwie nicht so richtig den Draht bekommen. Dann lag es echt lange rum. Als ich dann ein anderes Skript beendet hatte, musste ich an meine beiden Lieblingsmeraner denken und ZACK - war ich irgendwie plötzlich voll drin und die Szenen liefen nur so bäm, bäm, bäm, in wenigen Tagen (mit fast nur 30 Minuten morgens schreiben) fertig. Aber das war halt auch geplottet, Story und Charaktere standen also schon fest.

Ich bin generell auch Plotter. Ich mag es, mir die Geschichte und die Charaktere zu überlegen, bevor ich ans Skript gehe. Das gibt mir beim Skripten dann Sicherheit und das Gefühl, dass alles seine Richtigkeit hat und ich das Skript auch fertigstelle. Ich wurde jedoch auch schon überrascht, was meine Charaktere plötzlich machen (wenn einem dann beim Schreiben Ideen in den Kopf schießen ;)) und verbiete mir solche Experimente nicht, nur weil es ja einen Fahrplan gibt, der dann vielleicht überarbeitet werden muss. Dann lasse ich mich auch einfach mal mitnehmen, schreibe drauf los und wenn es besser ist, als das, was ich geplant habe, geht's danach halt nochmal ans Plotten des Rests :D

Serien sind ein Extra Ding. Ich schreibe mit @Der Waschbär an einer Hörspielserie, da haben wir uns eeeecht lange - ich glaube es war ein Jahr bei ungefähr monatlichen Projekttreffen - Zeit genommen, um den kompletten Storyverlauf über die Folgen mit allen dazugehörigen Charakteren auszuarbeiten. Und ich finde, das hat sich echt gelohnt. Das ist auf jeden Fall das Projekt, bei dem ich am meisten das Gefühl habe "drin zu sein" und die Charaktere zu kennen. Dann schreibt es sich halt auch einfach gut runter, weil man genau weiß, der und der würde jetzt auf jeden Fall dies und das machen ;) Also da hat sich der Zeitaufwand für mich echt gelohnt.
 
Sehr unterschiedlich. Im Urlaub schreibe ich einen Halbstünder auch schonmal an einem Tag, aber normalerweise, wenn ich nur in meinen Mittagspausen schreibe, dann brauche ich 3 - 4 Wochen für einen 60Minüter. Ich schreibe aber auch an 2 - 3 Skripten parallel. Ich plotte nicht, die Geschichte habe ich grob in meinem Kopf. Ich schreibe auch nicht chronologisch, sondern wild durcheinander. Nach Szene 1 kann so z.B. auf einmal das Ende folgen, dann geht es vielleicht mit Szene 12 weiter. Die Szenen verämdern sich dabei aber dynamisch und wenn ich schonmal hänge, schreibe ich einfach an einer anderen Szene weiter. Zum Schluß bringe ich alles nochmal in Form und ab zum Lektor.
Dabei treffe ich i.d.R. die Anzahlvorgaben der Wörter ziemlich genau. Bei 10000 Wörter für einen 60Minüter liege ich nur wenig hundert Wörter drüber.
 

Stefan Hartlein

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Moin
Ich bin ja noch nicht soooo sehr lange im Hörspiel-Skript-Geschäft. Ich bin auch nicht unbedingt der Plotter, bei Huckepuck 1 und 2 hab ich einfach drauf los geschrieben, habe dann im Schnitt 3-4 Tage pro Folge gebraucht. Aber immer nur morgens 2-3 Stunden. Bei der 3. Folge habe ich mir die Story erst erarbeitet und skripte jetzt. Wobei die Story nur ein ungefährliches Gerüst ist. Meist ist das anfangen bei mir schwierig, wenn ich los gelegt habe gibts kein halten mehr und ich muss es fertig machen.

Lg
Stefan
 

ROH

Ryan

Tach.

Angesichts eines kurzen Chatgeplänkels heute hab ich mich vorhin auf dem Weg zur Arbeit gefragt, wie lange man eigentlich braucht, bis man mit einem Skript fertig ist.

1-3 Monate. Seltenst kürzer.

Ich habe aktuell 4 Tage gebraucht, für einen Halbstünder.

Thumbs up.

Davor gab es aber auch schon ein voll klares Expose` einer Hörtalkerin, an das ich noch so für mich Fragen aufgemacht und beantwortet habe (es ist also eine Co-Produktion) und ein bisschen die Figuren zum Abholen hingestrickt hab, so vom Typus her. :) Hat richtig Spaß gemacht.

Schön und klingt normal.

Bei einem externen Halbstünder davor habe ich mit einer Hörtalkerin das etwa ähnlich hinbekommen, nur die Vorarbeit ging iwie doppelt so schnell. Hat super gefunzt. :D

Cool.

Bei ZC - La Mancha war es dann ähnlich von der Zeit her, das HSP ging dann auch etwa ne halbe Stunde. Waren auch so einzwei Wochen konzentriertes Storystricken und dann ne knappe Woche nur am Skript, aber mit ganz viel Chatseelsorge. ;)

Das ist ziemlich okay von der Zeit - nur die Zeitverteilung - das ist aber normal, wenn du Autodidakt bist. Weil dann schreibst du wie ein Autor. Kommt hin.

Wie macht ihr das, wenn ihr ein Skript verfasst? Einfach mit der ersten Idee drauf los oder auch mit Expose, Plots (Anfang, Mitte, Ende)?

Das ist ein anderes arbeiten. Deswegen kannst du Script-Autor studieren. Das ist kein kreativer Schreibkurs, da geht es um Fachwissen:
Struktur, Regeln, Psychologie dahinter etc.
Mal abstrakt formuliert: Du versuchst die Metabene nach allen Regeln in der Fiktion umzusetzen.
Daher sind so Sachen wie Plots oder Exposes Kinderkram. Das machst du in fünf Minuten, wenn überhaupt.
Deswegen kann ich dir auch so ne Kurzgeschichte mal eben in den Luft-All-Thread schreiben. Das hat nix mit Talent oder Erfahrung zu tun.
Das ist einfach angewandtes Fachwissen. Erfahrung siehst du nur dann im Dialog. Weil da geht 90% deiner Zeit rein. Und was ich dir hier hinschreibe das ist ja nix. Da geh ich 2 Mal drüber dann ist das fertig.^^

Oder noch weiter ausholen, um auf Nummer sicher zu ghen, dass man auch das Beste abliefert, was man leisten kann (Der Goethesfausmodus quasi) ?

Was ist das "Beste"? Wenn du besser Scripts - handwerklich schreiben willst - dann wirst du nicht drum herum kommen, deine Arbeitsweise zu ändern. Weil klar - funktioniert das. Du verbrauchst aber viel mehr Zeit und machst mit Sicherheit auch "Fehler" die würdest du nicht machen, wenn du da anders rangehen würdest. Problem: Das ist alles Fachwissen. Aber das ermöglicht dir, mehr Zeit mit dem zu verbringen auf was es ankommt. Also nicht das WAS in der Umsetzung sondern das WIE. Weil das ist das letzendlich. Du sparst sehr viel Zeit beim WAS ein und hast dadurch mehr Zeit für das WIE.
Problem ist nur - da müsstest du einen Schreibkurs machen. Das kann ich dir hier nicht runterschreiben bzw. sagen: Pass auf, guck mal bei X oder Y - A,B,C. Weil ich auch nicht weiß - willst du das überhaupt? Oder worum geht es dir? Kann ja jeder machen wir er will.

Ich kann dir aber mal einen Tip geben. Gerade wo du sagst: Ich verbringe 1 Woche mit Plotten/Handlungsstrang - nehme ich an - ist das. Weil ansonsten wäre das sehr lang. Weißt du was ein 3-Akt-System ist? Das ist Basis. Das ist dein Brot und deine Butter.
Du musst das in-und auswendig kennen und auch anwenden können. Ich muss dich nachts wecken können und fragen was das ist und du musst die Antwort wissen. In drei Sätzen. So wichtig ist das und so sicher musst du das beherrschen.
Ich weiß dass du das nicht tust. Allein schon wenn du sagst: Ich brauch eine Woche. Das ist sofort ein Tell für mich.
Wenn du das schon kannst - sparst du dir automatisch 2 Wochen ein und vor allem fängst du dann auch an anders mit Ideen umzugehen.
Das ist aber - wie gesagt - das Fundament. Der aller, aller erste Schritt. Aber dadurch hast du sofort deinen Handlungsstrang und kannst die Zeit schon mal in die Umsetzung stecken - also das WIE.
Und Zeit ist Qualität. Ist nun mal so. Das macht jetzt nicht ein Buch von dir automatisch besser - aber du kannst mehr Zeit darin investieren worauf es ankommt, wenn du da meinst - du möchstest dich verbesseren. Wenn nicht - dann - schreib wie du lustig bist.
Und versteh mich nicht falsch: Das funktioniert.
Hier Michael Crichton z.B. Jurrassic Park, Westworld, 13 Krieger. Das sind auch gute Filme.
Den Unterschied zu Drehbuchautoren siehst du dann nur - wenn du da mal Apocalypse Now oder The Untouchables neben legst.
Überlege mal wie viele Sätze du mir aus diesen Filmen zitieren kannst? Das ist der handwerkliche Unterschied. Weil die Crichton habe gute Stories, aber die anderen sind die besseren Filme. Die sind vom Buch aus handwerklich besser geschrieben.
Und das liegt rein in dem Unterschied zwischen Autor und (hier) Drehbuchautor.

Und vor allem: wie viel Zeit nehmt ihr euch dazu, das Ding letztlich skriptisch zu schreiben? :eek:

Den Satz verstehe ich nicht. Schreibst du die Geschichten 2 Mal? Oder liegt dein Augenmerk so sehr auf der Handlung, dass für dich Dialog Mittel zum Zweck ist?
Wenn das der Fall sein sollte: Okay.
Also 24/7 um deine Frage zu beantworten. Ich wüsste nicht wo ich sonst was aufschreiben sollte außer in das Script.^^
Beim editieren vielleicht Notizen - aber sonst, ist das alles immer im Buch.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Abgesehen vom Indikator der Ideenfindung, fängt es bei mir mit einer Logline an.
Ein einfacher Dreizeiler, der die ganze Geschichte teast.

Halte die Story dann auf einer 3/4 Seite als Exposé fest, um darin meine Strukturen für Wer/Wann/Wie/Wo, Tempo, Hürden, Einleitung, Konfrontation, Midpoint, Auflösung etc. grob zu beleuchten und einer Timeline zuordnen zu können.
Bei einem 60-Minüter sollen (in meinen Geschichten) z.B. nach spät. 10 Minuten die Fronten geklärt und der 1.Konflikt absolviert sein.

Ich denke mir zwar auch ein bissl Universum, Hintergrundstory und Biografie aus, um etwaigen Beweggründen Plausibilität zu verleihen, wobei ich mit ein paar wenigen Zeilen da allerdings jetzt keine große/ausführliche Vita daraus mache.
Ob es für ein Hörspiel notwendig ist oder nicht, sei mal dahingestellt... ich finde dies allerdings zweckdienlich, weil sich daraus auch weiteres Material für potentielle Fortsetzungen und charakterliche Eigenarten ergeben, die eine Figur vlt. lustig, liebenswürdiger usw. machen und (m)einen Stereotypen u.U. ein wenig mehr Farbe verleihen.

Exposé und Background, sind relativ schnell geschrieben und binnen eines Arbeitstages steht auch das Arrangement (ein in etwa Timeline-basierender Handlungsablauf) welches in ein spielfertiges Skript geschrieben wird, was dann zumeist für einen 60-Minüter im Durchschnitt 3-4 Tage, bzw. 20 flutschende Arbeitsstunden, in Anspruch nimmt.

In meinen Geschichten bestimmt die Handlung den Dialog und genauso einfach, wie die Figuren gezeichnet sind, sind es dann auch die Dialoge. Ich arbeite diese nicht komplex aus und versuche diese auch nicht zu veredeln und eher selten schreibe ich einen Dialog an späterer Stelle noch einmal um... für mich ist es zumeist nur ausschlaggebend, ob diese zweckdienlich die Handlung flüssig voran bringen.
Yep, ich mag immersiv hörbares Kopfkino, aber intellektuell es ist jetzt auch nichts für die "Denkmurmel" 🤣
Das macht zwar natürlich alles relativ vorhersehbar, aber ich möchte auch nur kurzweilig unterhalten und vielmehr vergnüglich berieseln, als eine vergrübelte Botschaft in der Meta-Ebene zu hinterlassen oder den Anspruch zu hegen, `nen schwedisch-noblen Literaturpreis gewinnen zu wollen. Das können andere ohnehin um Welten besser als ich... und das ist auch gut so.😁

Meine Shorties habe ich allesamt entweder in der Bahn oder bei Doktor Wartezimmer, im Durchschnitt von 2-3 Stunden geschrieben (hier ohne Exposé-Vorarbeit, sondern gleich durchgeskriptet).
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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Tja, das ist tatsächlich gar nicht so einfach zu beantworten. Denn für das reine "Runterschreiben" benötige ich für ein Skript von knapp 170 Seiten in etwa eine gute Woche (täglich 3-4 Stunden). Aber damit ist es ja nicht getan und ich denke, darum geht es bei der Frage "wie lange schreib ihr an einem Skript" ja auch nicht.
Ich plotte meine Geschichten mittlerweile immer komplett durch, was bei eine Serie mit fortlaufenden Handlung auch ehrlich gesagt gar nicht anders geht. Um z.B. die Folgen 7.1, 7,2 und die finale Doppelfolge 8 zu plotten habe ich zirka 2 Wochen benötigt. Die Recherche kommt hier natürlich noch dazu, keine Ahnung wie viel Zeit ich DAFÜR veranschlagen soll.

Bei einer Dopplefolge komme ich auf knapp 25.000 Wörter, wobei der reine Dialog knapp 17.000 Wörter ausmacht. Ein extra Exposé schriebe ich nicht mehr, da ich mich beim eigentlichen Schreiben an meinem Plott längs hangeln kann. Der Inhalt der einzelnen Szenenkarten ergibt da quasi das Exposé. Ein weiteres Hilfsmittel für die Charakterentwicklung ist, dass ich mir Gedanken über die Einstellung und Ziele der einzelnen Charaktere gemacht habe. Also, was will der einzelne Charakter und wie steht dieser zu einer bestimmten Sachen oder zu einem anderen Charakter. Dies habe ich zu beginn der Serie (allerdings nur grob) und ab Folge 5 sehr genau definiert. Dies wird dann zu beginn des Schreibprozesses bei jeder Folge neu bewertet. Da ich MEINE Jungs und Mädels in Dark Space mittlerweile sehr gut kenne (ab und zu kommen mir die schon fast wie real existierende Personen vor) geht das Schreiben der einzelnen Szenen dann schnell von der Hand. Worum es in der einzelnen Szene geht ist ja aufgrund der fertig geplotteten Geschichte bereits klar.
Ist das Skript dann fertig geht es zum ""Gegenlesen". Man könnte also sagen, bevor das Skript zum Lektor beim HörTalk geht, geht das Skript ins interne Lektorat. Es folgt dann meist ein, manchmal mehrwöchiger, Austausch (mit jemandem, der viel mehr vom Skript schreiben versteht als ich) zur Story und oftmals auch zu den einzelnen Charakteren.

Ich sehe mich in meiner Fertigkeit als Autor mittlerweile im Stadium eines "jungen Gesellen". Den zugegebenermaßen goßen Auswand betreibe ich also nicht "nur" um Dark Space 2046 zu schrieben, sondern auch um das Handwerk des Schreibens zu erlernen. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass, auch wenn es nur ein Hobby ist, Dark Space 2046 so gut als irgend möglich werden soll. Immerhin präsentieren wir dass einer breiten Öffentlichkeit. Aber, ganz wichtig, diesen Anspruch stelle ich nur an mich selbst. Das kann/darf/muss jeder und jede selbst für sich entscheiden. Ich habe genau so viel Freude an Hörspielen die einfach aus dem Bauch heraus geschrieben und produziert werden.

Was noch? Ach ja, ich schreibe mittlerweile mit dem Programm"Fade In" (gibt es leider nur für Mac und kostet Geld). Vorher hatte ich das Programm "kitscenarist" am start. Dies gibt es für Windows/Mac und Linux und ist kostenlos. Beides gute Programme, Fade In läuft bei mir aber "runder".

Liebe Grüße aus Hamburg

pio:cool:
Bildschirmfoto 2024-01-10 um 20.52.00.png
 

knilch

Hä? Was heißt das?
Dieses Bild habe ich von dir hier schon einmal gesehen und war damals schon so: :eek:
Mein größtmöglichen Respekt für so eine Struktur!

Ich bin super fasziniert was manche hier für ein Tempo an den Tag legen. Manche schreiben jeden Monat einen Shortie, Leute wie @soundjob knallen in unter einem Monat eine komplette Hörspielproduktion durch und andere schreiben in 2 Tagen 30 Seiten. Ihr seid so krass!
Mein Problem ist häufig, dass ich ganz viele Ideen habe, die erstmal entwickelt werden müssen und dann fange ich an zu schreiben, obwohl ich noch gar nicht weiß, wohin ich genau will. Das ist einerseits frustrierend, weil es ganz schön lange dauert, aber ganz häufig kommen einem auch total coole Ideen, wenn man gerade in so einem Fluss ist. Passiert euch sowas nicht? Ich biege dann gerne mal in eine andere Richtung ab, als ich das eigentlich gedacht habe. Also zumindest geht es bei Geschichten so, die ich von Grund auf entwickle, bei meinem Hostatoskript war es einfacher, weil es einen gewissen geschichtlichen Hintergrund und eine mittelalterliche Vorlage in Sinne eines Gedichtes gab. Da konnte man super ausschmücken, sich aber sonst elegant dran entlang hangeln. Aber deswegen habe ich mit einer Freundin trotzdem 1,5 Jahre lang geschrieben und gefeilt und am Ende sind 'nur' 45 Seiten heraus gekommen. Ich muss aber auch sagen, ich komme gar nicht so viel zum schreiben. Ich blocke mir jetzt gerade massiv Zeit überall um meinen Cut gerade fertig zu bringen, bin aber auch froh, wenn der durch ist und ich mal wieder etwas mehr schlafen kann.
Vielleicht sollte ich mir auch mal ein etwas koordinierteren Prozess überlegen, an dem ich mich besser orientieren kann, um etwas schneller zu Ergebnissen zu kommen.

Was noch? Ach ja, ich schreibe mittlerweile mit dem Programm"Fade In" (gibt es leider nur für Mac und kostet Geld). Vorher hatte ich das Programm "kitscenarist" am start. Dies gibt es für Windows/Mac und Linux und ist kostenlos. Beides gute Programme, Fade In läuft bei mir aber "runder".
:cool:
Kleine Anmerkung: Fade In gibt es nicht nur für Mac, sondern auch Linux und Windows, sowie inzwischen schon für Android und iOS.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Mensch @pio
Musstest du mich denn mit dem Screenshot so erschrecken ? 😱
Dachte im ersten Augenblick, "damn`... ich brauch `ne neue Lesebrille mit `ner übelst neuen Stärke"... (oder der Tee war jetzt zu stark😁).
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Mein Problem ist häufig, dass ich ganz viele Ideen habe, die erstmal entwickelt werden müssen und dann fange ich an zu schreiben, obwohl ich noch gar nicht weiß, wohin ich genau will. Das ist einerseits frustrierend, weil es ganz schön lange dauert, aber ganz häufig kommen einem auch total coole Ideen, wenn man gerade in so einem Fluss ist. Passiert euch sowas nicht?
So geht es mir hin und wieder mit der Musikkomposition- und dann finde ich das sehr spannend, wenn das ganze Ding auf einmal seinen eigenen Weg in eine völlig andere Richtung geht, den ich so ansonsten nicht gegangen wäre.
Ich mag das sehr und sind mitunter sogar meine Lieblingsstücke, wenn die Sachen sich dann zu etwas entwickeln- trotzdem es von mir ist, aber sich so überhaupt nicht nach mir anhört.

Aber ich glaube, da muss man sich auch darauf einlassen können... beim Schreiben ist mir das auch schon so widerfahren und `ne Geschichte in eine ganz andere Richtung verlief, aber da hatte ich wiederum das Gefühl, als würde mir die Story entgleiten und die Kontrolle darüber verliere... und das gefällt mir dann im Gegensatz zur Musik, überhaupt nicht 😁.
Ich befürchte irgendwie, wenn ich beim Schreiben vom Wege abkomme, dass ich mich zu sehr verheddern werde... und das ist dann wie Kabelsalat, weil ich dann befürchte an einen Punkt zu kommen, wo sich das Knäuel im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr entwirren lässt und die ganze Mühe irgendwo- und wann, umsonst wäre.
Komischerweise funktioniert das andererseits wiederum, wenn ich (gewollt) absolut völligen Blödsinn schreibe, dann kann es nicht abstrus genug sein und da lasse ich den Dingen einfach freien Lauf, bis der Blödsinn an Unsinn nicht mehr weiter zu toppen ist😁.
 
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