HerrLue

Mitglied
Tach zusammen,

ich baue mir gerade meine Sprecherkabine in mein Wohnzimmer. Der Grundriss ist geplant und die ersten Wände sind schon fertig. Was mich derzeit noch etwas umtreibt, ist der Gedanke ein Fenster einzubauen.

Ich habe hier noch ehem. Vitrienenglasböden 70x30cm. Diese würde ich gern einbauen. Natürlich schräg um die Reflektion nach unten zu bringen... Allerdings weis ich nicht so recht an welche Wand und in welcher höhe. Hier mal mein Grundriss:

Legende:

- grüne und blaue wand sind die beiden, in die man ne Scheibe einbauen könnte.
- gelb ist die Glasscheibe. 30x70cm Hochkant.
- rot ist der Bereich in dem man als Sprecher steht
- schwarz ist das Mikro.

1690621501029.png

Das sind die Fragen die ich mir stelle:

Soll ich in die grüne Wand eine Scheibe einbauen?
Soll ich in die blaue Wand eine Scheibe einbauen
Soll ich in beide eine einbauen?
Soll ich keine einbauen?

Mich würden eure Meinungen dazu interessieren.

LG Henning
 

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Hallo @Herr Lue,

nach allem, was ich im Forum so gelernt habe, würde ich eher sagen: "Keine, weil so eine glatte Fläche immer ziemlich fiese Reflektionen mit sich bringt." Aber es gibt hier Leute, die sich damit weit besser auskennen als ich. Am Besten wartest du auf deren Hinweise. :)

Liebe Grüße von
Peter :)
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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Hej Henning,

mein erster Kommentar dazu: Super, mit separater Duschkabine :LOL:. Ok, aber nun Spaß beiseite, hier meine persönlichen und ganz subjektiven Ansichten dazu:
Ich bin der Meinung, dass ein Fenster sogar gut ist, solange der Rest in der Kabine hinsichtlich der Dämpfung stimmt. Es wird für dich sogar sehr hilfreich sein, da es den Wohlfühlfaktor ungemein erhöht wenn Tageslicht in die Kabine kommen kann, da macht auch längeres Arbeiten in der Kabine nicht soviel aus. Ich habe mir eine ganz ähnliche Kabine gebaut, etwas breiter und einen Hauch länger, allerdings habe ich dann an der Stirnseite auch eine Schräge drin. Aber ich habe das Fenster gerade drin, schräg war mir zu aufwendig und auch die Wand ist dafür nicht dick genug. Ich habe mal einen Haufen Bilder in meine Dropbox geschmissen, die ein wenig den Bau dokumentieren. Außerdem hier im Beitrag unten für den ersten Eindruck auch ein paar Bilder.

Und so hört es sich an im Rohzustand (da nehme ich mal das Casting aus dem letzten Yeovil True von @derFlüsterer ) und ein anderes File für den stärker bearbeiteten Fall (vorsicht, ist natürlich lauter!):

Roh:


Bearbeitet (lauter!)


Da kannst du halt hören, wieviel Raum in der Aufnahme ist und ob der sich bei viel Kompression negativ auswirkt. Und hier die Bilder, wie gesagt, die findest du auch in voller Größe in der Dropbox (zumindest erstmal :)): Studio-Bau
Wenn du Fragen hast: Hau raus! Und viel Spaß beim Bau, halte uns mal auf dem Laufenden.
Ach ja, und auch @Alex hat die gute Akustik hier gelobt als er das letzte Mal hier war.

Viele Grüße
Mario

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Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
@HerrLue - WOW! Was für eine schöne Kabine.

Wenn ich Deine Zeichnungen richtig verstehe, dann stellst Du die Außenwände der Kabine direkt an die Wände des Wohnzimmers. DAS würde ich NICHT machen. Dazwischen kann sich eine "Wärmebrücke" bilden, weil die Außen- und die Kabinenwand unterschiedlich warm sein können. Ab ca. 6°C Temperaturunterschied kann die Luftfeuchtigkeit hier kondensieren und ... nach einiger Zeit kann es dann zu Schimmelbildung kommen. DAS willst Du nicht. Das müffelt nicht nur, sondern kann auch gesundheitlich gefährlich werden.
Besser eine Handbreit Abstand einplanen. Dann kann es überall "hinterlüften", wie die Fachleute sagen.
Wenn es Innenwände sind, ist es weniger kritisch, aber bei Außenwänden solltest Du diesen Abstand auf jeden Fall einhalten.

Dann zur Türe. Sie geht nach außen auf? Das ist super! Denn wenn Du mal aus irgendwelchen Gründen einen Schwächeanfall oder Kreislaufprobleme bekommen solltest, dann ist es gut, wenn die Tür nach außen aufgeht. Ich persönlich würde auch nur mehrere Möbelmagnetschnapper an die Tür anbringen und keine Klinke mit Schloss!. So brauchst Du nur leicht gegen die Tür drücken und sie ist auf. Das funktioniert auch gut, wenn man auf dem Boden liegt! Am besten - testen!

Damit zusammenhängend möchte ich Dir noch einen sehr wesentlichen Wohlfühltip ans Herz legen: "Frischluft". Der Sauerstoff der knapp 6cbm Luft in Deiner Kabine sind schnell verbraucht und die CO2 Konzentration nimmt im hohen Maße zu.
Also würde ich an der der Tür gegenüberliegenden Seite in Fußbodenhöhe bzw. knapp darüber, einen Lufteinlass vorsehen. Das geht mit einem PVC Rohrstückchen aus dem Baumarkt ganz prima. 150 mm Durchmesser sind gut, zwei davon sind besser!
Damit die warme Luft raus kann, würde ich an der rechten Wand (von der Tür aus gesehen) oben, über Kopfhöhe einen entsprechenden Luftauslass einbauen.
Der Trick heißt "natürliche Konvektion". Warme Luft steigt auf und entweicht sehr langsam durch die obere Öffnung, es entsteht ein nicht spürbarer Sog, der über die unteren Einlässe die kühlere und auch mit mehr Sauerstoff versehene Luft nachzieht. Das geht so leise, daß man es auf keiner Aufnahme hören wird und es kostet nur ein paar Euro für das PVC Rohr! Außerdem kann Deine Kabine so auch wieder vollständig trocknen, selbst wenn die Tür mal zufallen sollte!
Du kannst auch einen gedämmten Kasten um die Ein- bzw. Auslässe bauen, aber eine Seite offenlassen ;) Dann ist es wirklich großartig gedämpft und trotzdem frische Luft in Deiner Kabine.

Dann noch ein paar Anregungen. Es ist immer besser, wenn man nicht im 90° Winkel direkt auf eine Wand spricht. Stell in Gedanken das Mikrofon mal in die Ecke, aber so, dass es etwas näher an der einen, als an der anderen Wand steht. Ein paar wenige Zentimeter Unterschied reichen hier völlig!
Der "Trick" ist, dass Du von beiden Seiten die maximal mögliche Dämpfung hast! :)
Wenn Du es noch weiter verbessern möchtest, stellst Du eine runde "Bassfalle" in die Ecke uns sprichst darauf. Das ist zwar noch mehr Aufwand, wirkt aber kleine Wunder!!!

Die Scheiben würde ich so einbauen, dass sie nicht im direkten Bereich des Schalls sind, wenn Du sprichst. Eine Position wie auf Deiner Zeichnung in der grünen und/oder blauen Wand sind super. Eventuell kannst Du sie auch noch etwas weiter in die Mitte der grünen Wand montieren.
Der Effekt des Tageslichts ist nicht zu unterschätzen!!! Das sorgt für mehr Wohlfühlfaktor!

Wenn Du nur eine Scheibe hast, ist das etwas wenig, aber besser als nichts. Eine Scheibe ist wie eine Membran. Wenn also von außen starker Schall kommt, besonders tieffrequenter (der LKW, der auf der Straße vorbei donnert).
Ich würde immer zu mindestens zwei Scheiben raten, die beide eine unterschiedliche Dicke haben sollten. Dadurch erreichst Du eine noch bessere Dämpfung. Idealerweise sind sie nicht parallel zueinander montiert, sondern mit irgendeinem Winkel. Da würde ich keine Doktorarbeit draus machen! :D
Wenn Du sehr hohe Ansprüche hast, dann sind drei Scheiben mit unterschiedlichen Dicken noch besser. Dabei sollten die Dicken der Scheiben zu einander teilerfremd sein. Also: 3,4,7 [mm] oder 2,5,9 [mm] Das würde jetzt zuweit führen, das zu erläutern. Die Erfahrung aus der Praxis in vielen Tonstudios zeigt: So funktioniert es am besten. ;)
Was Du aber IMMER machen solltest, ist die Scheiben in elastsichem Material wie z.B.: Gummidichtungen einbauen und wenn irgendwie möglich keinen direkten Kontakt zu Holz. Sonst schwingt es! Keine Doktorarbeit, aber hier lohnt es etwas Aufwand und Sorgfalt zu investieren!

GAAAAANZ wichtig ist, was schnell mal übersehen wird: Der Boden der Kabine sollte vom Boden des Wohnzimmers möglichst gut entkoppelt sein. Auch das Ständerwerk Deiner Kabine würde ich mindestens mit ein paar dickeren Gummimatten vom Fußboden entkoppeln. Schon mal eine Tür zuschlagen gehört, weil es Durchzug gab? ;)
Die Wände der Kabine dürfen den Boden der Kabine NICHT berühren. Einen guten Zentimeter Luftspalt und alles ist schick! Auch die Dämmungsmaterialien dürfen sich hier nicht berühren!
Wenn das baulich nicht machbar sein sollte, dann auf jeden Fall das Mikrofon auf einen Sockel stellen, der mit Steinwolle gegenüber dem Boden entkoppelt ist. Dazu einen Rahmen aus Holz bauen, Steinwolle in einen Kopfkissenbezug (oder auch zwei) einpacken, in den Rahmen und von oben ein Brett drauflegen, auf den das Stativ gestellt wird. Das ist nicht optimal, aber schon ganz prima.
Für den Boden der Kabine gibt es Trittschalldämmmaterial, auf das ich USB Platten legen würde und darauf erst eine Lage Teppich fest verkleben, dann rutscht nichts mehr auseinander und dann eine zweite Lage, aber um 90° gedreht drauf legen. Dann ist Ruhe vom Boden her und es wirft keine Falten. :D Es reicht ganz einfacher Teppich für 3 oder 4 € der qm. Wir haben früher "Messeteppich" geholt, von Messen beim Abbau und damit Proberäume und Studios gedämmt. Kostete NICHTS, hat aber gedämpft wie Hölle. :D Besonders mehrere Lagen davon. Da haben wir auch die Sache mit dem Luftspalt zur Wand gelernt ;)

Dann würde ich noch einen kleinen Kabeldurchlass vorsehen, den man auch möglichst gut wieder verschließen kann ohne die Kabel zu quetschen!!! Eventuell kannst Du auch die Lüftungseinlässe (unten) dafür verwenden. Das ist Geschmackssache.
So kannst Du auch einfach mal ein zweites oder drittes Mikrofon installieren, einen Monitor, Maus und Tastatur einbringen ....

Wer ein bißchen paranoid ist, so wie ich, der stellt noch irgendwo gut greifbar einen kleinen Feuerlöscher hin, auch wenn alle Materialien zumindest schwer entflammbar oder besser nicht brennbar sein sollten. Ich stand schon mal in einem Proberaum, als dort Feuer ausbrach. - Nicht lustig!

Ich hoffe meine Tipps helfen Dir ein bißchen weiter. Wenn etwas unklar ist, dann frag einfach noch mal nach. :D Manchmal erkläre ich Dinge zu knapp.

Viel Spaß und Erfolg beim Bauen! :D
 
Zuletzt bearbeitet:

HerrLue

Mitglied
mein erster Kommentar dazu: Super, mit separater Duschkabine :LOL:. Ok, aber nun Spaß beiseite, hier meine persönlichen und ganz subjektiven Ansichten dazu:
Ich bin der Meinung, dass ein Fenster sogar gut ist, solange der Rest in der Kabine hinsichtlich der Dämpfung stimmt. Es wird für dich sogar sehr hilfreich sein, da es den Wohlfühlfaktor ungemein erhöht wenn Tageslicht in die Kabine kommen kann, da macht auch längeres Arbeiten in der Kabine nicht soviel aus. Ich habe mir eine ganz ähnliche Kabine gebaut, etwas breiter und einen Hauch länger, allerdings habe ich dann an der Stirnseite auch eine Schräge drin. Aber ich habe das Fenster gerade drin, schräg war mir zu aufwendig und auch die Wand ist dafür nicht dick genug. Ich habe mal einen Haufen Bilder in meine Dropbox geschmissen, die ein wenig den Bau dokumentieren. Außerdem hier im Beitrag unten für den ersten Eindruck auch ein paar Bilder.

Und so hört es sich an im Rohzustand (da nehme ich mal das Casting aus dem letzten Yeovil True von @derFlüsterer ) und ein anderes File für den stärker bearbeiteten Fall (vorsicht, ist natürlich lauter!):

Roh:
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Bearbeitet (lauter!)
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Da kannst du halt hören, wieviel Raum in der Aufnahme ist und ob der sich bei viel Kompression negativ auswirkt. Und hier die Bilder, wie gesagt, die findest du auch in voller Größe in der Dropbox (zumindest erstmal :)): Studio-Bau
Wenn du Fragen hast: Hau raus! Und viel Spaß beim Bau, halte uns mal auf dem Laufenden.
Ach ja, und auch @Alex hat die gute Akustik hier gelobt als er das letzte Mal hier war.

Viele Grüße
Mario

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Sehr schöner. heller Raum. Das große Fenster ist schon klasse! Vielen Dank für die eindrücke. Und ihr kommt ohne Teppich zurecht? Vermutlich wegen der Dachschräge im Raum. Tolle Bilder! DAnke!
 

HerrLue

Mitglied
@Spirit328

Wow! Erstmal vielen Dank für die vielen tollen Tips. Haben mir wirklich extrem geholfen. Ich habe mir erstmal ne Liste mit den Punkten gemacht die du angesprochen hast.
  • Scheiben tragen zum Wohlfühlfaktor bei (wird übernommen)
  • Abstand zur Wand bei Aussenwäden (ist ne Innenwand und auch hinterlüftet)
  • Magnetschnapper an Türe statt Klinke (wird übernommen)
  • Zu und Abluft - natürliche Konvektion (evtl. in der Wand ein Zuluftkasten mit 2 150er KG Rohr (wird übernommen)
  • Scheiben mehrschichtig, idealerweise unterschiedliche Materialstärken am besten teilerfremd(z.b. 2,5,7mm) (wird übernommen)
  • Scheiben ohne kontakt zum Holz und in elastischem Material lagern.. (wird übernommen)
  • Bei mehrschichtigen Scheiben gegeneinander verschränkt (wird übernommen)
  • Boden VOn Wänden entkoppeln (wird übernommen)
  • Mikro in die Ecke stellen.. evtl. noch eine Bassfalle in die Ecke packen (wird übernommen)
  • Bodenaufbau: Trittschall, OSB, Teppic verklebt, dann noch ne Lage entgegen gesetzt (Messeteppich besorgen) (wird übernommen)

So sieht es derzeit bei mir aus mit dem Bau:


WhatsApp Image 2023-07-30 at 14.57.03.jpeg


Das Thema Lüftung: Werde Zuluft an der Position wie empfohlen anordnen. Abluft werde ich jedoch in das Deckenelement integrieren.
Glasscheiben: habe hierzu, dank dir, einen wilden Gedanken.. Habe zwar keine unterschiedlichen Scheibenstärken aber insgesamt 3x die gleiche Scheibe. ca30x70cmx5mm..

Dazu ist die Idee gekommen ein Rahmenelement mit den drei Scheiben zu bauen. Dieses "Fensterelement" dann 45° in die Ecke der beiden Wände einsezten. Etwa So:

1690721551680.png


Detail Scheibenelement:

1690721658024.png


Was meint ihr?
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Auch wenn die Scheibendicken nicht teilerfremd sind, so ist das immer noch gut. Vielleicht kam das nicht klar genug raus, daß teilerfremde Scheibendicken das Optimum sind. :)

Aber auch bei gleichen Dicken lässt sich noch etwas "rauskitzeln". Alle Scheiben sollten einen unterschiedlichen Winkel zueinander haben, nicht nur die, welche sich direkt gegenüber stehen. Das sind noch mal 1-2 dB mehr Dämpfung. Nicht die Welt, aber wir nehmen jede Hilfe, die wir bekommen können :D

Scheibe in die "Ecke" zu setzen ist sicherlich schick, aber mechanisch nicht ohne. Hängt von Deinen Heimwerkerfähigkeiten ab.
Anhand der Fotos würde ich sie in die "linke" Wand (wenn man in der Tür steht) einsetzen. Ist mein Geschmack. Macht akustisch nichts besser oder schlechter. :)

Die Abluft über die sprechende Person zu machen, ist gut. Denn dort entsteht die meiste Wärme! Also raus damit. ;)
Eventuell kannst Du die Abluft auch geschickt als "Einbauleuchten-Halter" nutzen. Dann ist die Wärme der Beleuchtung auch gleich draußen und man sieht die Abluftöffnung nicht so direkt als solche :) Ist aber Geschmackssache. :D

Es muß nicht Messeteppich im Sinne "von der Messe" sein, sondern ich meinte die Qualität. Manchmal sind die Pförtner an der Messe ein bißchen eigenartig. Aber hin und wieder gibt es auch bei den berühmten Kleinanzeigen Leute, die Teppichreste, die für Deine Kabine passend sein dürften, verschenken und da sind noch keine 10.000 Leute drüber gestiefelt. Wir hatten damals ja nichts, so kurz nach'm Kriech ;)

Ich bin gespannt wie es sich anhören wird. :D Bestimmt ziemlich pfurtztrocken :)
 

HerrLue

Mitglied
Auch wenn die Scheibendicken nicht teilerfremd sind, so ist das immer noch gut. Vielleicht kam das nicht klar genug raus, daß teilerfremde Scheibendicken das Optimum sind. :)

Aber auch bei gleichen Dicken lässt sich noch etwas "rauskitzeln". Alle Scheiben sollten einen unterschiedlichen Winkel zueinander haben, nicht nur die, welche sich direkt gegenüber stehen. Das sind noch mal 1-2 dB mehr Dämpfung. Nicht die Welt, aber wir nehmen jede Hilfe, die wir bekommen können :D

Scheibe in die "Ecke" zu setzen ist sicherlich schick, aber mechanisch nicht ohne. Hängt von Deinen Heimwerkerfähigkeiten ab.
Anhand der Fotos würde ich sie in die "linke" Wand (wenn man in der Tür steht) einsetzen. Ist mein Geschmack. Macht akustisch nichts besser oder schlechter. :)

Die Abluft über die sprechende Person zu machen, ist gut. Denn dort entsteht die meiste Wärme! Also raus damit. ;)
Eventuell kannst Du die Abluft auch geschickt als "Einbauleuchten-Halter" nutzen. Dann ist die Wärme der Beleuchtung auch gleich draußen und man sieht die Abluftöffnung nicht so direkt als solche :) Ist aber Geschmackssache. :D

Es muß nicht Messeteppich im Sinne "von der Messe" sein, sondern ich meinte die Qualität. Manchmal sind die Pförtner an der Messe ein bißchen eigenartig. Aber hin und wieder gibt es auch bei den berühmten Kleinanzeigen Leute, die Teppichreste, die für Deine Kabine passend sein dürften, verschenken und da sind noch keine 10.000 Leute drüber gestiefelt. Wir hatten damals ja nichts, so kurz nach'm Kriech ;)

Ich bin gespannt wie es sich anhören wird. :D Bestimmt ziemlich pfurtztrocken :)
Vielen Dank für die Anmerkungen..

DIe Scheibe kommt nicht in die Ecke. Sondern links neben die Türe.
Lüftungselemente und Schiebenelement sind geplant und werden am Wochenende gebaut.

Anbei mal ein Update zum Bautenstand. Leider noch nicht viel weiter gekommen.. Beruf, Familie, SPrecherausbildung und Podcast.. da bleibt nicht viel luft zum bauen. Aber langsam nährt sich das Eichhorn!

Auf dem einen Bild sieht man den Rohbau der Kabine. Auf dem Anderen meine derzeitige Sprecherbettenburg von Aussen und eine Aufname aus dem Inneren beim Podcast aufnehmen…

Übrigens.. wer mal hören will wie das klingt kann gern mal ein Ohr in meinen Podcast werfen. FOlge 10 haben mein Kollege und ich gestern Abend aufgenommen und veröffentlicht.



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Beste Grüße an alle!
 
Zuletzt bearbeitet:

Strom

SCHREIBEN • SINGEN • SPRECHEN
Sprechprobe
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Moin - interessanter Thread - mit vielen, wie gewohnt, sehr guten Tipps 🙃

Stelle hier gerade mal wieder ähnliche Überlegungen bzgl Sprecherraum bei meinem Hausumbau/Renovierung an.

Mal kleine Fragen in die Runde, weil ich darüber jetzt oben nichts weiter gelesen habe:

@HerrLue - womit füllst du die Wandgerüste auf? Mineralwolle (Stein/Glas) denke ich mal?!

@WolfsOhr - worum handelt es sich bei diesen Platten, die du so versetzt an der Rückseite angebracht hast - scheint eine Art grobfaserige OSB Platten zu sein. Schlucken die was?!?

Vielen Dank - und schönen Sonntag
Lars.
 

derFlüsterer

Sprecher
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Hej Henning,

mein erster Kommentar dazu: Super, mit separater Duschkabine :LOL:. Ok, aber nun Spaß beiseite, hier meine persönlichen und ganz subjektiven Ansichten dazu:
Ich bin der Meinung, dass ein Fenster sogar gut ist, solange der Rest in der Kabine hinsichtlich der Dämpfung stimmt. Es wird für dich sogar sehr hilfreich sein, da es den Wohlfühlfaktor ungemein erhöht wenn Tageslicht in die Kabine kommen kann, da macht auch längeres Arbeiten in der Kabine nicht soviel aus. Ich habe mir eine ganz ähnliche Kabine gebaut, etwas breiter und einen Hauch länger, allerdings habe ich dann an der Stirnseite auch eine Schräge drin. Aber ich habe das Fenster gerade drin, schräg war mir zu aufwendig und auch die Wand ist dafür nicht dick genug. Ich habe mal einen Haufen Bilder in meine Dropbox geschmissen, die ein wenig den Bau dokumentieren. Außerdem hier im Beitrag unten für den ersten Eindruck auch ein paar Bilder.

Und so hört es sich an im Rohzustand (da nehme ich mal das Casting aus dem letzten Yeovil True von @derFlüsterer ) und ein anderes File für den stärker bearbeiteten Fall (vorsicht, ist natürlich lauter!):

Roh:
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Bearbeitet (lauter!)
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Da kannst du halt hören, wieviel Raum in der Aufnahme ist und ob der sich bei viel Kompression negativ auswirkt. Und hier die Bilder, wie gesagt, die findest du auch in voller Größe in der Dropbox (zumindest erstmal :)): Studio-Bau
Wenn du Fragen hast: Hau raus! Und viel Spaß beim Bau, halte uns mal auf dem Laufenden.
Ach ja, und auch @Alex hat die gute Akustik hier gelobt als er das letzte Mal hier war.

Viele Grüße
Mario

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Anhang anzeigen 21810Anhang anzeigen 21811
Exakt soetwas (mit Fenster) würde ich bei mir auch gerne bauen, leider resigniere ich diesbezüglich gerade etwas, da ich handwerklich komplett unbegabt bin. :D Aber wirklich klasse, Mario!
 

HerrLue

Mitglied
Moin - interessanter Thread - mit vielen, wie gewohnt, sehr guten Tipps 🙃

Stelle hier gerade mal wieder ähnliche Überlegungen bzgl Sprecherraum bei meinem Hausumbau/Renovierung an.

Mal kleine Fragen in die Runde, weil ich darüber jetzt oben nichts weiter gelesen habe:

@HerrLue - womit füllst du die Wandgerüste auf? Mineralwolle (Stein/Glas) denke ich mal?!

@WolfsOhr - worum handelt es sich bei diesen Platten, die du so versetzt an der Rückseite angebracht hast - scheint eine Art grobfaserige OSB Platten zu sein. Schlucken die was?!?

Vielen Dank - und schönen Sonntag
Lars.
Guten Morgen,

ja die Wände sind mit 60mm Steinwolle (Sonorock von Rockwool) gefüllt.

Bevor ich die Steinwolle in die Gefachungen gelegt habe, hab ich diese mit Malerflies ausgekleidet. Und zwar mit der folierten Seite nach innen. Danach dann die Steinwolle reingelegt und mit dem Flies de Steinwolle eingepackt. Hat den Hintergrund, dass nicht die kleinen Steinwollehärchen so einfach durch die Gegend fliegen können. Anschließend habe ich dann die Innenseite der Wände mit Molton verkleidet. Hier noch ein paar Bilder des derzeitigen Standes.




IMG_3821.JPEG


Hier sieht man, neben unseren Grinsebacken, im Hintergrund ein Ausgefachtes Wandelement. In Malerflies eingepackte Steinwolle.


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So sah es dann nach dem Aufbau des Skelettes aus.

IMG_4397.JPEG


Hier war dann schon der Deckel drauf, und bis auf die Frontwand alles mit Dämmung und Molton beplankt. Das Ding rechts unten im Bild ist mein zweiglasiges Fenster welches noch eingebaut werden muss.
IMG_4399.JPEG

Innenbereich.. Oben in der Decke zeichnet sich ein Quadrat ab... Das ist mein Lüfter den ich eingebaut habe.. Also meine Abluft.. übrigens auch mit einem Schallabsorbierenden Auslasskanal.

IMG_4402.JPEG

Hier der Deckel mit Auslass von oben..

IMG_4400.JPEG


Die ersten Aufnahmen habe ich schon gemacht. Provisorisch muss vorne bis zur fertigstellung eine Decke herhalten.. Klingt aber schon echt klasse..


Wenn du genaueres wisse möchtest gerne Fragen. Ich stelle heir weiterhin Bilder zum Baufortschritt rein.

LG Henning
 
Zuletzt bearbeitet:

Strom

SCHREIBEN • SINGEN • SPRECHEN
Sprechprobe
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Vielen Dank Henning,
super ausgeführt.

Wenn ich das so mit den Stellwänden, Steinwolle und Bühnenmolton sehe - sieht das echt fast genau so aus wie bei meiner jetzigen Kabine (3 'mobile' Stellwände - 20 cm breiter 2mx1m Leimholzrahmen, mit Steinwolle gefüllt und beidseitig mit Molton bespannt) - mit der ich auch sehr zufrieden bin.
Siehe: Hier spreche ich ein, oder mein Studio

Ich überlege jetzt bei meinem Umbau einen Bereich des Flures als 'feste' Kabine umzugestalten und ob es Sinn macht, die Wände (alles Innenwände) direkt mit Basotect zu verkleiden (bekleben) und ob ich dann eine vergleichbare/ähnliche/bessere? Dämmung hätte wie mit den Steinwolle/Bühnenmolton Stellwänden.
Hatte auch mit dem Gedanken gespielt, die ( ja vorhandenen und ansonsten überflüssigen) Stellwände einfach IN den Flur zu stellen - aber die klauen mir bei der 20 cm Breite natürlich doch relativ viel Platz.

Aber wenn ich das aus den ganzen bisherigen Tipps im Forum recht erinnere, wurde eigentlich immer empfohlen, 'etwas' Platz zwischen Dämmung und Wand zu lassen.. das würde ich natürlich aus Platzgründen gerne maximalst minimieren 😬

Hier mal ein Video zu dem kleinen Flurbereich (da kann man gleich mal meinen Test zu dem GOYO Plugin hören):

Sorry, wenn ich deinen Thread jetzt hier etwas hijacke🙃 - aber das passt ganz gut hier hin dachte ich.

Wäre super, wenn @Spirit328 mal was zu einer 'direkten' Dämmung mit Basotec sagen könnte 🤗

Vielen Dank
Lars.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Kann ich! :) "Etwas"! :D

Es ist mechanisch immer einfach, wenn man Schaumstoff auf den tragenden Untergrund klebt. Das hält und funktioniert ganz gut.

ABER ...

Stichwort: Hinterlüftung. Das wird gerne unterschätzt. Man atmet eine ganze Menge Feuchtigkeit aus. Beim Sprechen sogar noch etwas mehr. Nun kann man durch intensives Lüften einiges dieser Feuchtigkeit wieder aus dem Raum bekommen, aber leider nicht alles.
Dieser werte Rest, meandert über die Zeit durch den Basotect durch und kondensiert an der meist ein paar Grad kühleren Mauer. Denn Basotect ist nicht nur ein guter Absorber, sondern auch ein recht ordentlicher thermischer Isolator! Gerade bei Außenwänden sollte man hier besonders vorsichtig sein!!!!

Dann kommt noch der Effekt hinzu, dass wenn man einen Abstand zwischen Reflektionsfläche (=Wand) und Dämmmaterial (=Basotect) hat, der kleiner der Hälfte der Dicke des Dämmmaterials ist, eine noch stärkere Absorbtion der Bässe hat, weil die Absorbtionsfrequenz noch weiter nach "unten" verschoben wird. (Die Physik dahinter ist nicht trivial, deswegen entfällt das hier einfach ;) )
Also wenn der Basotect 8 cm dick ist, sollte der Luftspalt kleiner als (bis maximal gleich) 4 cm sein.

Damit hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. ABER ... wenn der Raum eh schon klein ist, bedeutet jeder Zentimeter mehr Dämpfung weniger Raum.
Deswegen: Am besten, testen! Stell einfach mal die Basotect Platten in den zu dämpfenden Raum, provisorisch reicht völlig, und hör es Dir mal an. Wie fühlst Du Dich in dem Raum?

Mein Vorschlag ist folgender: Senkrecht Dachlatten an die Wand dübeln, im Abstand so, dass die Basotect Platten (meistens 50 cm breit) dazwischen passen. Zum besseren Halt würde ich noch links und rechts der Dachlatten je ein schmales Brettchen (Sperrholz o. ä.) anschrauben / nageln. So ergibt sich eine Art "U" zwischen diesen Brettchen und den Dachlatten. In die Abstände zwischen den Brettchen presst man dann vorsichtig den Basotect und lässt einen kleinen Luftspalt zur Wand. So kann man einfach auch ein Element mal austauschen und hat dennoch einen sicheren Halt.
Der kleine Spalt, bedingt durch die Dachlatte kann vernachlässigt werden. Wer unbedingt Wert darauf legt, kann hier ja noch etwas Stoff reinknuddeln oder weitere Basotect Platten zerschneiden. In Anbetracht des nicht so kleinen Preises würde ich das jedoch überdenken.
So eine Konstruktion hält auch wunderbar an der Decke. Auch hier auf den Luftspalt achten. Wenn es zu niedrig wird, dann dünneren Basotect verwenden, aber immer ... Luftspalt.

In den Ecken eines Raumes kann man die Basotect Platten auch mit einem kleinen (!) Spalt montieren. Aber am besten so, dass man nicht direkt auf die dahinterliegende Wand sieht, wenn man vom Mikrofon aus da hin schaut.
Wenn sich so ein paar Ecken durch den Basotect und Unterkonstruktion ergeben, ist das kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Denn dadurch wird der Schall mehrfach gebrochen und absorbiert, was zu immer weniger Schallleistung führt.
Ganz vorsichitige Zeitgenossen stellen sog. Bassfallen in die Ecken, doch bei einer kleinen Kammer wirft das die Frage auf, wo dann Mikrostativ und die Sprechenden stehen sollen. ;)

Dann noch eine Herzensangelegenheit von mir: Sicherheit.
Bitte verwendet keine entflammbaren oder gar leicht entflammbaren Materialien in einem kleinen Raum, nein, besser nirgendwo. (Wenn jetzt einer Eierkartons sagt, knallt's :) )
Die Tür aus dem Aufnahmeraum MUSS nach außen aufgehen. IMMER! Punkt.
Wenn möglich baut den Türdrücker aka Klinke aus und sichert die Türe mit Magnetschnappern, die auch bei Möbeln verwendet werden. So könnt ihr im Extermfall gegen die Tür fallen und öffnet diese, was frische Luft in den Raum bringt und Euch hoffentlich vor Schäden bewahrt.

A propos Lüftung:
Der Sauerstoff in einem kleinen Raum ist viel schneller in CO2 verwandelt, als man denkt. Also solltet Ihr eine passive Lüftung vorsehen. Wenn nicht anders möglich ein Loch unten an der Tür und eins oben. Durchmesser ca. 10 cm.
Weil die warme Luft nach oben steigt, wird von unten kühlere Luft nachgezogen. (Konvektion).
Das ist absolut lautlos und kostet keine Energie.
Man sollte aber auch verhindern, dass durch diese Lüftung direkt Schall eindringen kann. (Siehe oben)

Einen aktuellen Tipp möchte ich Euch noch mitgeben:
Ich habe für mein Mikrofon, Zylia ZM-1, eine USB Verlängerung beschafft.
Lindy USB aktives Verlängerungskabel 8 m für ~ 35 €. Darüber übertrage ich 19 Mikrofonkanäle gleichzeitig und störungsfrei. Durch eine weitere Verlängerung ,12 m, sogar über 20 m.
Daran einen kleinen USB Hub und schon habt Ihr Maus und Taschdadur im Studio und den "Lärmemann" (aka PC) draußen. Entsprechend lange Monitorkabel gibt es auch, wobei ich nicht weiß, ob es auch 20 m lange derartige Kabel gibt.
 
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WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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worum handelt es sich bei diesen Platten, die du so versetzt an der Rückseite angebracht hast - scheint eine Art grobfaserige OSB Platten zu sein. Schlucken die was?!?
Hi Lars, sorry für die extrem lange Wartezeit :) Ich dachte erst die Platten gäbe es nur hier in Dänemark, aber du kannst sie auch im Bauhaus (oder vermutlich anderen Baumärkten) bekommen. In Deutschland heißen sie, vermutlich unter anderem, Fibrotech-Platten. Hier mal ein Beispiellink: FibroTech Akustikplatte Multi Fein (Signalweiß, 1.200 x 600 x 25 mm, 0,72 m²) | BAUHAUS
Sind natürlich nicht günstig, haben aber auch echt ein "gutes" Gewicht. Ich komme damit super klar und meine Aufnahmen werden von hochkarätigen Studios akzeptiert. In Dänemark verwenden sie die Dinger überall, auch im öffentlichen Raum. Das ist echt sehr angenehm, denn für die Akustik ist das echt spitze. Die sollten die Dinger auch in deutschen Schulen verwenden, dann hätten die Schüler auch mal wieder Chance, dem Vortragenden auf angenehme Weise zu folgen.

Bei mehr Fragen: Hau raus!

LG Mario
 

thadthx

Neues Mitglied
Ich baue auch eine Sprecherkabine. Das große Problem ist das Fenster. Zu viel Gewicht für die Struktur, die ich gebaut habe. Das ist wirklich das schwierigste Teil. Ich bin auf der Suche nach Alternativen. Ich habe einige gute Ideen in Geschäften für Fensterdekoration gefunden. Es gibt Alternativen, die viel einfacher zu installieren sind und viel leichter sind. Es wäre wirklich besser, eine Glasvitrine zu haben. Aber manche Lösungen isolieren auch gut den Schall. Zumindest hat es mir gefallen und es ist viel billiger und einfacher zu installieren.
 
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