• Blut-Tetralogie   Dark Space

MichaLE

Mitglied
Hallo zusammen,

falls das Thema schon in anderen Threads behandelt wurde, bitte verzeiht und verweißt mich entsprechend weiter.

Ich habe bisher "nur" für einen eigenen Podcast mich als Sprecher aufgenommen. Da hat es mir gereicht, einfach nah ans Mikro ran zu gehen. Raum-Nachhall war da nicht so das Problem, da ich auch leise sprechen konnte.

Nun habe ich kürzlich angefangen, eigene Songs zu schreiben und Vocals zuhause aufzunehmen. Und das ist schon eine andere Nummer, da der Mikoabstand mit der Lautstärke zunimmt und dann natürlich auch die Reflexionen des Raums lauter werden. Sehr unschön.

Jetzt erinnerte ich mich, dass Ihr das für Eure internen Sprecher irgendwie mit einfachen, kostengünstigen Mitteln gelöst habt und erhoffe mir Tipps.

Demnächst werde ich voraussichtlich auch ein Saxophon aufnehmen und akkustische Gitarre, da werde ich ähnliche Probleme haben, nur dass ich da sicher mehr Platz benötige als bei eiem Sprecher / Sänger, den man ja irgendwo rein pferchen kann ;-)

Tipps?

Viele Grüße
Michael
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
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Hallo Michael,
in der Tat gibt es einige Threads, in denen die Themen "Kabine in Eigenbau" oder "Kleiderschrank/Wäschekorb-Lösung" behandelt wird.
Unter anderem HIER zum Thema Eigenbau-Kabine.

Bei Gesang und der Abnahme von Instrumenten (insbesondere Gitarre), kommen natürlich andere Situationen auf dich zu, als dies beim Recording von Sprache der Fall ist, wo primär die "Totdämmung" sprichwörtlich mehr im Raum steht.
Für Sax (Bari und Alt) kann ein für Sprache modifizierter Raum ganz okay sein, Gitarren allerdings klingen darin sehr platt und leblos, weil du hier für einen guten (Stereo) Gitarrensound zumeist einen (guten) Raum mitnimmst und dieser auch in den Höhen nicht zu platt absorbiert sein sollte.

Natürlich wäre für Gesang eine super optimierte Akustik ideal, jedoch unter Umständen in der Form nicht ganz so notwendig, wie das bei Sprache der Fall ist, wo die Stimme komplett Solo steht und etwaig räumliche Artefakte nicht von Instrumenten und Beats etc. überlagert wird.

Eine andere Möglichkeit wäre noch das Plug-In "Clarity VX DeReverb" von Waves, welches Raum und Nachhall eliminieren können soll und zu trockenen Aufnahmen führt.
Ich selbst habe es allerdings noch nicht getestet und kann nicht wirklich etwas dazu sagen, ob es wirklich halbwegs so gut funktioniert, wie in den diversen Produktvideos präsentiert wird.
Ob es tatsächlich aus der "Tiefgarage" einen trockenen "Vocalroom" macht, wage ich trotz KI-Unterstützung doch etwas zu bezweifeln, aber für kleinere Alltagsreflektionen und Problemchen im noch nicht optimierten Heim&Schlafzimmerstudio, könnte es jedoch womöglich eine funktionierende Lösung sein.
Vielleicht hat hier jemand zum DeReverb noch nähere Infos über wirklich funktionierende Einsatzzwecke ?

Beste Grüße
Markus
 

Strom

SCHREIBEN • SINGEN • SPRECHEN
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Moin, ich klinke mich mal nebenbei ganz kurz ein - von wegen bzgl. Plugin zum 'trocknen'.

GOYO De-Noise. De-Reverb. De-Voice. All in One Plugin

Ich hab es noch nicht bei 'professionellen' Aufnahmen getestet, aber es mal auf die Schnelle benutzt, um den Ton von Videoaufnahmen, die ich in meiner komplett leer stehenden Wohnung gemacht habe, brauchbar zu bekommen. Da war vorher durch den Raumhall kaum ein Wort zu verstehen - nach kurzem Drehen an den drei Reglern: furztrockene glasklare 'Studioqualität' :cool:.
Also auf jeden Fall mal ausprobieren. Momentan noch kostenlose Beta Testversion verfügbar.
 

MichaLE

Mitglied
Eine andere Möglichkeit wäre noch das Plug-In "Clarity VX DeReverb" von Waves, welches Raum und Nachhall eliminieren können soll und zu trockenen Aufnahmen führt.
Obwohl ich hier in Ardour unter Linux mithilfe von WINE eine ganze Reihe z.T. professioneller VST Plugins zuverlässig laufen habe, gehen die Plugins von Wave bisher leider nicht.
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Obwohl ich hier in Ardour unter Linux mithilfe von WINE eine ganze Reihe z.T. professioneller VST Plugins zuverlässig laufen habe, gehen die Plugins von Wave bisher leider nicht.
Unter diesem LINK findest du evtl. noch etwas hilfreiches zur Installation von Waves unter WINE, welches wohl für die Waves Plug-Ins auch zusätzlich "Robocopy" braucht, dass nicht als Standard in WINE mitgeliefert wird.

Leider ist Linux für mich ein Buch mit 7 Siegeln, so dass ich dir hier keine größere Hilfe sein kann.
 

Funky Beat

Sprecher, Musiker, Komponist und Sänger
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Für Gesang und Getarre reichen eventuell schon ein paar an die freien Wände getackerte Kissen oder Schaumstoff (muss nicht flächendeckend sein, aber die oberen Ecken des Zimmers solltest du erwischen).
Hat in meinem Wohnzimmer gut geklappt. Für Sprache reicht es womöglich schon aus, das Mikrofon in einem mit Schaumstoff oder Watte ausgekleiden Karton (ca 40cm x40cm x 40 cm) zu platzieren, wobei die offene Seite zu dir zeigt. Duselber stehst direkt vor einer Wand an die du eine Wolldecke genagelt/ geklammert/ geheftet hast. Dicke Vorhänge gehen auch, wichtig ist nur, so wenig glatte Flächen wie möglich zu haben.
Das schlägt natürlich keine Akustikkammer, wie ich sie mir gebaut habe, aber besser als nix ist es auf jeden Fall.
Viel Erfolg, vielleicht postest du mal ein Foto von deiner Lösung.
LG
 

Melle Teich

Fledermaus-Azubi | spricht, schnippselt, kalauert
Teammitglied
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Huhu,
jetzt hast du zwar schon richtige Profis in diesem Thread, aber da du nach den kostengünstigen "Intern"-Aufbauten gefragt hast, bin ich mal so frei und verlinke dir diese kleine Zusammenfassung:
Viel Erfolg 💛
 

MichaLE

Mitglied
Hier könnt Ihr meine "Kabine" bewundern:

Habe darin zuletzt sogar Bläser aufgenommen:
 
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