Leichenengel

Mitglied
Vorab: Falls ich mit dem Thema hier falsch bin, dann einfach dahin schieben wo es hin gehört.

Ich bin momentan dabei die Charaktere für mein "ungewöhnliches Projekt" general zu überholen, weil ich festgestellt habe, dass die alten Unterlagen auf meiner kaputten Festplatte herumliegen und ich online nix mehr dazu habe. Das was mir noch im Gedächtnis war, erschien mir dann doch etwas arg mager.

Nun wäre die Frage, wie detailliert sollte ich die Charaktere ausarbeiten und wo ist das Maximum? Ist ein grober Steckbrief ähnlich einem Freundebuch ausreichend, oder wäre es doch besser mehr in die Tiefe zu gehen, um den Charakter vollkommener/runder/greifbarer zu machen?

Momentan habe ich zu 2 meiner 4 Charaktere so Grundangaben wie Name, Alter, Beruf/Klasse (weil Fantasy) und so Kram, sowie Beschreibungen zu ihren charakterlichen Eigenarten und sehr grobe Hints bezüglich der Vergangenheit. Normalerweise arbeite ich Charaktere extrem detailreich aus (fürs Chatrollenspiel), aber ich bin mir nicht sicher, ob das für ein Hörspiel-Script notwendig ist, oder womöglich sogar unvorteilhaft weil TL;DR einsetzen könnte beim Lektor/Sprecher. (TL;DR = Too long; Didn't read). Wobei ich bereits im chatrollenspiel dieser tage das Problem habe, dass meine Charaktere bei nur sehr wenigen ankommen, weil sie den meisten einfach zu umfangreich ausgearbeitet sind. Ich habe eben den Anspruch an mich, dass mein Gegenüber weis was in in etwa erwartet, ich will ihm Futter anbieten um überlegen zu können, ob ein Zusammenspiel mit seinem Charakter für ihn lohnt und wenn ja, wie. Andersherum möchte ich damit auch ein wenig die Schreib- und Lesefaulen heraus selektieren, da diese mir nicht gewachsen wären und am Ende nur beide Parteien frustriert wären.

Bei Hörspielen, die Stimmen, Musik und Geräusche enthalten, fällt aber natürlich einiges von dem weg, was ich normalerweise in meinen Rollenspielpostings und in meinen Charakterprofilen berücksichtige, um die Atmosphäre zu "verschriftbildlichen" und so weiter... .

Ich strebe mit meinem Projekt keinen Shortie an - sofern dahingehend überhaupt Unterschiede existieren in Sachen Charakterausarbeitung.

LG,

dat Lengel/Rike
 

Janine

Autorin, Sprecherin Gesang, Improvisationstheater
Sprechprobe
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Hallo Lengel/Rike,
ich antworte als Autorin und Sprecherin, gemäß der Erfahrung, die ich bislang habe.

Für mich ist das Wichtigste, die Ambivalenz bzw. den Schmerzpunkt einer Figur zu kennen. Darüber hinaus Alter, Beruf, Familienstand und die prägenden (!) Ereignisse aus der Vergangenheit.

I. d. R. ist es aber so, dass die Geschichte (z B. das Hörspiel) selbst diese Informationen zur Figur offenbaren sollte. Dann kann ich als Sprecherin diese Infos selbst herausfinden und die Figur entsprechend beleben.

Den Sprechern solltest Du jedoch klar mitteilen, welche Vorstellungen Du von der Figur hast, damit sie die Figur nicht völlig anders ausarbeiten und einsprechen, als du es Dir wünscht und es in die Atmosphäre Deines Hörspiels passt. Als Autor bzw. Regisseur hast Du davon eine wesentlich klarere Vorstellung (den Überblick sozusagen), den man als Sprecher nicht unbedingt so schnell erfassen kann. Daher ist auch die Zusammenarbeit mit einem guten Regisseur Gold Wert.

Ich hoffe, ich konnte Dir eine hilfreiche Antwort geben.

LG Janine
 

Leichenengel

Mitglied
Hallo Lengel/Rike,
ich antworte als Autorin und Sprecherin, gemäß der Erfahrung, die ich bislang habe.

Für mich ist das Wichtigste, die Ambivalenz bzw. den Schmerzpunkt einer Figur zu kennen. Darüber hinaus Alter, Beruf, Familienstand und die prägenden (!) Ereignisse aus der Vergangenheit.

I. d. R. ist es aber so, dass die Geschichte (z B. das Hörspiel) selbst diese Informationen zur Figur offenbaren sollte. Dann kann ich als Sprecherin diese Infos selbst herausfinden und die Figur entsprechend beleben.

Den Sprechern solltest Du jedoch klar mitteilen, welche Vorstellungen Du von der Figur hast, damit sie die Figur nicht völlig anders ausarbeiten und einsprechen, als du es Dir wünscht und es in die Atmosphäre Deines Hörspiels passt. Als Autor bzw. Regisseur hast Du davon eine wesentlich klarere Vorstellung (den Überblick sozusagen), den man als Sprecher nicht unbedingt so schnell erfassen kann. Daher ist auch die Zusammenarbeit mit einem guten Regisseur Gold Wert.

Ich hoffe, ich konnte Dir eine hilfreiche Antwort geben.

LG Janine

Danke für deine Antwort. Ich wollte zur Vergangenheit tatsächlich nicht zu viel schreiben - nur ein paar Anhaltspunkte. Mein "Ungewöhnliches Projekt" erfordert denke ich schon allein deswegen einen gewissen Detailreichtum, damit die teilnehmer wissen, was sie erwartet und eben auch wissen in was für eine Art von charakter sie sich inein versetzen, damit sie entsprechend auf und in szenen agieren und reagieren können.

Ich wollte nur vermeiden übers Ziel hinaus zu schießen. Ich könnte ja vielleicht später mal zu einem Charakter etwas posten so als groben Entwurf? Immerhin möchte ich die Charaktere in meinem Projektpost veröffentlichen, sobald es Gestalt annimmt - wenn es das überhaupt tut, ansonsten bin ich eh auf mich allein gestellt und muss schauen, wie ich das dann angehe ^^
 

Janine

Autorin, Sprecherin Gesang, Improvisationstheater
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Kann nicht schaden.

Interessant klingt natürlich der Titel "Ungewöhnliches Projekt". Ich nehme an, es geht hier gar nicht um ein klassisches Hörspiel. Dann gelten vermutlich ohnehin andere Regeln.

Bin gespannt.
 

soundjob

Mucketier, Tontüte & Hörspielfrisör
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Schau doch einfach mal HIER im Castingleitfaden rein.
Da findest du viele relevante Infos, wie du mit Projekt-, Rollenbeschreibung etc.p.p. ein Gesuch startest.
 

Leichenengel

Mitglied
Schau doch einfach mal HIER im Castingleitfaden rein.
Da findest du viele relevante Infos, wie du mit Projekt-, Rollenbeschreibung etc.p.p. ein Gesuch startest.

Ehm naja mein Projekt ist aber nicht direkt ein Casting, ich suche ja noch keine Sprecher und den ganzen Krempel. Ich bin absoluter Neuling und dachte mir ich könnte vielleicht so gewissermaßen durch mein Rollenspielhobby and die Sache mit den Skripten herantasten - in einer art von spielerischer zusammenarbeit. Von der ganzen Technik habe ich sowieso keine Ahnung. Das sind Probleme denen ich mich stelle, wenn ich sie habe. Da sich hier abgesehen von Technik- und Musik-Leuten auch Sprecher und Schreiber herumtreiben, sowie Leute, die beide Rollen ausfüllen, möchte ich natürlich, dass meine Charakterbeschreibungen detailliert genug sind, aber eben nicht überfordern. Ich möchte genug offen lassen für eigene Ideen der "Bewerber" aber dennoch auch deutlich machen, was für mich verpflichtende Punkte sind. In dem Leitfaden habe ich jetzt ad hoc nichts gesehen, was meine Frage hinreichend beantwortet.

Dennoch danke für deine Antwort :)
 

soundjob

Mucketier, Tontüte & Hörspielfrisör
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Okay, dann etwas ausführlicher.

Natürlich kannst du für die Charakterentwicklungen der Akteure in deiner Geschichte ganze Romane , bzw. eine kürzere Vita mit Eckdaten verfassen, welche wichtig sind, um deine Figuren zu entwickeln.
Von der Geburt über den von inneren und äußeren Konflikten gespickten Lebensweg über etwaige Motivationen, welche die Figur antreiben und schließlich zu der Person gemacht haben, welche sie in der Geschichte schlussendlich ist.
Ganz klassisch obligatorisch von der Vergangenheit über die Gegenwart und ggfls. Zukunft.
Das hilft dir natürlich, interessante wie starke Charaktere, als auch starke Geschichten mit mehrschichtigen Ebenen zu schreiben.

Jetzt kommt das Aber :cool:
möchte ich natürlich, dass meine Charakterbeschreibungen detailliert genug sind, aber eben nicht überfordern.
Sicherlich ist eine ausführliche Beschreibung sehr interessant und spannend, aber bedenke, dass in einem Hörspiel zwischen Beschreibungen und Umsetzung, zwei paar verschiedene Schuhe liegen werden.
Wer auch immer deine Figuren spielt und spricht- und so sehr sich diese Person die Rolle tief eintauchend angeeignet haben möge, ist der Darsteller sehr viel mehr von inhaltlich gut beschriebenen Szenen/Regieanweisungen im Skript abhängig, um deiner Idee von der Figur und Handeln in der Geschichte nahe zu kommen, als selbst von ausführlichsten Charakterbeschreibungen.

👉 Versteife dich auch nicht zu sehr auf deine Beschreibungen und subjektive Vorstellung, sowie Interpretation der Rolle. Mitunter haben Bewerber eigene Lösungen und kreative Vorstellungen von einem Charakter, welche dich durchaus positiv überraschen können und den Charakter in einem unerwarteten Kontext spiegeln.

Daher, für mein Dafürhalten als auch in meinen Projekten, fasse ich zwei A4-Seiten Vita auf zumeist drei kurze Sätze zusammen, welche den Charakter in seiner Gegenwart umreißen.

"Doc" NAYFOS TERALK. Männlich. Alter ca.55 Jahre.
Nayfos hat eine sehr desillusionierte wie zynische Lebenseinstellung. Er ist ein Gelegenheitstrinker, reagiert oft übelgelaunt, ist ein sehr missmutiger wie brummeliges Raubein.

In den meisten Fällen, reicht das an Info als Charakterbeschreibungen für die Sprecher/innen im Skript (und Gesuchen mit Demotexte) schon aus.
Zumal lässt es auch unseren tollen Leuten an Bord mitunter Gelegenheit und Freiheit, die Rolle für sich zu interpretieren... was du dann spätestens in Sprechproben im Casting hören wirst, wenn du dir sagst: "Der/Die ist es. So stell ich mir XY vor... diese Stimme, diese Interpretation. Das ist XY. Den/Die will ich an Bord haben !"
Wie erwähnt, ist die Skript-Regieanweisung zum Verhalten und Handeln eines Akteurs schlussendlich hilfreicher, als ausführlichste Charakterbeschreibungen.

Ansonsten findest du dich in Diskussionen wieder: "So aber hätte ich jetzt nicht erwartet, dass du das so und so spielst/sprichst... interessant, gefällt mir aber leider nicht. Ich hatte mir vorgestellt, dass da mehr Ärger, Groll und Lautstärke in der Emotion steckt und wütend auf den Tisch haust..."

Daher sind gute Regienanweisungen/Szenario-Beschreibungen so verdammt wichtig, um die Rolle auch so handeln zu lassen, wie du es dir vorstellst... ob nun direkt im Skript oder einer Live-Regie.
Du kannst selbstverständlich gerne deine Charaktere auch ausführlicher mit Eckdaten beschreiben, aber, es ist nicht zwingend notwendig, da die Figur in einem Hörspiel eben weit mehr Anleitung, denn ausführlichstes Hintergrundwissen zur Persönlichkeit etc. braucht.

Aber das ist natürlich auch nur ein Weg von vielen und das ist auch nur ein Beispiel und Weg, wie ich ihn in meinen Projekten und Skripte gehe.

LG
 

Leichenengel

Mitglied
Okay, dann etwas ausführlicher.

Natürlich kannst du für die Charakterentwicklungen der Akteure in deiner Geschichte ganze Romane , bzw. eine kürzere Vita mit Eckdaten verfassen, welche wichtig sind, um deine Figuren zu entwickeln.
Von der Geburt über den von inneren und äußeren Konflikten gespickten Lebensweg über etwaige Motivationen, welche die Figur antreiben und schließlich zu der Person gemacht haben, welche sie in der Geschichte schlussendlich ist.
Ganz klassisch obligatorisch von der Vergangenheit über die Gegenwart und ggfls. Zukunft.
Das hilft dir natürlich, interessante wie starke Charaktere, als auch starke Geschichten mit mehrschichtigen Ebenen zu schreiben.

Nun dies will ich eben nur zum Teil tun, da mein Projekt zu dem ich diese Charakterbeschreibung benötige ja genau dazu führen soll, dass potentielle andere Schreiberlinge/Sprecher damit arbeiten und den Charakter auf dieser Basis für sich selbst entdecken und weiter entwickeln.

Jetzt kommt das Aber :cool:

Sicherlich ist eine ausführliche Beschreibung sehr interessant und spannend, aber bedenke, dass in einem Hörspiel zwischen Beschreibungen und Umsetzung, zwei paar verschiedene Schuhe liegen werden.
Wer auch immer deine Figuren spielt und spricht- und so sehr sich diese Person die Rolle tief eintauchend angeeignet haben möge, ist der Darsteller sehr viel mehr von inhaltlich gut beschriebenen Szenen/Regieanweisungen im Skript abhängig, um deiner Idee von der Figur und Handeln in der Geschichte nahe zu kommen, als selbst von ausführlichsten Charakterbeschreibungen.

Die Szenen/Regieanweisungen, Atmosphäre u.Ä. werde ich übernehmen indem ich den "Mitspielern" eine Szene samt Atmosphäre vorsetze und innerhalb dieser Szene dürfen sie sich dann austoben. Je nachdem wie die Charaktere dann also auf die Szene reagiert haben, spinne ich die Szene weiter und so fort. Natürlich immer mit allen notwendigen Informationen. Ich stelle das Haus in dem sich die Charaktere bewegen, wenn man so will. Zugleich habe ich aber auch eine bestimmte Vorstellung von den Charakteren.

👉 Versteife dich auch nicht zu sehr auf deine Beschreibungen und subjektive Vorstellung, sowie Interpretation der Rolle. Mitunter haben Bewerber eigene Lösungen und kreative Vorstellungen von einem Charakter, welche dich durchaus positiv überraschen können und den Charakter in einem unerwarteten Kontext spiegeln.

Daher, für mein Dafürhalten als auch in meinen Projekten, fasse ich zwei A4-Seiten Vita auf zumeist drei kurze Sätze zusammen, welche den Charakter in seiner Gegenwart umreißen.

"Doc" NAYFOS TERALK. Männlich. Alter ca.55 Jahre.
Nayfos hat eine sehr desillusionierte wie zynische Lebenseinstellung. Er ist ein Gelegenheitstrinker, reagiert oft übelgelaunt, ist ein sehr missmutiger wie brummeliges Raubein.

In den meisten Fällen, reicht das an Info als Charakterbeschreibungen für die Sprecher/innen im Skript (und Gesuchen mit Demotexte) schon aus.
Zumal lässt es auch unseren tollen Leuten an Bord mitunter Gelegenheit und Freiheit, die Rolle für sich zu interpretieren... was du dann spätestens in Sprechproben im Casting hören wirst, wenn du dir sagst: "Der/Die ist es. So stell ich mir XY vor... diese Stimme, diese Interpretation. Das ist XY. Den/Die will ich an Bord haben !"
Wie erwähnt, ist die Skript-Regieanweisung zum Verhalten und Handeln eines Akteurs schlussendlich hilfreicher, als ausführlichste Charakterbeschreibungen.

Nun es geht bei meinem Projekt aber wie gesagt überhaupt noch gar nicht um Stimmen und Cadting und so. Jemand hat das was ich da suche als Co-Writing bezeichnet. Ich suche gewissermaßen Leute die Bock darauf haben mit mir ein Skript zu schreiben - nur eben auf einem weniger herkömmlichen Weg. Natürlich möchte ich den Mitwirkenden gewisse Freiheiten einräumen und bin sicherlich gespannt auch ihre Interpretation meiner Vorgaben. Inwieweit aus dem Ganzen dann tatsächlich etwas entsteht, das zum Entstehen eines Hörspiels taugt, steht auf einem anderen Blatt. Ich für meinen Teil habe dabei aber sicherlich einiges gelernt und die Mitwirkenden hatten hoffentlich Spaß.

Ansonsten findest du dich in Diskussionen wieder: "So aber hätte ich jetzt nicht erwartet, dass du das so und so spielst/sprichst... interessant, gefällt mir aber leider nicht. Ich hatte mir vorgestellt, dass da mehr Ärger, Groll und Lautstärke in der Emotion steckt und wütend auf den Tisch haust..."

Daher sind gute Regienanweisungen/Szenario-Beschreibungen so verdammt wichtig, um die Rolle auch so handeln zu lassen, wie du es dir vorstellst... ob nun direkt im Skript oder einer Live-Regie.
Du kannst selbstverständlich gerne deine Charaktere auch ausführlicher mit Eckdaten beschreiben, aber, es ist nicht zwingend notwendig, da die Figur in einem Hörspiel eben weit mehr Anleitung, denn ausführlichstes Hintergrundwissen zur Persönlichkeit etc. braucht.

Aber das ist natürlich auch nur ein Weg von vielen und das ist auch nur ein Beispiel und Weg, wie ich ihn in meinen Projekten und Skripte gehe.

LG

Dass für ein Hörspiel noch ganz andere Dinge notwendig sind, das ist mir bewusst. Nachdem ich mir die FAQs zur Scripterstellung angesehen habe, fühlte ich mich mit alledem so als blutiger Anfänger mit riesen Ideen überfordert und dachte, ich probiere mal einen anderen Ansatz aus. Ich klemm mir ein paar interessierte Mitwirkende unter den Arm und baue das ganze auf wie ein Rollenspiel, nur, dass die Mitwirkenden eben zu ihren Charakteren schon Must-Have-Infos an die Hand kriegen und anders als im Pen&Paper nicht gewürfelt wird, sondern ich auf den gesunden Menschenverstand und die Kreativität der Mitwirkenden vertraue. Wie diese ihre Charaktere dann am Ende tatsächlich interpretieren, darüber kann man entweder vorab kurz sprechen, um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen, oder aber ich lasse mich einfach überraschen. Das ist ja das Schöne an dem Projekt. Ich möchte zum einen schon eine gewisse Richtung geben, aber auch viel Freiraum für die eigentliche Handlung, ihre Irrungen, Wirrungen und Einflüsse und für Gruppendynamik lassen.

Gerade deswegen wollte ich mich eben auch erkundigen wieviel Input zu den Charakteren bereits zu viel wäre. Nur 3-4 Infos wären aber für das was ich anstrebe definitiv nicht ausreichend. Ich denke es wäre tatsächlich nicht schlecht, wenn ich mal einen der bisher grob ausgearbeiteten Charaktere als Beispiel poste, doch das mache ich dann morgen, hab das aufm Handynotizblock und muss das erst aufn PC übertragen und dann in Word versäubern und so, sonst ist das ein heilloses Durcheinander :D

Auch wenn es nicht den Eindruck macht, danke ich dir erneut für die Antwort. Ich glaube wir reden irgendwie ein wenig aneinander vorbei :D Aber Missverständnisse sind dazu da geklärt zu werden ^^
 
So wie Soundjob mache ich das auch. Ein bis zwei Zeilen reichen, mehr wird weder vom Produzenten noch vom Sprecher verlangt. Ein kleiner Tipp noch. 10000 Wörter ergeben etwa eine Stunde Hörspiel, es sei denn, du nutzt viel Erzähler/Ich-Erzähler. Dadurch hatte ein Hörspiel auch schonmal ganze 90 Minuten.
 

soundjob

Mucketier, Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Alles gut ;)
(Hatte dein Link auch gar nicht gesehen).
Nun ja... grundsätzlich geht man ja in einem Forum für Hörspiele davon aus, dass es primär um Hörspiele geht. 😁.

Naja, zumindest hast du dann ja jetzt auch schon mal einen Input für den Fall der Fälle 😁
 

MonacoSteve

... nicht ganz Dichter
Teammitglied
Nun ja... grundsätzlich geht man ja in einem Forum für Hörspiele davon aus, dass es primär um Hörspiele geht. 😁.
Hi, ich gebe jetzt auch mal kurz meinen Senf dazu... aber im Grunde hat es Markus schon auf den Punkt gebracht (s. sein Zitat oben).

Wenn du bei uns letztendlich vor allem Co-Autoren für die Verschriftlichung eines Rollenspiel-Projekts suchst, aus dem am Ende (vielleicht) dann ein Hörspiel entsteht, sind wir möglicherweise nicht ganz die optimale Community. Bei uns findest du, je nachdem was dein eigener Schwerpunkt ist, vorrangig eine Plattform, um einerseits als Autor selbstgeschriebene Hörspiel-Skripte vorzustellen (auch gerne lektorieren zu lassen) und in fertige Hörspiele umzusetzen, und andererseits Projekte anderer Autoren, an deren Produktion du dich als Sprecherin oder bei der technischen Seite (Cut, Sound, Mischung, Musik) einbringen und ausprobieren kannst. Ich bin mir daher nicht so sicher, ob du hier genug interessierte Darsteller findest, die erst einmal in dein Rollenspiel-Szenario eintauchen, darin die angelegten Charaktere zum Leben erwecken sowie weiterentwickeln, und letztlich dann auch noch deren Rollen für dich schreiben. Klar - ein Versuch ist es wert, und da drücke ich dir auch die Daumen, aber es könnte sein, dass du deinen Suchradius letztlich etwas erweitern musst.
 

Leichenengel

Mitglied
So wie Soundjob mache ich das auch. Ein bis zwei Zeilen reichen, mehr wird weder vom Produzenten noch vom Sprecher verlangt. Ein kleiner Tipp noch. 10000 Wörter ergeben etwa eine Stunde Hörspiel, es sei denn, du nutzt viel Erzähler/Ich-Erzähler. Dadurch hatte ein Hörspiel auch schonmal ganze 90 Minuten.

Das ist doch schon mal gut zu wissen mit der Relation von den 10000 Worten :) Erzähler ist noch sowas wo ich mir nicht schlüssig bin ob und wie ich den einsetzen würde, da ich im Forum schon viel gesehen habe, dass das ne heikle Angelegenheit ist und sich da wohl auch ein wenig die Geister scheiden. Aber mit 1-2 Zeilen kriege ich keinen Charakter beschrieben so wie ich ihn mir vorstelle. Nähmen wir mal an es würde nicht um ein Projekt gehen wie das was ich anzubringen versuche, würde ich ja auch wollen, dass die zukünftigen Sprecher sich den Charakter so vorstellen wie ich es tue oder zumindest sehr, sehr ähnlich, wie soll das mit 1-2 Zeilen gehen?

Ich hab z.B. grade die Valentin Darwyn Serie durch und kann mir kaum vorstellen, dass der Jens die Hauptcharaktere nur mit nem 2-Zeiler beschrieben hat und der Sprecher den dann genau so dargestellt hat wie er sein sollte mit nur 2 Zeilen Information...

Alles gut ;)
(Hatte dein Link auch gar nicht gesehen).
Nun ja... grundsätzlich geht man ja in einem Forum für Hörspiele davon aus, dass es primär um Hörspiele geht. 😁.

Naja, zumindest hast du dann ja jetzt auch schon mal einen Input für den Fall der Fälle 😁

Es geht um Hörspiele. Es geht um das Schreiben von Scripten. Da ich aber noch nie ein Skript geschrieben habe, hatte ich überlgt so eine Art "Lernen durch dabei sein" in Form eines rollenspielähnlichen Projektes zu machen. Ich will hier nicht rollenspielen so wie ich es von dem Rollenspielchat kenne in dem ich mich rumtreibe - da ich da bin, brauch ich dafür keine Community wie diese. Ich habe gedacht es hilft mir vielleicht eigene Scripte zu entwickeln, wenn ich den "Profis" sozusagen dabei zuschaue, wie es gemacht wird - nur eben in Form einer Art von Rollenspiel. Ich stelle mir die Produktion eines Hörspiels ein bisschen so vor wie eine Pen&Paper Runde (die Technik in diesem Fall mal etwas aus vor). Da ist eine Spielleitung (die Regie) und da sind die Mitspieler mit ihren Charakteren (Sprecher) und das Regelwerk (Skript). Die Spielleitung nimmt entweder eine Geschichte aus dem regelwerk und setzt diese mit den Mitspielern um, oder schreibt eine eigene und dirigiert diese. Ein bisschen wie ein Erzähler, der aber zugleich Regeln und Rahmenbedingungen vorgibt auf Basis der Geschichte die gespielt wird. Die Mitspieler agieren als ihre Charaktere innerhalb des Rahmens den die Leitung vorgibt. Bei einem Hörspiel läuft es denke ich, sehr vereinfacht dargestellt, so ähnlich ab. Wie gesagt die ganze Technik mit Cutting und Musik und so mal außen vorgelassen. In einem klassischem Pen&Paper wird die Geschichte auch hauptsächlich mit gesprochener Sprache erzählt und Emotionen oder Verhalten wird entweder kurz beschrieben, oder eben mit eigener Gestik und Mimik dargestellt im Rahmen der Möglichkeiten. Letztere fallen im Hörspiele natürlich logischerweise weg.

Somit geht es in meinem Projekt im weitesten sinne um ein Hörspiel - nur der Ansatz ist eben sehr ungewöhnlich, was mir von Anfang an völlig bewusst war ^^


Hi, ich gebe jetzt auch mal kurz meinen Senf dazu... aber im Grunde hat es Markus schon auf den Punkt gebracht (s. sein Zitat oben).

Wenn du bei uns letztendlich vor allem Co-Autoren für die Verschriftlichung eines Rollenspiel-Projekts suchst, aus dem am Ende (vielleicht) dann ein Hörspiel entsteht, sind wir möglicherweise nicht ganz die optimale Community. Bei uns findest du, je nachdem was dein eigener Schwerpunkt ist, vorrangig eine Plattform, um einerseits als Autor selbstgeschriebene Hörspiel-Skripte vorzustellen (auch gerne lektorieren zu lassen) und in fertige Hörspiele umzusetzen, und andererseits Projekte anderer Autoren, an deren Produktion du dich als Sprecherin oder bei der technischen Seite (Cut, Sound, Mischung, Musik) einbringen und ausprobieren kannst. Ich bin mir daher nicht so sicher, ob du hier genug interessierte Darsteller findest, die erst einmal in dein Rollenspiel-Szenario eintauchen, darin die angelegten Charaktere zum Leben erwecken sowie weiterentwickeln, und letztlich dann auch noch deren Rollen für dich schreiben. Klar - ein Versuch ist es wert, und da drücke ich dir auch die Daumen, aber es könnte sein, dass du deinen Suchradius letztlich etwas erweitern musst.

Also "für mich schreiben" klingt irgendwie, als wollte ich den Teilnehmern, so es denn tatsächlich für ein Hörspiel taugt was dabei herum käme, das Ganze später wegnehmen und als mein eigenes Werk produzieren. Das habe ich nicht vor. Zumal ich ja in der Rolle der Leitung durchaus selbst mitschreibe indem ich Nebencharaktere und Monster/Gegner spiele, die Atmosphäre schaffe, die rote Linie zeichne, auf der sich die Charaktere durch das Abenteuer bewegen usw.. sollte daraus ein Hörspiel entstehen, haben auch alle Teilnehmer das Recht als Schreiberlinge in Erscheinung zu treten. Ich sehe mich bei der ganzen Sache eher als die mit der Idee, die sie aber nicht mal alleine passend zu Papier bringen kann. Also passend im Sinne von: Als Skript. In normalen Chatrollenspielen wird viel geschrieben - gerade das möchte ich ja nicht, ich möchte ja was bei der Sache lernen.

Ansonsten kann ich nur seitenweise Geschichten schreiben und dann sitz ich davor un weiß nicht wie ich das auf ein Script runter breche, das maximal 10000 Wörter hat und Regieanweisungen und all diesen Kram...
Wenn ich stattdessen in Zusammenarbeit mit ein paar Experimentierfreudigen "Profis" etwas erschaffe, was einem Skript schon sehr nahe kommt, dann hat das sicherlich mehr Lerneffekt, als wenn ich mir nur Scripte von anderen anlese, zu denen mir der Bezug fehlt. Es wären nicht meine Babies wenn man so will und ich könnte diese Scripte nicht auf etwas von mir geschriebenes übertragen. Ich würd nur dasitzen und die ganze Zeit denken "Wie zum Teufel hat der mit so wenig Worten so eine Geschichte zusammen bekommen?"
 
Du bist natürlich nicht auf 10000 Wörter limitiert, das ist nur die gängige Größe bei kommerziellen Produktionen. Du kannst natürlich auch gerne eim größeres Werk bringen, die Erfahrung zeigt aber auch, daß den einen oder andern während der Zeit die Lust verläßt. Ist ja doch recht viel, was man so beachten muß bei einer Hörspielproduktion.
 

Leichenengel

Mitglied
Du bist natürlich nicht auf 10000 Wörter limitiert, das ist nur die gängige Größe bei kommerziellen Produktionen. Du kannst natürlich auch gerne eim größeres Werk bringen, die Erfahrung zeigt aber auch, daß den einen oder andern während der Zeit die Lust verläßt. Ist ja doch recht viel, was man so beachten muß bei einer Hörspielproduktion.
Nee nee ist schon gut wenn man ne ungefähre Größe hat zum orientieren.

Allerdings bringt mich das bei meinem dilemma mit der Charakterausarbeitung nicht so wirklich weiter :'D
 
Na ja, bei einem Hörspiel von einer Stunde Länge bleibt nicht soviel Zeit für tiefgreifende Charakterausbildung, es sei denn, du machst eine Serie. Bei meiner namens Ahnenzauber nehme ich mir in jeder Folge einen anderen vor.
 

Leichenengel

Mitglied
Na ja, bei einem Hörspiel von einer Stunde Länge bleibt nicht soviel Zeit für tiefgreifende Charakterausbildung, es sei denn, du machst eine Serie. Bei meiner namens Ahnenzauber nehme ich mir in jeder Folge einen anderen vor.

Nun ja das was ich im Kopf habe mit dem Abenteuer reicht für ne Serie. Epische Weltrettungsgeschichten erzählen sich nicht mal eben in einer folge von knapp ner Stunde ;) und irgendwo hier im Forum hab ich aufgeschnappt, dass die Sprecher wissen müssen, was den Charakter dazu veranlasst so zu sein wie er ist zu Beginn der Geschichte und das riecht für mich nach mehr als nur 1-2 Zeilen Ausarbeitung ^^ Wie soll man in 1-2 Zeilen den ganzen Schmerz der Vergangenheit, den der charakter mit sich herum trägt in 1-2 zeilen quetschen?
 
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