Maryann84

Mitglied
Hallo Leute .. ich habe eine weibliche, eher junge sanfte Stimme, aber ich steh vor einem Rätsel wie ich den grafischen Equalizer einstellen soll. Ich habe da ewig rumgedoktort und Einstellungen ausprobiert, aber es hört sich immer ätzend an. Es gibt doch sicherlich so ungefähre Einstellungsempfehlungen für Männer Frauen etc. Stimmen. Bin da leider absoluter Laie... kann mir jemand da ein paar Grundsachen mitteilen. Bitte nicht zu kompliziert erklären .. ich danke euch ❤️
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
Link
Für Aufnahmen die du an einen Cutter oder sonstwohun zur Bearbeitung gibst: NICHTS verändern!! Kein EQ, kein Kompressor, kein Gate, nix, nada. Das führt auf Cutterseite immer wieder zu Frust und Mehrarbeit.
Außerdem gibt es dazu auch überhaupt keine generelle Anleitung, das ist komplett individuell.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
... da kann ich WolfsOhr nur 100% zustimmen. Es ist IMMER VIEL besser, wenn Du eine möglichst gute Aufnahmeposition zu Deinem Mikrofon einnimmst.
Der Profitip: .... <kleiner Trommelwirbel> .... ausprobieren.
Als Ausgangspunkt vielleicht Folgendes: Abstand zum Mikrofon 8-10 cm. Von da aus probieren, probieren und auch noch probieren. Versuch mal ein, zwei Zentimeter näher ran oder weiter weg. Dazu würde ich die Abstände und Winkel als Text einsprechen, dann findest Du den sog. "Sweet Spot". Als der Punkt im Raum, wo Deine Stimme, das Mikrofon und der Raum am besten klingen.

Nimm Dir Zeit und alle Ruhe. Am besten viele Aufnahmen hinter einander weg, dann eine laaaaaange Pause machen und das in einer möglichst ruhigen Umgebung und dann mit "ausgeruhten" Ohren alles bei moderater Lautstärke probehören. Wenn Du Dich nicht entscheiden kannst, dann hilft das Ausschlußverfahren. Also, welche ist es denn definitiv nicht. Sollte das auch nicht zum Ziel führen, kannst Du hier gerne die "Kandidaten" hochladen und wir können Dir ein paar Tips geben.

Experimentiere auch mal mit verschiedenen Winkeln. Also leicht von links oder rechts auf das Mikrofon sprechen. Vielleicht klingt es für Deine Stimme, Mikro, Raum besser, wenn Du es von "über Kopf" auf Deinen Mund richtest .... Das machen die Profis auch nicht anders: Sie probieren es aus, was am besten klingt.

Damit erreichst Du bestimmt, wie so viele Leute vor Dir, eine optimale Aufnahme-Position.
Den Klang stellen dann die Cutter beim Schneiden bzw. Sound-Design des Hörspiels ein. Sie passen den Klang Deiner Stimme in das Gesamt-Klangbild des Hörspiels ein. Da hilft es ihnen sehr, wenn sie unbearbeitetes "Rohmaterial" bekommen, das möglichst gut und störungsfrei aufgenommen wurde.

Wenn Du für Dich Aufnahmen machst und sie nicht in ein Hörspiel einbinden willst, dann würde ich Dir für den EQ bzw. seine Einstellungen eins empfehlen: Weniger ist mehr!
Aber als Ausgangspunkt kannst Du mal versuchen im Bereich zwischen 170 und 250 Hz die Bassüberhöhung zu finden. Dazu die Verstärkung des EQ Bandes auf maximal stellen. Da wo es am ehesten klanglich unschön wird, würde ich für den Einstieg mal 2-3 dB weniger Gas geben. Häufig gibt es im Bereich um 1-2 kHz den "nasalen-Effekt". Das ist meistens eine nicht optimale Abstimmung zwischen Stimme, Mikroposition und Raum. Auch hier nach der Stelle suchen, wo der Effekt am deutlichisten zu hören ist und dann 2-3 dB, im Extremfall auch mal 5 oder 6 dB. Dann würde ich noch ein bißchen "würzen" um 2,5 -3,5 kHz. Da eine leichte Anhebung, selten mehr als 3 dB. Da liegt die Sprachverständlichkeit. Das ist ein mächtig scharfes Gewürz, also Vorsicht ;)
Manchmal ist eine leichte Dämpfung um 6-8 kHz erforderlich. Gerade bei Mikrofonen, die etwas zum "Zischen" oder "Schärfe" neigen, kann man hier noch das ein oder andere dB-chen rausziehen. Bei weniger guten Mikrofonen kann es Sinn machen alles oberhalb von 12 kHz zu reduzieren. Auch hier ist weniger mehr.

Das mal als "Startpunkt", das ist kein Patent-Rezept.
Dafür spielen zu viele Punkte eine Rolle. Nur mal so als Stichpunkte: Temperatur, Luftfeuchte, Tagesform des Sprechers, kleinste Veränderunge des Pop-Schutzes => Abstand zum Mikrofon ....
Deswegen würde ich mir eine Art "Labor-Buch" anlegen (einfache Textdatei) worin Du Deine Beobachtungen aufschreibst, seien sie auf den ersten Blick auch noch so "nebensächlich". Ich bin mir sicher, daß Du sehr schnell sehr viel besser werden wirst. :D

Und ich sage es noch einmal: Ausprobieren! :)
Das menschliche Gehör ist großartig, es "vergisst" nichts. Was es einmal bewußt gehört hat, hat es für immer gelernt. :)

Viel Spaß hier bei uns im Forum und viele spannende Rollen.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
Link
Zu den Mikropositionen die @Spirit328 erwähnte: das wird nicht ganz so etwas wie z.B. „...von oben“ usw. Denk dran, dass du das dynamische hast und es grundsätzlich wie in dem anderen Thread erklärt auf der Stirnseite besprochen werden sollte/muss. Aber da kannst du natürlich mit leichten Winkeln ausprobieren.

Und du sagst es klingt immer ätzend: lade doch mal ein paar „ätzende“ Beispiele hoch. Dann können wir das viel besser beurteilen.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Ist mir da etwa eine Information entgangen? Ich laß hier nichts von einem dynamischen Mikrofon. ....
Aber ja, Du hast völlig recht: Bei dynamischen Mikrofonen ist die Positionierung etwas eingeschränkter, wegen des Pegels. Aber man kann auch dynamische Mikrofone von oben - kopfüber einfliegen. Warum denn nicht? ;)

Aber hören wir uns das "ätzende" Klangbild mal an und dann hören wir weiter :D
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
Link

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Stimm-bimmt. Man kann ja nicht alle Beiträge nach Querverweisen durchsuchen.

Manchmal verliere ich hier ein bißchen den Überblick. :D
 
Oben