• Blut-Tetralogie   Dark Space

MoFisch

ein mächtiger Pirat
Liebe Leute, die Frage brennt mir schon seit Längerem unter den Nägeln. Sie ist übrigens völlig wertfrei! Ich hoffe nun an der Quelle die Antwort zu erhalten. :D
Mir ist aufgefallen, dass den Rollen in vielen Eurer Hörspiele englische Namen gegeben werden. Passenderweise wird der Handlungsort ebenfalls ins angelsächsische Ausland verlegt. Nun würde ich gerne wissen, warum. Einfach weil's "cooler" klingt, oder steckt da mehr dahinter?
 

Imari

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AW: Englische Namen / Orte

Ich persönlich find es "cooler". Also wenn man so typische deutsche Namen nimmt klingt das nicht besonders toll. " Hans, Peter, Gertrut." Ok mal ganz übertrieben. AUch die Orte klingen interessanter wenn sie aus anderen Ländern kommen :)
 

Noir

Mitglied
AW: Englische Namen / Orte

Eine Frage, die öfter mal auftaucht. Sei es hier im Forum oder im TS oder auch im Real Life (während des IHW hab ich mich da auch kurzzeitig mit wem drüber unterhalten).

Ich habe nie und werde nie einen Hehl daraus machen, dass ich englische Namen für viele (!) Hörspiele cooler finde. Für mich kommt keine großartige Spannung auf, wenn ich ein Gruselhörspiel mit Charakteren wie Manfred Fricke, Friederich Gundlach oder Reinhold Fischer höre, weil ich irgendwann immer an den Namen anecke. Wenn der Erzähler da eine finstere und düstere Atmosphäre beschreibt und dann diese Namen auftauchen...keine Ahnung warum...bin ich raus :D

Bei den Barash-Tyr Chroniken habe ich den Menschen zum Beispiel wiederum tatsächlich deutsche (bzw. deutschklingende) und lateinische Namen gegeben, weil es für mich ins Gesamtbild passte.

Für Hörspiele in der Moderne aber...ne...da bleib ich im englischsprachigen Raum.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: Englische Namen / Orte

Aus genau dieser Frage heraus habe ich die Handlung von Dark Space NICHT nach Amerika und Co. gelegt. Es spielt mitten in Europa, meist Deutschland.
Ich vermute, dass der Zuschauer/Hörer das vermeintlich Bekannte nicht besonders spannend findet.
Wobei der ausländische Ort ja noch keine spannende Story macht...dieser Umstand wird aber oft vergessen bzw. außer Acht gelassen.
Wenn man bei CSI und Co. mal die Hochglanzbilder, den (auch noch völlig unsinnigen) Technik-Schnikschnak und die Musik/FX Ballerei aus einschlägigen Sound-Bibliotheken entfernt bleibt meist eine recht dürftige Story, gepaart mit albernen Dialogen übrig....merkt nur keiner ;-))
In meiner BA-Arbeit habe ich seinerzeit den Einfluss solcher Amerikanischen Serien auf das Deutsche Hörspiel untersucht.
Mit dem Ergebnis, das das deutsche, kommerzielle Hörspiel hochgradig infiziert ist....
 
G

Guest2452

AW: Englische Namen / Orte

Ich vermute, dass der Zuschauer/Hörer das vermeintlich Bekannte nicht besonders spannend findet.

Da wirst du wohl recht haben!
Ich verwende auch nur sehr ungern Deutsche Namen, da ich zumeist dem Genre Fanatsy zugetan bin und rein deutsche Namen dann wirklich nicht klingen, zumindest empfinde ich es so.
Aber ich suche mir auch immer ganz gerne ausgefallene Namen, die den Charakter widerspiegeln oder sein Verhalten unterstreichen. Und momentan muss ich sagen, dass Namen die aus dem nordischen Bereich kommen, mich mehr reizen als die englischen!
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: Englische Namen / Orte

Bei Fantasy macht das ja auch wirklich Sinn. Es wird ja eine "neue" Welt erschaffen. Da Namen aber auch aus Tätigkeiten bzw. gesellschaftlicher Stellung abgeleitet sind würden Namen wie "Müller", "Schmidt" oder "Schulze" auf jeden Fall Sin machen. Denn Berufe wie Müller oder Schmied bzw. die Stellung als "Dorfschulze" kommen eigentlich in jeder Fantasy Geschichte vor...
 

MoFisch

ein mächtiger Pirat
AW: Englische Namen / Orte

Erstmal sorry, dass ich "schon wieder mit der alten Leier" komme. Im Forum hatte ich bisher nichts dazu gefunden.
Und klar, die Fantasy muss man außen vor lassen. Wobei es hier anscheinend nicht uncool ist, Bilbo Beutlin statt Baggins zusagen.^^ (Und Thomas, bei den Barash Tyr Chroniken sind mir die Namen sehr, sehr positiv aufgefallen. Sehr einfallsreich!)
Nun, es soll jeder machen, wie es ihm beliebt. Wenn es tatsächlich nur der Coolness-Faktor ist, will ich als reine Hörerin anmerken: Habt Mut zu deutschen Namen. Manchmal ist es vielleicht stimmiger so. Wobei ich mich auch nicht an den englischen störe.
 

Paul

Wertentwender
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AW: Englische Namen / Orte

Wenn die Geschichte in Deutschland spielt, ist es ebenso sinnig englische Namen zu nehmen, wie israelische Namen im französischen Kontext einzubetten. Spielt die Story aber nicht in Deutschland und ist die Figur kein aus Deutschland eingereister/eingewanderter Typ, dann sollte man auch keine deutschen Namen verwenden. Die meisten Geschichten werden außerhalb Deutschlands angelegt, vermutlich aus unterschiedlichen Gründen. Ich selbst habe in KomA deutsche Figuren genommen, in McLair hauptsächlich Englische, eben weil ich die Stories in den zwei verschiedenen Regionen angesiedelt habe.
Insgesamt schließe ich mich aber meine Milchreisbruder Thomas an und würde nicht-deutsche Namen vorziehen. Die sagen mir einfach mehr zu.
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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AW: Englische Namen / Orte

Habe mir dieselbe Frage auch schonmal gestellt: Warum spielt ein Skript in dem einfach nur irgendwas "Komisches" passiert sofort in Amerika? Warum nicht in Deutschland. V.a. wenn eh nur Vornamen genannt werden. Man muss sich ja nich grad den blödesten raussuchen.

Für mich machts immer dann Sinn, wenn andere Gesetze als bei uns gelten sollen. Menschen mit Waffe rumlaufen usw. Aber wenn meinetwegen die gesamte Handlung nur drum geht wasweißich wie ein Telepath mit seiner neuen Fähigkeit zurecht kommt, dann muss das nicht unbedingt ein Matthew für mich sein, der kann auch gern Matthias heißen ;)

Im Zuge dieser Diskussion bin ich übrigens für eine Parapol Deutschland Folge :D Wenns fremdartiger sein soll kann sie ja in Bayern spielen *gg*
 

Ezio

Mitglied
AW: Englische Namen / Orte

Nur ganz nebenbei: Nix gegen den Namen Peter. Man denke an Peter aus den Drei Fragezeichen. Aber ich kann nur zustimmen: Das ganze ist absolut Genre-Abhängig.
Bei TKKG zum Beispiel wurden und werden ja auch fast ausschließlich deutsche Namen verwendet und es passt, weil man in Kinder-Hörspielen eben mehr Freiheiten im Bereich der Namen und der Orte hat, da Kinder ja noch nicht so extrem logisch-analytisch denken. Die Fünf Freunde spielen in England und gehören zusammen mit TKKG und den Drei Fragezeichen zu den beliebtesten Kinder-Hörspiel-Serien, und dabei haben diese 3 ja ganz unterschiedliche Kulturräume als Setting.
Deutsch Namen, finde ich, passen aber ausgezeichnet in Comedy-Hörspiele. Man denke mal an lange Namen wie z.B. Hans-Peter-Gregor, die eine ganz eigene charmante Komik entwickeln können.
Gerade bei komischen Ortsnamen ist das deutsche für deutsche Muttersprachler ideal. Ich weiß z.B. aus zuverlässiger Quelle, dass es die Orte Oberneger und Mittelneger gibt.
Das ist zwar nicht so lustig wie das berühmt-berüchtigte Middle Frithem(?) oder North Cothenstone Hall (beides Loriot xD), aber man kann halt selber total irre Ortsnamen erfinden.
VlG André

P.S.: Nein, die Drei Fragezeichen sind keine richtigen Kinderhörspiele, ich weiß. Hab mir erst neulich noch am Erscheinungstag die neue Jubiläumsfolge Nr. 150 geholt und bin auch heute, mit fast 18 Jahren noch großer Fragezeichen-Fan.
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Englische Namen / Orte

Ich sehe das etwas anders.

Wenn die zu erzählende Geschichte keinen historischen Hintergrund hat der es notwendig macht sie im englischsprachigen Raum stattfinden zu lassen ist es reine Kosmetik es trotzdem zu tun. Bei einer soliden (nicht historischen) Geschichte sind Ort der Handlung und Epoche sogar sehr austauschbar. Das sind Feinheiten um die man sich später kümmern kann um zu sehen welche Elemente die Geschichte am besten stützen oder interessanter machen.

Das englische Namen vermeintlich besser klingen liegt an Hollywoods Dauerbombardement.
 
AW: Englische Namen / Orte

Das es auch mit deutschen Namen gut funktionieren kann, zeigen die Hörspiele von Pandoras Play. Die spielen sehr oft in Deutschland. Sofern es zur Geschichte passt, wird sicherlich auch mal eine meiner Geschichten in Deutschland spielen.
 

Noir

Mitglied
AW: Englische Namen / Orte

Ich finde es nach wie vor schwierig. Ganz ehrlich: Eckt ihr nicht an, wenn da in einem Gruselhörspiel plötzlich jemand...was weiß ich..."Hugo" heißt? Oder weniger extrem...ich finde ja zum Beispiel schon "Heiko" oder "Johanna" oder "Thomas" oder "Ruth" oder "Matthias" oder "Torsten" (oder oder oder) schwierig...nicht, weil ich diese Namen hässlich finde (Was ich nicht tue), sondern weil sie mich irgendwie aus der Geschichte reißen...ich weiß nicht, woran es liegt. Auch Orte sind nur GANZ selten wirklich förderlich für die Atmosphäre.

Ich stelle mir jetzt mal vor, jemand schreibt ein Horror-Hörspiel über...was weiß ich - nehmen wir mal was völlig abwegiges -...einen lebendig gewordenen Alptraum. Die Story ist nicht Landesgebunden...kann also IRGENDWO hingesetzt werden...und dieser jemand siedelt die Geschichte jetzt mal in "Paderborn" an...ganz ehrlich...das kann ich nicht ernst nehmen :D Nochmal: NICHT, weil ich die Geschichte doof finden würde, sondern weil allein schon der Ortsname so zerstörerisch für die Atmosphäre ist (imho), dass ich gar nicht erst hören will, wie "Matthias" und "Ruth" am McDonalds beim Hauptbahnhof vorbeischleichen um dann plötzlich von einem Monster angegriffen zu werden...

Ne...klar, es hat einen gewissen Reiz, wenn ich den Ort kenne, wo eine Geschichte spielt...aber das kann genauso gut nach hinten losgehen und am Ende einfach nur befremdlich wirken...da geh ich lieber auf Nummer sicher und leg das ganze ding in den angelsächsischen Raum. Das mag alles einfach nur ein psychisches Ding sein...aber wenn es letzten Endes ohnehin egal ist, wo eine Geschichte spielt...dann kann ich sie auch im angelsächsischen Raum lassen ;)
 

peter4171

Peter Rupprecht
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AW: Englische Namen / Orte

Im Zuge dieser Diskussion bin ich übrigens für eine Parapol Deutschland Folge :D Wenns fremdartiger sein soll kann sie ja in Bayern spielen *gg*

...na, Leipzig wäre da ja dann auch geeignet...*g*

Aber zurück zum Thema:
Deutschland ist ja seit jeher nicht die Location für Action-Burner. Das gilt für das wahre Leben, als auch für 99% der Fernseh- und Filmproduktionen. Beispielhaft dafür sind wohl u.a. die Versuche verschiedener Privatsender amerikanische Erfolgsserien zu kopieren, wie z.B. C.S.I., Monk, etc.
Allerdings: Bei Geschichten, die auf wahren Begebenheiten basieren, machen die Deutschen teils phantastische Produktionen ("Der Untergang", "Das Experiment", "Die Welle", etc.)
Ähnlich verhält es sich (jedenfalls bei mir) mit den Hörspielen:
Einen Deutschen SciFi-Helden kann ich mir gar nicht vorstellen (wir schaffen es ja gerade mal als Zulieferer für Ersatzteile...)
Und ein "Captain Future", "Perry Rhodan" oder "Commander Perkins" klingt da schon knackiger!
Ganz anders wirkt das Ganze aber z.B. Bei der sehr guten Produktion "Murder Documents: Haarmann".
Ein Stück deutscher Kriminalgeschichte, spannend aufbereitet mit tollen Sprechern. Es scheint heute so unfassbar, daß sich diese Geschichte tatsächlich in unseren Länden so abgespielt hat, daß man fast Lust hätte sich die Original-Schauplätze einmal anzuschauen. Übrigens: Den Kopf von Haarmann gibt's immer noch... Konserviert im Töpfchen....
 
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