• Blut-Tetralogie   Dark Space

stoerti

Mitglied
Hallo,

heute kam mein neues Micro an und ich bin etwas erschüttert, zu hören, wie sensibel ein Micro sein kann.
Ich musste extra in die Küche ausweichen, weil in meinem 60qm Büro der kaum zu hörende Lüfter des PC am anderen Ende des Raumes im Micro zu hören war.

Jetzt meine Bitte: Können die Hörprofis mir sagen, ob diese Qualität ausreicht für die weitere Verarbeitung?
Die Aufnahme ist jetzt mit dem Micro angeschlossen am Handy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Hallo @stoerti; ich bin kein Hörprofi, aber ich hörte trotzdem in den leisen Stellen deiner Aufnahme noch Rauschen im Hintergrund, und Hall wenn du sprichst. Das Mikro alleine ist es ja nicht. Hast du denn auch deine Sprech-Umgebung schallgedämpft (Sprecherkabine, Kleiderschrank....)?

Ich denke, eins unserer "Profi-Fledermausohren" kann dich da sicher noch weiter beraten.
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
Das was du da beschreibst (und man auch hört) ist völlig normal. Ich tippe mal drauf, dass es sich um ein Kondensator Mikrofon handelt? Diese Mikros sind niemals für den häuslichen Einsatz gedacht gewesen. Um ein Kondensator Mikro zu nutzen muss der Raum akustisch optimiert werden. Diese Mikros finden ihren Einsatz im Tonstudio. Für die Aufnahme zu Hause (Raum ist wenig oder gar nicht akustisch optimiert) nutzt man besser Dynamische Mikrophone. Z.B. Podcast Mikrofone. Diese nehmen bauartbedingt deutliche weniger Umgebungsgeräusche auf. Klingen dafür aber nicht ganz so "präsent". Das ist bei einer Hörspielproduktion aber zu 100% zu vernachlässigen. Mir ist als Cutter eine ordentliche "dynamische" Aufnahme deutlich lieber als eine durch Wolldecken "verbogene" Kondenser Aufnahme. Wenn du das Mikro weiter nutzen möchtest bleibt dir nur der Weg deinen Raum akustisch zu "bearbeiten".
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Hallo @stoerti !

Erst einmal vielen Dank für Deine Sprechprobe. Ich habe sie mal mit dem entsprechenden Präfix versehen und den Titel editiert, damit wir alle wissen, worum es geht. :)

Was die Kollegen geschrieben haben, stimmt sehr genau.

Das Mikrofon ist ein recht empfindsames und es nimmt nicht nur Deine Stimme sehr genau und detailreich auf, sondern auch alles andere. Leider auch die Reflexionen des Raumes in dem Du sprichst.
Wie immer hängt alles vom Anspruch ab, den Du an Dich und Deine Sprechkunst stellst.

Für ein [intern] müssten wir noch ein paar Sachen optimieren, aber das ist alles weniger kritisch, als sich das viele denken.

Dafür zeigt das Mikrofon aber auch sehr deutlich, wie präzise es Deine Stimme abbildet und da höre ich einiges an Potenzial. Nun ist es bei Aufnahmen für Hörspielen so, daß wir möglichst wenig (am liebsten keine hörbaren) Nebengeräusche haben möchten.
Das Rauschen ist noch das geringere Problem (darum würden wir uns später kümmern). Zunächst MUSS der Bereich in dem Du sprichst erheblich bedämpft werden. Sieh Dich von der Stelle aus, wo Dein Mikrofon steht in ALLE (!) Richtungen mal um. Überall wo Du von dort aus harte, glatte Flächen siehst, MUSS Dämpfung zwischen das Mikrofon und diese Flächen.
In DIESEM Thread haben freundliche Mitglieder viele, viele sehr kreative Lösungen für diese Aufgabe vorgestellt. Da ist für nahezu jede Situation und wirlich jedes Budget etwas dabei. Manchmal macht es auch Sinn mehrere Lösungen zu kombinieren.

Warum der Raumhall raus muß? - Im Gegensatz zum Rauschen, kann man ihn leider nicht aus den Aufnahmen entfernen. Und für das Ohr der Hörenden muß die Szene "plausibel" klingen. Also, wenn sich zwei Charaktere in einer Besenkammer verstecken und eine Aufnahme klingt eher nach großem Raum, ist das nicht plausibel und das "Ohr" stört sich daran und der Genuß des Hörspiels ist zumindest beeinträchtigt.
Auch wenn wir hier keine Profi-Maßstäbe ansetzen, so wollen wir dennoch versuchen den größtmöglichen Genuß beim Hören unserer Hörspiele zu bieten.

Also, mal die Badehandtücher, Decken, Federbetten .. in Stellung gebracht und eine Lösung gebaut. Für den Anfang reicht auch häufig etwas Improvisiertes.
Eines der einfachsten und dennoch großartigsten "Studios" ist folgendes. Damit hat die Kollegin ein [intern] bekommen und das völlig zurecht.

stuhlstudio1.jpg stuhlstudio2.jpg stuhlstudio3.jpg
In diese "Höhle" hat sie das Mikrofon reingestellt und tolle Aufnahmen gemacht.
Was beweißt, daß man nicht unbedingt eine Sprecherkabine für mehrere Tausend Euro braucht, um hier dabei sein zu können. :)

Wenn wir den Raumhall im Griff haben, kümmern wir uns ums Rauschen. Das ist in aller Regel eine Einstellungssache, aber eins nach dem anderen.

Wenn Du Dir unsicher bist, mach einfach eine Testaufnahme, wir hören rein und geben Dir gerne weitere Tips.

So, dann mal viel Spaß beim Heimwerkeln :D
 

stoerti

Mitglied
Danke! Das waren einige sehr hilfreiche Tips. Werde ich die Tage machen!
Wenn ich weiß, dass ich mal ein paar Projekte sprechen kann, würde ich hier auch eine selbstgebaute Sprecherzelle einbauen. Ich wohne in einem Schloss mit viel mehr Platz, als ich brauche.

@pio: Ja, ist ein Kondensator-Mikro. Als ich vor ein paar Monaten direkt mit meinem Handy aufgenommen habe, kamen leider fast gar keine Reaktionen, daher dachte ich, wenn schon, denn schon. Und da ich mit meiner Firma Reseller bei Monacor bin, habe ich bei denen zum Händler EK eben ein solches Mikro gekauft.
 

stoerti

Mitglied
So, ich habe jetzt den Hall im Griff. Ich sitze im Kleiderschrank. Naja, sitzen tu ich da nicht drin aber ich stehe davor und das Micro liegt in weicher Wäsche. Das geht, glaube ich, ganz gut. Aber ich habe immer noch ein starkes rauschen im Hintergrund, vor allem, wenn ich nichts sage. Das bekomme ich mit Audacity weitgehend weggefiltert aber eben nicht ganz. Woran liegt das?
 
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