Ohrenblicker

Vollaudiot
AW: Neues Mikrofon

Ein Mikro sollte neutral "klingen".

Dann wäre das optimale Aufnahmemikrofon ein Messmikrofon. Großmembranmikrofone haben naturgemäß eine gewisse Färbung, auch die Neumänner. :) Für einen neutraleren Klang würde ich ein Kleinmembran empfehlen.

Diese Färbung kann erwünscht sein, um einen bestimmten Sound zu erzeugen, z.B. um den Charakter einer Stimme besonders zu unterstützen. Dass bei Billigteilen aus Fernost viel Schindluder getrieben wird und dass in der Werbung viel Mist erzählt wird (dieser deutsche Produzent mit dem B. ist Weltmeister darin), ist natürlich unabhängig davon.
 

Valravn

Hannah
Sprechprobe
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AW: Neues Mikrofon

Ich habe grade interessiert eure letzten paar Beiträge gelesen, insbesondere pios... Und da kam mir die Frage: Was wären denn jetzt zum Beispiel gute Kleinmembranmikrofone?
So ein Kleinmembranmikro wär ja an sich ziemlich gut, wenn man zum Aufnehmen nur seinen Kleiderschrank hat, oder?
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
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AW: Neues Mikrofon

@Ohrenklicker
wenn Du über eine Kugel-Charakteristik einsprechen möchtest.....
und
neutraler Klang bedeutet nicht unbedingt linearer Frequenzgang. Phasengenauigkeit o. Grundrauschen ist z.B ein wichtiges Kriterium. Für Färbung ist der Tontechniker zuständig, nicht das Mikro, das ist Voodoo. Warum sollte ich bei der Aufnahme z.B. 270 Hz durch das Mikro betonen lassen? Das kann ich bei der Mischung (bei Bedarf) selbst über einen Entzerrer bewerkstelligen. Ein „fett„ klingendes Mikro macht sehr oft Aufnahmen die dann im Mix stören. Also werden genau diese “fetten“ Takes dann vom Engineer wieder “entfettet“. Neutraler Klang ist da wirklich besser zu verarbeiten.

@valraven

was hat der Kleiderschrank mit dem Kleinmembraner zu tun? Da es ja hier im Beispiel auch Kondenser sind ist die Empfindlichkeit nicht minder ausgeprägt.
Verzichte auf den Kleiderschrank und versuche mal ein dynamisches Großmembran Mikro wie das Procaster (Roder) oder das SM7 (Shure)
Viele Sänger produzieren ihre CD`s mit solchen Mikros.
 

Ohrenblicker

Vollaudiot
AW: Neues Mikrofon

neutraler Klang bedeutet nicht unbedingt linearer Frequenzgang.

Natürlich bedeutet es das. Ein nichtlinearer Frequenzgang klingt nicht neutral, im Gegensatz zu einem (guten) Messmikrofon. Und natürlich wählt man Mikrofone in einer Produktion auch nach dem Klang aus. Das hat mit Voodoo nichts zu tun. Voodoo sind Sachen, die man nicht hört, aber sich mit esoterischen Werbephrasen teuer verkaufen lassen, akustische Placebos gewissermaßen - ist ein anderes Thema.

Aber okay, wir wollen hier nicht über Begriffe diskutieren. Aber es wäre trotzdem lieb, wenn du meinen Nick nicht verballhornen würdest. :acute:
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
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AW: Neues Mikrofon

ich schrieb “nicht unbedingt". Es kommt nicht nur auf linearen Frequenzgang an.
Beschäftige Dich doch mal mit Phasenlinearität bei Mikrophonen.

Aber Du wirst das schon wissen...

Das mit Deinem Nick tut mir Leid, habe ich falsch gelesen.
 

Ohrenblicker

Vollaudiot
AW: Neues Mikrofon

ich schrieb “nicht unbedingt". Es kommt nicht nur auf linearen Frequenzgang an.
Beschäftige Dich doch mal mit Phasenlinearität bei Mikrophonen.

Soso, soll ich das. :rolleyes:

Deine Aussage war, dass ein gutes Mikrofon "neutral" zu "klingen" hat. Meine war, dass unter diesem Aspekt wohl ein gutes Messmikrofon die ideale Wahl sei und dass eine Voraussetzung für Neutralität der lineare Frequenzgang ist (wobei man da jetzt noch die Komponenten Diffusfeld und Freifeld bzw. den Nahbesprechungseffekt mit einbringen könnte, was die Sache mit der Linearität wieder relativiert, es kommt doch eben sehr auf den Anwendungsfall an). Ergänzen möchte ich noch, dass die Wortkombination "neutraler Klang" ähnlich ist wie "rationaler Glaube". Ob die Übertragung neutral ist, lässt sich nur messtechnisch ermitteln. Der Klang ist jedoch eine subjektive Empfindung.

Wenn du andererseits ein dymamisches Mikrofon empfiehlst, das ja alles andere als neutral überträgt, dann solltest du deine Aussagen ggf. mal auf Konsistenz überprüfen.

Einig sind wir uns aber sicher darin, dass man sich gerade bei Billigmikrofonen vor künstlich gepushten Höhen, die dann laut Werbung besonders "brillant" klingen sollen etc. hüten soll. Das war wahrscheinlich auch das, was du mit "neutralem Klang" meintest.

P.S.: Die Kugelcharakteristik ist für Sprachaufnahmen in einer Sprecherkabine eher ungeeignet, weshalb ich für Jamies Zwecke keinen Sinn im Erwerb eines (teureren) NT2-A sehe.
 

bob7

__________________
AW: Neues Mikrofon

Wenn jemand von euch aber noch einen absoluten Geheimtip hat, was man als Sprecher so haben sollte, dann bin ich dafür auch dankbar, auch wenn es dann etwas teuer ist.
Hallo Jamie. Hier noch mein pragmatischer Ansatz für Dich als Sprecherin und dem was hier marktüblich ist, soweit ich das beurteilen kann. Ab und zu bin ich in unterschiedlichen deutschen Tonstudios für Sprachaufnahmen - Von Hörspiel bis Werbung. Ich habe hier bisher nur 5 Mikrofontypen gesehen. Sehr sehr oft diese: Neumann U87, Neumann TLM 103. Seltener diese: Schoeps Colette mit Nierenkapsel MK 4, Audio Technica 4040, AKG c4000b. KEINE Anderen. Kein Brauner, kein Røde, kein T-Bone.
Wenn Du als Sprecherin auf diesem Niveau eigene Aufnahmen machen möchtest empfehle ich Dir, einmalig richtig viel Geld in die Hand zu nehmen und das Neumann TLM 103 zu kaufen. Unabhängig davon wie man den Klang empfindet und ob einem das gefällt oder nicht ist das der "Sound" der heute professionell gewünscht wird und ohne den Du bei einigen Auftraggebern, die das Mikrofon abfragen (ggf. analysieren) keine Jobs bekommst. (Die sind natürlich auch mit Brauner oder U87 Aufnahmen zufrieden ;) Das TLM 103 ist sozusagen das preiswerteste in diesem Bereich)

Noch zum Stichwort scharfe "S" Laute: Diese muss man bereits beim Sprechen möglichst entspannt und sauber abschwächen, wie die allseits beliebte "p"lopp Laute. Zusätzlich verstärken sich die scharfen "s" Laute noch unweigerlich durch das Bearbeiten mit dem Compressor, hier also vorsichtig sein oder jemanden ranlassen der Ahnung hat von Compressor und De-esser. Viele Auftraggeber nehmen deshalb bei Fernaufnahmen (MusicTAXI, oder Telefonregie) gern das unbearbeitete Signal und bereiten das dann in ihrem Studio nach ihren Bedürfnissen auf.
 
R

Richy

AW: Neues Mikrofon

Wenn Du als Sprecherin auf diesem Niveau eigene Aufnahmen machen möchtest empfehle ich Dir, einmalig richtig viel Geld in die Hand zu nehmen und das Neumann TLM 103 zu kaufen. in ihrem Studio nach ihren Bedürfnissen auf.

Fragt sich halt nur, ob sich das teurere Neumann TLM 103 überhaupt rentiert, wenn man kein professionelles Tonstudio drum herum hat (im Vergleich zu meinem Rode NT1-A) :frage:
Denn ein Mikrofon ist ja nur ein Baustein in der Aufnahmekette.
Eine 3000 Euro teure Gitarre wird ja klanglich auch nicht die Offenbarung sein, wenn man sie nur über einen billigen 80 Euro Brüllwürfel (Verstärker) spielt.

Ansonsten kann ich auch zu Rode raten.
Mein Rode NT1-A ist echt ein gutes Mikrofon für gehobenere Homerecording Ansprüche :thumbsup:
Es eignet sich sowohl für die Stimme als auch zur Instrumenten-Abnahme (wie z.B. akustische Gitarren).
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: Neues Mikrofon

@Detlef

das man in den Studios immer die "üblichen Verdächtigen" sieht hat sicherlich auch den Grund das viele Kunden genau DIESE Mikrophone sehen wollen.
Studiozeit ist teuer, das will der Kunde auch etwas für sein Geld haben....
 

bob7

__________________
AW: Neues Mikrofon

Fragt sich halt nur, ob sich das teurere Neumann TLM 103 überhaupt rentiert, wenn man kein professionelles Tonstudio drum herum hat ..
Denn ein Mikrofon ist ja nur ein Baustein in der Aufnahmekette.
..
Jamie ist diesbezüglich gut aufgestellt, soweit ich weiß.
 

heigi

Master Detective
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AW: Neues Mikrofon

Ja das schöne TLM, iwann kommt das auch in meine Ausrüstung =D
Naja, da Jamie die Tbone Variante und die andere, die ich jetzt nun nicht mehr weiß, haben die anderen natürlich in dem Preisregiment gesucht.
Die frage ist bezüglich des TLM, wie Richy schon sagte, ob es sich lohnt. Ich weiß nun nicht, ob sie professionelle, also kommerzielle Aufnahmen zu Hause macht wie du, ich oder andere hier im Forum. Wenn ja, dann ist der Sprung in die Profimicro Klasse unverzichtbar.
Ich habe mal gelesen, dass das sE Z3300A für den Preis, welches es hat gut mit den teuren Modellen mithalten kann.
 

Hell Mood

'n Österreicher
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AW: Neues Mikrofon

Großmembranmikrofone haben naturgemäß eine gewisse Färbung, auch die Neumänner. :) Für einen neutraleren Klang würde ich ein Kleinmembran empfehlen.
Auch ein PreAmp (speziell der Röhren-PreAmp) bringt eine besondere Färbung. Also könnte ich aus der Ferne keine Empfehlung abgeben. Ein TLM103 klingt an einem Avalon 737 anders als auf einem Universal Audio 610mkII oder einem Mindprint EnVoice MKII. Das Endergebnis ist IMMER eine Kombi aus Mic, Preamp und ... DEM RAUM!!!!!! Nicht zu Vergessen der Abstand zum Mikrofon (Nahbesprechung), ein evtl. LowCut und die Mikrofonposition (Head up/Head down) .... und und und!!!
Das alles sind Faktoren die hier mitspielen. Nach eigenem Empfinden würde ich auf die kostengünstigen Schiene das NT1-A dem H2 den Vorzug geben. Vorausgesetzt man macht nur Sprachaufnahmen. Für flexiblen Einsatz unterwegs (Field Recording, Atmos etc.) und ohne Rechner ist natürlich ein H1/H2/H4 oder ein sonstiger Mobiler Recorder die erste Wahl!

LG
Hell Mood
 
AW: Neues Mikrofon

Ja nen NT1-A oder das NT2-A (hab ich auch) und wenn etwas Mut vorhanden ist dann... (nicht getestet nur hörensagen)

...und wech
 

heigi

Master Detective
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AW: Neues Mikrofon

Wenn dieser MOD so gut sein sollte wie der U87 dann, dann wäre das Ding sofort gekauft XD
 

MarcLeyendecker

Cutter + Produzent
AW: Neues Mikrofon

Was auch eine Überlegung wert ist:
Lass dich mal von der Modeerscheinung Großmembraner nicht verunsicher, die sind zwar gut, aber auch kein Allheilmittel. Wenn du eine wirklich hochwertige Qualität zu einem Preis von so ungefähr 200€ willst und du sowieso schon ein Aufnahmegerät und Mikroständer hast, denk mal drüber nach, eine Kombination von dynamischen Mikrofon und Kleinmembraner zu nehmen, das dynamische wird direkt besprochen (evtl. durch Mic-Screen) und das Kleinmembraner von etwas weiter weg (so. 20 - 25cm). Mit einem Mikrofonständer und der richtigen Stereoschiene lässt sich das sogar ziemlich platzsparend lösen.
Das Ergebnis ist ein sehr knackiges und klares, aber gleichzeitig warmes Klangbild.
Welche Mikrofone man bei so etwas nehmen sollte ist geschmackssache, ich denke am preiswertesten/qualitativ angebrachtesten ist ein Shure SM57/58, als Kleinmmbraner in der Preisklasse wäre zum Beispiel das M3 von Rhode, das lässt sich im Zweifelsfall auch vie Batterie betreiben.

Hier die Geräte:
http://www.thomann.de/de/shure_sm58.htm
http://www.thomann.de/de/rode_m3.htm

Kosten -> 209,00 €
 

Jamie

Jamie Leaves
AW: Neues Mikrofon

Ein Shure SM 58 hätt ich noch in der Schublade! :) Ich möchte mich aber hier an der Stelle einmal ganz herzlich für die ganzen Anregungen bedanken. Eine entgültige Entscheidung ist bei mir noch nicht gefallen. Aber ich konnte anhand der Meinungen in diesem Thread eine Prioritätenliste aufstellen, die jetzt nach und nach abgearbeitet und getestet wird, bis ich "mein" Mikro habe.

Und der arme Pio muss mir dabei helfen! :)
 

Elminster

Mitglied
AW: Neues Mikrofon

Ein Shure SM 58 hätt ich noch in der Schublade! :)

Das Shure wurde als Bühnenmikro konzipiert und bedient daher einen anderen Kundenkreis, der Wert auf geringe Feedbackeigenschaften und unterdrückte Handgeräusche legt. Da der Frequenzverlauf entsprechend dieser Anforderungen verbogen wurde, ist es für den Heim/Sprachgebrauch nicht zu empfehlen.
 

heigi

Master Detective
Sprechprobe
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AW: Neues Mikrofon

Das Shure wurde als Bühnenmikro konzipiert und bedient daher einen anderen Kundenkreis, der Wert auf geringe Feedbackeigenschaften und unterdrückte Handgeräusche legt. Da der Frequenzverlauf entsprechend dieser Anforderungen verbogen wurde, ist es für den Heim/Sprachgebrauch nicht zu empfehlen.

So schaut es aus! ~ Deswegen immer schön für Sprechen in die Großmembran Kategorie =P Ist einfach besser dank dem Frequenzgang und den Charakteristiken.
 
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