@Bene
Nun, am Anfang stehen entweder ein AKG C 414 XLS (oder zwei, wenn es Stereo sein soll) oder ein bzw. zwei Neumann KM 184 (matched pair).
Dann kommt entweder eine SPL Gain Station oder SPL GoldMike oder für ganz hohe Ansprüche ein SPL Preference Mic Preamp AES. Dazwischen meine MTI Custom Kabel (symetrisch)
Danach wird das entweder direkt im TASCAM DA 30 MKII DAT Rekorder (16 Bit) von analog auf digital gewandelt oder bei noch Mehrspur Aufnahmen in meinen MACKIE SDR 2496 (24 bit / 96 kHz)
Brauche ich mehrere Mikros gleichzeitig, kommt mein Terratec Mic 8 oder mein Soundcraft FX16 II zum Einsatz. Von da aus entweder analog in den Mackie oder als Summe aus dem Soundcraft in den TASCAM.
Wenn irgendwann einmal wieder gleichzeitig genügend Budget im Freizeitsektor
UND ein Soundcraft GHOST günstig zu haben ist, dann auch ein legendäres GHOST.
Zu meinem Mischpult habe ich noch ein paar DynaMaxx, DeEsser und einen SPL Channel 1. Damit komme ich ganz gut klar.
Bevor ich von analog auf digital wandle, steht der Sound und in meiner DAW kommt vielleicht noch ein TwinTube oder Vitalizer zum Einsatz. (VST-PlugIns) ansonsten nur die Bordmittel von Samplitude.
Was ich damit nicht hinbekomme, würde ich auch mit Plug-Ins nicht schaffen.
Einziges Plug-In, was mich noch wirklich reizen würde "Brain Worx: bx-console SSL 4000 G. Aber nicht, weil ich damit ein Plug-In Feuerwerk entzünden wollte, sondern weil ich eine SSL 4000 G Konsole nicht in mein Haus bekäme. Davon abgesehen, daß mir meine Frau wohl die Freundschaft kündigen würde. ;-)
Für mich sollte nur ein "sauberes" Signal gewandelt werden. So verwende ich auch bei trainierten Sprechern einen (analogen) DeEsser. Dann habe ich scharfen Transienten nicht vor dem Wandler und kann so verzerrungsfrei einen wesentlich höheren Pegel fahren, was sich einfach besser anhört und das Rauschen noch weiter nach hinten drängt.
Ein wenig Kompression vor dem Wandler bzw. ein Limiter helfen hier auch enorm.
EQing mache ich dann in der DAW, weil ich Einstellungen besser im A/B Vergleich testen und abspeichern kann. Ansonsten nutze ich auch gerne die Möglichkeiten, die mir eine DAW bietet. So z.B.: eine Stimme auf drei Spuren kopieren. Eine Spur bleibt pur. Die zweite Spur wird leicht komprimiert und entzerrt. Die dritte Spur wird mit 10:1 komprimiert.
Das im richtigen Verhältnis zusammen gemischt schafft ein Volumen und Druck auf der Stimme und kostet mich ein paar Mausklicks. Das günstige "Monster-Stimmen" Plug-In überhaupt. Wer will, kann auf die dritte Spur noch eine ganz leichte Verzerrung legen (z.B.: Tube Screamer). Das kann man mit Worten kaum beschreiben, daß muß man ausprobiert haben.
Wahrscheinlich gibt es viele Plug-Ins, die mir auf Anhieb gefallen würden, weil sie etwas so richtig gut können. Aber ich bin halt "Old School" und überlasse dieses Feld den "jungen Wilden".
Da ich meine drei Lexicon-Hallgeräte mit S/PDIF bzw. AES/EBU ansteuern kann, verwende ich sie auf der digitalen Ebene. Das ist stress- und latzenärmer und es klingt auch besser, weil ich mir eine DA-AD Wandlung spare.
Aber das Problem ist der Aufwand. Bis ich meine Sachen aufgebaut und gut eingerichtet habe, ist meistens schon ein halber Tag rum.
Also mache ich für "Quickies" einen reduzierten Setup:
Mic -> SPL Channel 1 -> AD Wandler -> DAW.
Im Moment schwanke ich zwischen der Anschaffung eines DBX 676 Channel Strips oder einem weiteren SPL Preference Mic Preamp.
Oder ich nehme mir zwei Wochen Zeit und Ruhe und baue den Mic-Preamp einer Midas XL4 Konsole nach. Das sind Mic-Preamps mit einem deratig großen Headroom, daß man fast Netzspannung (230 V) an die Eingänge anlegen könnte und sie würde gerade mal anfangen zu übersteuern. - Davon abgesehen, daß es sau-gefährlich ist, wäre ich ein zu großer Feigling.
Und damit jetzt nicht einer kommt und sagt, der Uli baut doch jetzt auch Midas Preamps in seine Pulte. Nicht überall wo Midas drauf steht ist auch die Midas Qualität die ich kenne und meine drin. Uli macht was er macht und ich mache es anders, denn ich weiß warum.