joe adder

Karsten Sommer
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Mich würde einmal interessieren, wie eure Hörspielvergangenheit ausschaut.

Mensch ( (c)Pandialo ) hat ja irgendwann mal mit Hörspielen angefangen. Gängige Catchphrase ist gegenwärtig das obligatorische "Drei ??? Hörspiel", das man als Kind mal gehört hat.
Wie habt ihr Hörspiele kennengelernt? In welchem Alter habt ihr euer erstes Hörspiel gehört? Und wann euer erstes Hörspiel geschenkt bekommen? etc.

Das erste Hörspiel, das ich ganz bewusst gehört habe und an das ich mich seit damals auch komplett erinnern kann, ist "Kung Fu-Der Tiger vom Apache Creek" von EUROPA.
kungfu1.jpg

Quelle: www.europa-vinyl.de
Das war 1976 und ich war 4 Jahre alt. Ich kann heute behaupten, dass diese und die beiden weiteren Folgen meine größte Inspiration in Sachen Hörspiel darstellen, denn das ist, selbst heute noch, Kopfkino vom Feinsten.
Davor hatte ich zwar bereits "Robin Hood" aus der Tempo/Sonderserie gehört, aber das war 1975 und etwas, na, befremdlich am Anfang. Obwohl die Robin Hood-Serie durch einen wunderbaren Dialogwitz besticht.

robin_hood_tempo-1304764462.jpg


Das man als Kind fast die komplette Winnetou-Serie von EUROPA als LP im Regal stehen hatte, muss ich selbstverständlich nicht bewusst ausführen.
Zu meinem siebten Geburtstag bekam ich die MC "Moby Dick" von EUROPA und dann ging es immer so weiter. :D

Commander Perkins von EUROPA
Die Drei ??? und der Fluch des Rubins
Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv
Meister Eder und sein Pumuckl
Jan Tenner
etc.

Hörspiele habe ich entweder ganz bewusst gehört, alleine oder mit meiner Verwandtschaft. Oder nebenbei beim Spielen, wenn ich z.B. mit meinem Vetter in Heilbronn riesige Raumschiffe aus Lego gebaut und nebenbei Commander Perkins gehört hatte. :D Dabei ist für mich heute noch das Nebenbeihören ein wunderbarer Fantasiebeschleuniger, denn meine Tagträume werden dabei noch intensiver und gegenwärtiger und bringen mir ungeahnte Inspirationen.

Heute habe ich fast 600 Hörspiele. Ein Fünftel davon sind LPs, der Rest MCs und ein paar wenige CDs und ich habe alle von ihnen gehört! Unter diesen sind auch viele, die ich als Kind nicht kannte und heute besonders lieb gewonnen habe, wie zum Beispiel "Geheimkurier A" von Poly. Oder aber auch neuere Hörspiel wie die Gespenster-Krimi-Folge Als Der Meister Starb.

Wie sieht eure Hörspielvergangenheit aus? Wie hat sich eure Hörgewohnheit entwickelt? Was habt ihr gehört, bevor ihr euch hier angemeldet habt?
 
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Der Tiger von Apache Creek kenne ich auch! Ich habe in meiner Kindheit in den 70er Jahren Hui Buh gehört, Commander Perkins und auch Dracula trifft Frankenstein. In den 80ern kam dann John Sinclair TSB dazu, Larry Brent, Macabros, Dämonenkiller und Perry Rhodan und danach war lange Zeit Schluss mit Hörspielen. Einige wenige Hörspiele kaufte ich mir in den 90er Jahren, wie Herr der Ringe und Die Säulen der Erde bis dann die Edition 2000 von John Sinclair herauskam. Seit diesen nunmehr 11 Jahren sammle ich alles aus dem Horror, Fantasy und Sci Fi Bereich, einige wenige Krimis und anderes. Und weil mir das immer noch nicht reichte, mache ich nun auch noch selber Hörspiele. Ach, es ist schön, ein Hörspiel-Nerd zu sein!
 

ansuess

Andy Suess
AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Meine ersten Hörspiele waren natürlich Märchenplatten, aber dann gab es auch noch ein paar, an die ich mich gern erinnere und von denen ich bisher 2 in mühevoller Arbeit wieder beschafft habe:

der_zauberer_zackzarack-1304762034.jpg


die_burg_der_lustigen_gespenster-1304762062.jpg
 

Herr M

Mitglied
AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Bei mir Fing es auch mit Märchen an: Rübezahl, Schnewittchen usw.
Dann kamen in den 80ern die MOTU Hörspiele dazu (Wer kein MOTU -Fan war, war damals uncool ;) )
Dann wie bei vielen lange nichts, was sich dann aber Schlagartig mit der John Sinclair Edi 2000 und Gabriel Burn änderte...
Tja und nun bin ich hier gelandet und mache mit euch zusammen selber Hörspiele ( das hätte ich vor ein Paar jahren noch für unmöglich gehalten)
 

joe adder

Karsten Sommer
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Ich hole das Thema mal wieder hoch, da es untergegangen zu sein scheint. :)
 

Phollux

Robert Kerick
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Ach was für ein herrlich nostalgischer Thread,
ich kann gar nicht sagen mit wieviel Jahren ich mein erstes Hörspiel bekommen habe aber es war dieses hier:
ben01-1.jpg

Chronologisch kann ich gar nicht wiedergeben was ich als kleiner Bengel so gehört habe sei es Benjamin Blümchen, Pizza Bande, Fünf Freunde, TKKG, Die drei ??? oder Bibi Blocksberg. Hervor heben möchte ich natürlich Masters of the universe, die ich bis heute immer noch manchmal höre. Hab auch noch die Kassetten irgendwo rumfliegen ;) Mein Vater neckt mich auch heute immer noch wenn ich zum Essen vorbei schaue. Es gibt He-Mans Lieblingsspeise: Rinderbraten (Folge 4: Der unbezwingbare Drache: He-Man bevorzugt saftigen Rinderbraten, aber doch kein Eis)
Tja, dann kam Knight Rider...grübel...und dann verwaschen meine Erinnerungen :(
Als ich dann ca 2002 ein Praktikum machte und eine Kollegin erwähnte, sie hätte ein paar alte He-Man Kassetten in Kartons gefunden, fing diese längst verloschen geglaubte Flamme wieder an zu brennen und leuchtet heute heller als jemals zuvor ;)
Heute sind dann im Vergleich zu damals noch div Hörspiele dazugekommen: John Sinclair, Gabriel Burns, Die letzten Helden, Kommissar Wallander, Dorian Hunter, fast alles von Lausch, Kai Meyer, Rebecca Gablé, Ken Follet, Tad Williams usw usw...und natürlich Hörspielprojekt.
Egal ob es der Weg zur Arbeit ist, Hausarbeiten, Sport, Einkaufen...ohne ein Hörspiel im Ohr verlasse ich nicht mehr meine Wohnung :D
 

Fuchs

Achtung: Pelzig!
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Oh, so viele waren das garnicht... ich versuchs mal.. ähm...

- Benjamin Blümchen
- Flitze Feuerzahn
- TKKG
- Fast alle Grimms Märchen, vorgelesen von der liebreizenden Stimme von Hans Paetsch
- Ganz vereinzelte Ausgaben von John Sinclair
- Gänsehaut

achja, und von einem Schulfreund hatte ich noch zwei Kassetten von den ???, aber nie selbst 'ne Episode besessen, obwohl ich die irgendwie besser fand als TKKG. Dies holte ich dann durchs Internet, kurz nach dem Millenium nach *ggg*
 
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christina.d

Mitglied
AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Also, das erste Hörspiel, an das ich mich bewusst erinnern kann, ist Der kleine Muck von Europa. :laechel:
Hab ich damals rauf und runter gehört. Das muss so 1979 gewesen sein, als ich drei bis vier war.
Später kamen noch Biene Maja und Nils Holgerson dazu.
Ein ganz großer Kracher bei mir war ein Monchichi-Hörspiel. Leider weiß ich nicht mehr, wie das genau hieß.
Außerdem Hui Buh, Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, TKKG, Die drei ???, Alf.
Nach einer langen Pause dann John Sinclair, Gabriel Burns und im letzten Jahr diverse Radiohörspiele und Caine.

Da fällt mir gerade ein, bei einem Schulfreund haben wir früher so eine Serie gehört, die irgendwas mit Prinz Arko hieß. Kennt die zufällig jemand?
 

Paul

Wertentwender
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Ich erinnere mich an meine Sammlung von Knight Rider Kassetten, die leider verschwunden ist. Die ??? habe ich erst in den letzten Jahren gehört, als ich mich intensiver mit Hörspielen befasst habe. Neben Knight Rider hatte ich noch ein paar Kassetten von Alf und TKKG. Allzu viel war es aber wirklich nicht. Ich hab mehr GB gespielt, muss ich zugeben. ;)

Oh, da war noch eine Robinson Crusoe Kassette, bei der ich mich an der Stelle mit den Kannibalen immer fürchterlich gegruselt habe. :D
 

Karin

Feuerlocke
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Au Backe ! Wo fange ich den da an??

Ok Die alten Märchenschalplatten von Europa und Kiosk habe ich als 3 Jährige verschlungen, dann kamen 3 Kasseten des Benjamin Blümschen. Die wurden dann im Kinderzimmer rauf und runter genudelt. Irgendwann bekam meine Mutter von dem ständigen " Töööörrrööööö" einen Anfall und von da an ging es in die Kinder und Jugend Krimiecke.

Erst die Fünf Freunde, dann TKKG und dann kamen auch schon die 3 Fragezeichen.
 

Swetty8

Foren-seelen
AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Hui gute frage ist bei mir etwas länger her,

Also zuerst war glaub ich Kasperletheater und Märchenschalplatten Aschenputtel,
dann kamen die Fragezeichen ich bin Quasi mit dehnen grosse geworden. Habe immer mein Taschen Geld gespart um wider ein neue kaufen zu können!:
Und später kam noch Schloss Trio dazu.

Aber was ich sehr Cool fand Kassten ins Kastenfach und gelauscht.und ab gesunken.

Edit was ich sehr schade finde ist das bei den Fragezeichen den Glanz verloren gegangen ist.Ist nicht mehr wie früher.
 
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Wolfram Damerius

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Mhmm....wenn ich so nachdenke hab ich in der Kindheit echt ne Menge Serien gehört, die mich in irgendeiner Art geprägt und fasziniert haben.

Da war ganz am Anfang natürlich Benjamin Blümchen. Nett und niedlich. Ich war als Kind riesig angetan und BB hat mich sicherlich 3-4 Jahre begleitet.

Zwei Folgen haben mich aber besonders beeindruckt...

Das war einmal "Benjamin Blümchen auf dem Baum". Da bleibt Benjamin, nachdem er einen Wellensittich gerettet hat, einfach auf dem Baum oben sitzen weil es so gemühtlich ist. Als dann ein Herr von städtischen Bauamt ankommt und den Baum abholzen soll wird aus dem gemühtlichen Schlummern eine protestierende Sitzblockade. Benjamin wehrt sich gegen alle möglichen Obrigkeiten (Polizei, Stadtrat und Bürgermeister) und will das Abholzen des Baumes verhindern. Soviel Chaos und Anarchie auf einer Kindercassette fand ich beeindruckend.

Die zweite Folge war "Benjamin Blümchen träumt". Die war ganz und gar ungewöhnlich. Benjamin und Otto liegen schlafend auf der Wiese und träumen. Der Erzähler schlüpft in das Ohr von Benjamin und schaut den beiden beim träumen zu. Und der Traum ist nicht ohne. Benjamin und Otto betreten eine Paralellwelt in der Elefanten herrschen und regieren. Menschen werden in Zoos gehalten und sind die Attraktion im Zirkus. Als bemerkt wird das Benjamin ein "Menschenkind" schmuggelt müssen die beiden zur Grenze ins "Wachland" fliehen.
Man was hat mich diese skurile Folge in Atem gehalten. Das war ich von der Reihe nicht gewohnt. Düster, melancholisch und gesellschaftskritisch. Das war für den 6 jährigen Wolli starker Tobak. ;)

Die Tatsache das der Erzähler direkt mit den Hauptfiguren interagiert und kommuniziert (Er muß sich später mit otto im Ohr verstecken) ist sehr ungewöhnlich für die Serie und kam in der Form kaum wieder vor.

Überhaupt haben die ersten ca 20 Folgen von BB ab und an etwas sehr sozial- und gesellschaftkritisches und scheinen von Spät-68er geprägt worden zu sein. Eine Sache die ich in einer erfolgreichen Kinderserien cool finde, da sie sehr einfach und kindgerecht Werte vermitteln. Das fiel in den späteren Folgen stark ab.

(Das war Teil 1 meiner Hörspielvergangenheit...dann kam das "Jugendhörspiel"...aber ich will niemanden überstrapazieren ;) )
 
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joe adder

Karsten Sommer
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Heeeeeh, erzaehl gefaelligst weiter!!:mad::D
Ich finde das sehr interessant!!:cool:
 

mica

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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Ist ja toll, an was ihr euch da alles noch erinnert!

Ich hatte als Kind auch jede Menge Cassetten, die ich oft gehört habe - einige Märchen, drei Fragezeichen, TKKG.... sicher noch einige mehr, aber so genau erinnere ich mich gar nicht mehr.

Viele Geschichten hatte ich auch als Buch und weiß gar nicht mehr genau, was davon ich gelesen und was ich gehört habe.

Dieses "in die Hörwelt abtauchen" hatte ich zwischendurch ganz verloren, ich habe erst viel gelesen und dann später auch viel Filme geschaut.
Dafür entdecke ich den Reiz des Hörspiels jetzt wieder ganz neu :)
 

joe adder

Karsten Sommer
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Überhaupt haben die ersten ca 20 Folgen von BB ab und an etwas sehr sozial- und gesellschaftkritisches und scheinen von Spät-68er geprägt worden zu sein.

Ich finde das wirklich sehr interessant! Ich kenne Benjamin Bluemchen aus meiner Kindheit nur von meinem Vetter in Heilbronn. Aber besonderes Interesse an Benjamin Bluemchen hatte ich nie gehabt. Mal schauen, was ich so fuer Folgen im Regal stehen habe. :D
 

Wolfram Damerius

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Das sozialkritische spiegelt sich in den bereits erwähnten Folgen wieder. Außerdem fallen mir da noch "Kampf dem Lärm", "Rettet den Zoo" und "...in der Schule" ein.
In allen diesen Folgen wird gegen Obrigkeiten vorgegangen und mit "mutigen" Aktionen gegen die Erwachsenenwelt aufgelehnt. Das hat mir damals sehr imponiert.
Ich würde mich nicht mitten am Tag auf eine Straßenkreuzung setzen und den Verkehr blockieren um gegen den anhaltenen Straßenlärm zu kämpfen. :D

Je mehr ich darüber nachdenke ist Benjamin manchmal ein kleiner Punk. [punk] Bzw. ein großer. ;)
 

Wolfram Damerius

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Teil 2 meiner Hörspielvergangenheit...

Nach Benjamin Blümchen und ähnlichen typischen Kinderserien (Flitze Feuerzahn, Pitje Puck, Europas Märchenbox etc.) wurde es etwas gruseliger bei mir.

Hui Buh war das verbindene Element zu den Jugend- und Fantastik-Serien die mich dann sehr interessierten.

Innerhalb der Hui Buh-Serie gab es eine schöne Entwicklung (Ich glaube die Spanne der ersten bis zu den letzten Folgen der Serie mit Hans Clarin umfaßt etwa zwei Jahrzehnte).
Anfangs empfand ich HB als typischer Kinderserie mit Gespenst, begleitenen Freunden und lockeren Streichen und lustige Abenteuer. Die ersten Folgen empfinde ich auch relativ ähnlich zu Schubiduhh. Aber irgendwann wurde HB etwas gruseliger. Es gab teilweise recht gruselige Geschichten mit durch und durch gemeinen Bösewichtern wie den rabenschwarzen Dämon und das unheilvolle Phantom. Speziel die letzen 5-6 Folgen der Reihe waren für das bisherige Flair der Serie relativ grusellastig. Das merkte man auch an der wunderbar unheilvollen klassischen Europa-Zwischenmusik. Hui Buh wurde immer reifer...und dann leider eingestellt.

Das war aber der perfekte Übergang zu den Jugendserien die ich rauf und runter gehört habe. Vorallem die drei ??? und TKKG waren bei mir ab dem 8 Lebensjahr hoch im Kurs. Beide Serien haben ihre Qualitäten bis ca. in die 30er Folgen gehalten...dann gab es einen stilistischen Bruch von denen sie sich irgendwie nie wieder richtig erholt haben. Vorallem aber TKKG ging stetig bergab.

Bei den drei ??? waren es natürlich die düsteren Titelbilder die mich neugierig gemacht haben. Totenköpfe, grüne Geister, flammende Spuren, tanzende Teufel, Geisterspiegel, Gespensterschlösser, ein Teufelsberg und andere spooky Bilder ließen Großes erwarten. Und man wurde meißt nicht enttäuscht. Oft durch wohligen Grusel und spannende Rätsel angestachelt blieb ich im Bann des jeweiligen Falls bis zur erlösenden und befreienden Aufklärung das doch alles nur fingiert ist. Das brauchte ich immer irgendwie...zu wissen das es doch nicht echt ist. Wahrscheinlich um dann doch in Ruhe wieder einschlafen zu können.
Darum ist für mich die Folge "Die drei ??? und das Bergmonster" auch eine sehr untypische und auffühlende Folge, da sie wohl die einzige Folge ist, in der das unnatürliche Geheimnis nicht erklärt wurde und wohl teil der "Realität" war. Man...das war vielleicht depremierend. Darum zählt diese Folge auch heute noch zu meinen Lieblingen, weil so dadurch wohl immer schon etwas besonderes und ungewöhnliches im ???-Universum darstellt.

Ähnlich gerne wie die drei ??? habe ich aktiv TKKG gehört. Ich habe mich nie für die ein oder andere Serie entschieden und mich an den Rivalitätsdiskusionen beteiligt, weil beide Serien ihren Zweck für mich erfüllt haben und beide mich auf eine andere Weise angesprochen haben. Wo die Jungs aus Rocky Beach mich wohlig beim gruseln und rätsel unterstützt haben, hat die TKKG-Bande die Abenteuer erlebt, die ich selber gerne erlebt hätte (bzw. lieber nicht!).
TKKG war insofern für mich greifbarer und "realistischer". Da wurde im Bahnhofsmilleu ermittelt, im Park gesucht, am Imbiss gekämpft oder auf dem Schulhof gestritten. Ich kannte die Orte alle und hatte dadurch im Kopf meine genaue Vorstellung von den Schauplätzen. Irgendwie war alles um die Ecke und vertraut. Auch die Feindbilder und Gegner waren mir bekannt. Fiese Punks und Rocker die Fluppen hinter einen herschnippen, die schmierige Kaufhausdetektiv, der gutmühtige Obdachlose und der Kraftprotz aus der 9a der schon dreimal sitzen geblieben ist. Alle die Charaktere kannte ich aus den eigenen Alltag. Das war wahrscheinlich der Grund warum ich es toll fand das Tarzan und Co sich gegen den ein oder anderen auflehnten. TKKG ist für mich der Inbegriff der 80er Jahre und damit meiner Kindheit. Flair und Atmosphäre der Sprache und des Zeitgeistes deckt sich mit meinen Empfindungen zu jener Zeit. Darum sind mir die ersten 30 Folgen auch noch durchaus sympatisch. Selbst heute staune ich noch über die teilweise brisanten Fälle innerhalb einer solchen Jugendserie. Da würden die RAF verarbeitet in dem die "Brigarde Staatsfeind" ein Internat als Geiseln nimmt um Gefange frei zu pressen. Da wurde sich mit Zigeuner- und Rockerbanden angelegt die zu allem fähig waren. Kindesentführer, Erpresser, Hundediebe, Sekten, Rauschgifthändler, Schutzgeldeintreiber und wahnsinnige Motorradfahrer die die Verkrüppelung der eigenen Tochter sühnen. Das waren oft harte Themen und menschliche Abgründe die da offenbart wurden. Das fand ich sehr faszinierend. Wobei es nur selten geschah das die Motivation der Täter teilweise nachfühlend erklärt wurde. Gut...es war auch nur eine Jugendserie und kein psychologisches Gutachten menschlicher Schicksalsschläge.

Oh Gott...wieder so viel. Dann ein anderes mal der Schritt in die Fantastik bis hin zum ersten Horror! Huuuuhh!
 
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joe adder

Karsten Sommer
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AW: Die Hörspiel-Vergangenheit

Wirklich sehr interessant, Wolfram!
Ich selber kann mit TKKG ueberhaupt nichts anfangen, was vorwiegend mit dem Umstand zu erklaeren ist, dass ich mich mit einem Charakter wie Tarzan nicht identifizieren kann. Den habe ich immer mit Typen assoziiert, die ich damals verabscheut habe, und heute noch tue. Sein Ziel war sicherlich, die Gerechtigkeit "obsiegen" zu lassen, aber fuer mich war er immer ein typischer "Asi"! :D
Die Cover fand ich eigentlich immer gut. Die sind so typisch 80er!! :D

Ich glaube, dass die Drei ???-Folgen eine sehr gute Buchvorlage hatten und das die Themen, die behandelt wurden, zwar in weiter Ferne aber fuer Kinder abenteuerlich und fantasievoll sind, ohne duemmlich zu wirken. Dabei sind die Titelbilder von Aiga Rasch nauerlich ein besonderer und geheimnisvoller Augenschmaus. :)

Das sozialkritische spiegelt sich in den bereits erwähnten Folgen wieder. Außerdem fallen mir da noch "Kampf dem Lärm", "Rettet den Zoo" und "...in der Schule" ein.
In allen diesen Folgen wird gegen Obrigkeiten vorgegangen und mit "mutigen" Aktionen gegen die Erwachsenenwelt aufgelehnt. Das hat mir damals sehr imponiert.
Ich würde mich nicht mitten am Tag auf eine Straßenkreuzung setzen und den Verkehr blockieren um gegen den anhaltenen Straßenlärm zu kämpfen. :D

Je mehr ich darüber nachdenke ist Benjamin manchmal ein kleiner Punk. [punk] Bzw. ein großer. ;)
Diese beiden, und sogar "Benjamin Blümchen träumt" habe ich im Regal stehen. :D Dann werde ich mich die verbleibenden Wochen mal ans Hoeren machen. ;)
 
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Wolfram Damerius

www.playtaste.de
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Ich selber kann mit TKKG ueberhaupt nichts anfangen, was vorwiegend mit dem Umstand zu erklaeren ist, dass ich mich mit einem Charakter wie Tarzan nicht identifizieren kann. Den habe ich immer mit Typen assoziiert, die ich damals verabscheut habe, und heute noch tue. Sein Ziel war sicherlich, die Gerechtigkeit "obsiegen" zu lassen, aber fuer mich war er immer ein typischer "Asi"! :D

Interessanter Punkt. Ich finde nähmlich das das allgemeine Bild von Tarzan/Tim etwas klischeehaft in Diskusionen und Foren dargestellt wird und dann oft so zitiert wirst. Ich will dir das nun nicht unterstellen, da ich davon ausgehe das du dir selber ein Bild gemacht hast, sondern lediglich aufgreifen und weiter ausführen.

Den Tarzan wie ich ihn in meiner Kindheit erlebt habe (zumindestens in den ersten 30-40 Folgen) war nicht unbedingt ein Asi. Er hatte einen starken Gerechtigkeitssinn und hat sich von scheinbar Stärkeren und Älteren nichts sagen lassen. Das typische Bild des sofort dreinschlagenden Tarzan wird zwar in Diskusionen oft erwähnt, aber habe ich selber so nicht wahrgenommen. Die "Prügelszenen" an die ich mich bewußt erinnern kann waren stehts in Situationen die klar nachzuvollziehen waren und moralisch vertrettbar waren. Wer würde nicht auf den Rocker zugehen welcher der Freundin die Fluppe ins Gesicht schnippste. Ich fand das damals beeindruckend. Nicht falsch verstehen, ich denke ich habe ein relativ normales Menschenbild, aber die Tatsache das jemand nicht in brenzligen Situationen kuscht und sich dem bösen Buben entgegen stellt und Paroli bietet fand ich immer erfrischend. Für mich war Tarzan eine Art Schimanski für Kinder. Der hats dem "Richtigen" dann halt gezeigt wo mal Schluß ist. Vielleicht hatte es auch etwas kompensatorisches für mich, weil ich mich als Kind eher duckmäuserisch verhalten habe ;)
Mal davon abgesehen, das die meißten Rauferein "Notwehrsituation" waren. Sicherlich spricht es nicht unbedingt für den Autore das er die Konflickte in seine Geschichten mit Kampfszenen auflöst. Das ist richtig.

Mir ist da vielleicht eine exemplarische Szene immer noch im Kopf die meine Sichtweise vielleicht nachvollziehen läßt:

In der Folge "Die Wilddiebe im Teufelsmoor" findet die TKKG-Bande in einem Naturschutzgebiet einen gewilderten Hirsch. Als sie in der nächstliegenden Gaststätte den Wirt informieren um die Polizei rufen zu lassen geht einer der Gäste auf die Kinder zu und sagt:
"Was regt ihr euch so wegen dem toten Tier so auf. Gejagt wird immer. Gewildert auch. Geweihe sind gefragt. Was solls. Der hats jetzt hinter sich."
Darauf hin stellt sich Tarzan dem Erwachsenen gegenüber und sagt:
"Ihnen gehört der Sportwagen da drausen? Wenn wir dann an ihnen vorbei laufen wenn sie mit ihrem Wagen am Chausseebaum kleben sagen wir dann - Gerast wird immer. Gestorben auch. Blech ist gefragt. Was solls. Der hats jetzt hinter sich."
Der Gast: " Na hör mal du Bengel! Wie redest du denn mit mir?"
Tarzan: "So wie es ihnen zusteht"

(Ich weiß nicht ob es jetzt genau wörtlich so gesagt wurde ;) )

Diese Szene ist ungefähr stellvertretend dafür wie ich TKKG damals empfunden habe. Da gibt es irgendwelchen blöden Erwachsenen denen es pups egal ist ob da ein Tier dem Kopf abgeschnitten wird damit sich irgendwelche Kerle damit bereichern können. Das fand ich zum himmelschreien ungerecht. Und was war es für eine ausgleichende Gerechtigkeit das man sich einem solchen Erwachsenen gegenüber wehrt und mit erhobenen Kopf aus der Situation herraus geht. Das hat mir früher gefallen. Das war mein Robin Hood im Alltag. Der Rächer der Enterbten. ;)

Mich hat aber auch nicht unbedingt Tarzan faszinierd. Fesselnd fand ich vorallem die alltäglichen, nachvollziehbaren "Gefahren" der Geschichten. Wenn ein Freund Rauschgift nimmt, erpresst wird oder verschwindet. Man Angst vor älteren Jugendlichen oder Banden hatte. Das waren Fälle die ich greifbar fand und deswegen nachempfinden konnte und dadurch eine gewisse Brisanz auslösten, weil sie theoretisch überall und um die Ecke so oder so ähnlich passiert hätten können.
Das mir ein LKW großer Drache begnetet oder ich im Hausflur einen grünen Geist sehe habe ich damals schon ausgeschlossen ;)

Wobei ich hier aber auch nicht unbedingt in die Bresche der stereohaften Figuren des Stefan Wolfs springen möchte. Wo es bei drei ??? nähmlich wunderbare Charakterisierungen gab (bis in die Nebenrollen: Tante Mathilda, Titus, Kenneth und Patrick, Skinny Norris etc.) gab es von Anfang an starke überzeichnete, schablonenhafte Klischeefiguren bei TKKG. Da mußte der Versicherungsbetrüger Schleicher heißen und der Punker halt auch stehts der kettenschwingende Schläger sein.

Tut mir leid wenn ich etwas offtopic geworden bin. Aber ich finde diese Diskusion sehr unterhaltsam und interessant, so das ich diese Punkt vertiefen wollte.
Mir ist natürlich bewußt was TKKG ist, und vorallem was nicht. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken das ich diese Serie hier ums verrecken verteidige. Dafür hab ich andere Serien die mir viel wichtiger sind. Ich verstehe den Thread hier als Möglichkeit genau solche Sachen die ein damals so bewegt haben anzusprechen bzw. zu diskutieren.

P.S: Die drei ??? hol ich mir heute noch. TKKG schon lange nicht mehr. ;)
 
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