AW: Zum Klang der Stimme - Basisarbeit im Kehlkopf
Moin Tagirijus!
Zu Deiner Anmerkung: Ich wollte nur darstellen, welche Möglichkeiten wir grundlegend stimmfunktional im Kehlkopf haben. Einige dieser Möglichkeiten werden in der Fachliteratur als Fehler angesehen, z.B. das Sprechen mit Nebenluft. Wenn wir aber in die Diskussion einsteigen, was stimmfunktional nicht nur möglich sondern auch gesund ist, dann brechen wir hier dieselbe Diskussion vom Zaun, die zwischen den verschiedenen Lagern der Stimm-, Sprech- und Gesangspädagogik schon seit langem geführt wird.
Ich will mich zu dem, was ich vorher für Möglichkeiten angesprochen habe, nur so weit positionieren:
1) Ein trainierter Sprech-/Gesangsapparat hat mehr Möglichkeiten. Deshalb weise ich immer wieder in meinen Antworten darauf hin, dass ihr die jeweiligen Facetten ohne Druck oder große Anstrengung durchführen sollt, denn das trainiert dann!
2) Wir stellen alle möglichen Charaktere, Figuren, Typen dar, alles nur anhand von Stimme. Ich denke es ist legitim - im Sinne der Darstellung - einen Charakter auch durch eine ungesunde Stimmfunktion darzustellen. Man sollte dann darauf achten, der Stimme genügend Raum für Regeneration zu lassen und diese Rolle nicht stundenlang zu sprechen. Ich halte generell eine hohe Variablität am wichtigsten für eine ausgeglichene Stimme, anstatt sie einseitig, aber gesund zu benutzen.
3) Ich staune immer wieder in meinem Beruf, wie wunderbar verschieden unsere Stimmen und ihre Leistungen sind. In einem Forum wie diesem sollte deshalb jeder darauf achten, dass ihm das Sprechen Spaß macht. Das tut es selten, wenn man nach dem Einsprechen einer Rolle heiser ist. Also möchte ich neben dem experimentellen/ spielerischen Zugang zur Stimme, immer auch auf die eigene Wahrnehmung und das eigenen Wohlempfinden verweisen.
Ansonsten, denke ich, führt eine stimmpädagogische Diskussion innerhalb dieses Themas zu weit, stelle mich aber gerne konkreten Fragen!