Quasselstrippe

Mitglied
Hallo Zusammen,

ich habe mal eine völlige Rookie-Frage. :eek:
Wenn ich ein Hörbuch erzeugen möchte, kann ich das mit Audacity machen?
Dass ich damit aufnehmen kann, ist mir schon klar (ich arbeite unter Ubuntu 12.04) und das funktioniert soweit auch schon relativ gut (wobei das Micro fürchterlich rauscht, suche noch nach der Ursache).
Doch verstehe ich nicht, wie ich das alles speichern muss, damit man es nachher auf einem Hörbuchfähigen MP3-Player mit lediglich MP3- oder WMA-Unterstützung abspielen kann (mit Kapitel-Sprung usw.). Ok, für iPod und Co. wäre später auch noch interessant... ;-)

Also ich spreche zum Beispiel ein Kapitel und das ist in Spur 1 und das zweite Kapitel ist in Spur 2 und mehr weiß ich nicht, da ich nirgends eine Doku darüber gefunden habe, wie ich mit Audacity ein Hörbuch machen kann.... :-(
Kommt dazwischen (zwischen den Spuren) noch eine Textmarke und vielleicht eine kurze Pause, oder ähnliches?
Und wie muss ich das dann exportieren (vielleicht WMA)?

Hmm... ich scheine da vielleicht nicht den Wald vor lauter Bäumen zu sehen.... dachte, dass es für Audacity nicht schwer sein dürfte sowas zu können..... doch da habe ich mich vielleicht auch schlicht vertan? Ich muss gestehen, dass ich auch noch nicht wirklich den detaillierten Aufbau einer Hörbuchdatei kenne... mangelst Doku... :(

Ich wäre für einen Tipp dankbar.
Vielleicht bin ich mit Audacity auch im komplett falschen Film?

Herzliche Grüße,
von Ralf
 

Brigant

Mitglied
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Prinzipiell kann man mit Audacity ein Hörbuch aufnehmen. Genau damit habe ich gearbeitet in meinem eignenen Hörspiel: "Die Schneekönigin"


Wenn man sich das selber so anhört, ist es ja alles ganz toll und für ein Freeware-Produkt ist das ja ganz gut aber hier kommt auch gleich mein aber....
und dieses Aber habe ich auch erst hier gelernt, wie so viele hier:

Audacity mp3-Konvertierung zermatscht dir gerne die Aufnahme und bildet Artefakte.
Verwendest Du zusätzlich noch Kompression von Audacity, um deine Stimme voller zu ziehen, oder weil Die Aufnahme sehr leise ist, dann ziehst Du auch das Signalrauschen deines Micros sehr weit damit auf. Meist ist es auch ein PC-Lüfter, der ein deutliches "Sirren" produziert der oft ebenfalls mit in die Aufnahme hinein kommt. Auch dieses ungewollte "Hintergrundgeräusch" wird durch Kompression erheblich mit aufgeblasen.

Das Resultat ist eine von der Lautstärke akzeptable Aufnahme, die aber sehr stark rauscht. Natürlich kann es auch sein, dass dein Mikro schon sehr stark rauscht. Versuche dann hier in den Aufnahmeeinstellung die Mikrophonempfindlichkeit zu reduzieren (Gain) und versuche das Aufnahmesignal später lauter zu ziehen.

Das Problem einer verrauschten Aufnahme ist allerdings, dass das ja niemand hören will. Also wird der Denoiser von Audacity angeschmissen. Prinzipiell ist der total einfach zu bedienen, und die Aufnahme scheint danach vom Rauschen befreit, zumindest in den stillen Passagen der Aufnahme, aber der Denoiser zermatscht dir leider zusätzlich dein Audiosignal. Artefakte auf der Tonspur werden erzeugt, Signalrauschen im Sprechen ist immer noch teilweise hörbar und Raumhall wird produziert, wo vorher keiner war.

Im direkten Vergleich zu der vorherigen Aufnahme erhöht die Nachbearbeitung in Audacity die Qualität der Aufnahme natürlich um den Faktor X. Und man kann mit genug Enthusiasmus auch was damit produzieren (siehe oben)

ABER:

Im direkten Vergleich mit Leuten hier im Projekt, die eine Freigabe für ihre Sprechproben erhalten stellt man fest, wie schlecht die Qualität des produzierten Audios tatsächlich ist. In einem Hörspielprojekt passt so eine Audacity-erzeugte Aufnahme die nachbearbeitet wurde in keinster Weise mit dem Rest zusammen. Erst in der Bundesliga fällt Dir auf, dass Torschützenkönig in der Bezirksliga nicht viel zählt im Erstligabetrieb.

Diese Erfahrung habe ich selber leidvoll machen müssen: Kann man mit Audacity arbeiten? Ja, man kann. Kann man Hörspiele damit machen? Ja man kann. Aber es gibt Alternativen, wie z.B. die Software Samplitude, oder Reaper. Wenn man schon Stunden vor dem Micro verbringt, kann man vielleicht auch mal ein paar Euro hinblättern für eine Software, die dem Anspruch genügt, den Du Dir vorgenommen hast. Es ist eigentlich nicht zu verantworten, seine Aufnahme durch schlechte Kompressionsalgortihmen und Plugins Stück um Stück zu erodieren.

Aber einige andere Kollegen hier können Dir da sicher noch besseres Feedback geben. Das hier ist nur mein Erfahrungsbericht. Mein Ohr hat sich geweigert mein Audacity Gebrabbel neben Takes von Xilef oder Wer.N Wilke zu hören. Vielleicht willst Du ja auch mal mehr als nur "Solokämpfer" sein. Drum gleich richtige Software (und nach Möglichkeit auch Micro).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Bei den Sprechproben sehe ich gar kein Problem, schließlich sollen die ja, so wie auch die Takes, die man Cuttern schickt, völlig unbearbeitet sein. Und das macht dann wirklich keinen Unterschied, ob man per Audacity, Samplitude, etc. aufnimmt. Bei Ubuntu dürfte Lame bereits mitinstalliert sein, dementsprechend ist die Mp3-Konvertierung hochklassig, aber auch die braucht man ja nicht, wenn man nur Takes aufnimmt.

Brigant hat aber völlig recht, wenn es um das Schnibbeln von Hörproduktionen (auch Hörbuch) geht, funktioniert alles komfortabler und hochwertiger in einer DAW wie Samplitude, Reaper, Cubase und so weiter. Unter Linux steht dir noch Qtractor und Ardour zur Verfügung, aber da muss man sich schon ganz gut mit SFX-Plugins auskennen, weil es keine Presets (Effekt-Vorlagen) gibt.

Speziell zu deinem Problem: falls ich dich da nicht falsch verstehe, benutzt du das Spurensystem bei Audacity etwas verkehrt. Die Spuren stehen nicht für nacheinander exportierbare Kapitel, sondern laufen simultan ab. Du wirst also Datei für Datei deine Hörbuch-Kapitel aufnehmen und exportieren müssen. Der interne Tag-Editor reicht, glaub ich, aus, um die jeweiligen Kapitelnummern zu verankern. Aber wie gesagt: Reaper ist da mit etwas Eingewöhnung deutlich komfortabler und funktioniert unter Linux mit WINE ganz hervorragend.
 

Quasselstrippe

Mitglied
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Vielen Dank erstmal für die vielen umfangreichen Antworten!
Dass ich schon so zeitnah so viel Feedback bekomme, hat mich sehr gefreut.

Nun.... was soll ich sagen.... ich muss das erstmal sacken lassen.
Ich weiß ja noch nicht, ob ich überhaupt zum selbst sprechen tauge und ob mir das auch Freude macht. Vorher schon viel zu investieren macht daher eher weniger Sinn.
Schön zu wissen, dass Audacity also nur was für den Einsteiger ist... wenn ich Euch da recht verstanden habe.
Natürlich habe ich davon nun noch keinen Eindruck, was wo und wie besser ist (also die Unterschiede der jeweiligen Software).....

Habt Ihr hier vielleicht irgendwo eine (Link)Liste mit den professionelleren Programmen?
Vielleicht auch was Micros angeht (Einsteiger-Qualität, zum Testen ob man überhaupt dabei bleiben möchte)?

Ansonsten würde ich gerne nochmal nachfragen, ob ich das mit Audacity richtig verstanden habe:
Also ich muss jedes Kapitel und Unterkapitel als separate Datei mit entsprechenden ID3-Tags speichern?!
Ich brauche also nur Spur1, spreche da ein Kapitel (bzw. Unterkapitel) drauf und speichere es als mp3 ab?

Ich kenne das von CD's, welche ich mal gerippt habe (damit ich sie auf meinen MP3-Player mitnehmen kann), dass ich da auch schon mal hundert (oder mehr) einzelne MP3's auf der Platte hatte....
("01. Kapitel 1, Das erste Unterkapitel.mp3", "01. Kapitel 1, Das zweite Unterkapitel.mp3", usw.)

Bei Audible und anderen Verlagen, bekommt man oft ein ganzes Hörbuch (auch über viele Stunden lang) in einer einzigen Datei geliefert. Ist das (nur) mit Audacity nicht realisierbar?
Ein Hörbuch downloadbar machen, wenn es nicht in einer Datei ist, finde ich schlecht zu handeln...

Ist das eine Frage des Datei-Formates?
Habe nachgelesen, dass m4b-Dateien Kapitel unterstützt.
Alle anderen Formate also nicht (m4a, wma, mp3, etc.)?
Wenn jemand nur einen "normalen" (non Apple) MP3-Player hat, dann soll dieser Mensch mein Hörbuch ja auch hören können und möglichst Kapitelmäßig navigieren können.....

Ich habe z. B. einen "SanDisk Sansa Clip+", der wohl aax (Audible) jedoch NICHT m4b abspielen kann. :-(
Der kann lt. Handbuch mp3, wma und eben aax.
Wenn ich nun ein Hörbuch-Test erzeugen möchte, dann habe ich für diesen Player keine Change, dass in einer Datei und mit "Kapitel-Navigation" (nennt man das so?) hin zu bekommen, oder?
Da bräuchte ich bzw. der spätere potenzielle Hörer, einen iPod oder sowas, wegen der m4b-Fähigkeit?

Das ist schon ziemlich anspruchsvoll... alles zu berücksichtigen.... will man nicht zig mal von vorne anfangen, gelle? ;-)

Vielen Dank für Eure Tipps, ohne die ich das vielleicht nie nicht checken würde... :depp:

Herzliche Grüße,
von Ralf

PS: Fragen über Fragen... ich hab's ja gesagt.... mein Nick ist Programm... :)
 

Quasselstrippe

Mitglied
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Hallo Henrik.

dann unter Linux z.B. mit EasyTag die ID3-Tags so zu setzen, dass [...]

Das habe ich gestern zufällig schon mal installiert, weil ich die Hoffnung hatte, dass diese Soft vllt. mehrere mp3's zu einem File zusammenführen kann.... was natürlich nicht der Fall ist...
Jedoch dennoch ein nützliches und wichtiges Tool, gelle?

Wenn noch Fragen sind, versuche ich die auch zu beantworten, man ist ja zum Glück nicht der Einzige Linux-User.

Das klingt wie Balsam auf meiner Seele.... ich bin nicht der Einzige Tux-Fan hier.... :wink:

Nun, ich habe es schon eben allgemein gefragt.... das "Problem" ein Hörbuch in EINER Datei zu bekommen und dann im Player Kapitel ansteuern (auswählen) zu können....
Welchen Weg dahin wüsstest Du auf Linux-Ebene dahin, wenn das überhaupt geht?

Also "normale" (einfache?) Player können kein m4b bzw. m4a (der Unterschied im Detail ist mir auch noch unklar) und mp3 oder wma können nichts mit Kapiteln anfangen?
Habe ich das bis hierhin richtig verstanden?

Wenn ich nun wie oben von Dir beschrieben mehrere korrekt mit ID3-Tags versehene mp3 Dateien auf der Platte liegen habe, kann ich die dann mit einer bestimmten Software (vllt. sogar Audacity?) zu einer "Hörbuchdatei" zusammenfügen?

Herzliche Grüße,
von Ralf

PS: Scheint schon echtes High Tech nötig zu sein, verschiedene Aspekte berücksichtigen zu wollen.... bin gespannt wohin mich das noch führt...
 

Kilgeshahn

Prospect
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Mir persönlich sind einzelne Tracks lieber als eine riesige Datei, die bei einem Hörbuch ohne weiteres ein paar hundert Megabyte einnehmen kann. Dann kann ich mir nämlich genau die Tracks auf den Player packen, die ich zu hören beabsichtige (mein Player hat nämlich nur 4 Gigabyte).

Folgenden Aufbau empfehle ich Dir, damit sollte eigentlich jeder MP3-Player klarkommen (sogar mein minimalistischer MP3-Radiowecker ohne irgendwelchen Schnickschnack):

Dateiname: 01. Kapitel 1, Das erste Unterkapitel.mp3
Track: 1
Titel: Kapitel 1, Das erste Unterkapitel

Dateiname: 02. Kapitel 1, Das zweite Unterkapitel.mp3
Track: 2
Titel: Kapitel 1, Das zweite Unterkapitel

usw.
 

Quasselstrippe

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AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Brigant hat aber völlig recht, wenn es um das Schnibbeln von Hörproduktionen (auch Hörbuch) geht, funktioniert alles komfortabler und hochwertiger in einer DAW wie Samplitude, Reaper, Cubase und so weiter.
Unter Linux steht dir noch Qtractor und Ardour zur Verfügung, aber da muss man sich schon ganz gut mit SFX-Plugins auskennen, weil es keine Presets (Effekt-Vorlagen) gibt.

Danke auch Dir für diese interessanten Hinweise!
Da ich Linux-User bin, interessiert mich natürlich auch mehr die Linux-Software...
Sehe in meinem Software-Center, dass Ardour und auch Qtractor ziemlich umfangreiche Oberflächen haben (Screenshots). Zu Ardour schreiben die da mehr, was mir jedoch ehrlich gesagt nicht so viel sagt ;-)

Wer kann mir den einen Tipp geben, welche Software er aus welchen Grund bevorzugen würde (von den beiden Linux-Programmen)?

Samplitude, Reaper, Cubase will ich auch nicht generell ausschließen (habe noch ein älteres Notebook, auf welchem ich noch Windows installieren könnte, wenn auch ungern wenn ich ehrlich bin).
Was können denn die Win-Kollegen, was die Linux-Kollegen nicht können und vor allem, brauche ich das unbedingt für eine einfache Hörbuch-Produktion?


Speziell zu deinem Problem: falls ich dich da nicht falsch verstehe, benutzt du das Spurensystem bei Audacity etwas verkehrt. Die Spuren stehen nicht für nacheinander exportierbare Kapitel, sondern laufen simultan ab. Du wirst also Datei für Datei deine Hörbuch-Kapitel aufnehmen und exportieren müssen. Der interne Tag-Editor reicht, glaub ich, aus, um die jeweiligen Kapitelnummern zu verankern.

Ja, das habe ich jetzt glaube ich verstanden und akzeptiert, obwohl ich das schade finde, dass ich nicht direkt alles in eine Datei speichern kann... :)

Aber wie gesagt: Reaper ist da mit etwas Eingewöhnung deutlich komfortabler und funktioniert unter Linux mit WINE ganz hervorragend.

Ich habe auf meinem PC auch VirtualBox mit einer XP-Windows installation drauf.... vielleicht ist das sogar besser als unter WINE?

Naja.... so wie es aussieht, werde ich wohl umfangreiche Software-Tests vornehmen müssen.... wobei ich nicht mal genau weiß, worauf ich achten muss, bzw. WAS ich da testen sollte.... :confused:

Also ich plane nun mal Ardour zu installieren (Linux native).... und dann ggfs. noch Reaper unter VirtualBox oder WINE.


Herzliche Grüße,
von Ralf

PS: sehe gerade, dass sich das was ich hier frage teilweise mit brandneuen Antworten überschneidet, ich lasse es mal drin, ok? :)
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
Sprechprobe
Link
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Also mein pragmatischer Ansatz:
1.) Lame installieren für Audacity.
2.) Aufnehmen als reine Monospur
3.) Versprecher rausschneiden (geht ja wohl pipieinfach mit Audacity)
4.) als mp3 exportieren mit 128-256bit sollte bei ner Monospur locker reichen. BEim Abspeichern kannste Titel usw. eingeben, so dass es ordentlich getaggt ist. Die Datei benennste fortlaufend, also z.B. Kapitel01.mp3 oder so. Rauf aufn Player, anhören.

Der Rest ist kackfurzegal, denn offenbar willst du ja keine kommerzielle Hörbuchproduktion machen, und selbst da ist Audacity dann dein geringstes Problem. Ich hab Hörbücher mit Audacity aufgenommen, klappt wunderbar. Wichtig ist halt, dass das Abspeichern als mp3 erst der LETZTE Schritt ist. Wenn du also zwischenschritte speicherst immer erstmal als wav speichern, erst den letzten Stand als mp3.
 

Quasselstrippe

Mitglied
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Moin Ralf,

Soweit ich das weiß, unterstützen die meisten Kapitel keine Kapitel. Bei mir liegen die Hörbücher dann immer ein einem Ordner, bzw. archiviert in einem Tar-Archiv, wenn ich sie verschicken möchte. Mir ist kein Weg bekannt mp3 mit Kapiteln zu versehen, vielleicht kann das ja ein anderes Format, eventuell sogar in Kombination mit Audacity.

Moin Hendrik :)
Das wäre noch interessant zu erfahren... ob es vllt. doch mit Audacity geht... denn so viele einzelne Dateien finde ich unpraktisch.... (auch für den Endanwender).


Was mir noch nicht so ganz einleuchtet ist der Frust auf Audacity. Es ist zum Schneiden und zusammenfügen alle mal genug. Wenn man mit Effekten hantieren will hin und wieder aber die falsche Wahl, da eignet sich Linux ja aber perfekt um mit mehreren Progrämmlis zu arbeiten --> Stichwort: Jack Soundserver.
Ich habe bisher mit Ardour recht gute Ergebnisse erzielt, wenn es über Audacity hinaus ging.

Gruß, Henrik

P.S.: High Tech brauchen nur die Leute, die alles sofort perfekt haben wollen... Alles andere entwickelt sich nach Bedarf.
[...]

Ja, ich fand (als Laie) Audacity auch sehr beeindruckend und hatte damit schon geschafft, zu Entrauschen und auch schon lauter oder leiser zu machen.... allerdings habe ich da nicht so ein geschultes Ohr wie Ihr hier und vor allem auch keine Vergleichsmöglichkeiten....

Ansonsten noch Danke für den Tipp zu Ardour, denn danach habe ich eben schon gefragt. :)

VIELEN DANK.

Herzliche Grüße,
von Ralf
 

Quasselstrippe

Mitglied
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Mir persönlich sind einzelne Tracks lieber als eine riesige Datei, die bei einem Hörbuch ohne weiteres ein paar hundert Megabyte einnehmen kann. Dann kann ich mir nämlich genau die Tracks auf den Player packen, die ich zu hören beabsichtige (mein Player hat nämlich nur 4 Gigabyte).

Folgenden Aufbau empfehle ich Dir, damit sollte eigentlich jeder MP3-Player klarkommen (sogar mein minimalistischer MP3-Radiowecker ohne irgendwelchen Schnickschnack):

Dateiname: 01. Kapitel 1, Das erste Unterkapitel.mp3
Track: 1
Titel: Kapitel 1, Das erste Unterkapitel

Dateiname: 02. Kapitel 1, Das zweite Unterkapitel.mp3
Track: 2
Titel: Kapitel 1, Das zweite Unterkapitel

usw.

Vielen Dank für Deinen Tipp!
Wenn es keine Möglichkeit gibt, dann muss ich wohl damit leben.... jedoch finde ich EINE Datei deutlich komfortabler und übersichtlicher.

Wobei ich die Produktion wohl so organisieren werde, wie Du es empfiehlst.... das kann ich ja immer noch in ein anderes Zielformat bringen, gell?

Herzliche Grüße,
von Ralf
 

Quasselstrippe

Mitglied
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Also mein pragmatischer Ansatz:
1.) Lame installieren für Audacity.
2.) Aufnehmen als reine Monospur
3.) Versprecher rausschneiden (geht ja wohl pipieinfach mit Audacity)
4.) als mp3 exportieren mit 128-256bit sollte bei ner Monospur locker reichen. BEim Abspeichern kannste Titel usw. eingeben, so dass es ordentlich getaggt ist. Die Datei benennste fortlaufend, also z.B. Kapitel01.mp3 oder so. Rauf aufn Player, anhören.

Der Rest ist kackfurzegal, denn offenbar willst du ja keine kommerzielle Hörbuchproduktion machen, und selbst da ist Audacity dann dein geringstes Problem. Ich hab Hörbücher mit Audacity aufgenommen, klappt wunderbar. Wichtig ist halt, dass das Abspeichern als mp3 erst der LETZTE Schritt ist. Wenn du also zwischenschritte speicherst immer erstmal als wav speichern, erst den letzten Stand als mp3.

Danke Dagmar,
dass ist ja mal eine knackige Ansage, welche mir gefällt. :)
Vor allem die Erinnerung an das WAV-Speichern... ich vergesse das gerne (wie auch bei Fotos mit dem JPG), dass die nicht besser werden nach jedem weiterem Speichern....

DANKE

Herzliche Grüße,
von Ralf
 

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

Also ich habe sowohl mit Ardour als auch mit Reaper ein Hörspiel geschnitten und beide Ergebnisse waren brauchbar, denk ich (Der Maler und sein Bild, Der unbeschreiblich schwarze Zug). Qualitativ lässt sich also mit beiden etwas anfangen. Aber wie gesagt, sind Ardour und Qtractor schon was für Fortgeschrittene, da gibt es viel zu beachten, vom Aufsetzen des Jack-Servers bis hin zur Konfiguration von LV2-Plugins, die meistenteils englisch daherkommen. Deshalb meine Empfehlung: ganz einfach Wine und Reaper. Reaper ist 30 Tage (oder 60?) Tage frei verwendbar, danach ist es zwar nutzbar, aber die Lizenz ist halt nicht mehr gültig. Auf jeden Fall genug Zeit um sich einzuarbeiten.

VirtualBox habe ich mit Reaper noch nicht probiert, war aber auch nicht nötig, weil WINE wirklich gut mit Reaper umgehen kann.

Aber noch einmal: solch eine DAW ist nur nötig, falls du mehr machen willst als nur Takes aufzunehmen. Für letzteres ist Audacity ABSOLUT ausreichend. Oder genauer: Audio-Aufnahmen per Reaper (unter Linux)/Ardour/Qtractor sind sogar deutlich komplizierter durchzuführen. Es geht dort eben nur ums Schneiden.

Zu deinem Problem mit den Kapiteln. Ich fürchte, es gibt keine andere Lösung. Die Aufteilung der Kapitel in Multi-Tracks (mehrere Dateien) hat sich auch hier beim hoerspielprojekt eingebürgert und bewährt. Exotische Formate, die interne Kapitel möglich machen, gibt es zwar, aber die sind eben im höchsten Maße inkompatibel zu vielen Endgeräten.
 

Quasselstrippe

Mitglied
AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

[...]
Aber noch einmal: solch eine DAW ist nur nötig, falls du mehr machen willst als nur Takes aufzunehmen. Für letzteres ist Audacity ABSOLUT ausreichend. Oder genauer: Audio-Aufnahmen per Reaper (unter Linux)/Ardour/Qtractor sind sogar deutlich komplizierter durchzuführen. Es geht dort eben nur ums Schneiden.

Na das ist doch mal eine gute Nachricht, welche mir Mut macht :)
Also kann ich damit (Audacity) ohne Weiteres mal anfangen... :music:

Zu deinem Problem mit den Kapiteln. Ich fürchte, es gibt keine andere Lösung. Die Aufteilung der Kapitel in Multi-Tracks (mehrere Dateien) hat sich auch hier beim hoerspielprojekt eingebürgert und bewährt. Exotische Formate, die interne Kapitel möglich machen, gibt es zwar, aber die sind eben im höchsten Maße inkompatibel zu vielen Endgeräten.

Ok, auch das klingt sehr pausibel in meinen Ohren.
Also werde ich die Kapitel wie empfohlen in den ID3-Tags als auch in den Dateinamen benennen und als MP3 (final, zuvor als WAV) speichern und gut ist.

Ich danke Dir und natürlich auch allen anderen für diese sehr wertvolle Starterhilfe, welche mir nun endlich einiges an verwirrenden Gedanken genommen hat.
Merci Euch allen. :thumbsup:

Tolles Forum mit sehr hilfsbereiten Menschen hier.

Herzliche Grüße und eine gute Nacht,
von Ralf
 

wer.n wilke

wer.n the voice
Sprechprobe
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AW: Mit Audacity ein Hörbuch zu besprechen?

...
Audacity mp3-Konvertierung zermatscht dir gerne die Aufnahme und bildet Artefakte.

... da gibt es einen prima Free WAV to MP3 Converter - der kann zwar sonst nichts, aber das macht er gut!

Verwendest Du zusätzlich noch Kompression von Audacity, um deine Stimme voller zu ziehen, oder weil Die Aufnahme sehr leise ist, dann ziehst Du auch das Signalrauschen deines Micros sehr weit damit auf.

... aus diesem Grund verwende ich immer ein "Soft Knee" - eine Art Noise-gate, welches das "Grundrauschen" einfach nicht durchlässt, bzw - auf seinem Grundlevel belässt:
komp.jpg
Allerdings ist audition 3. zwar nicht mehr die Jüngste, aber doch ein hervor ragendes DAW - tool.


... aber der Denoiser zermatscht dir leider zusätzlich dein Audiosignal. Artefakte auf der Tonspur werden erzeugt, Signalrauschen im Sprechen ist immer noch teilweise hörbar und Raumhall wird produziert, wo vorher keiner war.

... dann muss schließlich der Denoiser nicht mehr so hart in das Audiosignal eingreifen, bzw. - man kann ihn u.U. auch ganz weglassen.


Aber einige andere Kollegen hier können Dir da sicher noch besseres Feedback geben. Das hier ist nur mein Erfahrungsbericht. Mein Ohr hat sich geweigert mein Audacity Gebrabbel neben Takes von Xilef oder Wer.N Wilke zu hören. Vielleicht willst Du ja auch mal mehr als nur "Solokämpfer" sein. Drum gleich richtige Software (und nach Möglichkeit auch Micro).

Ja :cool: - das war ne lange, harte Arbeit: das Allermeiste per Trial & Click und Rumfragen raus gefunden, einige Fachbücher gewälzt und wieder "studiern geht über probiern" - mir Feedbacks geholt. Als Aufnahme DAW habe ich übrigens eine - mittlerweile etwas ältere - sony soundforge Version installiert - nach Allen, die ich bisher gesehn habe, die für den Sprecher genialste Software: die kann allerdings nur 1-track, aber das kann sie gut; bietet eine respektable Anzahl von Soundbearbeitungsmöglichkeiten (nicht wirklich gut aber auch nicht so schlecht) - entscheidend aber, sie besitzt ein Remote-Fenster, das immer im Vordergrund bleibt, während du dir den Text auf den Moni stellen kannst:

sf_rem.JPG

Für die - falls nötige - Endbearbeitung verwende ich allerdings meist audition - sie hat einfach die feineren Tools für die Audiobearbeitung ...

Von den verwendeten Hardwarekomponenten her ist allerdings a.: das Mikrophon ganz entscheidend b. das Mischpult bzw. der Mikrovorverstärker c. die Soundkarte - und nicht vergessen: die Dämpfung des Raumhalls. Entsprechende Infos und Anregungen findest Du hier.

Das wichtigste bei der Aufnahme aber ist ... der Sprecher, er selber: seine Stimme und Stimmung - Artikulation und Farbe - sein Sinn für die Sprache und das Sprechen ... Betonung, Pausen, Tempo etcetc ...

Aber von der Stimme her hast Du, lieber Brigant, alle Anlagen, die ein Sprecher braucht! - :thumbsup: sehr schön! - Manches Wort geht jedoch noch unter, da Du dem Text wenig "Luft", also "Zeit" lässt, sich zu entfalten (Tempo, Rhytmus, Pausen) - das lässt ihn auf Dauer etwas monoton klingen. Auch verschluckst Du noch so manche Wort-Endung - und überliest so manches Satz-Zeichen und Absätze. Ich selbst arbeite immer den zu sprechenden Text durch, markiere die wichtigen, betonten auch schwierigen Wörter und spreche ihn wieder und wieder, höre ihn dann wieder und wieder - bis es passt. Da man ab einer gewissen Zeit Betriebsblind, hier: -taub wird, höre ich das Ganze an einem der nächsten Tage noch einmal kritisch durch - und: fang oft genung noch mal von vorne an.

Eben: <Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit> sagte einst Karl Valentin, Komiker (1884 - 1948) - denn: <Kunst kommt von Können, nicht von Wollen - sonst hieße es ja Wunst>

Nun ja, bei Deinem Talent und Deiner Beharrlichkeit - da kann es ja nur werden :)

:cool:
 

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