Annis6

Kari Fumiko
Hallo,

Audacity scheint hier ein begehrtes Programm zu sein und auch ich kann mir kein besseres Aufnahme und Schneide Programm für Ton vorstellen. Jedoch habe ich bei einigen Dingen ein paar naja ungereimtheiten und vielleicht finde ich hier eine Antwort, die das klärt.

1. Rauschentfernung. Wie geht ihr vor? Natürlich sollte man bei einer Aufnahme soviel Rauschen wie möglich vermeiden, aber das ist nicht immer möglich. Aber ich finde den guten Punkt nicht, von Rauschen entfernen und blechernd klingen. Wie geht ihr vor? Habt ihr eine Extraaufnahme, um das Grundrauschen zu analysieren? Geht dies mehr als 10s ohne klicken und andere Geräusche? Nach was schaut ihr, um zu gucken, ob die Unterdrückung reicht? Macht ihr die Unterdrückung hoch oder die Empfindlichkeit?
Kleine Nebenfrage. Was bewirken die Frequenzbänder. Hab danach mal gegoogelt, aber wirklich klar geworden ist es mir nicht

2. Noise Gate. Ich verwende dies, um das letzte bisschen Rauschen zu entfernen, aber nur sehr selten, weil dann die Qualität nachlässt. Mir fehlt das Fingerspitzengefühl. Trotzdem bin ich versucht es zu lernen. Natürlich ist ausprobieren drin, aber an was kann man sich orientieren, um die Minimalgrenze zu finden. Weil ich schaffs trotzdem, dass einige Worte dann am Ende abbrechen durch Noisegate.
Dazu auch die Frage, ob ihr dem Noisegate eine hohe Ansprechzeit gibt oder eine kurze?

3. Equalizer. Mit diesem habe ich das Problem, dass wenn ich eine Einstellung speichere und dann eine vorgefertigte nehme z.b. Radio, meine Einstellung zwar vom Namen da ist aber das was ich eingestellt habe ist futsch.

4. Kompressor. Nette funktion... aber sorgt dafür, dass das Grundrauschen leider wieder zurück kommt. Ich habe folgendes drin
- Grenzwert: -12db
- Nebengeräusche -30db
- Verhältnis 1:2
- Ansprechzeit: 0,20sek
- Abklingzeit 1 sek
Anhebung auf 0db ist angehakt.
Übertreibe ich damit ein bissle mit dieser Einstellung?

5. Reihenfolge.
Gut ich habe gelernt, das Rauschen auf jedenfall vor Kompressor kommt, doch so ganz finde ich den anfang nicht.

Im Moment sieht es folgendermaßen aus
Rauschunterdrückung
Noise Gate
Kompressor
Equalizer

Ich bin mir nicht sicher, ob die Reihenfolge richtig ist. Demnach bitte ich um Verbesserung und wenn es geht eine Begründung, wieso das eine vor das Andere kommt, damit ich das auch verstehe (ich möchte ja daraus lernen)

Ich sehe beim Sprechen selbst fortschritte, doch beim Schneiden nicht, weshalb ich nachfrage was ich anders machen könnte. Das dies nicht doll ist was ich da mache ist mir bewusst, aber ich habe den Willen mich zu verbessern!
 

Nonowe

Mitglied
Sprechprobe
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Hi Annis6,

wow, du steckst ja schon mittendrin :) @Corlanus hat ein super Tutorial zur Rauschentfernung in Audacity gemacht, das hat mir wahnsinnig geholfen, hier ist es: Tutorial - Rauschentfernung .

Darin ist auch ein Audacity Bug beschrieben der vll das Problem mit den nicht gespeicherten Einstellungen bei dir erklärt.

Probier's mal aus - vielleicht entfallen dann auch weitere Schritte und du bis mit dem Ton schon zufrieden :) In der Sektion mit den Tutorials gibt's übrigens auch noch andere, die dich zum Cutten auf die richtige Spur bringen, zum Beispiel wie du Plopps loswirst oder wie du effizient schneidest!

Viel Erfolg :)
 

Annis6

Kari Fumiko
Das mit dem Ploppen habe ich schon gefunden und werde das Tutorial mal verwenden mich im Schneiden üben und das in der Praxis awenden :D
Das was du mir gegeben hast werde ich mir ansehen und wenn ich Fragen habe den User selbst eine Benachrichtung schicken^^

Danke für den Tipp.

Übrigens passiert es bei der Aufnahme, dass da so scmatzgeräusch oder dergleichen kommen... ka wie ich das beschreiben soll. Jedenfalls Wasser hilft da nicht so weiter... oder bin ich zu Nah am Mikro?
 

Nonowe

Mitglied
Sprechprobe
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Hm, Schmatzgeräusche werden mit aufgezeichnet, egal wie der Mikroabstand ist... Wenn Wasser nicht hilft, dann vielleicht viel Wasser, oder was Saures? Und Lippenstift? Und Mund schon vorm Take aufmachen, nicht gleich lossprechen? Aber hier bin ich überfragt, was sagen denn die erfahrenen Sprecher?
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
Sprechprobe
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Entweder ist das schmatzen dann eher natürlich, oder 2 bis 3 Stunden vor der Aufnahme die Finger von Süßkram aller Art lassen. Dann hilft auch Wasser (stilles Wasser, keine oder nur ganz wenig Kohlensäure).
 

charly

(früher: oxytocinated)
Sprechprobe
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Wenn Wasser nicht hilft, dann vielleicht viel Wasser, oder was Saures?
Bloß nix Saures! Säure greift den Schleim auf den Stimmbändern an, daher sollten saure Sachen vermieden werden.*

Ich würde sagen: Trink generell viiiel Wasser bzw. Kräutertees. (Mein Tagesziel ist immer 3l bzw. 4, wenn ich Sport mache.)
Eine Sache, die mir am Anfang Probleme gemacht hat, war das Atmen durch die Nase. Dadurch ist nämlich immer ein "Plopp" entstanden, wenn ich zum Sprechen den Mund aufgemacht habe. Daher habe ich mir angewöhnt den Mund immer etwas offen zu lassen und möglichst auch dadurch einzuatmen, so kann dieser Öffnungs- Schmatzer/Ploppser nicht mehr (so leicht) passieren.


[edit]Wie Lupin Wolf schon schreibt: Das bezieht sich auch auf Kohlensäure.
 

Annis6

Kari Fumiko
Mhhh ok guter Tipp. Auch wenn das mit dem trinken so eine Sache ist.

Und was ist mit dem Noise Gate? Habt ihr dazu Tipps, wie man das mit Fingerspitzengefühl bewerstelligen kann?

Oder allgemein die Reihenfolge, die ich verwende. Ist diese überhaupt technisch richtig?
 

nefliete

MeinOhrenkino
Gerade bei Gates, Expanders oder Kompressionen hätte ich dir empfohlen (ich bin selbst Anfänger), einfach mal verschiedene Settings auszuprobieren und vorallem nicht nach einer allgemeinen Standard-Lösung zu suchen. Wie du ja schon beschrieben hast, hörst du die Fehler selber raus. Also kannst du auch darauf reagieren und die Weichen neu einstellen. Ich habe, um die Technik zu raffen, extreme Einstellungen gewählt und dann stufenweise abgeschwächt, um zu hören, was passiert. Ist nicht immer einfach, da manchmal nur minimale Bereiche betroffen sind. Ach ja, und eine vernüftige Abhöranlage ist von Vorteil. Stelle ich bei meiner DAW aktuell immer wieder aufs neue fest. :)
 

Annis6

Kari Fumiko
Ich verwende sie nicht bei Aufnahmen, sondern füge sie nachträglich ein. Vor allem Kompressor ist mir sehr wichtig.
 

schnitzel

Mitglied
Sprechprobe
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Die richtige Reihenfolge wäre:
1. Gate
2. EQ
3. Compressor

Rauschunterdrückung ist so ein Sache. Erstmal identifizieren woher das Rauschen kommt (Mikrofon oder Umgebung). Wenn du nämlich ein durchgängiges Rauschen hast, dann hilft es auch nicht in den Pausen die Geräuschkulisse zu unterdrücken, da sie immer noch während deiner Sprache vorhanden ist. Ich bin kein Audacityexperte, aber dieser "wave-Editor" hat höchstwahrscheinlich nicht die Fähigkeit die komplette Rauschkulisse ohne Artefaktbildung zu entfernen.

Als Zielwerte für Hintergrundrauschen etc. orientier ich mich an den ACX-Standard (Audible):
Maximum noise floor: -60 dB
Ansonsten sollte die Aufnahme zwischen -23 dB und -18 db RMS liegen (im Schnitt oder nach Augenmaß)
und die maximal peaks dürfen -3dB nicht überschreiten.

Noch eine Sache zur Rauschunterdrückung: Es gibt das Programm/Plugin Izotope RX6 was unter anderem für die Reparatur von Audiodateien genutzt wird und am ehesten eine funktionsfähige Rauschunterdrückung liefern kann. Das Programm erleichtert den Geldbeutel aber um so einiges. :D

Zum EQ:
Jede Stimme ist anders und du sollst deine eigene Stimme nicht verfremden. Den EQ kannst du dir als Unterstützung deiner Stimme vorstellen (je weniger dB du bei den einzelnen Filtern rumschraubst, desto besser).

Kompressor:
Ich kenne leider nicht den Kompressor von Audacity, aber es schaut so aus als ob deine Ansprech/attack und Auskling/release -zeiten zu lang sind. Mit dem Kompressor bekommst du allerdings NIE Nebengeräusche raus.

Und noch etwas zu Schluss:
Ja, Audacity ist ganz nett um hier und da mal eine Aufnahme zu machen. Eine Nachbearbeitung in Audacity bietet sich aufgrund der zerstörenden Verfahrensweise des Programms nicht an. Ich kann dir von ganzem Herzen "Reaper" empfehlen. Es ist quasi kostenlos (Erste 30 Tage kostenfrei und danach ist eine kleine Wartezeit eingebaut; ansonsten uneingeschränkt!). Die Programmführung ist intuitiv und sehr anschaulich (bspw. kann man live beobachten wie die Frequenzen im EQ zappeln usw.). Tutorials gibt es wie Sand am mehr! Und nein... ich werde nicht von denen gesponsert, es ist einfach reine Begeisterung :D
 

Annis6

Kari Fumiko
Danke für deine Tipps Das werde ich beherzigen und schön brav ausrobieren.
Das einzige was ich nicht verstehe ist das
Die richtige Reihenfolge wäre:
Erste 30 Tage kostenfrei und danach ist eine kleine Wartezeit eingebaut; ansonsten uneingeschränkt!).

Was habe ich zu Wartezeit zu verstehen.
 

schnitzel

Mitglied
Sprechprobe
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du startest das Programm.. wartest 5 Sekunden. drückst dann einen button...und weiter gehts :D
quasi wie winrar.
oder du kaufst dir nach dem ausprobieren die lizenz für 60 ökken.
 

Nightblack

Meinhard Schulte
Sprechprobe
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Oder probierst "Traktion6" - völlig kostenlos ohne Einschränkungen:
Hier werden Vor- und Nachteile von der Version 5 besprochen ( war auf die Schnelle ein deutsches Video)
- Version 6 dürfte also eher noch besser sein - Zu 6 gibt es aber auch viele englische Videos
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
Sprechprobe
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Wie Lupin Wolf schon schreibt: Das bezieht sich auch auf Kohlensäure.
Wobei ich da auch vor allem Aufstoßen, Luft schlucken und seltsame Magengeräusche im Ohr habe, weniger den Säure Effekt. Ausnahmen sind da alle Wassersorten mit wenig Kohlensäure (also um einiges weniger als die Medium und Classic Sorten.).
 

charly

(früher: oxytocinated)
Sprechprobe
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Ich habe gestern übrigens in einem Podcast eine gegenläufige Aussage gehört, nämlich, dass die Säure in Granny Smith- Äpfeln (das sind hellgrüne mit noch helleren Punkten) die Schmatzer im Mund auflösen, weil sie angeblich den Mukus verflüssigen. Mehr als ein kleiner Biss sollte es aber nicht sein. Angeblich gibt es diese Äpfel deshalb in einigen amerikanischen Synchronstudios.
Vermutlich eine Frage der Menge.


Wobei ich da auch vor allem Aufstoßen, Luft schlucken und seltsame Magengeräusche im Ohr habe, weniger den Säure Effekt. Ausnahmen sind da alle Wassersorten mit wenig Kohlensäure (also um einiges weniger als die Medium und Classic Sorten.).
Jup. Wobei ich es sogar schaffe bei stillem Wasser noch zu rülpsen. Sowas schneid ich dann aus meinen Aufnahmen und packe es in den "Outtakes"- Ordner ;)
 

schnitzel

Mitglied
Sprechprobe
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Ich habe gestern übrigens in einem Podcast eine gegenläufige Aussage gehört, nämlich, dass die Säure in Granny Smith- Äpfeln (das sind hellgrüne mit noch helleren Punkten) die Schmatzer im Mund auflösen, weil sie angeblich den Mukus verflüssigen. Mehr als ein kleiner Biss sollte es aber nicht sein. Angeblich gibt es diese Äpfel deshalb in einigen amerikanischen Synchronstudios.
Vermutlich eine Frage der Menge.
Die Granny Smith sind unglaublich gut gegen das Schmatzen. Leider sind die in deutschen Tonstudios nicht so verbreitet wie sie sein sollten. Meistens gibts da Bananen; warum es in Deutschland immer und überall Bananen gibt ist mir ein Rätsel :)
 

Annis6

Kari Fumiko
Ich habe die Tipps an genommen und das kam dabei heraus!
 
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