Poldi

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Geister-Schocker – 83. Der Sklave des Magiers

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Als Pete Paige das Haus seines Onkels erbt, freut er sich zunächst über das unverhoffte Eigenheim. Doch schon kurz nach seinem Einzug erhält er unheimliche Anrufe und kurz darauf Besuch von einem alten Bekannten seines Onkels – und dieser nimmt ihm gleich in die Pflicht, die unheilvolle Geschäftsbeziehung seines Onkels fortzusetzen…

In der 83. Episode der erfolgreichen „Geister-Schocker“-Reihe von Romantruhe Audio wird mal wieder eine Geschichte erzählt, die in heutigen Zeit spielt. Anstatt alten Schlössern und Pferdekutschen gibt es hier Tablets und moderne Krankenhäuser, dennoch wird in die moderne Szenerie eine unheimliche Stimmung verbreitet – und das auch bereits in der Introszene um ein altes Ehepaar auf einem nächtlichen Friedhof. Schnell wird der Fokus allerdings aus die Hauptfigur der Folge gelenkt, wobei sich auch Pete bald in einer bedrohlichen und düsteren Szenerie wiederfindet, die eng mit dem Intro verbunden ist. Schnell ist klar, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt, sodass es erst einmal nur wenige wirkliche Überraschungsmomente gibt. Doch die Zwänge, in denen sich Pete befindet, wie er mit der Situation umgeht und wie seine Gegenspieler (und einer unerwarteten Verbündete) wiederum reagieren, ist durchaus unterhaltsam und spannend umgesetzt. Gut gefällt mir, dass schon bald doch noch eine weitere Ebene hinzugefügt wird. Die Hintergründe der Folge werden dabei noch einmal deutlicher und klarer dargestellt, die Szenerie in eine neue und gelungene Richtung gelenkt. Das durchtriebene Spiel, das Pete zu schrecklichen Taten drängt, entfaltet allerdings erst spät seine volle Wirkung, und auch wirken einige Dialoge etwas unstimmig – beispielsweise wenn ein Gespräch sehr ruhig und entspannt verläuft, obwohl die Rahmenbedingungen dies eigentlich nicht zulassen. Doch die spannende Handlung mit den interessanten Ansatzpunkten ist stark geraten, sodass eine hörenswerte Episode entstanden ist.

Die Sprecher der Episode machen ihre Sache gut und sorgen für einen guten Ausdruck der Geschichte. Im Mittelpunkt steht Nils Weyland als Peter Paige, der die Rolle gekonnt darstellt und die Dynamik der Handlung mit dem Druck in seiner Stimme gekonnt nachzeichnet. Als Erzähler ist Helgo Liebig im Einsatz und setzt seine Texte sehr ruhig um, dennoch wirken auch die von ihm beschriebenen Actionszenen durch einen prägnanten Ausdruck lebendig und eingängig. Die Rolle der Helen wird von Karen Schulz-Vobach gesprochen, die eine sehr variable Sprechweise anbietet und so jede Szene treffend umsetzt – von heller Panik bis Resignation sind viele Emotionen aus ihrer Stimme herauszuhören. Weitere Sprecher sind Jörg Adae, Tanja Geke und Tim Knauer.

In typischer Manier der Reihe wird die Handlung sehr dynamisch umgesetzt und mit vielen verschiedenen Klängen versehen. Dabei gibt es zahlreiche verschiedene Geräusche, die mal anschwellen und mal mehr in den Hintergrund treten. Auch die Musik passt sich den verschiedenen Szenen an, was mal modern, mal aber auch mit klassischen Streichinstrumenten stimmig umgesetzt wurde.

Das Cover ist im ziemlich nostalgischen Stil eines alten Groschenromans gestaltet, was zwar sehr gut in die bisherige Covergalerie passt, aber andere Erwartungen an diese noch recht moderne Geschichte wecken könnte – zumal das dämonische Gesicht eines Totenschädels und die angstvolle Frau nur bedingt zu dieser Episode passen und recht beliebig wirken. Neben einem Blick auf die kommende Episode sind im kleinen Booklet auch Fotos einiger Sprecher zu finden.

Fazit: Ein spannendes Intro, eine sich rasch entwickelnde Handlung und im letzten Drittel einige gelungene Überraschungen mit ungewöhnlichen Hintergründen sorgen für einen unterhaltsamen und spannenden Verlauf – selbst wenn einige Dialoge etwas unstimmig wirken. Schön, dass dabei auch die Beschreibung der Charaktere nicht zu kurz kommt und die Szenerie lebendig und abwechslungsreich umgesetzt wurde.

VÖ: 27. September 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734380
 
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