La Luna

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hi ihr lieben,

ich bin gerade dabei, mir ein bisschen "equipment" zuzulegen, um von zuhause aus hörproben basteln zu können.

ich war letzte woche bei einem hörbuchsprecher-workshop; auch hier wurde über das thema technik gesprochen und
die folgenden empfehlungen in sachen equipment gemacht:

* mikrofon: rode NT1-A
* halterung: millenium MS-2005
* aufnahmegerät: zoom H-4N
* kopfhörer (fürs monitoring): superlux HD-662 F
* ploppschutz: SE electronics reflexion filter X
(und solche kleinigkeiten wie fellwindschutz (dead cat) und netzteil)

das alles in kombination mit audacity auf dem laptop und dort selber schneiden.

nun hab ich gestern mit dem vocal coach meiner schule gesprochen (wo ich meine stimmliche ausbildung mache)
- er widerum empfiehlt mir stattdessen, mir nur das blue spark digital mikro mit USB-anschluss zuzulegen
(schon allein, weil das keine latenzzeiten hat) und das dann DIREKT ins ipad zu stöpseln und mit garage band
aufzunehmen bzw. auch zu bearbeiten.

ich (als anfänger) bin nun echt verunsichert und auch verwirrt :confused:
was denn nun?? das erste? das zweite?? beides?? nix davon? was dann???????

wie denkt ihr darüber?? sagt mir doch mal bitte eure meinung ....

danke vorab & liebe grüße
la luna
 

psart

Autor/Sprecher/Cutter
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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

Hallo La Luna,

bei der Frage nach dem Equipment bekommst Du leider immer wieder unterschiedliche Antworten. Ich kann Dir auf diese Frage, nur mit dem von mir verwendeten Equipment antworten.

Mikrofon: Rode NT1A verbunden mit dem PC über eine Focusrite Scarlett 2i2 USB Interface für Sprachaufnahmen. Als Micscreen verwende ich das
t.bone Micscreen LE.

Für Geräuscheaufnahmen und als TeamSpeak Micro verwende ich das zoom H-2N. Habe dieses zum Anfang auch für Sprachaufnahmen genutzt, hat aber ein höheres Rauschverhalten.

Desweiteren bleibt zu klären, wie Deine Aufnahmebedingungen sind. Hast Du eine Sprechkammer oder mit Decken abgehängten Raum etc.

Da Du ja in der Nähe von Frankfurt wohnst, kannst Du es auch gerne mal bei mir ausprobieren und ansehen.

Gruß

Peter
 

Ellerbrok

Sprecher, Cutter & Fledermaus
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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

Hallo luna,

zunächst einmal glaube ich, dass es bei so etwas nicht "DIE" Lösung gibt. Insofern haben erstmal beide "Berater" nicht unrecht. Zumindest von ihrem Standpunkt aus.

Ich für meinen Teil würde die erste Lösung bevorzugen. Das liegt aber daran, dass ich die elektronischen Komponenten (NT1-A, Zoom, HD-662F) kenne und weiß, dass die gute Qualität liefern. Die anderen Dinge wie Ploppschutz, Mikroständer etc. sind da eher zweitrangig, bzw. da kann man nicht viel falsch machen.

Die Kombination mit dem Zoom hat den Vorteil, dass du unabhängig vom Rechner aufnehmen kannst. Du hast also kein Lüftergeräusch im Hintergund das man irgendwie dämmen muss. Wenn das aber kein Problem ist, dann könnte ich dir als Alternative zum Zoom noch das Focusrite Scarlett 2i2 empfehlen das hat dann einen USB-Anschluss um es direkt an den PC anzuschließen. Das geht zwar generell auch mit dem Zoom, aber das 2i2 ist günstiger :)

Mit der Kombination NT1-A + Zoom, oder NT1-A + Scarlett 2i2 hast du auch keine Latenzzeiten.

Liebe Grüße,
Marcel
 

Klaus_Nb

Hmm.
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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

Hallo Luna,
keine Panik. Es gibt bekanntlich viele Wege nach Rom ;-)

Es kommt auch darauf an, was Du machen möchtest und wie Dein Budget aussieht. Und ob der Kram erweiterbar sein soll - ja, das weiß man vorher eigentlich nie ;-)

Die Workshopempfehlungen scheinen so eine Art Rundumschlag für alle Gelegenheiten zu sein? Einen Fellwindschutz z. B. brauchst Du nur bei Außenaufnahmen.

Das SE electronics reflexion filter X ist kein Ploppschutz, sondern so eine Art Schirm, den man hinter das Mikrofon stellt, um den Raumhall zu reduzieren. Je nachdem wie Deine Räumlichkeiten aussehen, kann das nützlich sein oder auch nicht. Manche Fachleute bezeichnen diese Teile auch als Unfug.

Das blue spark digital mikro mit USB-Anschluss kenne ich nicht, lt. Thomann-Versand kostet das Teil 289 Euro. Vielleicht ein bisschen viel für den Anfang? Da gibt es günstigere Geräte (die dann vielleicht nicht so gut klingen).

Das Angebot von Peter mit Ausprobieren und Anschauen finde ich gut.

PS sicher hiflreich: Dennis hat die Grundlagen allgemeinverständlich erklärt --> http://www.hoer-talk.de/showthread.php/21662-Hörspielstudio-Guide-für-Anfänger
 
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Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

Tja, damit ist Deine Überschrift nun endgültig futsch - mit unseren Erfahrungen hast du an dieser Stelle schon 5 Meinungen, und wenn mein Text fertig ist sogar 6 :D

Ich pick mir zuerst mal das "Aufnahmegerät: Zoom H4N" heraus. Geht es dir um eine "auch" mobile Aufnahmelösung oder eher um Geräuscharmes Aufzeichnungsgerät? Ich vermute mal letzteres, weil du am Laptop per audacity schnippeln willst. Insofern, wenn du schon ein iPad dein Eigen nennst und seine Hardwareresourcen (sprich CPU und vor allem RAM) nicht zu knapp bemessen sind - würde ich das bevorzugen. Nur ob unbedingt mit einem USB Mic? Doch dazu dann später.

Was mir in allen Konstellationen fehlt ist wie immer: die Dämmung deiner Aufnahmeumgebung. Nur am Reande bemerkt, plane dafür auch einige EUR ein. Nicht das du eine Sauteure Super Aufnahmeanlage hast, mit der du nichts anfangen kannst wegen einem Badezimmersound in deinem Wohnzimmer (übertrieben bildlich dargestellt).

Dann: "(schon allein, weil das keine latenzzeiten hat)" - also diesen Satz überlese ich einfach mal mit einem wissendem Grinsen und einem Kopfschütteln und sag mal nix dazu, außer: Latenzlose übertragung gibt es schlichtweg nicht, schon gar nicht wenn man zusätzlich noch D/A Wandler dazwischen hat (und den hast du bei Mikrofonen immer, wenn sie egal wie über USB eingeschleift werden). Aber wir reden da jetzt von so kleinen Werten, das ich darauf nicht weiter eingehen werde. Da gibts andere Probelmatiken.

Kommen wir zum Mikrofon:
Das Rode NT-1a ist sicher ein gutes Einstiegsmodell, ich persönlich empfinde es als zu schrill im Mitten und Hochtonbereich, in den Bässen dadurch zu flach.
Das Blue Spark kienne ich weder als USB ncoh XLR Variante aus der Praxis. Allgemein gelten die Blue Mics als nicht so schlecht.
Einen weiteren Blick kannst du auch auf folgende werfen:
AKG Perception 220, oder das 420 - sind beide relativ Baugleich, nur das das 420er noch in der Charakteristik verstellbar ist. Beide gibts als XLR und USB Variante
Audio Technica AT2020 - ebenfalls in beiden Varianten verfügbar.
Samson MTR201 oder 231 (beide XLR), das USB Gegenstück wäre das Samson Meteor
Samson C01 oder C03 (beide als XLR und USB Variante erhältlich)
Oder du gibts richtig Geld aus mit einem Neumann TLM 102 - das würde ich sogar unbsprochen und belauscht nehmen...
Wobei ich hier abschließend noch sagen muss: Mikrofone solltest du mit Deiner Konstellation ausprobieren und am Ende das nehmen, was dir vom Klang her persönlich am ehesten zusagt. Nicht jedes Mik ist ausnahmslos für jede Stimmlage geeignet.

Kopfhörer: Im Billigsegment kannst du mit den Superlux nur wenig falsch machen, ich würde Dir aber eher zu einem HD-668B raten. Warum?

1) Ein Problem bei den Dingern sind die Kopfbänder. Der Kunststoff reißt unheimlich schnell ein und Ersatz bekommt man dafür nur selten. Der 668er hat stattdessen zwei Andruckkopfpolster. Da erledigt sich das Problem. Er trägt sich genauso bequem wie die anderne Superlux Kopfhörer.

2) Statt F höre ich lieber das B Model. Liegt an dem Geheimnis der Vorhandenen und nicht vorhanden Buchstaben.
F steht für Frequency. Diese Modelle zuehen vor allem die Hochtöne hoch, während der Bass ausgeglichen bleibt. Ein guter Referenzkopfhörer, um beim Mastering Sprache und Atmo genauer auszugleichen. (Ich verwende zusätzlich für sowas selber einen 668F).
Kein Buchstabe und beim 681 zusätzlich noch das EVO Modell sind die Basslastigsten. Der EVO ist vor allem für Technojünger gedacht, die sich mit Bass den Kopf weg sprengen möchten.
B steht nicht für Bass, wie einige vermuten, sondern für Balanced. Also keine der Frequenzen wird hier bevorzugt, für mich das was ich als Monitoring verwende.
Nebenbei ist das Kabel am 668er in zwei Längen vorhanden und leicht auszutauschen, sollte das kaputt gehen.

(und solche kleinigkeiten wie fellwindschutz (dead cat))

Für Außenaufnahmen praktisch, wenn du nur in Räumen arbeitest, spar die die Dead Cat bei Standmikros.

nun hab ich gestern mit dem vocal coach meiner schule gesprochen (wo ich meine stimmliche ausbildung mache)
- er widerum empfiehlt mir stattdessen, mir nur das blue spark digital mikro mit USB-anschluss zuzulegen
(schon allein, weil das keine latenzzeiten hat) und das dann DIREKT ins ipad zu stöpseln und mit garage band
aufzunehmen bzw. auch zu bearbeiten.

Komme ich kurz hierzu. Funktioniert, im übrigen auch mit Zoom Fieldrecordern als USB Mic genauso wie mit XLR und Soundinterfaces wie einem Focusrite, M-Audio/(bzw. heute AVID) Fast-Track, Alesis iO2 oder iO4 (ich verwende zuhause ein io2) usw. usf.. Ggf. wirst du noch ein aktives USB Hub im ungünstigsten Fall brauchen, an das das Interface/USB Mikrofon angeschlossen werden muss, über dessen Netzteil dann die Stromversorgung gesichert wird. (Und gleiches gilt auch für Android Tablets & Handys, genau wie mit dem iPhone)

Du kannst dir damit also deine Konstellation nun Aussuchen. iPad ist auf alle Fälle Geräsuchfrei - keine Lüfter, Festplatten etc. genau wie ein Fieldrecorder. Und beschneiden kannst du Deine Takes ebenfalls darauf udn wärst dann nicht auf den Laptop angewiesen.

Bliebe noch zu erwähnen, das so manches USB Mikrofon ein wenig mehr rauscht als ein gut ausgewogenes Audiointerface mit angeschlossenem XLR Pendant. Auch darauf dann beim ausprobeiren achten.

Damit bin ich am Ende meiner (nun 6ten) Meinung zu dem Thema. Und du hast nun die Qual der Wahl ;)
 
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Marco

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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

Und nach dieser Tsunami an Informationen (ich hoffe Du hast einen Rettungsring ;-) ) noch meine Meinung.
Diese ist aber eher eine kleine Welle.

Ich nutze das H2n von ZOOM. Dann habe ich einen Trapetzwäscheständer und entsprechend ganz viele Decken darüber. Das ist meine Sprecherkabine. Damit habe ich hier meine Freigabe bekommen und spreche ab und an ein.
Das war's eigentlich schon :)
Einfach und mobil.
 

mica

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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

So, dann geb ich jetzt auch noch meinen Senf dazu… du schreibst, dass du eine Stimmausbildung machst und Workshops zum Thema besuchst, das hört sich ja alles schon an, als hättest du ein bisschen höhere Ambitionen in dieser Richtung? Strebst du die Sprecherei als berufliche Option an oder soll es ein Hobby bleiben? Davon (und natürlich vom Budget, das du ausgeben kannst/ willst) würde ich auch die Wahl des Equipments abhängig machen.

Sehr seltsam finde ich übrigens in der Tat die Empfehlung eines Fellwindschutzes im Hörbuchworkshop. In der Hörbuchproduktion hat der ja nun wirklich nix zu suchen, da kommt es ja eher selten zu Außenaufnahmen. Oder waren das generelle Empfehlungen für Equipment für alle Lebenslagen?
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

Vocal coach, Schule.. dt. Pop?


Hatte lange das NT1A, das ist prima für den Anfang!
Letztendlich kommt es eh auf die Raumakustik an, da hilft das tollste Mikro n ix wenn die nicht passt. Wundert mich, dass DAZU keiner was gesagt hat.

Würde das NT1A nehmen und schaun dass du ne gute trockene Aufnahmesituation hinkriegst. Und dann je nachdem ob du nen leisen PC hast das über ein Interface wie das erwähnte Focusrite anschließen, oder das Zoom als Aufnahmeequipment nehmen. Mit Interface ist halt komfortabler!
 

Passi

Pascal Runge
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AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

Jaui...der RAUM ist super-wichtig...Aber da ich Deine Räumlichkeiten nicht kenne, kann ich Dir da keine Ratschläge geben.
Ansonsten schließe ich mich dem Großteil meiner Vorschreiber an:
Rode NT-1A, Focusrite, Laptop und ab dafür:)
DAS benutze ich auch so...
Wir haben daheim eine 1,5m² große Abstellkammer (inkl. Dachschräge, Holzwände und einigen Kartons), die wir als Aufnahmeraum nutzen. Dort benutzen wir auch einen Micsreen, den wir an einer Wandhalterung befestigt haben. Somit stört auch kein Mikroständer mehr;)
Als Ergebnis haben wir einen sehr trockenen Klang.
Als Abhöre nutzen wir einen Sennheiser HD-25...fürs Sprechen/Abhören der Stimme gibt es sicherlich bessere Hörer, aber ich nutze den HD-25 auch zum Mucke machen und da finde ich diesen Kumpel sehr klasse.
Kurz: Mit dem Equipment und unserem Raum sind wir (als Anfänger) sehr zufrieden:)
Reicht;)

So long
 

La Luna

Mitglied
AW: technische ausstattung/equipment: 2 meinungen, was stimmt denn nun??? HELP!!

erstmal MERCI an euch alle!!!

klar waren das ne MENGE meinungen ... aber wer viel fragt, bekommt eben viele antworten! ;-)
ausserdem hatte ich ja schliesslich nach euren meinungen gefragt!! entscheiden muss ich dann ohnehin selber...

das mit dem fellwindschutz war wohl eine ALLGEMEINE empfehlung beim workshop
- klingt plausibel, wenn ihr sagt, daß sich das nur für aussenaufnahmen lohnen würde :)

@psart: hab vielen dank für dein angebot - ich komme da gerne drauf zurück!
melde mich demnächst per PN wg terminabsprache, ok?

@mica: ja ich möchte das zukünftig auch beruflich machen.

@marco: trapezwäscheständer als sprecherkabine klingt nach einer echt coolen idee!! :thumbsup:

@dagmar: nein keine deutsche pop (gott bewahre!! :eek:)
ich bin schülerin der scream factory in frankfurt und habe derzeit wöchentliches coaching bei george liszt
- weiss nicht, ob er dir was sagt ...
der workshop, den ich jetzt hatte, war allerdings von der sprecher akademie - und war TOP; kann ich nur empfehlen!

@passi: dein raum klingt echt bestens dafür geeignet!! sowas hab ich hier leider nicht ...

liebe grüße
la luna
 
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