G

Gelöschtes Mitglied 7807

He Leute,
ich hatte schon länger mal darüber nachgedacht, ob es nicht cool wäre, aus einem meiner Lieblingsbücher ein Hörspiel zu produzieren.
Da war ich allerdings noch nicht auf Hörtalk. :)
Weiß irgend jemand ob so etwas erlaubt ist - also rein rechtlich gesehen?
Gibt es da Tricks, Vorraussetzungen, oder so?
Im www konnte ich leider nichts, speziell dazu, finden.

Und wenn ja, darf ich dann hier einfach damit loslegen, oder muss ich mich dafür irgendwie qualifizieren?
Ich weiß - ich bin hier jetzt eigentlich Musiker, hätte aber trotzdem echt voll Bock darauf.
Danke im Voraus!
 
Hallo Isaak.
Also ich als Laie konnte auch gleich mein Projekt hier starten, aber halt als externes Projekt. Da kann jeder was machen.
Rechtlich gesehen wird es aufgrund des Copyrights sicher ziemlich schwierig, sofern du nicht der Autor bist. Da müsstest du ansonsten um Erlaubnis fragen.

Lg holger
 

Brandywine

Falko Diekmann
Urheberrechtlich geschütztes Material kannst du in der Regel komplett vergessen. Speziell wenn es sich um populären Stoff handelt. Keiner der Rechteinhaber ist interessiert an einer kostenlosen Version. Das beste was du erwarten kannst ist das es geduldet wird. Bis sich in der Chefetage etwas ändert und du mit Abmahnungen bombardiert wirst.

Die einzigen zwei Ausnahmen ( mir bekannt) sind vermutlich Poe und Lovecraft und selbst da müsstest du eine eigene Übersetzung aus dem englischen Original erstellen weil Verlage das Urheberrecht auf deutsche Übersetzungen haben.

Kurzfassung: Würd ich nicht machen.

Aber sag doch spaßeshalber mal um welches Buch es geht.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Das hängt einzig und allein von der Nutzung ab. Ohne Genehmigung/Vertrag... darfst du das weder kommerziell noch non-kommerziell in irgendeiner Art und Weise öffentlich zur Verfügung stellen. Aber produzieren darfst du soviel wie du willst. Und dir das dann privat anhören soviel wie du willst.
Für genauere Infos, und falls du da mehr Ambitionen hegst, solltest du einen Anwalt für Medienrecht zu Rate ziehen. Medienrecht kann nämlich relativ kompliziert und vor allem können Rechteverletzungen sehr sehr teuer werden.
 

PeBu34

Mitglied
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Hallo @Isaak Matten,

auf der sicheren Seite wärst du - was die Rechte angeht - wenn du selbst eine Geschichte in der Art eines deiner Lieblingsbücher schreiben würdst. Es gibt ja zu allen Themen, die sich ein Mensch vorstellen kann schon ganz verschiedene Geschichten. Das dürfte also kein Problem sein. (Stell dich aber darauf ein, dass es Jahre dauern kann, bis du dein Hörspiel anhören kannst. :))

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Ani

Nicht mehr die Frau im Schrank :D
Teammitglied
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Ich würde einfach mal versuchen, den Autor und/oder den Verlag anzuschreiben, mit dem klaren Statement drin, dass es sich um ein nichtkommerzielles Hörspiel handelt (da gehe ich jetzt einfach mal von aus). Wenn die dann Nein sagen, kannst du es tatsächlich vergessen. Aber vielleicht findet die Idee ja auch Anklang, dann müsste man klären, welche Rechte wo liegen. Ich glaube - Achtung, gefährliches Halbwissen - , dass der Autor je nach Vertrag alle oder nur bestimmte Verwertungsrechte an den Verlag abtritt. Wenn dieser nur das Druckrecht hat, müsste der Autor dir eine Genehmigung für das Hörspiel erteilen können.
Aber wie gesagt, alles nur gefährliches Halbwissen. Wenn dich das Buch so begeistert, würde ich es auf jeden Fall als erstes mit Kontakt suchen versuchen :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 7807

Vielen Dank für die Antworten!
Das ist es dann wohl nicht wert, sich dann mit Rechten herum zu schlagen und Geldstrafen zu riskieren.
@Brandywine es geht um das Buch Riyria - Der Thron von Melengar. Von Michael J. Sullivan. Das ist der erste Teil. Die fünf weiteren wären dann gefolgt.
 
Y

Yüksel

Frag halt einfach mal beim Verlag an. Schreib z.B. der Pressestelle und stelle kurz dar, was Du vorhast und wer der Ansprechpartner für Lizenzfragen ist. Wenn Du einen Ansrechpartner hast, dann schreibe genau, was Du vorhast, daß es ein Fan-Thema und Gratisprojekt sein wird. Ganz wichtg: Stelle Dich persönlich vor, schreibe wer Du bist. Die wollen wissen, mit wem die es zu tun haben, wenn es um Lizenzfragen geht. Wenn Du per Email schreibst, dann verfasse sie wie einen formellen Brief, denn Du hast da mit Geschäftsleuten zu tun. Die können üblicherweise nicht so sehr auf Anreden der Art "Hi" oder Verabschiedungen wie "lg".

Ich habe auf diese Weise schon Erfolg gehabt und die Lizenz bekommen, ein Nicht-kommerzielles Hörbuch / Hörspiel eines kommerziell verlegten Buches zu produzieren. Die zuständige Dame im Verlag war nicht nur superfreundlich, sondern auch ungemein entgegenkommend und hat mir noch einige Tipps gegeben. Das Projekt ist noch in Arbeit.

Entscheidend ist auch, wie alt das jeweilige Buch ist. Wenn es recht aktuell ist und sich gut verkauft, wird der Verlag eher kein Interesse an einer Gratisversion haben, die wollen schließlich Geld verdienen. Wenn es älter ist, sind die Chancen schon besser. Ich hatte mir daher extra ein älteres des Autors ausgesucht.

Will sagen, probiere es einfach, nimm Kontakt auf. Reden bringt Menschen zusammen. Schlimmer als eine Absage oder keine Antwort kann es nicht kommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöschtes Mitglied 7807

wow, vielen dank Yüksel.
Ich denke, dass ich mich in dem Fall erst einmal mit eigenen Hörspielprojekten beweisen müsste um Verläge zu überzeugen.
Aber danke dir - jetzt kann ich mir das genauer vorstellen.
 

Falkenhagen

Mitglied
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Die Frage ist ja, wo beginnt die eigene Schöpfung und wo ist es Plagiat. Schreibt man ein komplett neues Hörspiel ohne Zitate aus dem Original ist es sicherlich etwas anderes als ein Copy paste der Dialoge wenn ihr versteht was ich meine. Aber beim verlag/Autor macht in jedem Fall sinn
 
Ich glaube Michael J. Sullivan wirst Du vergessen können. Seine Bücher werden ja von Audible vertont, da glaube ich nicht, daß die da zustimmen werden. Gehört habe ich auch schon zwei davon, die gefallen mir auch sehr. Also, am besten selber eine Geschichte ausdenken und hier ein Hörspiel aus Deinen Ideen machen. Gerade im Fantasy-Bereich haben wir ja hier noch recht wenig. Die größte Hürde dürfte sein, einen Cutter zu finden. Oder Du eignest Dir das ach noch an. Sprecher wirst Du finden und Sounds gibt es auch genügend im Netzt. Musiker zur Untermalung gibt es hier auch einige.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7807

@Frank Hammerschmidt also Cut, Sounds, Musik usw ist alles kein Problem für mich. Mir ging es nur um die Rechtsfrage und ob man hier einfach ein Projekt starten kann.
Das hat sich ja jetzt alles geklärt.
Aber trotzdem danke!
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Die Frage ist ja, wo beginnt die eigene Schöpfung und wo ist es Plagiat. Schreibt man ein komplett neues Hörspiel ohne Zitate aus dem Original ist es sicherlich etwas anderes als ein Copy paste der Dialoge wenn ihr versteht was ich meine. Aber beim verlag/Autor macht in jedem Fall sinn

Das ist nicht ganz korrekt. Sobald Du ein Buch als Vorlage nimmst, greifst Du in die Rechte des Verlags/Autoren ein. Denn alle Rechte liegen zunächst beim Autoren. Der kann die einzelnen Rechte dann verkaufen: in der Regel erwirbt der Verlag dann alle Rechte und kann diese dann seinerseits weiter veräußern.

Für Hörspielmacher bedeutet dies: verwendest Du ein solches "Buch-Universum" ( Handlungen, handelde Personen, Orte etc. ), dann benötigst Du immer das Einverständnis des Rechteinhabers (Achtung: der kann für Hörspielproduktionen ein Anderer sein, als der für das Buch selbst). Und das benötigst Du auf jeden Fall schriftlich! Ansonsten kannst Du das Hörspiel zwar schreiben und vertonen, aber nicht veröffentlichen.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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...Der kann die einzelnen Rechte dann verkaufen: in der Regel erwirbt der Verlag dann alle Rechte und kann diese dann seinerseits weiter veräußern...

[/QUOTE]

Kleiner Zusatz: Der Verlag kann zwar alle Nutzungsrechte erwerben, niemals aber das Urheberrecht. Dieses bleibt IMMER beim Erschaffer eines Werkes, kann nicht an jemand anderen übertragen werden und erlischt erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Es kann allerdings vererbt werden, so dass Erben rechtliche Ansprüche stellen können.
Zumindest ist das mein Wissensstand...ich bin kein Jurist und Rechteexperte!

Das hilft zwar bei der Fragestellung wenig, wollte aber erwähnt sein. Und es hilft natürlich auch wenig Urheber zu sein, wenn alle Rechte, vielleicht sogar exklusiv, verkauft wurden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7212

Schon sehr viele richtige Antworten dabei. Aber Urheberechte können nicht vererbt werden. Nutzungsrechte ja, Markenrechte auch, Urheberrechte nein.

Zusammenfassend, was gemeinfrei ist, das ist in der Regel eben alles nach Ablauf von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers, kannst du uneingeschränkt nutzen. Es muß nur darauf geachtet werden, ob es nicht einen Markenschutz auf bestimmte Figuren oder Werke gibt.

Bei bestehendem Urheberrecht mußt du an die Urheber herantreten. Sind sie Selfpublisher, so kannst du alles mit denen selbst klären. Ist ein Verlag im Spiel, muß der Vertrag geprüft werden. Oft sichern Verlage sich die Rechte an Hörbüchern und Hörspielen, aber nicht immer. Das wird sehr unterschiedlich gehandhabt.

Einfach irgendetwas machen, ist dagegen eine sehr schlechte Idee und kann empfindliche Strafen nach sich ziehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7212

@WolfsOhr , nur innerhalb der 70 jahresfrist. Danach ist es vorbei. Hätte ich vielleicht schreiben sollen, daß es sich darauf bezieht. Dachte, das wäre klar.
 

Delay

Mitglied
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Ich erinnere mich an ein Kommentar von David Hain der auch schon ein Buch veröffentlicht hat, das er rechtlich sein eigenes Buch nicht als Hörbuch aufnehmen darf. Schon verrückt manchmal.
 
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