Mr_Kubi

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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Ich hoffe allen hier ist klar das über ein Luxusthema gestritten wird.

Es gibt Länder in denen Kinder nicht vor dem Fernseher verblöden, sondern Turnschuhe für Nike zusammen nähen.

Insgesamt ist das hier Jammern auf sehr hohem Niveau.

Luxusthema...Da hast Du recht. Sehe ich ähnlich.

Ich sehe das Thema Medienkonsum aber nicht nur auf TV bezogen...
Da gehört für mich alles dazu Buch, Radio, TV, Computer, Internet, Mobile etc....

Unsere Gesellschaft schimpft sich aber auch Wissensgesellschaft. Wissenschaftlich betrachtet gibt es sogar eine Wissenkluft-Hypothese(Knowledge Gap) bzw. deren Erweiterung der Theorie der Digitalen Kluft.
Die Digitale Kluft entspricht ungefähr dem, was Brandy meint - glaube ich zumindest. Industriestaat - dritte Welt Gefälle. :confused:
Während das mit der Wissenkluft durchaus auch hier im Industriestaat durch die Bevölkerungsgruppen gehen kann. :eek:

Und hier sind wir wieder am Ausgang. Wie gehen unterschiedliche Konsumentengruppen mit der Vielzahl der Medienangebote um?

Da gibt es Medien die werden von einzelnen Gesellschaftskreisen verteufelt...z.B. die Debatte um die bösen bösen "Killerspiele".
Oder es gibt Medien die arg ums Überleben kämpfen (z.B. Tageszeitungen)...
Oder Medien die mit enormen Werbeaufwand crossmedial in den Öffenlichkeitfokus gepresst werden (DSDS)...

Die Frage auf Konsumentenseite ist doch - was tue ich mir an und was nicht?
Hier sind vor allem Eltern wirklich nicht zu beneiden...müssen Sie doch den Medienkonsum Ihrer Kinder mitsteuern. Und auf der anderen Seite steht eine Hippness und Coolness Industrie, die täglich das nächste neue tolle Teil propagiert (iphone, Apps, Klingelton, Casting etc......)
Wie man einen mediengerechten Umgang erlernt?...keine Ahnung. Verbieten ist jedenfalls der falsche Weg. Verbote ziehen erst recht an. Das war z.B. schon bei Büchern so, oder in der DDR wenn man Westfernsehen geschaut hat :)

Da wir hier aber nicht nur Medienkonsumenten sind, sondern vor allem auch Medienproduzenten (Hörspiel Hurra!!!) sind, versuche ich mal eine etwas andere Fragestellung in diese Diskussion hinein zu bringen.
--------------------------------
Wie bewusst sind sich Medienproduzenten der Wirkung Ihrer Werke?
oder anders:
Wie gehen wir mit den für uns doch relativ unkontrollierbaren Auswirkungen unserer erzeugten Medien um?
Können wir damit überhaupt irgendwie umgehen?
Wie schlägt der unkontrollierbare Medienkonsum auf uns als Macher zurück?


Mal ein paar fiktive Beispiele was ich theoretisch meine:

Bsp 1: Konsumenten interpretieren Medien auf Ihre Art
Nehmen wir an, wir haben da dieses ultracoole Dark Noir Hörspiel gemacht mit dieser sehr intensiven Geschichte. Es geht um die Probleme die Jugendliche halt so haben. In dem Hörspiel bringt sich die Hauptfigur am Schluss um. Cooles Drama, Coole Story...
Nun gibt es in der Realität u.U. Hörer die das Hörspiel ernster nehmen als beabsichtigt. Im schlimmsten Fall gibt es Trittbrettfahrer, die wie bei Goethes Werther das Hörspiel als Auslöser zum Suizid nehmen (Werther Effekt).

Ich vermute mal, da würden wir kollektiv ganz schön schlucken. Doch können wir so etwas verhindern? Ich glaube nicht.

In der Geschichte gibt es immer wieder Beispiele wie Medienkonsumenten die Medien nach Ihrer eigenen Meinung/Erfahrung usw. auslegen. Da kann man bei Orson Welles und der "angeblichen" Krieg der Welten - Panik anfangen, über diverse angebliche Songbeeinflussungen (z.B. Helter Skelter) gehen und bei krassen Amokläufern aufhören.

Der Medienerzeuger kann der Interpretation seines Werkes und damit den Folgen nur schwer beikommen. Und da hilft auch ein P18 Schild eher selten... ;)

Bsp 2: Medienerzeuger in der Öffentlichkeitswahrnehmung
Nehmen wir an, Du hast ein nettes unverfängliches CC Hörspiel (Komödie) gemacht. Das Hörspiel läuft prima. Auch auf diversen Internetplattformen. Und prompt kommt Dein Freund/Arbeitgeber und sagt, das hätte er jetzt aber nicht von Dir nicht gedacht. Er ist entsetzt schüttelt den Kopf. Du verstehst gar nicht was er will. Bis Du mitbekommst, Dein Hörspiel läuft auf der Webseite XY der Partei Blubberproll oder der religiösen Vereinigung ABC im CC Internetstream. Prompt bekommst Du den ganzen Weltanschaulichen Ballast dieser Seite in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit übergeholfen.

Auch hier würde ich ganz schön schlucken. Doch können wir so etwas verhindern? Weiß nicht...

Die eben beschriebenen Beispiele sind natürlich extrem. Aber wenn wir über Medienkonsum und Folgen diskutieren, sollten wir nicht nur die Konsumentenseite betrachten- Oder?

LG
Sorry für das lange Posting
hat mich nur gerade beschäftigt
:wink:
 
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Mond

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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Ich denke, auch wenn es sich krank anhört: Das Idealziel eines Autors/Cutters/Musikers/Sprechers ist die Gefühle zu kontrollieren und in einem Rahmen zu halten. Dazu kann man sich verschiedener Tricks und Hilfsmittel bedienen und besonders einer gut durchdachten Story.

Das ist mein Ziel: Ich will das der Hörer das fühlt was ich im vorgebe, das ist schwer, aber das ist für mich der Reiz an einem Medium.
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

@Mond

Generell gebe ich Dir recht. Das sollte der Anspruch all dieser Leute sein. Aber allein dadurch, dass verschiedene Leute an einer Produktion beteiligt sind kommt Kommunikation und auch viel Interpretation hinein....

Autor: Und zum Schluß küssen sich Gertrude und Hans Dieter inniglich.
Intention:Der Zuschauer soll die Vollendung des Verschmelzen zweier Seelen spüren...wahre Liebe

Regie: Ah das inszenieren wir als Fick Szene.
Intention:Der Zuschauer soll die Vollendung des Verschmelzen zweier Seelen spüren...Das Lust Prinzip

Schauspieler A: Aha Ich simuliere den Orgasmus weil ich ihn liebe
Intention:Der Zuschauer soll die Vollendung des Verschmelzen zweier Seelen spüren...Aufgabe für den anderen

Schauspieler B: Aha Ich werde also prinzipiell vergewaltigt.
Intention:Der Zuschauer soll die Vollendung des Verschmelzen zweier Seelen spüren...Schmerz durch den anderen.

Cutter: Aha wir machen das mit Sound - zwei startende Düsenjets und Bombenabwurf, Explosion dann Outro...
Intention:Der Zuschauer soll die Vollendung des Verschmelzen zweier Seelen spüren...Audio-Klimax pur und trocken.

Kritiker: Das war langweilig. Aber hätten sich die Künstler mühe gegeben, dann hätte der Zuschauer/Zuhörer die Vollendung des Verschmelzen zweier Seelen spüren können.
Intention: Ich habe recht.

Diese kleine mediale Ereignisskette war jetzt zwar an den Haaren herbeigezogen.Aber sie illustriert meiner Meinung nach, den Interpretations-Prozess den gemeinsame Kunstwerke nehmen können.

Man kann die Interpretation nur bedingt kanalisieren. Obwohl ich schon der Meinung bin, das jeder der Beteiligten das in seinem Sinn versuchen sollte...

Das Ganze ist mehr als seine Einzelteile.

CU :wink:
 
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Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

schmunzelnd lese ich Deinen post. Es trifft zumindest insofern ins Schwarze, dass bei meiner derzeitigen Arbeit an Schillers "Louise Millerin", die wir im Ballhaus Ost spielen, genau der Unfug, der in der von Dir zitierten Arbeitsteiligkeit stattfinden kann, nicht greifen sollte. Sowohl aus ästhetischen, wie vor allem auch lebensphilosophischen Gründen war es uns ein Anliegen, so viel "Schillern" zu lassen wie nur möglich - ein wirklich genialer und schillernder Jungspunt von vor über 200 Jahren, als er das schrieb und damit ein Defilee der Protagonisten seiner Zeit vorführt, an denen er sich selbst fast zu Grunde gestossen hat.

Vielleicht ist es nicht zu hoch gegriffen, zu sagen, dass all die Probleme über den Umgang mit den Medien bereits da anfangen, wo sich das Ganze auf den Markt bewegt und nichts mehr mit Vertrauen oder gar einander kennen zu tun hat. Eine riesige Masse Menschen, voreinander und auch füreinander völlig anonym, machen aus dem Trägermaterial für Information und (herzerfrischendes?) Amüsement zwangsläufig einen Marktartikel, dessen Popularität sich eben nicht mehr an dem Inhalt sondern seinem statistisch signifikanten Umsatz misst. Kommt dann noch, im besten Springer- oder Bertelsmann-Stil der nötige WUMMS dazu, dann wird der Inhalt schliesslich sogar völlig egal und möglichst sogar in eine sehr übrschaubare ReizReflex Schaukel gelegt und dann mit Druck und knowhow in die Menge gepumpt: spätestens hier wird Geschmack und damit auch die Bewertungskriterien beim Konsumenten auf nicht nur subtile Weise manipuliert, gelenkt, und auch ständig an Marktbedürfnisse angepasst und zwar selbst bei jenen unter uns, die sich gefeit fühlen - da bin ich mir sicher.
Anekdotisch kann ich das nur insofern belegen, dass z.B. meine Mutter mit modernen Spielfilmen, die in Videoclipmanier gedreht sind, rein von ihrer Aufnahmefähigkeit nur schwer klarkommt und umgekehrt das kleine Arthaus-Kino in Heilbronn um seine Existenz kämpft, weil der Meinungsmainstream in dieser Stadt lautet: ach das kleine, da wo nur die schlechten Filme laufen...

Mich würde also neben all dem hinundherschwappen der individuellen Küchenpsychologien besonders interessieren, wie wir unseren eigenen Geschmack, ob an DSDS oder woran auch immer, denn begründen. Einerseits kann man über Geschmack nicht streiten, heisst es und gleichzeitig liegt da der Hase im Pfeffer des Diskurses, denn wer darüber nicht streitet, bevor er merkt ob er es garnicht kann, wirft nur Theaternebel über die Hintergründe seiner eigenen Bewertungskriterien - und die sind, wie ich sehr oft feststelle, meist auf irrationalem Boden gewachsen (was nicht schlimm ist und ein naturgemässes Produkt menschlicher Sozialisation) und anschliessend in der Regel nicht reflektiert, sondern einfach nur gepflegt worden (was wiederum schade ist).
In diesem Zusammenhang fällt mir ein Buch ein, dass ich am liebsten einlesen würde:
"Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn" von dem Neurologen und Psychister Gerald Hüther
Populärwissenschaftlich geschrieben aber höchst seriös und kenntnisreich; es muss ja nicht immer gleich Foucault oder Luhmann sein.

Letztendlich führt unsere Diskussion auf die Kernfragen: wie verteidigt die offfene moderne Informationsgesellschaft das demokratische Potenzial, das ihre Medien und deren Nutzung bieten.
Die Last dieser grossartigen Aufgabe (ich finde es ist eine!) liegt ja darin, dass eine argumentativ scharfe Auseinandersetzung mit den Inhalts- und Formkriterien die einzige Möglichkeit bietet, sich zu wappnen gegen die Heerscharen der Manipulationsindustrie, deren Ansporn selten eine Ideologie, sondern schlicht die grösstmögliche Partizipation am Markte ist. Dass dieser schnöde erscheinende Quell des Antriebs, Mitmenschen zu reinen Konsumenten zu machen letztendlich auch wieder nur die Matrix ist, mittels derer heutige Macht, auch politische, verteidigt wird, kann man am Beispiel Chinas ganz gut sehen ( der Google Skandal u.a.)

Ich mache diese Ausführungen nur, weil heutzutage schick ist, zu sagen, jeder lebe nach seiner Facon - aber dass es mehr denn je auf Kosten des anderen geschieht, das wird für erträglich gehalten.
Insofern hat Brandy recht, denn das turnschuhnähende Kind in Nicaragua sitzt eigentlich jederzeit direkt neben uns. Was Brandy verwechselt, ist, das jede Gesellschaft ihren wirklich virulenten Diskurs nur absolut (auf sich bezogen) führen kann und nicht relationell. Auch wenn wir, ins Verhältnis gesetzt die Cappuccinoschumkrone und die Somalier den Bodensatz dieser Welt besiedeln: wir haben alle den Kaffee auf! und sind jenseits eines moralischen Vergleichsimperativs (sozusagen die religiöse Flagellantenpeitsche), gerade unserer anderen Erdmitmenschen wegen dringen aufgerufen, diesen "Luxus"diskurs aufrechtzuerhalten. Es ist nur eine weitere Facette des Kaleidoskops im Blick auf den Mensch und was er mit sich anstellt - aber relevant!
 

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Na, Mist aber auch. Jetzt hat die Diskussion einen Platten oder was - dabei wollte ich so gern meinen AntimainstreamVorschlag noch aus der Schublade holen, z.B. mal "Das Gastmahl" von Platon als Hörspiel umzusetzen. Überhaupt ist denken ja was tolles. Damit würde ich mich gern mal auf spannende weise beschäftigen, äääh, also neben dem KINO fürn Kopf auch sowas, was mit dem zu tun hat, was drin rumschwappt....äääh....also dem Organ, mit dem wir den Eindruck von uns gewinnen, wir dächten etc.....uff....jetzt sind wir schon mitten drin.
Eigentlich wollt ich sagen: gutes Denken, jetzt mal angenommen, in Worte gefasst, kann auch ganz schön Action im Hirnkaschtl bewirken.
Na ich mach die Schublade wohl erstmal wieder zu.:rolleyes:
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Sex ist Denken!
Denken ist Sex...

Mal so als These in den Raum werf...

:wink:
 

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

andererseits:
für guten Sex braucht man zwar einen Kopf
aber für einen guten Kopf nicht unbedingt Sex
;)
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

andererseits:
für guten Sex braucht man zwar einen Kopf
aber für einen guten Kopf nicht unbedingt Sex
;)

Ich denke man braucht schon Sex, wo kommt sonst der gute Kopf her?
Da hatte irgendwer vorher Sex... Oder reden wir hier von Polypen?

einen dollen Sonntagsgruß an
den Schädelverkäufer
LOL und Weg...

P.S. noch so eine thematische Frage
Was war zuerst da?
Lust oder Liebe?

Und um wieder zum Thema zurückzurudern. Wird in den Medien nicht immer Liebe thematisiert und Sex dargestellt?

Ähm, also Sex kann man gut zeigen => passt zum audiovisuellem Medium
aber Liebe zeigen => das ist verdammt viel schwerer.

Deshalb dreht sich bei Liebesdingen egal in welchem Medium immer alles so schnell um Sex...

Oder - was meint ihr?
 
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Mond

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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Es ist wesentlich schwerer Liebe zu spielen, als Sex zu haben.

Ich sage das mal frei heraus: Für einige ist Liebe Sex. Womit für mich die frage Lust oder Liebe geklärt wäre, Lust war zuerst da.
Ich bezweifle stark das es in den früheren Formen der Menschheit so etwas wie Liebe gegeben hat, Liebe wäre in solchen Zeiten eine Behinderung gewesen. Liebe ist, biologisch gesehen, nur ein Mittel um die Lust hervor zu rufen.

Desweiteren unterstelle ich mal einigen der heutigen Mainstream-Medienmachern einfach nicht kompetent genug zu sein um soetwas komplexes wie eine Liebesbeziehung glaubhaft darstellen zu können. Ich weiß das der Großteil der Medienwelt sich auch um dieses Thema dreht und es unzählige Werke gibt in denen es sich um Liebe dreht, aber die Behauptung unter diesen Werken seien über 1% Werke die Liebe pausibel rüberbringen, halte ich für wahnwitzig.

Es ist sehr viel einfacher einen Charakter sagen zu lassen das er jemanden liebt, als einen Charakter jemanden lieben zu lassen.



Achja zum Thema warum es sich immer so schnell um Sex dreht: Sex sells, Love... not so much.
Nur weil jemand mit jemandem in die Kiste steigt heißt das ja nicht das die beiden sich lieben, demnach bleibt dem Macher noch viel Freiraum für: mehr Sexszenen (*die Menge jubelt*).

More Cents for the thread.

Mfg Mond-dem-langsam-das-Kleingeld-ausgeht
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Ich bezweifle stark das es in den früheren Formen der Menschheit so etwas wie Liebe gegeben hat, Liebe wäre in solchen Zeiten eine Behinderung gewesen. Liebe ist, biologisch gesehen, nur ein Mittel um die Lust hervor zu rufen.
Mmmh--Ich persönlich sehe Liebe ja etwas breiter gefasst als nur Liebe auf den möglichen Sexpartner gesehen.

Da gibt es Liebe zu den eigenen Kinder in der Familie...Also so etwas wie Zuneigung und Bindung... basierend auf dem Altruismus bzw. als evolutionäre Weiterentwicklung des Brutpflegetrieb der Säugetiere....

Und irgendwie spielt die (unglückliche) Liebe zum Sexpartner seitdem Menschen Geschichten aufschreiben (z.B. nachzu lesen bei Shakesspeare, Homer) immer irgendwie eine Rolle...also gibt es die Form der Liebe die meinst evtl. doch auch schon länger... ist jedenfalls meine Meinung.

Aber generell interessanter Ansatz...Liebe als Lustbeschleuniger...irgendwie hängt das schon zusammmen....
 
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Mond

Mitglied
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Wenn es die unglückliche Liebe gibt, muss es auch eine glückliche Liebe geben.

Wenn ich Liebe meine, meine ich die Liebe zum Partner.

Ich habe übrigens auch erst über die Mutterliebe nachgedacht, aber wenn man die Liebe zum Partner betrachtet wäre für mich zuerst die Entstehung der Lust die plausible Erklärung.

Der Unterschied zwischen der Liebe zum Partner und der Liebe zu einem Verwandten ist meiner Meinung nach ein großer, vorallem essenzieler. Hier wird nämlich eine Verbindung zwischen zwei, vorerst, nicht im Verhältnis zu einander stehenden Individuen aufgebaut.

Demnach ist die Natur der Liebe zu einem Verwandten und die Natur der Liebe zu einem Fremden eine im Grundstein verschiedene Sache, hier ist allerdings auch zu beachten das man auch einen "Fremden" wie seine einige Mutter lieben kann und ebenfalls einen Verwandten lieben kann wie einen Fremden.

Also sind beide Formen der Liebe verbunden, oder gänzlich verschieden, so dass sie auch seperat funktionieren und nicht auf die Existenz der anderen Form der Liebe angewiesen sind.

Demnach wäre eine abgrenzen durch ein neues Wort für das eine, oder eben das andere, angebracht.






Naja.


Um herraus zu finden ob zuerst die Lust oder die Liebe da war müsste man wissen wie es um die Tiere bestellt ist. Ensteht bei Tieren erst die Lust, oder erst die Liebe. Existiert soetwas wie die Liebe zu einem Fremden in der Tierwelt überhaupt?
Wenn man das beantworten kann dann weiß man auch wie es um die Menschen bestellt ist, denn Menschen sind auch nur Tiere.



Mond wirft die Fuffies in den Thread und schreit: Discus! Discus!



Mfg Mond
 

Noir

Mitglied
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

kurz Off-Topic: Liebe ist fürn Arsch...

Danke für die Aufmerksamkeit...

Weitermachen.
 

Mond

Mitglied
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Es gibt auch Liebe für den Arsch.



Kopf hoch Noir. :)


Weitermachen. :D
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Ich greif mal auf was Xilef ne Seite vorher gesagt hat.

Welches Bedürfnis wird bedient...so oder ähnlich, war glaube ich die Frage.

Wenn man sich die Privaten anschaut, das jetzt nur auf Fernsehen bezogen, werden finde ich in erster Linie Triebe bedient.

Das Programm setzt sich aus vielen Pseudodokumentarischen Sendungen zusammen in denen man andere leiden, lieben, scheitern oder einfach doof da stehen sieht. Das allerdings immer inszeniert und "dramatisiert"; den überschaubaren Möglichkeiten der Produzenten entsprechend und wenig glaubwürdig.

Trotz der absolut minderwertigen Qualität bringen diese Sendungen aber irgendetwas im Zuschauer zum klingen...nämlich den Trieb.

"Das passiert nicht mir, das passiert anderen. Das kann passieren wenn man nicht aufpasst. Mann, sind die alle doof, ich bin viel schlauer."

Die Privatsender appelieren an das niederste im Menschen, nämlich an Neid, Schadenfreude und noch ein paar andere Dinge die ich hier nicht namentlich nennen will ;)

Unterhaltung auf niedrigstem Niveau ist das Ergötzen am Leid anderer ohne jeden Kontext, und sei es noch so schlecht inszeniert.

Das Problem bleibt aber bestehen; "der Mensch" will das sehen, es tut ihm gut. Wär´s nicht so, sähen die Quoten anders aus :)

Das die öffentlich rechtlichen jetzt so langsam in den Knick kommen sich anzupassen steht noch auf nem anderen Blatt :)
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Das Problem bleibt aber bestehen; "der Mensch" will das sehen, es tut ihm gut. Wär´s nicht so, sähen die Quoten anders aus :)

Nee, das sehe ich anders. Für mich ist das mehr Panem et circenses.

Also Medieneinsatz als eine Art Brot und Spiele, um das Volk zu beschäftigen. Das es den Menschen wirklich gut tut - glaube ich nicht. Aber es werden Bedürfnisse befriedigt und vor allem auch erst einmal geweckt. So wie bei Kartoffelchips ;). Sind Sie da, werden sie auch gegessen bzw. auf visuelle Medien umgemünzt angeschaut.

So kann man zum Beispiel durch die Medien eine Art Stellvertreterleben leben. Mein Leben ist langweilig...aber da leidet/liebt/hasst/streitet einer für mich in irgendeinem Medium (Radio/TV/www/Buch)...Da kann man schnell von abhängig werden :) .... und da kann sich wohl keiner von uns wirklich herausnehmen...

Heikel wird es, wenn sich Medienabhängigkeit mit Kritikloser Übernahme paart. Da werden medial gesetzte Modethemen häufig mit gesellschaftlichen Inhalten verwechselt und als gleichwertig vermischt. Z.B. werden in (manchen) Medien die Gewinner einer beliebigen Daily Soap Eintagsfliegen Casting Show in einem Atemszug mit Landtagswahlergebnissen oder Berichten über Erdbebenopfern genannt... Es ist ja alles Information...Nur mit manchen Infos verdient man mehr ;) ....
Ich finde diese Entwicklung irgendwie bedenklich - obwohl sie ist ja Realität.

Ob diese Brot und Spiele Mentalität wirklich systematisch gesteuert wird - kann ich nicht einschätzen bzw. glaube ich das auch nicht. Aber da es irgendwie Mechanismen zur Steuerung gibt (z.B. Quoten) - könnte so etwas durchaus naheliegen. Ich denke dabei zum Beispiel an einige Thesen von Noam Chomsky (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14958/1.html). Elitemedien vs. Medien für Massen...

In diesem Sinne Verschwörungstheorie Ahoi :eek:

und wech :wink:
 
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Masterofclay

Marco Rosenberg
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Ich kann sowohl Brandy als auch Kubi zustimmen. Einerseits ist es eine Befriedigung der Triebe. Das sieht man ja auch immer bei Unfällen auf der Autobahn, wo auf der Gegenfahrbahn (!) Stau entsteht, weil alle langsam fahren um zu glotzen.
Andererseits ist es Beschäftigung, bzw. sogar Besänftigung. Wenn man dem Volk über die Medien zeigt, wie schlecht es anderen geht und welche Arten von materiellen und psychischen Problemen es gibt, fühlt sich das Volk glücklich, weil es nur einen Teil oder gar keines dieser Probleme hat. Würde man dagegen im Fernsehen immer eine heile Welt darstellen, würde das echte Leben des Durchschnittszuschauers dagegen vielleicht schlechter aussehen und Unzufriedenheit entstehen.

Es gibt ja sogar Studien, dass man das eigene Glück bzw. die eigene Situation immer im Kontext seines Umfelds beurteilt. Ein verpäppelter Wohlstandsmensch neidet seinem Nachbarn eventuell das Zweit-Auto, während eine arme Familie aus der dritten Welt auch das letzte bisschen Reis mit den Nachbarn teilt. Was der eine als "Leben an der Armutsgrenze" empfindet, ist für den anderen das Paradies.
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

Uff irgendwie hat der Thread hier aufeinmal so ein Themen Tempo bekommen. Ich versuche mal die Diskussionstränge wieder aufzunehmen und für mich etwas zu ordnen....und vielleicht mal so ein paar Leitfragen zu finden...

Also aus meiner Sicht gibt da momentan drei Diskussion- Stränge...

STRANG 1 Auswirkungen auf den Medienkonsumenten
- Inwiefern werden wir als Konsument durch die Medien beeinflusst? Oder beeinflussen wir (als Konsument) die Medien?
- Wie sieht mediengerechter Umgang mit Medien aus z.B. für Kinder?
- Will der Konsument wirklich die banalen Themen oder werden sie irgendwie vorgegeben?
- Wie sieht der Einfluß auf den Konsumenten denn praktisch aus? Was interpretiert er wirklich in ein Medium hinein?


STRANG 2 Liebe und Sex in Medien
- Liebe =Sex? Warum wird immer Sex gezeigt wenn die Medien Liebe meinen?
- Die Frage aller Fragen kam dann: Was is´n dit eigentlich Liebe? Ist Liebe nur ein durch die Medien (Romeo und Julia) erfundener Lustbeschleuniger? Ist Liebe wirklich für den Anus? ;)
- Und das ist jetzt nicht ganz uneigennützig: Wie kann man große Gefühle im Hörspiel plausibel und berührend darstellen ohne verkitscht rüberzukommen? Da würde ich gerne mal zu brainstormen...


STRANG 3 Auswirkungen auf den Medienproduzenten
Da wir hier ja Hörspielmacher sind, zerre ich auch mal meine Fragen aus vergangenen Postings wieder hervor...

Extra in den Spoiler gesetzt, da ich hier die Diskussion nicht wieder aufgreifen will...Aber ich fand die hoffentlich durchgestandene KMDH-Debatte hier im Forum zeigte relativ deutlich, dass es auch Auswirkungen auf die Medienproduzenten gibt..
Und ja, für mich ist ein Posting in einem Thread auch ein Medieninhalt.
Aber egal-Debatte dazu ist ja woanders geführt worden und das soll auch so bleiben- Also:
- Wie bewusst sind sich Medienproduzenten der Wirkung Ihrer Werke?
oder anders:
- Wie gehen wir mit den für uns doch relativ unkontrollierbaren Auswirkungen unserer erzeugten Medien um?
- Können wir damit überhaupt irgendwie umgehen?
- Wie schlägt der unkontrollierbare Medienkonsum auf uns als Macher zurück?
- Brauchen Medien so etwas wie Kontrolle?


Falls ich etwas Wichtiges übersehen habe - sorry bitte einfach ergänzen...
:wink:

und Meinungsaustausch geht weiter
 
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Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

hier noch mein persönlicher Strang:
mangelnde Disziplin lässt mich das Forum hier über die Massen konsumieren, verflixt und zugenäht.
Ich muss eigentlich Sachen machen, zu denen ich zu bequem bin und dieses Forum macht mir gerade zuviel Spass, um einfach damit aufzuhören. Verheerende Folgen für meine Umwelt: alle warten auf mich vergebens inder realen Welt, echte Freunde ziehen ein Gesicht, die Berlinale muss auf mich verzichten und das Filmbusiness nimmt ohne mich eine fatale Richtung, schliesslich kommts noch zum WW3, nur weil ich hier festhänge.
Mit gesträubten Haaren im Angesicht dieser Folgen verabschiede ich mich für heute - Ihr Freaks!:D
 

Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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AW: Der heutige Medienkonsum und seine Auswirkungen

hier noch mein persönlicher Strang:
mangelnde Disziplin lässt mich das Forum hier über die Massen konsumieren, verflixt und zugenäht.
Ich muss eigentlich Sachen machen, zu denen ich zu bequem bin und dieses Forum macht mir gerade zuviel Spass, um einfach damit aufzuhören. Verheerende Folgen für meine Umwelt: alle warten auf mich vergebens inder realen Welt, echte Freunde ziehen ein Gesicht, die Berlinale muss auf mich verzichten und das Filmbusiness nimmt ohne mich eine fatale Richtung, schliesslich kommts noch zum WW3, nur weil ich hier festhänge.
Mit gesträubten Haaren im Angesicht dieser Folgen verabschiede ich mich für heute - Ihr Freaks!:D
DU BIST SÜCHTIG!!!!

Schädelverkäufer!

Aber mir geht es genauso. Mist...wo ist mein Hoer Talk Dealer?
 
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