MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Krass. Magst du etwas mehr dazu verraten, was hinter "mit Hilfe der KI" steht? Hast du einfach den Gedicht-Text eingegeben, und die KI hat den ganzen Rest gemacht? Oder hat sie nur die Melodie angelegt, und du hast das dann arrangiert und selber gesungen? Beziehungsweise umgekehrt?
 

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
Link
Hallo zusammen,

erkläre ich Euch sehr gerne. Bei der K.I. handelt es sich um Suno.ai. Ich verwendete hier den freien Account, es gibt auch eine Bezahlvariante, die mehr Optionen bietet., aber ich habs mal testen und ausprobieren wollen.

Die Bedieungsoberfläche bietet an komplette Lieder inklusive Instrumental und Gesang nebst Text automatisch zu genieren. Man definiert die Art des Genre und kann das System machen lassen.

In der Customizing-Variante kann man dann selbst Text eingeben und die K.I. generiert daraus den Gesang. Über die Optionen lässt sich definieren, welche Art Musik daraus erstellt werden solll.

Bei dem Stück hier habe ich mein kleines vierzeiliges Gedicht als Text eingegeben. Für die Art des Musikgenre gab ich ihm vor chillout, accoustic guitar, emotional daraus zu machen. Das System genierte mir dann 2 Versionen mit 120 Sekunden Länge. Damit es ein Ende bekam musste ich dann nochmal "Weiter" genieren lassen.

Die erzeugten MP3´s lud ich mir anschließend herunter und fütterte sie in meine DAW, weil das Ergebnis von der Intensität mir zu schwach war und es brauchte meiner Meinung nach noch bisschen mehr Druck. Ich hab noch ein bisschen dran rumgefingert und musste die beiden Parts nochmal neu verschmelzen, damit man den Übergang der einzelnen Parts nicht hört.

Es ist erstaunlich wie schnell das System hier extrem gute Ergebnisse liefert und man kaum hört, dass es synthesierte Stimmen sind. Auch die Instrumentarisierung ist extrem erstaunlich und wirkt sehr real, dass man sich als Musiker langsam fehl am Platz fühlt. Man merkt aber auch noch, dass da Einiges noch nicht ganz so klingt und künstlich wirkt, doch daran wird gearbeitet und verbessert.

Ich für mich finde es extrem spannend und aufregend diese Tools zu nutzen und anschließend in den Feinschliff zu gehen. Ich muss nicht mehr zig Leute fragen, ob sie mir helfen aus meinen Texten mal ne Melodie oder ein Stück zu bauen, ich gebs der K.I. und lass mal machen. Und es ist so einfach, das kann jetzt jeder mit zwei drei Klicks, um den Rest kümmert sich die K.I.
 
Zuletzt bearbeitet:

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
Link
Ich verstehe Deine Skepsis @Spoony únd ja auch ein Stückweit erschreckend. Ich spiele ganz viel mit K.I. herum, aber das hier ist nochmal ein ganz anderes Level als nur mit ChatGPT oder dem Gemini-Sprachsystemen von Google herum zu probieren.

Hier bekommst Du vor Augen geführt, dass Du und Deine Kreativität hinsichtlich Musik fast nix mehr wert bist und die künstliche Intelligenz es schneller und besser als man selbst hin bekommt ? Die K.I. nimmt Dein bisschen Input und werkelt daraus mehr als Du Dir je draus gedacht hättest.
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Ja, das ist schon heftig. Da fehlt nicht mehr viel, und man kann als Musikschaffender ziemlich einpacken, wenn man nicht gerade in der Oberliga mitmischt.

Ich persönlich lasse mich dadurch erst einmal freilich nicht drausbringen und werde alle meine Kompositionen genau so fortsetzen wie ich sie immer mache - Note für Note, Zeile für Zeile, Instrument für Instrument. Das geschieht ja auch bereits mit Hilfe einer Notations-Software und digitalen Orchester-Libraries, also auch schon mit digitalen "Krücken". Aber mit Papier und Stift am Klavier, wie anno dunnemal die Komponisten, könnte ich zugegeben kein einziges noch so kleines vernünftiges Werk erzeugen - daher nehme ich diese Hilfe in Anspruch. Aber immerhin kommt noch jeder einzelne Ton aus meinem eigenen Kopf (oder meiner eigenen Hand, wenn ich etwas auf dem Keyboard vorspiele und die Noten mitschreiben lasse).

Für mich hat der ganze Schaffensprozess ohnehin einen Selbst-Wert, der mindestens genauso hoch ist wie das Ergebnis, und ich würde mir daher einen erheblichen Anteil an tiefer Befriedigung rauben, wenn ich nur noch wenige Inputs gäbe und dann schon das fast fertige Produkt aus dem Rechner purzelt. Daher werde ich das auch nie tun, mag es noch so gut klingen. Als reiner Hobbykomponist kann ich mir diesen Luxus (und diese Freude) freilich auch einfach weiterhin leisten. Aber es ist natürlich klar: Wenn man vorrangig Output und Resultate braucht, ist diese KI-basierte Produktion wohl kaum mehr zu schlagen.

Zum Glück muss ich das auch gar nicht tun. Und wenn ich ganz ehrlich sein darf: Angesicht solcher Entwicklungen bin ich echt froh, dass ich schon 65 Jahre alt bin und manches Neue auch einfach zur Kenntnis nehmen und dann entspannt an mir vorbeiziehen lassen kann. :)
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Hier bekommst Du vor Augen geführt, dass Du und Deine Kreativität hinsichtlich Musik fast nix mehr wert bist und die künstliche Intelligenz es schneller und besser als man selbst hin bekommt ? Die K.I. nimmt Dein bisschen Input und werkelt daraus mehr als Du Dir je draus gedacht hättest.
Ja, das ist schon heftig. Da fehlt nicht mehr viel, und man kann als Musikschaffender ziemlich einpacken, wenn man nicht gerade in der Oberliga mitmischt.
Ich kann eure "Angst" und "Verzückung" gleichermaßen verstehen, aber vieles davon ist auch unbegründet und es wird auch relativ viel hineininterpretiert, was letztlich so nicht der eintretende Fall ist- bzw. der eingetretende Fall war... denn "Arranger" gibt es schon, seit es Midi-Sequenzer und Notationssoftware für den heimischen PC gibt... also schon ein gut 40 Jahre alter Hut... mit auch stets den gleichen Besorgnissen, das z.B. "Musik Schaffen&Machen sich nicht mehr lohnen würde...finanziell wie künstlerisch usw."
Das war weder in der Vergangenheit der Fall und wird es auch nicht in der Zukunft sein. ;)

Man muss auch mal ersehen, welche Möglichkeiten die Technologien gebracht haben... so kann heute ein Jeder mit musikalischen Fertigkeiten und kostenlosen (Software)Instrumenten, ein sehr überzeugend klingendes Orchesterstück einspielen... für Umme.
In den 80er ein Ding der Unmöglichkeit, sofern man nicht ein mega-prall gefülltes Bankkonto hatte.
Für den Gegenwert eines heute guten Gebrauchtwagens der Mittelklasse, musste man mit Synths, Samplern und additives Equipment zwar weit weit weniger ausgeben, wenn man z.B. elektronische Musik machte- aber diese Technologien werden einem heute auch an jeder Ecke kostenlos und noch und nöcher regelrecht hinterhergeschmissen. 😁

Es hat sich zwar etwas geändert im Musikgeschäft, hinsichtlich Macharten aber auch Chancen (!)... und der befürchtete Supergau, dass es gar keine Musiker mehr geben würde, ist nicht eingetreten.
Auch hier trat vielmehr das Gegenteil ein, denn mehr und mehr Menschen machten Musik... und dass in einer Vielfalt, die es vorher auch nicht gab.

Wie ich auch schon einmal in einem anderen Post erwähnte, gab es diese "Gefahren-Diskussionen" um Musik, Künstler und Maschinen auch schon lange vor KI und die Musikschaffenden haben sie allesamt überlebt.

Es ist natürlich schon verzückend, wozu die KI insbesondere auf Basis der Sprach&Gesangssynthese jetzt in der Lage ist.
Vor nur einer Hand voll Jahre, waren es Word-Builder und Formantsynthese, um Gesang am PC zu erzeugen (Vocaloid-Software), die für ein paar kleine Momente hier und da täuschend echt klingen können, aber immer noch hörbar synthetisiert.
Klingt um Welten echter als der beste Vocoder, aber bei weitem nicht so überzeugend, wie die heutige KI.

Man muss aber auch mal festhalten, was die KI da eigentlich in dem sehr witzigen Song (y) von Telli macht, der mir ganz gut gefällt:
Es ist ja nicht so, dass di KI die Musik aus der Luft gegriffen erzeugt, sondern lediglich auf bereits vorgefertigte Musik aus der Dose, bzw. Samples/Versatzstücke/Stems, nach dem Arranger-Prinzip, zusammensetzt. (Legeokasten-Prinzip).
Aber die Musik, (bzw. Samples), musste vorher auch erst einmal von jemanden eingespielt werden, damit das in die Datenbank wandern und dann nach Lust und Laune neu zusammengesetzt, mit anderen Songs vermischt etc. werden kann.

Das (Audio) Arranger-Prinzip ist also nichts neues (ich sach mal "Band in a Box"), lediglich das die KI binnen weniger Momente ein hörbares Stück daraus präsentiert, ist neu.. während man selbst handwerklich, aber im selben Baukastenprinzip, wesentlich länger für das gleich Ergebnis bräuchte.
Ziemlich neu ist die Möglichkeit der Gesangssynthese, wobei das alles mittlerweile auch schon ein ganzes Stück weiter geht... Vocal-Morph gibt es nun auch schon eine kleine Weile, z.B. seinen eigenen Gesang mit der Stimmfarbe von z.B. Michael Jackson oder Mariah Carey singen zu lassen... mittlerweile verkaufen Stars und Künstler sogar ihre Stimmen für derlei Zwecke an explizite Firmen.

Auch in der kommerziellen Filmmusikkomposition, wird schon `ne Zeit lang mit etwaigen "Phrasen" und vorgefertigten Sequenzen gearbeitet und die Arranger "wieder entdeckt" wurden... weil das auch eine enorme Zeitersparnis ist... und letztlich auch Geldersparnis,
Beispiel: East West Opus, The Orchestra, Musio.

Nichtsdestotrotz, mit allen Möglichkeiten die es auch schon vorher gab, hat mich das als beruflicher Musikschaffender auch nicht arbeitslos gemacht und ich begrüße auch viele neue Technologien, wenn sie mir ermöglichen, mehr Zeit für meine Familie und mich haben zu können... denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist das kommerzielle Musikgeschäft auch nur noch reine Fließbandarbeit nach Schema-F und hat eigentlich recht wenig mit künstlerischer Entfaltung zu tun... und wenn ich nur 2 Stunden am Fließband stehen muss, anstatt üblicherweise 10 und mehr Stunden am Tag, ist mir das auch ganz recht. ;)

Man dürfe auch folgendes nicht vergessen: Mann kann diese Tools verwenden, man muss es aber nicht !
 

Nanami

Es sind heute viele Leute in Versailles
Sprechprobe
Link
Ich finds irgendwie herrlich xD Dieses Musikgenre ist nur erträglich, wenn der Text so verrückt ist. Aber es gibt echt Leute, die so etwas unironisch hören.
 

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
Link
Also wer das Liedchen hier nicht Spaß ansieht hat seinen Humor irgendwo im Keller vergraben oder bei ebay verkauft.

Es ist eine Spielerei ein Versuch mit den Möglichkeiten der K.I. herum zu spielen. Die K.I. bietet auch andere Genre an, Techno, Jazz, Rock, Pop, alles mögliche halt.

Und das ist einer von zwei Varianten, die mir die K.I. erstellt hat, die erste Version gefiel mir überhaupt nicht. Und das da oben ist halt die Variante die ein schönes Ende bekommen hat.

Ich hab mittlerweile auch weiter mit der K.I. herumgespielt und Ihr auch andere meiner Texte zum vermusifizieren gegeben. Das Ergebnis ist immer wieder erstaunlich und witzig.
 

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
Link
Not finished.... aber Schlagerfuzzi geht auch 🤣
 

martinb

Mitglied
wie cool. Ich bin vor ein paar Wochen auch ins Suno Rabbit Hole gefallen. (Ich hatte letztes Jahr schon mal damit rumgespielt, aber nach dem letzten update ist es echt krass)
In dem Zuge auch ganz spannend der Co-Producer von output (zur Zeit auch für umsonst)
 

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
Link
@martinb

Dieses Output Co-Producer erzeugt, wenn ich das richtig sehe, rein instrumentale Sounds, aber auch nett. Danke für´s Teilen.
 
Oben