PeBu34

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Hallo Zusammen,

ich schreibe zur Zeit an einer Geschichte deren Hauptperson ein Rollstuhlfahrer ist. Da man einen handbetriebenen Rollstuhl in den meisten Alltagssituationen nicht hört, lasse ich den Protagonisten ein Metallkettchen am Handgelenk tragen, das beim Fahren an den Greifreifen klirrt oder reibt.

Mich würde einfach mal interessieren, was man von einem Rollstuhl - bzw. Rollstuhlfahrer - auf Aufnahmen so alles an Geräuschen hört. Da es sich für mich nicht lohnt, mir für die paar Aufnahmen einen "Fieldrecorder" zu kaufen, habe ich eine Frage und eine Bitte:

Wer von euch wohnt in erreichbarer Nähe von München und hat Lust mit mir mal einen "Stadtspaziergang" durch die Innenstadt von München (und vielleicht den Hofgarten und Teile des Englischen Gartens) zu machen und dabei aufzunehmen, was man von dem Rollstuhl hört? Ich kann auch "so verrückte Sachen" wie Rolltreppe fahren und das wird deshalb auch vorkommen. Manche Leute werden bei dem Anblick nervös, deshalb sage ich das gleich dazu. :)

Wenn man es ganz genau nimmt, könnte man die Aufnahmen aus zwei "Perspektiven" machen. Einmal wie ein Fußgänger den Rollstuhlfahrer hört und einmal, wie die Geräusche für den Rollstuhlfahrer klingen. Letzteres wäre auch für Umgebungsgeräusche interessant - denke ich mir.

Ich könnte mir natürlich auch ein billiges Diktiergerät kaufen oder die Aufnahmen mit meinem Handy machen, aber ich denke, die wären so schlecht, dass sie nicht verwendbar wären. (Ich habe kein Smartphone.)

Liebe Grüße von
Peter
 

7klang

Komponist/ Mixing / Mastering
Moin Peter :) also ich weiß, dass man von nem Rollstuhl echt nicht viel hört. Höchsten mal ein leises Quitschen der Greifräder, wenn man sich um eine engere Kurve bewegt auf ... Linoleumboden etc... ansonsten hmmm... das wird keine leichte Aufgabe für dich. Viel Glück ;)
Nachtrag: vielleicht gibt es ja in deiner Nähe einen Rollisportclub... da mal fragen.. .
 
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Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
Ein Hinweis zu Deinem Aufnahmewunsch: Geräusche für Hörspiele sollten möglichst "rein", also frei von Nebengeräuschen sein. Ein Rollstuhl ist je nach Nutzung ein eher leises/geräuschloses Objekt. Leise Geräusche nebengeräuschfrei in einer Innenstadt aufzunehmen - dass dürfte, milde gesagt, "herausfordernd" sein. Es gib natürlich Mikrofone, die Aufgrund ihrer Richtcharakteristik weniger Nebengeräusche als andere aufnehmen. Aber ob das für diese Zwecke ausreicht? Vielleicht sagt mal eine(r) unserer Mikrofon-Fachmänner/-frauen was dazu.

Eine andere Überlegung: Selbst wenn die Innenstadt-Rollstuhl-Aufnahmen klappen, sind sie doch möglicherweise unspektakulär. Wäre es daher nicht sinnvoll direkt nach passenden "Ersatzgeräuschen" zu suchen? Denkt z.B. mal an schnelle Armbewegungen oder Pfeilschüsse. Beides ist in der Realität auch eher leise. Darum wird das in hörbaren Medien oft mit "Zisch"-Geräuschen vertont. Welche Geräusche würden sich denn für einen Rollstuhl eignen?
 

7klang

Komponist/ Mixing / Mastering
Warum baust du nicht einen ELEKTRO-Rolli ein? Muss ja nix mit der Schwere der Gehbehinderung zu tun haben.... (Lottogewinn o.ä.und dafür den Elektroantrieb gekauft... :D) aber das würde dir die Sache unheimlich erleichtern o_O
 

PeBu34

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Hallo @7klang und @Corlanus,

herzlichen Dank für eure Antworten. :) Ich muss leider grade ganz schnell weg und antworte euch später im Einzelnen.
Nur kurz soviel: Ich bin selbst Rollstuhlfahrer und weiß also, wie leise so ein handbetriebener Rollstuhl ist. Die Frage ist letztlich, wie ich die verschiedenen "Aktionen" des Rollstuhlfahrers glaubhaft hörbar mache.

@7klang Mit einem Elektrorollstuhl kann ich in der Geschichte nichts anfangen, weil mein Protagonist z.B. Rolltreppen fährt. Das sollte man mit einem Elektrorollstuhl lieber nicht machen, ist viel zu gefährlich.

Liebe Grüße von
Peter
 

7klang

Komponist/ Mixing / Mastering
Ich bin Bastler.... und es gibt für Elektro- Motorräder und-Autos nachrüstbar Soundsysteme, die ein "echtes" Motorengeräusch imitieren (kein Witz!) .... ich weiß ja nicht wie dein Protagonist so drauf ist... vielleicht hat er sich so Was ja an seinen Stuhl gebaut, um die Leute ...zu provozieren? :D:eek:
 

Heavy

Sprecher und Cutter
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Das einzige was man hört sind die Räder und natürlich ein GRIFFGERÄUSCH wenn du nach den Rädern greifst und diese bewegst.
 

Heavy

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Ich bin Bastler.... und es gibt für Elektro- Motorräder und-Autos nachrüstbar Soundsysteme, die ein "echtes" Motorengeräusch imitieren (kein Witz!) .... ich weiß ja nicht wie dein Protagonist so drauf ist... vielleicht hat er sich so Was ja an seinen Stuhl gebaut, um die Leute ...zu provozieren? :D:eek:

Was für ein Provokateure :D
Hört nur wieviel PS unter meiner Haube steckt
 
G

Gelöschtes Mitglied 5874

Ein Rollstuhl erzeugt viele Geräusche durch die Bewegung auf den verschiedenen Untergründen, Je nach dem Wie das Profil der Reifen ist, und ob z.B. Sand auf einer Straße liegt oder die Straße Kopfsteinpflaster hat.
Des weiteren Kann man auch einen deutlichen Unterschied hören wenn man sich z.B. Luft befüllte Reifen anhört oder Vollgummireifen.
Die Geräusche sauber auf zu nehmen ist eine Herausforderung, und nicht leicht um zu setzten.
Ich wünsche dir Viel Erfolg Peter :)

Für die Aufnahmen würde ich ein Richtmikrofon verwenden welches nicht vom Fahrer des Stuhls gehalten wird sondern von einer Zweiten Person.
Das hat den Hintergrund das man so nicht Geräusche mit aufzeichnet die man nicht haben möchte.
Es währe ja nicht so gut wenn man das schleifen von Kleidung auf der Aufnahme von einem Fahrgeräusch hat.

Um das sauber aufzeichnen zu können sollte das Mic einen Abstand von 15 bis 30 CM zur Geräuschquelle haben, der Träger des Mikrofons sollte einen Mindestabstand von Einem bis 1,5 M Zum Mikrofon haben, um nicht versehentlich die Schritte des Mikrofonträgers auf zu zeichnen.

Edit: Noch ein Tipp
Wenn ihr die Geräusche im Freien aufzeichnen möchtet empfiehlt sich das in den Nachtstunden zwischen 3 und 4 zu machen, den dann ist es am leisesten.
 
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PeBu34

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was man hört, sind die Räder und natürlich ein GRIFFGERÄUSCH wenn du nach den Rädern greifst
Je nach dem Wie das Profil der Reifen ist, und ob z.B. Sand auf einer Straße liegt oder die Straße Kopfsteinpflaster hat.
:) Da kann ich jetzt eine Antwort auf zwei Zitate geben: Das Problem ist doch beim handbetriebenen Rollstuhl gerade, dass man die Rollgeräusche auf Straßen und Gehwegen normalerweise nicht hört. Kopfsteinpflaster oder Kies hört man mehr oder wengier gut, klar. Mit Sand bestreute Wege oder Straßen hört man auch. Ansonsten kriege ich auf Gehwegen nur das Klappern der Fußteile mit, wenn ich über die Kanten der Gehwegplatten fahre oder der Rahmen knarzt ganz leise, wenn ich mich vor oder zurück bewege. Bei Umgebungsgeräuschen geht das aber unter. (Ich erlebe ja immer wieder, wie Leute erschrecken, die ich überholen will und die mich nicht gehört haben.) @petermax1 Vielleicht hast du ja einfach viel feinere Ohren als ich. :)

Das Anschieben an den Greifreifen macht auch kein Geräusch - wenn man nicht grade Gummihandschuhe an hat. Und dann hört man hauptsächlich das Bremsen. Deshalb bin ich ja auf die Idee mit dem Kettchen gekommen. Alternativ könnte er auch einen Ring tragen, der würde auch am Greifreifen klappern und reiben.

empfiehlt sich das in den Nachtstunden zwischen 3 und 4 zu machen, den dann ist es am leisesten.
Eher nicht! Da liege ich im Bett und schlafe, wie ein Murmeltier. :D - Und wehe dem, der mich weckt... :mad: :)

Soundsysteme, die ein "echtes" Motorengeräusch imitieren
Das klingt witzig! Mein Protagonist ist (leider) eher von der stillen Sorte. Freundlich und aufgeschlossen, aber nicht grade wild. So etwas würde er sich nicht in den Rollstuhl bauen. Er ist ein absoluter Durchschnittstyp. Wäre der Rollstuhl nicht, würde ihn kaum jemand bemerken. - Wer mit Rollstuhl die Rolltreppe benutzt, statt mit dem Aufzug zu fahren, fällt einfach auf. :)

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Volker

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Ich könnte mir vorstellen, dass Krankenhäuser oder Altenheime in Deiner Nähe ihre ausrangierten Rollstühle vielleicht für kleines Geld oder eine Spende Dir überlassen könnten. Wenn nicht dann vielleicht ausleihen ?
 

Volker

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Da fällt mir ein, falls Du aus der Nähe von Köln kommst, dann habe ich einer Kumpel der in einem Rollstuhl sitzt und auch Hörspielbegeistert ist. Er hat leider kein mobiles Micro.
 

PeBu34

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dass Krankenhäuser oder Altenheime in Deiner Nähe ihre ausrangierten Rollstühle vielleicht für kleines Geld oder eine Spende Dir überlassen könnten.
dann habe ich einer Kumpel der in einem Rollstuhl sitzt
Danke für die Hinweise! :) Ich bin selbst schon sehr lange Rollstuhlfahrer. :) Mir geht es hier um eine für den Hörer möglichst realistische und verständliche Umsetzung der Geräusche für ein Hörspiel über einen Stadtspaziergang im Rollstuhl.

Mit den Rollstühlen, die es in Krankenhäusern und Altenheimen gibt, würde ich (nebenbei gesagt) ohne Hilfe keine Rolltreppe fahren. Die Kisten sind viel zu schwer und zu unhandlich dazu - und meistens in ziemlich schlechtem Allgemeinzustand. Sie fallen ja schon auseinander, wenn man sie mal scharf ansieht. ;)

Liebe Grüße von
Peter :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 5874

@PeBu34,
(Ich erlebe ja immer wieder, wie Leute erschrecken, die ich überholen will und die mich nicht gehört haben.) @petermax1 Vielleicht hast du ja einfach viel feinere Ohren als ich. :)
Das Problem mit den Leuten die sich erschrecken habe ich auch, wenn ich mit meinem Weißen Stock ankomme.
Ja ich habe ein recht feines Ohr, aber nur eines das andere kann ich wegen Leer-stand vermieten :D
 
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