Der Vorleser

Mitglied
Hello ihr Lieben,

Wenn man im Internet nachschlägt bekommt man quasi auf jeder Webseite eine andere Meinung, wie die Basis-Einstellung eines Equalizer für die Stimmen von SprecherInnnen aussehen sollte und ich bin leicht verwirrt.

Ich persönlich benutze eine EQ mit 5 Bändern - so echte Ahnung habe ich allerdings nicht 🙈

Wie sollte der Kurvenverlauf in Etwa aussehen?

Liebster Gruß
Benni
 

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
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Hi @Der Vorleser

Du das obliegt immer auch etwas im Ohr des Mischmeisters und wo die Reise vom Klang hingehen soll. Mehr basslastige Ausprägung für einen männlichen Erzählerpart, mehr Unterstützung in den Höhen für weibliche Stimmen oder vielleicht sogar Reduzierung, das ist immer individuell von der Stimme abhängig und natürlich was einem im Ohr selbst schmeichelt.

Im Recording Blog ist vielleicht ein gutes Grundsetting erklärt, für verschiedene Aufnahmearten und Projekte, was Dir hilft.


Aber auch hier im Forum gibt´s jede Menge Experten, die Dir da bestimmt 20 Meinungen erklären wollen und alle werden recht haben, dass das so für das wie sie es meinen genau so richtig ist.

Kein Wunder das Du so viele unterschiedliche Meinungen im Netz gefunden hast, denn jedes Projekt ist anders und individuell.

Grüße
Telli
 

7klang

Komponist/ Mixing / Mastering
Hi @Der Vorleser :)
probiere doch mal folgendes:

Suche dir eine "Referenz" Stimme und versuche, deine Stimme mit dem EQ an das Klangbild deiner Referenz anzupassen
Wenn du dir nicht sicher bist, schreib mich 1fach mal an
LG Andreas
 

AlvaTB

Sprecher/Mischer
Sprechprobe
Link
Jede stimme und situation ist anders. Podcast, voice over oder hörspiel. Ob frau oder Mann. Du kannst nicht erwarten dass du dir einen einmal einstellen kannst und er für immer funktioniert. Sorry wenn das etwas agro rüber kommt. Hier eine reihe an videos, von 2 Ausgebildete sound engineer.

 

Der Vorleser

Mitglied
Hi @Der Vorleser

Du das obliegt immer auch etwas im Ohr des Mischmeisters und wo die Reise vom Klang hingehen soll. Mehr basslastige Ausprägung für einen männlichen Erzählerpart, mehr Unterstützung in den Höhen für weibliche Stimmen oder vielleicht sogar Reduzierung, das ist immer individuell von der Stimme abhängig und natürlich was einem im Ohr selbst schmeichelt.

Im Recording Blog ist vielleicht ein gutes Grundsetting erklärt, für verschiedene Aufnahmearten und Projekte, was Dir hilft.


Aber auch hier im Forum gibt´s jede Menge Experten, die Dir da bestimmt 20 Meinungen erklären wollen und alle werden recht haben, dass das so für das wie sie es meinen genau so richtig ist.

Kein Wunder das Du so viele unterschiedliche Meinungen im Netz gefunden hast, denn jedes Projekt ist anders und individuell.

Grüße
Telli
Danke Telli, für den Blogbeitrag! Den werde ich mir mal zu Gemüte führen 😊

Hi @Der Vorleser :)
probiere doch mal folgendes:

Suche dir eine "Referenz" Stimme und versuche, deine Stimme mit dem EQ an das Klangbild deiner Referenz anzupassen
Wenn du dir nicht sicher bist, schreib mich 1fach mal an
LG Andreas
Moin Andreas!

Ähnliches habe ich in der Vergangenheit gemacht und der Klang ist für mein Ohr bereits besser geworden - aber letztlich spiele ich als Laie auf dem Gebiet nur an ein paar Reglern und möchte besser verstehen, was ich da tue 😊 danke für das Angebot!

Jede stimme und situation ist anders. Podcast, voice over oder hörspiel. Ob frau oder Mann. Du kannst nicht erwarten dass du dir einen einmal einstellen kannst und er für immer funktioniert. Sorry wenn das etwas agro rüber kommt. Hier eine reihe an videos, von 2 Ausgebildete sound engineer.


Keine Sorge - kam nicht Aggro rüber. Danke für die Videos! 😊

Danke für das viele Material!

Liebster Gruß
Benni
 

Der Vorleser

Mitglied
Nach langer Zeit möchte ich mal wieder zu dem Thema schreiben - nach vielen Herumprobieren und Fehler machen, habe ich jetzt eine Plugin-Kette und EQ-Einstellung gefunden, die zu mindest ich gelungen finde.

IMG_5650.jpeg

Das scheint bei einem Shure SM7B eine ganz gute Einstellung zu sein 😊

Liebster Gruß
Benni
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
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Ich greife das Thema hier noch einmal auf.
Auch wenn es den Anschein haben mag und die Arbeit mit dem Equalizer (EQing) auch eine gewisse Kunst ist, ist es aber auch keine Hexerei.

Um gezielte(re) Eingriffe vorzunehmen- und um verstehen zu lernen, was man da eigentlich macht, ist es wichtig zu wissen, welche Frequenzbereiche `nen Sound eigentlich ganz explizit "färben".
Im Englischen benutzt man mitunter den Begriff "7 Bad System Dwarfes", die im wesentlichen die 7 wichtigsten Zonen des Frequenzbands aufschlüsseln.
Ich möchte es an dieser Stelle bezüglich "Tubby", "Muddy", "Boxy" usw. nicht aufschlüsseln und verweise hierzu auf etliche Youtube-Videos zu diesem Thema, wie z.B. HIER (welches sich zwar mehr mit Musik & Vocals beschäftigt, aber dennoch ein praktikables Erklärbärvideo bzgl. Frequenzbereiche ist).

Ich kann Einsteigern den Tipp geben, ohnehin erst einmal nicht mit zu vielen Bändern zu arbeiten (4 reichen völlig aus), denn mehr und mehr Bänder führen bei Einsteigern sehr sehr sehr oft nur zu so genannten "Verschlimmverbesserungen" und manchmal ist auch gar nicht soviel nötig, wie man immer glaubt, machen zu müssen.
(Das ist vergleichsweise wie beim Kochen: Je mehr Gewürze man reinhaut, umso wahrscheinlicher, dass am Ende die Suppe nicht schmeckt:)

Tipp#2: Senke Frequenzen lieber ab, anstatt Frequenzen anzuheben... denn abgesenkte Frequenzen schaffen wiederum Luft für andere Bereiche, die vorher "maskiert" (überlagert) waren.
Mal so ganz doof gesagt: Alles was du auf der linken Seite des Frequenzbands absenkst (Bässe, untere Mitten usw.) schafft mehr Klarheit auf der rechten Seite (Mitten, Höhen).
Üblicherweise klingen Roh-Aufnahmen vom Mik i.d.R. etwas dumpfer und nicht so klar und durchsetzungsfähig, wie man es in fertigen, mit EQ, Kompressor, Exciter usw. Sound veredelten Produktionen kennt.
Anstatt jetzt nun aber etwaige Höhen und Mitten in so eine dumpfe Aufnahme zusätzlich reinzudrehen (und für einen "verzischten" Salat zu sorgen), schafft der umgekehrte Weg, nämlich Bässe und untere Mitten abzusenken, schon den richtigen Weg hin zu mehr Klarheit und Sprachverständlichkeit.

Die wichtigsten Bereiche hierfür sind das Absenken der Frequenzen von 20-120 Hz (klingt bassig), 200-350 Hz (klingt matschig), 400-600 Hz (klingt wie in die Hand gesprochen hohl/näselnd/in der Box).
Mit welchen Stärken dort abgesenkt wird, ist wiederum eine individuelle Frage der vorhandenen Aufnahme, bzw. verwendeten Miks.
Es gibt Mikrofone, z.B. Neumänner (meine persönlichen Lieblingsfeinde), die reagieren mitunter so extrem sensibel schon beim feinsten, allerkleinsten EQ-Eingriff (da reicht fast schon nur der Blick) und hauen dir einen plötzlich so dermaßen anderen Sound um die Ohren, während ein EQ-Eingriff bei einer Aufnahme eines anderen Miks so tief runter gezogen werden kann- und dort nur verhältnismäßig wenig passiert.

Daher kann man auch nicht sagen, "hier und da", "so und soviel" runterzugehen, weil Miks, bzw. etwaige Aufnahmen, ganz unterschiedlich reagieren können... mal mehr, mal weniger stark.

Der Sprechersound ist ja auch ein bissl abhängig davon, was man einspricht.
Für eine Art "Werbeclip" a 30-Sekünder mag ein typisch basslastiger Radiovoice-Sound entsprechend dynamisch klingen, für ein mehrstündiges Hörbuch wiederum, kann es aber durchaus die reine Hölle sein.

LG
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Die wichtigsten Bereiche hierfür sind das Absenken der Frequenzen von 20-120 Hz (klingt bassig), 200-350 Hz (klingt matschig), 400-600 Hz (klingt wie in die Hand gesprochen hohl/näselnd/in der Box).
Mit welchen Stärken dort abgesenkt wird, ist wiederum eine individuelle Frage der vorhandenen Aufnahme, bzw. verwendeten Miks.
Danke für die Zusammenfassung! :) Videos über Tuby, Muddy u.s.w hatte ich mir auch schon angeschaut und dadurch einiges verstanden, aber das alles "im Ernstfall" richtig herauszuhören und die Vorschläge umzusetzen, ist für mich eine andere Baustelle...

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Thimras

Rauschmeisser... nee, äh, Rauschmeister!
Ich hab' mir im Laufe der Zeit angewöhnt, den EQ in 2 Hälften zu teilen - sauber machen und schön machen. Der Unterschied (für mich) ist, dass so ziemlich jeder Tonmensch zu den mehr oder weniger gleichen Ergebnissen beim sauber machen kommt, aber Schönheit liegt ja bekanntlich im Aug... äh... Ohr des... äh. Ja.
Sauber machen beinhaltet nur Resonanzen unterdrücken, und die übliche Herangehensweise dafür ist recht einfach. Mit dem Q-faktor relativ eng gestellt, also nur einen sehr kleinen Teil des Frequenzbands beeinflußend, durch einen represäntativen Teil der Aufnahme mit durchscannen, den EQ übertrieben (aber sicher für die Ohren) hochgedreht. Resonanzen springen einem richtig entgegen, besonders im Bassbereich, und "hängen rum" auch nachdem der Originalton schon verklungen ist. Je nachdem, welcher Philosophie man anhängt, macht es Sinn, zumindest von so 100Hz bis 5kHz durchzugehen und diese lausigen Frequenzen zu bändigen. Eine Absenkung um 2-3db kann sogar schon genug sein, um richtig viel zu ändern, manchmal pellt sich die Stimme richtig frei. Ein sehr nützlicher EQ für diese Aufgabe ist der kostenlose MEqualiser im FreeFXBundle von Melda, der kann nämlich das Band, mit dem man gerade scannt, isolieren (TDR Nova kann das auch, hat aber weniger Bänder in der kostenlosen Version), das macht das Hören leichter.
Es sind oft diese Resonanzen, die einem die Arbeit versauen, wenn man versucht, die Stimme "gut" klingen zu lassen, aber ein bissl rumschrauben schnell nach zuviel oder einfach "nicht richtig" klingt.
Für diese Resonanzarbeit ist es gut, einen digitalen, präzisen EQ zu benutzen, keine Sättigungseffekte und ähnliches, nur ganz gezielt relativ schmale Frequenzbänder beeinflußen.
Zum schön machen kann man dann richtig dreckig werden mit breiten EQs, die irgendwelchen obskuren Analogmodellen nachempfunden sind, wenn das der Geschmack ist. Oder es macht einfach Spaß, mit einem bunten Panel voller Knöpfe zu spielen :D Und wenn man sich sicher sein will, daß man nicht von Zahlen und Frequenzkurven und allem Möglichen verleitet wird, sondern nur mit den Ohren arbeiten will, dann kann man den (kostenlosen) Blindfold EQ von Audiothing hernehmen (aber immer die Level im Auge behalten, das Ohr glaubt nämlich, lauter = besser).
 
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