M
Menelaos
- #1
Themenstarter/in
Da ich ja sonst nicht so der Geschichtenschreiber bin, aber nun heute eine Art Eingebung hatte, dachte ich mir, bringe ich das, was ich so dachte mal zu Papier. Lasst mich ruhig wissen, wie es euch gefällt
;-)
Das Rufen der See
Sie erwischt dich. Kalt. Immer dann, wenn du gerade etwas anderes tust. Du spürst es, leise, in der hintersten Ecke deines Herzens ist es. Dieses Ziehen, dieses kleine Pulsieren und Flüstern. Du weisst schon, was es ist, bevor du es richtig wahrgenommen hast. Sie ruft dich. Wieder.
Sie hat dich schon lange nicht gerufen, und doch ist ihr leises Flüstern so laut, als würde eine Blaskapelle in deinem Ohr klingeln. Du drückst es zurück, du musst arbeiten, einkaufen, deinen Alltag erledigen, du musst schlafen, essen, dich an-und ausziehen, duschen, Zähne putzen und Auto fahren.
Trotzdem ruft sie dich. Eindringlich. Auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Fahrrad, wenn du gerade Kaffee kochst, wenn du darauf wartest an der Kasse bezahlen zu können und wenn dein Toaster gerade dein Brötchen halb verbrennt. Du drückst es wieder bei Seite, bis du eines Morgens aufwachst und weisst, jetzt, ja jetzt, kannst du es nicht mehr ignorieren. Deine Sehsucht hat sich aufgestaut und dein gesamter Körper weis, dass du dich aufmachen musst, um an dein Ziel zu kommen, welches er kennt und welches du schon oft gesehen hast. Du packst deine Sachen, du nimmst das Nötigste mit und du weisst, was das Nötigste ist. Du ziehst dich an, du wäscht dich und packst alles ein und es ist so intensiv in deiner Wahrnehmung, weil du weisst, dass du unterwegs bist. Dass du ihrem Ruf folgst, den du schon lange hörst, aber bisher nicht ernst nehmen konntest.
Du setzt dich also in deine Auto, auf dein Fahrrad oder in den Zug. Du fährst allein oder nimmst jemanden mit, der sie auch hört oder der sie schonmal gehört hat und erreichst bald dein Ziel. Du eilst ihr entgegen, du bewegst dich so schnell wie du kannst, und du genießt die Spannung. Wie wird sie heute wohl aussehen, wie wird sie sich dir präsentieren? Wird sie dich mit offenen Armen empfangen oder wird sie rau und unbarmherzig zu dir sein? Wird sie dich ruhig anlächeln, oder dir ihre wilde Seite zeigen, die sich hart und aufgewühlt dir entgegen wirft?
Du hast sie schon oft rau und wild, wie es ihre Natur ist, erlebt. Sie hat dich auch schon oft mit ihrer samtigen Stille und betörenden Schönheit eingefangen. Gerade in den Momenten wo die Nacht geht und der Tag sich anschickt zu beginnen, ja, da war sie stets am schönsten.
Und dann bist du da, du bewegst dich die letzten Meter zu ihr hin....
Und dann siehst du sie. Und sie ist immer noch genau so, als wäret ihr eben erst auseinander gegangen. Sie hat, deinem Gefühl nach, dich gerufen und du möchtest ihr entgegen brüllen „Hier bin ich, hier steh ich nun!“. Und in diesem Augenblick verschwindet dieses Ziehen in deinem Herzen, dieses kleine Pulsieren und Flüstern. Deine Sehnsucht findet Frieden in dem Anblick der sich dir bietet. Du hast sie erreicht und du stehst ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Du weisst, dass sie dich erwartet hat und du sie sehen musstest. Du weisst plötzlich auch, dass sie eigentlich nur deine Erinnerung wach gerufen hat, an etwas was du schon fast vergessen hattest. Etwas was du im Alltag immer mehr vernachlässigt hast und was sie dir, wie eine nicht enden wollende Marter, hat vor Augen führen wollen. Dass DU dich lange nicht mehr hast fallen lassen. Lang nicht mehr einfach nur die Augen geschlossen hast und dem Wind und ihr zugehört hast. Das ihr leiser und manchmal lauter Gesang dir die Ruhe und Ausgeglichenheit schenkt, die in deinem gestressten Alltag aus einkaufen, arbeiten, schlafen, essen und warten fehlt!
Du bist voll! Rand voll!
Deine Kapazität ist erreicht, du hast kein Ventil um loszulassen, deine Gedanken auf Leerlauf zu schalten, einfach nur in ihr Antlitz zu blicken und NICHTS zu denken. Dein Alltag ist vollgestopft mit Fragen und Gedanken, mit Antworten und Vermutungen, die dich nicht glücklich machen, sondern nur deinen Arbeitsspeicher zu müllen.
Und als du nun einfach da stehst und in ihr Gesicht blickst und an ihrem Saum entlang wanderst, da merkst du es.
Alles fällt von dir ab. Es ist wie ein Vorhang der sich legt, wie eine alte Lackschicht die leise abplatzt und wie einen Panzer streifst du deine alten Gedanken und Vermutungen ab und machst Platz für Leere in deinem Kopf. Du hörst nur sie, das Rauschen und Pfeifen des Windes, das Rascheln des Strandhafers und deine Atem. Und es gibt nur dies eine, was du spürst.
Zwei Leute. Das Meer. Eintracht. Stille.
Das Rufen der See
Sie erwischt dich. Kalt. Immer dann, wenn du gerade etwas anderes tust. Du spürst es, leise, in der hintersten Ecke deines Herzens ist es. Dieses Ziehen, dieses kleine Pulsieren und Flüstern. Du weisst schon, was es ist, bevor du es richtig wahrgenommen hast. Sie ruft dich. Wieder.
Sie hat dich schon lange nicht gerufen, und doch ist ihr leises Flüstern so laut, als würde eine Blaskapelle in deinem Ohr klingeln. Du drückst es zurück, du musst arbeiten, einkaufen, deinen Alltag erledigen, du musst schlafen, essen, dich an-und ausziehen, duschen, Zähne putzen und Auto fahren.
Trotzdem ruft sie dich. Eindringlich. Auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Fahrrad, wenn du gerade Kaffee kochst, wenn du darauf wartest an der Kasse bezahlen zu können und wenn dein Toaster gerade dein Brötchen halb verbrennt. Du drückst es wieder bei Seite, bis du eines Morgens aufwachst und weisst, jetzt, ja jetzt, kannst du es nicht mehr ignorieren. Deine Sehsucht hat sich aufgestaut und dein gesamter Körper weis, dass du dich aufmachen musst, um an dein Ziel zu kommen, welches er kennt und welches du schon oft gesehen hast. Du packst deine Sachen, du nimmst das Nötigste mit und du weisst, was das Nötigste ist. Du ziehst dich an, du wäscht dich und packst alles ein und es ist so intensiv in deiner Wahrnehmung, weil du weisst, dass du unterwegs bist. Dass du ihrem Ruf folgst, den du schon lange hörst, aber bisher nicht ernst nehmen konntest.
Du setzt dich also in deine Auto, auf dein Fahrrad oder in den Zug. Du fährst allein oder nimmst jemanden mit, der sie auch hört oder der sie schonmal gehört hat und erreichst bald dein Ziel. Du eilst ihr entgegen, du bewegst dich so schnell wie du kannst, und du genießt die Spannung. Wie wird sie heute wohl aussehen, wie wird sie sich dir präsentieren? Wird sie dich mit offenen Armen empfangen oder wird sie rau und unbarmherzig zu dir sein? Wird sie dich ruhig anlächeln, oder dir ihre wilde Seite zeigen, die sich hart und aufgewühlt dir entgegen wirft?
Du hast sie schon oft rau und wild, wie es ihre Natur ist, erlebt. Sie hat dich auch schon oft mit ihrer samtigen Stille und betörenden Schönheit eingefangen. Gerade in den Momenten wo die Nacht geht und der Tag sich anschickt zu beginnen, ja, da war sie stets am schönsten.
Und dann bist du da, du bewegst dich die letzten Meter zu ihr hin....
Und dann siehst du sie. Und sie ist immer noch genau so, als wäret ihr eben erst auseinander gegangen. Sie hat, deinem Gefühl nach, dich gerufen und du möchtest ihr entgegen brüllen „Hier bin ich, hier steh ich nun!“. Und in diesem Augenblick verschwindet dieses Ziehen in deinem Herzen, dieses kleine Pulsieren und Flüstern. Deine Sehnsucht findet Frieden in dem Anblick der sich dir bietet. Du hast sie erreicht und du stehst ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Du weisst, dass sie dich erwartet hat und du sie sehen musstest. Du weisst plötzlich auch, dass sie eigentlich nur deine Erinnerung wach gerufen hat, an etwas was du schon fast vergessen hattest. Etwas was du im Alltag immer mehr vernachlässigt hast und was sie dir, wie eine nicht enden wollende Marter, hat vor Augen führen wollen. Dass DU dich lange nicht mehr hast fallen lassen. Lang nicht mehr einfach nur die Augen geschlossen hast und dem Wind und ihr zugehört hast. Das ihr leiser und manchmal lauter Gesang dir die Ruhe und Ausgeglichenheit schenkt, die in deinem gestressten Alltag aus einkaufen, arbeiten, schlafen, essen und warten fehlt!
Du bist voll! Rand voll!
Deine Kapazität ist erreicht, du hast kein Ventil um loszulassen, deine Gedanken auf Leerlauf zu schalten, einfach nur in ihr Antlitz zu blicken und NICHTS zu denken. Dein Alltag ist vollgestopft mit Fragen und Gedanken, mit Antworten und Vermutungen, die dich nicht glücklich machen, sondern nur deinen Arbeitsspeicher zu müllen.
Und als du nun einfach da stehst und in ihr Gesicht blickst und an ihrem Saum entlang wanderst, da merkst du es.
Alles fällt von dir ab. Es ist wie ein Vorhang der sich legt, wie eine alte Lackschicht die leise abplatzt und wie einen Panzer streifst du deine alten Gedanken und Vermutungen ab und machst Platz für Leere in deinem Kopf. Du hörst nur sie, das Rauschen und Pfeifen des Windes, das Rascheln des Strandhafers und deine Atem. Und es gibt nur dies eine, was du spürst.
Zwei Leute. Das Meer. Eintracht. Stille.
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