• Blut-Tetralogie   Dark Space

MissMotte

Mitglied
Sorry, wenn es nervt, aber ich bin gerade so glücklich, endlich jemanden zu haben, mit dem ich mich austauschen bzw, den ich mit meinen Fragen löchern kann :D

1) Nimmt man beim Vorlesen besser in Mono oder in Stereo auf?
2) Sollte man erfahrungsgemäß besser direkt ins Mikro sprechen oder nicht?
3) Wie laut sollte die Ausgabelautstärke bei einem Hörspiel/Hörbuch idealerweise sein?
4) Ist es tatsächlich gut, wenn man eine Sprecherkabine überall mit Noppenschaumstoff auskleidet oder sollten dabei auch Stellen frei bleiben? Hab mal gehört, dass es nämlich gar nicht so toll ist, wenn alles verdeckt wird, weil dann die Höhen verschluckt werden?!
5) Lohnt es sich beim Aufnehmen und Bearbeiten, in eine kostenpflichtige Software zu investieren oder sind die für Laien eher zu kompliziert und produzieren auch nur unwesentlich bessere Ergebnisse?


Ich glaube, das war es erstmal.
Sorry, falls die Fragen schon in tausendfacher Ausführung gestellt und beantwortet wurden. Falls das so ist und es nicht zu viel Zeit kostet, dann schickt mir doch einfach den Link zu den entsprechenden Einträgen, ja?

Vielen lieben Dank im Voraus :)
Marlene
 

jam

Absolut
Sprechprobe
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AW: Gaaaaaanz viele Fragen

1) Nimmt man beim Vorlesen besser in Mono oder in Stereo auf?

Du solltest in Mono aufnehmen, den Kanal später doppeln, damit du kompatibel zu verschiedenen Hörbuch-Anbietern bist, also zwei gleiche Mono-Kanäle.

2) Sollte man erfahrungsgemäß besser direkt ins Mikro sprechen oder nicht?

So, wie du das gemacht hast, ist das doch schon prima. Direkt ins Mikro zu sprechen, ist wegen möglicher Puster riskant. Aber das solltest du am besten ausprobieren, wie du am besten zurechtkommst.:)

3) Wie laut sollte die Ausgabelautstärke bei einem Hörspiel/Hörbuch idealerweise sein?

Es gibt für sowas, zumindest für Uploads bei Librivox ein Check-Programm, das dir sagt, ob deine Aufnahme ok ist. Schau mal hier: http://www.cgjennings.ca/checker/

4) Ist es tatsächlich gut, wenn man eine Sprecherkabine überall mit Noppenschaumstoff auskleidet oder sollten dabei auch Stellen frei bleiben? Hab mal gehört, dass es nämlich gar nicht so toll ist, wenn alles verdeckt wird, weil dann die Höhen verschluckt werden?!

Beim Sprechen kann so etwas ungewohnt sein, aber im Prinzip ist es wichtiger, daß die Sprechkabine keine nahen Echos oder ähnliche Klangverfälscher erzeugt. Eine gute Dämpfung ist daher sehr sinnvoll. Wenn dein Anspruch allerdings ist, gleich einen schönen Klang aufzunehmen, ohne nachher noch mit einem Filter/EQ zu bearbeiten, dürfte das ein sehr komplexes Thema sein, zum dem man sehr viel sagen kann. Denn dann kommt es nicht nur auf Halldämpfung in der Kabine an sondern auch auf einen Anteil an Reflektionen, die zum Beispiel die Sprache etwas brillianter machen, oder vielleicht auch mit etwas Raumhall verschönern. Für eine Hörspielaufnahme wäre das eher ungeeignet. Ich persönlich würde das dann reflektionslos aufnehmen und später nacharbeiten, aber das ist kein Künstlerjob sondern reine Fleißarbeit.:D

5) Lohnt es sich beim Aufnehmen und Bearbeiten, in eine kostenpflichtige Software zu investieren oder sind die für Laien eher zu kompliziert und produzieren auch nur unwesentlich bessere Ergebnisse?

Audacity ist perfekt zum Aufnehmen. Gib bloß kein Geld aus für etwas, das du nicht brauchst. Auch die meisten Nachbearbeitungen lassen sich in Audacity durchführen, wenn auch nicht so super angenehm, aber ausreichend. Schau auch mal hier: http://www.hoer-talk.de/showthread.php/21461-Welches-Aufnahmeprogramm-benutzt-ihr


Das waren so meine spontanen Antworten zu den Themen.:)


EDIT: Ach so, zu 3): da habe ich nur "Hörbuch" gelesen. Wenn du Takes ablieferst, bearbeitest du da natürlich nichts nach sondern nimmst so auf, daß es keine Übersteuerungen gibt, Jeln hat's ja schon gesagt. Den Rest macht dann der Cutter des Projekts.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
Sprechprobe
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AW: Gaaaaaanz viele Fragen

Keine Sorge, MissMotte, über Fragen, auch wenn sie öfters gestellt werden, ist hier keiner genervt. Es ist ja auch nicht immer einfach passende Antworten im Forum zu finden. Zu den Fragen hast Du von jam schon ein paar sinnvolle Hinweise. Ich hätte da nur ein paar Anmerkungen

Zu 3. Man verfällt bei zu leisen Aufnahmen immer leicht in die Nachbearbeitung. Dazu dienen oft Lautstärkeveränderungen und Kompressoren. Kompressoren, Limiter oder ähnliche Effekte solltest Du vermeiden. Am Besten ist die Aufnahme, wenn Du Deine Stimme zusammen mit der Empfindlichkeit Deines Mikros so eingestellt hast, dass Du gut zu verstehen bist und genug Abstand zu einer Übersteuerung hast. Eine Übersteuerung ist im Programm erkennbar, wenn die Grafik Deiner Audioobjektes einen großen Ausschlag hat bzw. beim Abspielen die Amplitudenanzeige in den roten Bereich ausschlägt. Grundsätzlich gilt die Regel: Lauter machen kann man immer, eine Übersteuerung bekommst Du aber nicht weg.

4. Als Sprechkabine reicht auch ein kleiner Raum, in dem zum Beispiel Regale mit Büchern stehen. Oder Matratze rundherum stehen. Wenn Du natürlich schon eine Kabine hast, hilf Schaumstoff. Man sollte aber alles mal ausprobieren. Das kann mitunter einige Stunden Schweiß bedeuten :)

5. Wenn Du schon etwas kostenpflichtiges hast, kannst Du damit natürlich auch aufnehmen. Es hängt bei der Software immer davon ab, was Du damit machen willst. Wenn Du erst kaufen müsstest ist Audacity eine gute kostenlose Variante, in der man sich gut einarbeiten kann. Wenn Du in dem Bereich mehr machen möchtest (z..B.: Hörspiel schneiden) kann man sich mal den Markt der DAWs (Digital Audio Workstations) genauer anschauen.

Viele Grüße.
 

MissMotte

Mitglied
AW: Gaaaaaanz viele Fragen

VIELEN LIEBEN DANK IHR BEIDEN! Ihr habt mir sehr geholfen! :)
 

An Eid Sensortyp

Dennis Prasetyo
AW: Gaaaaaanz viele Fragen

Hallo Alexandro,

da möchte ich doch gerade einhaken und fragen wie du für dich die Qualität definierst?

Liebe Grüße!
 

Chiara

Mitglied
AW: Gaaaaaanz viele Fragen

zu 2.: Das hängt völlig von der Richtcharakteristik ab - und davon ob du einen Popkiller hast oder nicht. Bei einer Niere oder einer Acht kann es nämlich ziemlich zügig dazu kommen, dass der Klang verfälscht wird, sobald man nicht von vorn hereinspricht.
 

wer.n wilke

wer.n the voice
Sprechprobe
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AW: Gaaaaaanz viele Fragen

... um meinen Senf dazu zu geben, MissMotte:

zu 2) - immer möglichst direkt und möglichst dicht ins Micro sprechen, um alle Stimmanteile auf zu zeichnen. Die menschliche Stimme ist nämlich ein hoch-komplexes Gebilde verschiedenster Frequenzen - und jede hat ihren unverwechselbaren fingerprint. Um das Ploppen (d.h. das direkte Auftreffen von Mund und Atemgeräuschen auf die Mikrophonkapsel) zu vermeiden, besorg Dir einen Poppschutz.

zu 3) ich habe gehört, dass die Lautstärke max auf - 9dB amtlich festgelegt wurde - auch um Radiohörer nicht mit dem sog. Loudnesskrieg zu nerven. Ich selbst lege sie (nach älterer Norm?) auf - 6dB fest - aber wie schon gesagt: weniger ist mehr, vor allem, wenn man bedenkt, über welches Volumen von Lautstärkeunterschieden unsere Stimme vom Flüstern bis zum Schreien einnehmen kann. Aber die Feinarbeit, wie gesagt, machen die Techniker am Ende.

4) ... ideal ist natürlich immer eine möglichst trockene Aufnahme - also: möglichst wenig Raumhall. Gerade bei Hörspielen die dezentral aufgenommen werden und anschließend ge-xt, lassen sich nur so die Effekte (z.B. Raumhall) sauber einfügen. Ich selber habe einige Vorhänge aus Molton in den Raum (auch vors Fenster) gehängt: einfache Montage - lassen sich auf & zu ziehen. Und die Wände mit Noppen- bzw Pyramidenschaum ausgekleidet. Aber dafür gibts verschiedene Lösungen von ganz günstig bis ganz teuer.

Ansonsten: viel Spaß hier!

lg wer.n
 

Passi

Pascal Runge
Sprechprobe
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AW: Gaaaaaanz viele Fragen

Huhu...zum Thema DAW...
Also...m.M.n. reicht Audacity, wenn man reine Sprechertakes erstellt und diese dann an den Cutter/Producer schickt.
Kleine Produktionen kann man sicherlich auch mit Audacity verrichten....aaaaber wenn man mal ein ganzes Hörspiel produzieren möchte, würde ich immer eine hochwertigere Lösung (eine mit besseren Plugins/Effekten) anstreben.
Ich kenne Logic und Cubase in den jeweiligen Vollversionen. Hier kann man (wenn man sich eingearbeitet hat...und das dauert) sehr schöne Ergebnisse erzielen.
Cubase o.ä. gibt es in einer Art LIGHT-VERSION bei vielen Geräten (Interfaces etc.) gratis dazu...
Da muss es nicht gleich die Vollversion sein:)

salute
 

whoami

Mitglied
AW: Gaaaaaanz viele Fragen

Hallo,

eigentlich wurde schon alles gesagt. Ich möchte nur noch mal darauf hinweisen, dass dB nicht gleich dB ist und davon ab eine solche Festlegung eher dem Umstand geschuldet ist noch einen Headroom, oder anders gesagt einen Sicherheitsabstand zur Übersteuerung, zu haben. Daneben geht es beim Loudnesswar eher um die Lautheit und weniger um die Lautstärke, ersteres ist ein durchschnittlicher Pegel, letzteres der Spitzenpegel.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

whoami

Mitglied
AW: Gaaaaaanz viele Fragen

Hallo Alexandro,

da muss man wieder einhaken und fragen in welchem Bezug? Auf eine Diskussion darüber, dass die Software beim Bearbeiten unter Umständen andere Ergebnisse liefert kann man sich ja einlassen. Aber zum Aufzeichnen? Da sind die qualitätbetimmenden Faktoren schon vor der Software passiert worden, welche da das Mikrofon, der Mikrofonvorverstärker und der AD-Wandler wären. Die Software "schnappt" sich dann auch nur noch die einzelnen Samples vom AD-Wandler und schreibt sie "nach Protokoll" auf die Festplatte.

Grüße
 
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