Timing ist nicht nur in der Musik von entscheidender Bedeutung.

Das ist gerade für "Einsteigende" immer eine große Herausforderung.
Aber auch beim Sprachschnitt gibt es Timing und das ist wichtig, denn es ist ein zuweilen unterschätztes Gestaltungsmittel:
Beispiele:
"Weißt Du Klaus, ich habe mir schon lange keinen guten Film mehr im Kino angesehen. Kennst Du nicht einen guten Film, den man sich mal ansehen könnte?"
Variante 1:
"Natürlich Herbert! Da läuft dieser neue Blockbuster mit Keanu Reeves im Apollo-Kino. Klasse Film, mußt Du unbedingt sehen. Die Kameraführung und die Special-Effekts ... einfach nur der Hammer."
Variante 2: (Klaus hat kein Bock auf das Thema, will aber nicht unhöflich sein)
"Also ..." < > "... ich bin da nicht so wirklich informiert. Wir können ja mal ins Internet schauen, vielleicht läuft ja gerade ein Film an ..."
Variante 3: (Klaus hat viele Filme in der letzten Zeit gesehen. Einige waren gut, einige ... naja und ein paar wirklich miese)
"Nun, " < > " Da gibt es schon ein paar, die ganz gut waren. Hmm. Der neue von Steven Spielberg ist sehr gut. " < > "Der neue von Clint Eastwood ist auch spannend, aber viel besser fotographiert. Aber ... wenn ich's mir so recht überlege, ist der für Dich vielleicht etwas zu langatmig."
Probier doch einfach mal aus, wie sich die Aussagen dieser Passagen verändern, wenn Du sie mit unterschiedlichen Tempi sprichst und mit bewußt unterschiedlichen Pausen.
Dann hör Dir das am nächsten Tag noch mal an und achte darauf wie sich die Aussage verändert.
Nun schnippsle das mal auseiander und füge mal längere, mal kürzere Pausen ein. Achte auch auf die Sprachmelodie und wie es sich "insgesamt" anhört. Kilngt das noch "natürlich"? Wie verändert sich die Aussage?
Wenn ich mir unsicher bin, schlage ich den Takt mit, wenn jemand spricht. Und wenn ich einen "Schlag" Pause benötige, wegen der Aussage, dann weiß ich, wann der nächste Take einsetzen muß.
