AW: Jason Mason Steinberg - Die Feuertaufe
So, wie im anderen Thread schon erwähnt, habe ich mir nun auch das Hörspiel mal angehört. Ich werde dieses mal meine Kritikpunkt in 5 Kategorien gliedern und "Negatives" vor "Positives" stellen:
Idee
- Witze/Komik sehr lang gezogen und zu sehr erzwingt; z.B. die Szene am Anfang mit dem Automaten. Desweiteren in 2. Datei wo mit den Klischee-Scratch-Geräuschen gearbeitet wurde. Ab 1:15 min geht diese Komik gerade mal 3 Sekunden. Ich habe das Gefühl, dass hier etwas an Komik versucht wurde, die eigentlich hätte um einiges länger gehen müssen. Ich hätte es wenn schon denn schon komplett übertrieben dargestellt. Mit richtig melodramatischen Streichern und nahe zu heulendem Charakter. In nur 3 Sekunden Scratch-Sketch-Scratch zu machen ist etwas wirkungslos; zumindest für mich.
- Ähnlicher Scratch bei 2:17 min. Dieses mal fand ich den Scratch sogar zu laut und desweiteren ausgelutscht; einmal funktioniert so etwas, zu oft allerdings nicht. Weitere kommen noch in Datei 4 bei 7:46 min und Datei 5 bei 3:47 min. Weniger wäre hier mehr.
+ Einige neue Worte (Zeitsystem, Detektivgrade, etc.) sind recht einfallsreich und geben eine schöne Atmosphäre irgendwie. Das fand ich gut.
+ Ein Lob sollte man aussprechen, dass ihr eine derartige Spiellänge erreicht habt und es
trotzdem noch einen roten Faden gibt!
+ Recht witzig fand ich die Szene mit der Snackmaschine in den Schwefelminen! Irgendwie meine Lieblingsszene; saubere Arbeit von Michael Gerdes (oder?).
2/4
Qualität
+ Nicht verrauscht.
+ Klarer Klang.
4/4
Sprecher
- Erzähler betont etwas über: Ich würde die Worte weniger betonen. Du hast eine durchaus professionelle und tolle Stimme, Detlef, aber ich fand es wie gesagt persönlich sehr überbetont.
+ Sehr lebhafte Charaktere; meist sehr gut und glaubwürdig gesprochen.
+ Folgende Stimmen fand ich besonders gut: Tobias Diakow (JMS), Markus Raab (Think Big), Michael Gerdes (Snackautomat)
3/4
Musik
- Musik thematisch ohne Zusammenhalt: Ist alles nur mit Loops aus GarageBand entstanden?
- Meist mit Rhythmus: Eventuell das nächste mal mehr mit Flächenklängen versuchen?
- Passt oftmals garnicht zur Szene: Wenig dynamisch, oftmals zu viel rhythmische Elemente.
- 1. Datei 8:34 min setzt Musik ein, die ich persönlich
hier her kenne. Geklaut, oder wurden hier nur fertige komplette Loops verwendet? Ist zumindest exakt das Selbe.
- 2. Datei 2:37 min setzt wieder Musik ein, für nicht einmal 10 Sekunden, danach kommt die Musik mit dem Bass, die davon schon kam: Wieder irgendwie sehr unstrukturiert einfach ein Musikelement reingehauen. Vermutlich wieder mit komischer Absicht; hat aber (zumidnest bei mir mal wieder) nicht gewirkt.
+ Die Szene mit Think Big, die Orchestrale Musik, hätte ich mir durchweg gewünscht. Die hatte mehr Atmosphäre geschaffen.
1/4
Schnitt/Sounds
- Stereofeld könnte breiter sein, war etwas seltsam, dass alle Charaktere nahezu in einer Linie "vor dem Zuhörer" positioniert waren.
- Ich hätte versucht die Charaktere mehr "in die Szene" zu setzen. Wenn sie z.B. draußen waren, hätte ich die Bässe mehr rausgenommen und in Räumen mehr Raumhall gegeben, um die Atmosphäre noch mehr zu verstärken.
- Schusssounds fand ich etwas zu laut; das war unangenehm.
+ Schöne Klangkulissen.
+ Interessante Effekte auf den Stimmen.
3/4
Insgesamt würde ich ca.
13 von 20 Punkten vergeben. Gut war es auf jeden Fall, das alles recht rund gewirkt hat und alle Sprecher insgesamt gute Arbeit geleistet haben. Qualität war auch super und Sounds waren überwiegend auch gut. Größte Mängel für mich gibt es jedoch in der Musik und der oftmals erzwungenen Komik. Nichtsdestotrotz kann gerade die gewisse Komik Geschmackssache sein. Viele mögen so etwas, viele nicht; da kann man ewig rumdrehen und wird nie den Geschmack von allen treffen. Und wegen der Musik: Vielleicht nächstes mal einen Musiker engagieren?
Viel Erfolg weiterhin!
Gruß, Manu