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Themenstarter/in
Der einfache Mann
und das Genie / Die Begegnung
Ein einfacher Mann, bescheiden lebte er bis der Tag am Horizont des Meeres unterging. Der Tag des Tages war er, als er auf das Meer blickte. Doch nicht nur der Tag an sich ging zu ende, nein auch der Tag des Lebens des einfachen Mannes begann zu schwinden.
Alt ist er geworden, müde wurden seine Knochen, sein Haar war grau , doch zufrieden blickt er auf das Meer.
So wie sich die Sonne sanft am Horizont in die Tiefe des Meeres taucht, so taucht auch er gelassen, froh und heiter in die Nacht.
Lange leben würde er nicht mehr, dessen war er sich bewusst. Doch Freunde hat er um sich, Freude hatte er mit ihnen geteilt, der Wein, das Brot, der Tanz und der Gesang, sie hielten in fern von jener Not.
Jener Not die er noch blicken würde, auf seiner Reise. Seiner letzten Reise die zugleich viel länger ist als die, die er schon hinter sich hatte.
So blickt er ohne Reue, ohne Angst, in die Abenddämmerung seines Lebens. Er will es der Sonne gleichtun, noch einmal sein Leben in der Abendröte färben, so wie es mit der Morgenröte begann. Ohne die Blüte der Vergänglichkeit, die erst am Ende des Lebens die Knospen öffnet, mit Trauer zu trüben.
Doch das Schicksal hatte einen anderen Plan. So blickt er, kein Weiser, keine Genie, er als einfacher Mann, er blickt in einfachster Weise gelassen auf das Meer.
Ein ebenso alter Mann kommt mit seinem Pudel an dasselbe Meer. Er saß neben ihm, ohne dass sich beide sahen. Der einfache Mann ließ sich fangen von der Schönheit der Sonne. Von dem Genuss des Lebens.
Der Mann nebenan versank ebenso wie er im Leben, in seinen Büchern. Sein Leben hat er damit verbracht die Welt zu ergründen. Nach seinem Tod sollte sein Werk in die Geschichte als eine der bedeutendsten philosophischen Schriften eingehen. Unseren einfachen Mann wird man vergessen, ehe der letzte der ihn kannte um in trauerte, an ihm dachte.
Doch der Pudel beginnt zu bellen und so blicken sich beide. Nun fragt der einfache Mann das noch verkannte Genie: Über was schreibst du denn da?
Das Genie antwortete den einfachen Mann: Ich schreibe über das Leben! Was es ist, was es will!
Das verstehe ich nicht, antwortet der einfache Mann. Das Leben ist doch vor uns, siehst du denn nicht die Schönheit der Sonne? Spürst du den sanften Wind? Hörst du nicht die Vögel singen? Riechst du denn nicht das Salz in der Luft? Nein! Antwortet das Genie energisch! Du siehst nichts! Deine Augen blicken, deine Ohren hören, deine Nase riecht. Du aber siehst, du schmeckst, du hörst immer nur die Dinge durch deine Sinne. Du siehst aber nie wie sie sind, nur eine Vorstellung kannst du gewinnen.
Das verstehe ich nicht, sagt der einfache Mann. Das Genie überreicht im ein dickes Buch. Der einfache Mann liest ein paar Seiten, legt es dann auf die Seite und blickt wieder auf die Sonne. Da fragt das Genie. Verstehst du denn jetzt? Da antwortet der einfache Mann. Nein. Als ich da las, da fragte ich mich, was mir das Blatt schenken möge, was mir die Sonne nicht schon schenkte. Wir sitzen hier beide an einem wunderschönen Abend, an einem wunderschönen Tag. Das Leben, ja das Leben selbst spricht zu mir in seiner Schönheit. Du aber überreichst mit eine Schrift, zu verstehen wage ich sie nicht. Doch warum sollte ich frage ich dich?
Ich blicke dich und so siehst mir nicht vom Glück gezeichnet aus, das Unglück steht in deinem Gesicht geschrieben. Wahrlich klug klingen deine Worte, doch zu lesen oder zu verstehen erscheint es mir nicht.
Ich bin nur ein einfacher Mann!
Du scheinst gebildet, sprichst viele Sprachen, wahrlich schon gehört habe ich von dir, dir und deinem Pudel, doch wenn ich dich blick, dann frag ich mich: Wenn du das Leben verstanden hast, warum sollte ich? Lieber lasse ich mich von ihm verzaubern. Der Zauber verspricht mir mehr Glück als Wissen.
und das Genie / Die Begegnung
Ein einfacher Mann, bescheiden lebte er bis der Tag am Horizont des Meeres unterging. Der Tag des Tages war er, als er auf das Meer blickte. Doch nicht nur der Tag an sich ging zu ende, nein auch der Tag des Lebens des einfachen Mannes begann zu schwinden.
Alt ist er geworden, müde wurden seine Knochen, sein Haar war grau , doch zufrieden blickt er auf das Meer.
So wie sich die Sonne sanft am Horizont in die Tiefe des Meeres taucht, so taucht auch er gelassen, froh und heiter in die Nacht.
Lange leben würde er nicht mehr, dessen war er sich bewusst. Doch Freunde hat er um sich, Freude hatte er mit ihnen geteilt, der Wein, das Brot, der Tanz und der Gesang, sie hielten in fern von jener Not.
Jener Not die er noch blicken würde, auf seiner Reise. Seiner letzten Reise die zugleich viel länger ist als die, die er schon hinter sich hatte.
So blickt er ohne Reue, ohne Angst, in die Abenddämmerung seines Lebens. Er will es der Sonne gleichtun, noch einmal sein Leben in der Abendröte färben, so wie es mit der Morgenröte begann. Ohne die Blüte der Vergänglichkeit, die erst am Ende des Lebens die Knospen öffnet, mit Trauer zu trüben.
Doch das Schicksal hatte einen anderen Plan. So blickt er, kein Weiser, keine Genie, er als einfacher Mann, er blickt in einfachster Weise gelassen auf das Meer.
Ein ebenso alter Mann kommt mit seinem Pudel an dasselbe Meer. Er saß neben ihm, ohne dass sich beide sahen. Der einfache Mann ließ sich fangen von der Schönheit der Sonne. Von dem Genuss des Lebens.
Der Mann nebenan versank ebenso wie er im Leben, in seinen Büchern. Sein Leben hat er damit verbracht die Welt zu ergründen. Nach seinem Tod sollte sein Werk in die Geschichte als eine der bedeutendsten philosophischen Schriften eingehen. Unseren einfachen Mann wird man vergessen, ehe der letzte der ihn kannte um in trauerte, an ihm dachte.
Doch der Pudel beginnt zu bellen und so blicken sich beide. Nun fragt der einfache Mann das noch verkannte Genie: Über was schreibst du denn da?
Das Genie antwortete den einfachen Mann: Ich schreibe über das Leben! Was es ist, was es will!
Das verstehe ich nicht, antwortet der einfache Mann. Das Leben ist doch vor uns, siehst du denn nicht die Schönheit der Sonne? Spürst du den sanften Wind? Hörst du nicht die Vögel singen? Riechst du denn nicht das Salz in der Luft? Nein! Antwortet das Genie energisch! Du siehst nichts! Deine Augen blicken, deine Ohren hören, deine Nase riecht. Du aber siehst, du schmeckst, du hörst immer nur die Dinge durch deine Sinne. Du siehst aber nie wie sie sind, nur eine Vorstellung kannst du gewinnen.
Das verstehe ich nicht, sagt der einfache Mann. Das Genie überreicht im ein dickes Buch. Der einfache Mann liest ein paar Seiten, legt es dann auf die Seite und blickt wieder auf die Sonne. Da fragt das Genie. Verstehst du denn jetzt? Da antwortet der einfache Mann. Nein. Als ich da las, da fragte ich mich, was mir das Blatt schenken möge, was mir die Sonne nicht schon schenkte. Wir sitzen hier beide an einem wunderschönen Abend, an einem wunderschönen Tag. Das Leben, ja das Leben selbst spricht zu mir in seiner Schönheit. Du aber überreichst mit eine Schrift, zu verstehen wage ich sie nicht. Doch warum sollte ich frage ich dich?
Ich blicke dich und so siehst mir nicht vom Glück gezeichnet aus, das Unglück steht in deinem Gesicht geschrieben. Wahrlich klug klingen deine Worte, doch zu lesen oder zu verstehen erscheint es mir nicht.
Ich bin nur ein einfacher Mann!
Du scheinst gebildet, sprichst viele Sprachen, wahrlich schon gehört habe ich von dir, dir und deinem Pudel, doch wenn ich dich blick, dann frag ich mich: Wenn du das Leben verstanden hast, warum sollte ich? Lieber lasse ich mich von ihm verzaubern. Der Zauber verspricht mir mehr Glück als Wissen.