Ich habe Esperanto zb gar nicht geschafft, obwohl es so einfach sein soll
Ich finde Esperanto "unnötig" kompliziert und vom Laut- und Schriftbild (z.B. die j-Angelhaken; freie Wortstellung; akustisch unglücklich gelöste Akkusativ-Markierung mit -n-) nicht gerade ästhetisch. Das ist aber meine ganz persönliche und durch Selbstversuch gebildete Meinung.
Warum sollte ich eine konstruierte Sprache lernen die keiner spricht, wenn ich einfach eine natürliche Sprache lernen kann, die ich dann sogar benutzen kann? Das versteh ich nicht. Vlt. kannst du mir das erklären.
Nationalsprachen sind relativ starr einem sprachlichen Kulturerbe verbunden und lassen sich auch nicht einfach so mal "optimieren" obwohl der Optimierungsprozeß (z.B. bezüglich der schon fast katastrophalen, dialektanfälligen Orthographie im Englischen: Shaw- und Unifon-Alphabet) an sich nicht das Problem ist sondern die sprachpolitische Umsetzung derselben. Wobei es auch Beispiele gibt die beweisen, daß sich "tote" Sprachen (optimiert) wiederbeleben lassen (z.B. Hebräisch). Sehr oft stimmt die amtliche Schreibweise des Hochdeutschen (oder irgendeiner anderen Amtssprache) nicht mit der alltäglich/zeitgemäß bewährten Sprechweise des Hochdeutschen (oder irgendeiner anderen Amtssprache) überein. So wird z.B. das Wort Deutsch eigentlich Doitsch gesprochen. Heimat wird z.B. Haimat gesprochen. Es muß also ein Wort immer mindestens zweimal gelernt werden. Wenn man ein neues Wort hört dann sollte man es (optimalerweise) auch im Geiste mit Buchstaben aufschreiben können. Denn nur was ich mir innerlich (genau) mit Buchstaben visualisieren kann, das kann ich auch später in einem Wörterbuch nachsehen. Sprache kann aber viel mehr Raum für Kreativität bieten. S.a.
Language Construction Kit. Kann halt jeder für sich selbst entscheiden ob sie/er der Faszination Conlanging in seiner Freizeit verfallen will. Mich persönlich z.B. hatte mal Interlingua soweit fasziniert daß ich eine Art Lehrbuch für Interlingua
digitalisiert hatte. Interlingua klingt mir aber zu "pathetisch". Für Lidepla gibt es ein ausführliches Regelwerk, welches aber keinen Index und auch kein Inhaltsverzeichnis besitzt. Das würde ich gerne nachholen um
dieses Projekt besser realisieren zu können. "Parallel" dazu würde ich auch gerne die vorhandenen Wörterbücher in eine Wörterbuch-Software überführen (vielleicht SIL Fieldworks) und ein Grundkonzept für ein Lehrbuch zusammenschustern. Lidepla bleibt für mich aber ein lockeres Hobby. Sprachpolitische Ambitionen besitze ich keine. Lidepla ist für mich wie eine "Kreuzworträtselsprache" über deren Fertigkeiten ich immer wieder schmunzeln muß. Durch die Beschäftigung mit Lidepla bekomme ich auch langsam mal wieder Lust mein Schul-Englisch aufzumöbeln bzw. wohl eher von Grund auf "rundzuerneuern". Einen Mathematiker dagegen würde vielleicht eher Lojban interessieren. Foren zum Rumstöbern in dieser Conlang-Szene:
Zompist;
CBB .
... die Idee hinter den Kunstsprachen sollte wohl sein, Elemente aus den größten Sprachfamilien zu integrieren und gleichzeitig ein einfaches Regelwerk zu schaffen, das möglichst wenige Ausnahmen beinhaltet.
Ja, so in der Art. "... Das Sprechen ist eine Fähigkeit, zu der der Mensch eine komplexe Motorik mühsam erlernen muss ..." (
Wikipedia). Die Vorstellungen vom tauglichen Regelwerk dazu sind natürlich sehr vielfältig. Übrigens stirbt statistisch gesehen weltweit alle 14 Tage eine Sprache aus. Und darunter sind auch Sprachen deren Regelwerk nicht dokumentiert ist.
Das sollte für alle eine leichte Erlernbarkeit bringen.
Die leichte Erlernbarkeit ist allerdings ein Aspekt bzw. "Konstruktionsziel" unter mehreren anderen: David J. Peterson:
"Art of Language Invention".
Korrektur: Der
Link zum digitalisierten Interlingua Lehrbuch funktioniert wieder (2024-01-25)