Ohrwell

Hell-E-Barde
Unlängst habe ich wieder einmal die alten Macabros und Larry Brent-Hörspiele durchgehört und ich weiß, es paßt vielleicht vom Thema jetzt nicht ganz genau hierher, aber mir fällt immer wieder bei diesen Hörspielen eine Sache auf, über die ich immer irgendwie schmunzeln muß und eine nicht unwesentliche Frage aufwerfen: wie kann man Figuren in einer Geschichte noch benennen außer zum 100.000mal bei ihren Namen; da tauchen dann in den Hörspielen solche Bezeichnungen auf wie "Die junge Stuttgarterin" "Der Kaufmann" (gehört in "Die Jenseitskutsche von Diabolos); ich weiß nicht, ob dieser Stil aus den Romanheftchen selbst kommt; aber ich finds dann immer wieder komisch, wenn solche Konstruktionen entstehen wie "der schweinsäugige Textilverkäufer aus New Jersey"; Details, die manchmal die Figur lebendiger erscheinen lassen, aber dann auch wieder solche Red Herrings, die das ganze unnötig aufblähen oder überhaupt nicht zur Stimmung passen.
 

ROH

Ryan
AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

Hi,

also ich nehme an, dass ist deine Frage?

wie kann man Figuren in einer Geschichte noch benennen außer zum 100.000mal bei ihren Namen

Es gibt eine Regel, die sagt - Bei Bennenung von Charakteren, gibt es im wesentlichen drei Punkte (man kann es auf fünf auf eine Story kontextbezogen ausweiten):

a) Name (logisch)
b) Aussehen
c) Tätigkeit

Was diese drei Punkte gemeinsam haben ist, sie sagen im einzelnen nichts über den Charakter aus.
Selbst wenn wir sagen: C - Tätigkeit = Berufskiller
Wissen wir nichts über den Mann. Das ist alles nur "Hülle".
Also die reine Bezeichnung.

Herkunft (das sprichst du zwei Mal an) - ist schon ein Prädikat, dass uns eine Charakter-Information gibt.
Da gibt es sicher gute und schlechte Beispiele - i.d.R. kann man sagen - um so bekannter die Information (das Prädikat), um so besser wird sie verstanden.

Wir machen gleich mal ein Beispiel:

a) George Michaels

Okay. Der Mann heißt George Michaels. Sagt uns nix.

b) George Michaels war ein Schwarzer.

Das der Mann jetzt ein Schwarzer ist und kein Indianer sagt uns auch nicht wirklich was, über seinen Charakter.

c) George Michaels war ein schwarzer Detective.

Jetzt wissen wir auf welcher Seite er steht. Sagt uns auch nix, aber mit diesen drei Begriffen und ihren Synonymen können wir jonglieren:

a) George, Georgy, Michaels
b) schwarz, farbig, Nigger (bei diesem Wort handelt es sich um ein Schimpfwort siehe auch "Bulle" - es dient nur der Veranschaulichung das Äußeres wie Tätigkeit und (auch Namen) positiv wie negativ eingesetzt werden können),
c) Detective, Officer, Bulle

Jetzt haben wir aus drei Namen für unseren Charakter schon neun gemacht.
Wir können sie auch untereinander kombinieren: Detective Michaels, der schwarze Bulle, der farbige George.

Es gibt dazu auch ein schönes Spiel - das kommt von der Charakterentwicklung - kann jeder mal bei Filmen, oder auch Hörspielen etc. anwenden:
Beschreib mir einen Charakter ohne seinen Namen, sein Aussehen oder seine Tätigkeit zu nennen.

Um so weniger das geht, um so flacher ist der Charakter und um so uninteressanter wird er auch.

Jetzt sagten wir aber auch noch "Herkunft". Das ist auch in deinem Beispiel (wir haben einmal NewJersey und einmal Stuttgart) und da fiel dir auf, dass das manchmal hinkt.
Das hinkt für mich auch, wenn jemand einen Charakter als "Die Stuttgarterin" beschreibt.
Weil da mag nem Schwaben das Herz aufgehen - ich habe keine Ahnung was der Unterschied zwischen einer Stuttgarterin - und einer Ludwigsburgerin ist.

Wir hatten den farbigen Polizisten George Michaels.

Okay: Detective George Michaels war ein schwarzer, texanischer Polizist.

In dem Moment wo ich das Wort "Herkunft" = Texas in den Hüllen-Konsens bringe - sage ich etwas über George Michaels.
Denn die Verbindung zwischen seinem Aussehen (er ist schwarz) und Texas - ist ein außergewöhnliches Image.
Wenn ich den Ausdruck: "Der Texaner" benutze denkt niemand an den farbigen George.
"Der Texaner" als Prädikat für sich allein - ist in der Vorstellung zu 100% Weiß.

Wir können den farbigen George überall in den USA einordnen - und jedes Mal ist er ein anderer Typ:
NewYork = Großstadt-Junge, tough
Californinen = cool und bisschen verrückt
NewOrleans = lässiger Südstaatler
Illinois = Arbeiter Junge.
Pennsylvania = Land Junge.
etc.

Herkunft ist also schon Charakter und mehr als "Hülle".

Probleme treten also auf - wenn das Image nicht verstanden wird.
Wenn ich z.B. immer wieder betone, dass Karl aus Toronto ist - wirst du dich irgendwann fragen, was jetzt bitte daran so entscheidend ist? Wenn jetzt Toronto die Käse-Stadt wäre und Karl aber Käse hasst. - Dann wäre das eine unglaublich interessante Information, die uns (dem Empfänger) entgeht. :)

Undabhängig der von den dir genannten Stücken (ich bin jetzt ganz allgemein) - ist ne
schlechte Charakter-Benennung meißt darauf zurückzuführen, dass man versucht ein häufiges Wort auszutauschen oder über die Benennung einer Eigenschaft/Image etwas unnützes in den Mittelpunkt zu stellen.
Wenn Ohrwell (z.B) der einzige Mensch auf dem Planeten Venus ist - der ganze Plot auf der Venus spielt und ich plötzlich sage: "Der letzte Mensch"...
... dann ist erstmal eine Pause im Saal.
Ob Ohrwell der letzte Mensch ist oder nicht, ist kein Teil der Story. Es ging die ganze Zeit nicht einmal darum warum Ohrwell auf der Venus ist, aber plötzlich ist er auch noch der letzte Mensch?
Solange es kein Bestandteil der Story ist - kann Ohrwell auch der letzte humanoide Bokuwaner sein. Wozu ist diese Info wichtig?
Und genau so kann sie wahrgenommen werden: Sie ist Gelaber, um eine Dramatik (hier in dem Beispiel) zu erzeugen - die keinen Sinn hat.

Also sinnvolle Charakterbenennung ist immer eine Frage auch des Gesamtproduktes und dessen Konsens.
Du kannst Charakterbenennungen aber schon bis zum äußersten treiben, wenn man Spitznamen (Story-Insider) verwendet.

Für George Michaels: Cowboy, nennt ihn sein Partner, Georgy seine Frau, Wide-Reciever sagt sein Chef der seine Abteilung mit einem Football-Team vergleicht wenn er über ihn spricht - und seine Mutter nennt ihn Timothy weil das sein voller Name
ist: Timothy George Martin Luther Michaels.

<- All das sind aber "Insider" die ich dem Empfänger verständlich näher bringen muss und zeigt auch gleichzeitig, dass die 30 Namen die ich für George Michaels habe nicht unbedingt in 90 Min. dem Empfänger um die Ohren gehauen werden müssen.

Kann ich auch in den Erzähler herüberretten. Wenn George eine Diskussion mit seiner Frau hat, dass er abends den Müll rausbringen soll und sie ihn mehrfach Georgy nannte, dann kann die V.O. sagen: Also brachte Georgy den Müll raus.
Wir wissen wer gemeint ist. Darauf kommt es an. <- MAnche reduzieren es künstlerisch auf diesen Punkt und weiten das extensiv aus.

Also um so mehr ich mich in der reinen Charakterbenennung von den drei Typen entferne - bin ich im Image/Charakter des Charakters/Prädikat - und kann missverständlich und damit "komisch" werden, vor allem dann wenn die Charaktereigenschaft nicht wahrgenommen wird. Wenn ich z.B. vom gutgläubigen George Michaels spreche und später nur noch von "dem Gutgläubigen", dann muss der das auch zeigen - weil ansonsten wird man sich fragen, ob der Erzähler (oder wer immer das auch sagt) einen an der Klatsche hat. Wenn eine direkte Verbindung (Erklärung) fehlt - wird niemand wissen wer mit "dem Gutgbläubigen" gemeint ist.

Wir haben also drei bewerte (sinnvolle) Gängige (Name, Aussehen, Tätigkeit) Bennenungen eines Charakters + Story-Insider + präsente Charaktereigenschaften.
Wobei Story-Insider natürlich auch mit einschließt, ob George jetzt ein Romulaner, ein Geist oder ein Elf ist. Ist dennoch alles "nur" Hülle.

Es gibt noch die Form von Fremd-Prädikaten/Images (für präsente Charaktereigenschaften, ist dasselbe wie Namen und Spitznamen), die so landläufig bekannt sind, dass sie Aussagekräftig sind: Zigaretten, Alkohol, Autos, Waffen = Der RotHändle-Raucher, der Whiskeytrinker, der SportCabrio-Fahrer, der Scharfschütze.

Bietet sich gut an für Neben-Protagonisten, weil es der kürzeste Weg ist einen Charakter, der nach drei Zeilen wieder weg ist ohne Aufwand einzuführen.

Wir können also aus diesen fünf immer noch Unterpunkte schöpfen, je nachdem wie sie sich anbieten.

:)

Gruß
Ryan
 
Zuletzt bearbeitet:

Nightblack

Meinhard Schulte
Sprechprobe
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AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

Ist das denn hier im Hörspielforum - also bei Skripten - ein Thema?
Mhhh - eventuell - naja, könnte sein.
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
Sprechprobe
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AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

@ROH: ähm... die Alternativbezeichnung für Afro-Amerikaner würde ich an deiner Stelle rauseditieren. Es könnte Leute geben, die dieses Wort als rassistisch wahrnehmen. Es ist schliesslich dieses Jahr auch eine neue englische Version von Mark Twains "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" auf den Markt gekommen, in der das Wort durch "slave" ersetzt wurde.
 

ROH

Ryan
AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

Also ich verstehe das jetzt richtig?

Ich möchte folgende Szene schreiben:

-- Polizist George Michaels hält in Zivil vor dem Haus. Steigt aus. Geht aufs Haus zu.
--
--Orson Reilly kommt raus: Aye, du verdammter Nigger, setz deine Scheiß-Karre von meinem Garten!
--
--Michaels (zeigt Marke): Housten Police-Department, Sir. Wir hatten einen Anruf wegen --Ruhestörung.


GEHT absolut NICHT!

Aber:

--Orson Reilly kommt raus: Aye, du verdammter Sklave, setz deine Scheiß-Karre von meinem Garten!
--
--Michaels (zeigt Marke): Housten Police-Department, Sir. Wir hatten einen Anruf wegen --Ruhestörung.


Sagt uns, dass Orson Reilly ein Rassist und Arsch ist ohne das gleich Anti-Apartheids-Demos vor meinem Haus stattfinden?
- Verwirrt mich doch ein bisschen. Muss ich zugeben. Finde ich auch sehr gestelzt.
Heißt: Ich glaub nicht das O. Reilly sowas sagen würde. Aber bitte.
Und:

--Orson Reilly kommt raus: Aye, du verdammter Afro-Amerikaner, setz deine Scheiß-Karre von meinem Garten!
--
--Michaels (zeigt Marke): Housten Police-Department, Sir. Wir hatten einen Anruf wegen --Ruhestörung.


Geht gar nicht. Fänd ich jetzt auch ein bisschen kontraproduktiv, für dessen Charakter.

Ich glaube schon, dass die meisten das richtig verstehen werden, Master of Clay, wenn wir mit 1 an den Start gehen. Oder soll ich oben lieber noch in Klammer "Das ist ein schimpfwort" dahinter setzen, für die vielleicht nicht so cleveren? Kann ich machen.
Wie lieb du um meine Person bemüht bist - rührt mich doch ein wenig. :)

Gruß
Ryan
 

Klaatu

Schlickrutscher
AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

Moin Moin,
ich hasse diese übertriebene "Political Correctness". Da Deine fiktive Story wenn ich es richtig interpretiere in Texas spielt und dort immer noch ein unterschwelliger Rassismus vorherrscht, finde ich die Bezeichnung "Nigger" durchaus angebracht, alles andere würde meiner Meinung nach lächerlich wirken.
Würde die Story in Deutschland mit einem türkischen Polizisten spielen, egal in welchem Bundesland in Neufünfland vielleicht noch ein bisschen mehr, würde man auch "Scheiss Kanacke" sagen und nicht "Ausländer mit Migrationshintergrund". Denn auch bei uns ist der Rassismus mehr oder weniger stark verbreitet.
Nur weil ich das jetzt hier schreibe, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Rassist bin, aber solange es der Story dient, ist es angebracht.

LG Klaatu
 

Swetty8

Foren-seelen
AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

Ich frage mal hier in die Runde kann mir jemand man erklären wie so das so schwer ist Figuren zu Charakterisiere?Wenn ich schon daran denk wird mir ganz anders .
ich habe das doch auch durch genommen.Aber trotzdem fällt es mir das schwer.

Hat jemand ein Tipp für mich?

Ich finde das ist am schwersten vom ganzen Skript.
 

ROH

Ryan
AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

Hi,
Das liegt wahrscheinlich daran, Swetty dass du der „Sache“ wegen schreibst.
Ich nehme mal „Indiana Jones“, um das zu erklären –
In Indiana Jones (das ist selbst der Name des Hauptprotagonisten, das müssen wir uns mal vorstellen) ist selbst die Hauptfigur nebensächlich! Das ist absoluter Hammer, aber warum funktioniert es:
Es geht um die Sache „diese Form des Abenteuerfilms“. Es gibt nicht mal eine große Entwicklung der Hauptfigur wir haben z.B. in Raiders (Jäger des verlorenen Schatzes)
- die Liebesbeziehung zwischen männlichem und weiblichen Hauptcharakter angedeutet: Protege des großen Professors hat Verhältnis mit der viel zu jungen Tochter und hat sie sitzen gelassen – im Film kommen sie wieder zusammen. Wir wissen überhaupt nix darüber. Es ist ein Satz im Film. Aber das würde uns Mary Ravenwood und (Indiana) Henry Jones Jr. charakterisieren.
- Im zweiten Teil – gibt es überhaupt nix – alles Charaktere sind von der ersten bis letzten Filmminute so wie sie sind und helfen Indern. Da ist ein Stadtfrau zum ersten Mal unfreiwillig im Busch. Das ist alles was wir über den weiblichen Hauptcharakter hier sagen können. Ob – wie und warum die überhaupt Nachtclub-Sängerin ist, ob die vielleicht als älteste Tochter fünf Kinder groß gezogen hat? – Wir wissen nichts über sie, aus dem Film selbst heraus.
- Und im dritten haben wir eine Vater-Sohn-Beziehung die uns eigentlich auch nichts über die Leute erzählt. Der Vater hat seine Arbeit mehr als die Familie geliebt und der erwachsen gewordene Sohn (wieder Indiana Jones) findet das eigentlich doof, aber lebt am Schluss trotzdem damit. – Du hast keine Ahnung was der Sohn oder der Vater für Menschen sind.
- es gibt noch einen vierten Indiana Jones wo man hätte was charakter-mäßiges zu machen können, aber das ist unter den Tisch gefallen, weil (zurecht) der Herr Connery (der den Vater spielt) abgesprungen ist. Indy erfährt, er hat einen Sohn mit Mary aus dem ersten Teil. Der Junge ist ein Rebell. Gut. Der Rest ist wie er ist. Das ist alles.

Also alle Charaktere sind ungreifbar und wenn „flach“ (und reine Interpretation des Zuschauers). Aber dennoch funktioniert es, weil es darum gar nicht geht. Es ist kein Charakterfilm und jeder Gedanke (vom Autor) dazu, wäre Zeitverschwendung.

Das heißt, wenn du also ein Projekt schon unter einer anderen Prämisse als den Charakteren anfängst – dann ist das kein wunder, dass man dann Probleme hat, weil du versuchst etwas hineinzubringen, was gar nicht Grund des Werkes war.
Wenn du jetzt z.B. Fanfiction hier über die Leute aus dem Forum schreibst. Dann geht dir das garantiert runter. Das schreibst du so weg. Da machst du dir weniger Gedanken darüber, wie jetzt z.B. der Sven tickt – als was er in Situation X sagen würde. Oder? Oder würdest du da erst ein Charakterlayout über alle anlegen? Wohl kaum. Die sind ja alle da.
Warum? – Weil deine Prämisse ist. Ich schreibe ne witzige Foren-Geschichte/Satire und NICHT über die Charaktere – auch wenn sie eigentlich der Ursprung sind.

Wenn du umgekehrt – einen Charakter-Film/Hörspiel etc. machen willst, dann liegt das auf der Hand, weil du automatisch die Problematik oder das Thema vorne weg vor dir liegen hast:
Gucken wir auf Indy. Teil 3, die Vater Sohn Geschichte. – Wir schreiben ein Buch über diese Vater-Sohn-Konstellation, wo ein brillanter Wissenschaftler seine ganzes Herz und seine ganze Liebe in tote Kulturen steckt und wie sein Sohn damit umgeht, der letztendlich auch zum Archäologen wird.
Wird er das, weil es sein innerer Schrei nach Liebe ist? (Die Zuneigung seines Vaters).
Ist das vielleicht gar nicht so schlecht? Auch wenn er eine tragische Kindheit hat, ist in dieser Erziehung vielleicht nicht was Positives zu sehen? – Ist der Sohn hier wissentlich zum Vater geworden, weil er es eigentlich richtig findet? – Oder sind beide „dumm“ (es sind ja sehr kognitive Menschen, die weitaus größere Sachzusammenhänge beruflich erschließen) und das Resultat eines lieblosen Großvaters/Großmutter etc. etc.? Sind sie sozusagen Archäologie-Maschinen, die sozial kaum noch was können? Oder ist das gar nicht möglich ohne Romantiker zu sein auch gleichzeitig sich für tote Kulturen zu interessieren?

Die Antwort kommt von selbst in dem Moment wo wir (als Autor) die Entscheidung treffen. Was sind das für Menschen? Und daher auch die Charakterisierung.
WEIL: Uns geht es HIER um die Charaktere und nicht um das Abenteuer.

Charakterisierung ist eigentlich das einfachste von der Welt (weil es kommt automatisch).
Also: Wenn du Krimis schreiben willst, schreib Krimi. Wenn du über Sherlock Holmes schreiben willst, schreib über Sherlock Holmes.
Versuch einfach mal irgendwo umzusetzen, in dem du dir keine Gedanken machst und diese Trennlinie im Kopf aufrecht erhällst und du wirst sehen, wie leicht Mr. Holmes dir von der Hand geht und umgekehrt, dass auch der Krimi ohne Holmes funktioniert.
Die große Kunst ist beides zu haben. Keine Frage. Aber das steht und fällt mit Holmes (auf deutsch: die Charaktergeschichte die du erzählen willst). Und daher beißt sich hier wieder die Katze in den Schwanz: Du schreibst ja dann wegen Holmes und nicht wegen Krimi und dann wirst du ja auch was über Holmes wissen, weil ansonsten würdest du ja nicht über ihn schreiben, oder? Oder ist Holmes nur der Typ von neben an? ;)
:)
Gruß
Ryan
 

Jamie

Jamie Leaves
AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

Hallo Roh,

ich finde deine Posts unheimlich interessant zu lesen. Wenn ich etwas schreibe, dann schreibe ich es aus dem Bauch heraus und habe mich nie wirklich theoretisch damit befasst. Ich finde es aber faszinierend, welche Gedanken man sich um das Schreiben machen kann und ja.....ich finde es gehört in ein Hörspielforum! Danke für deine ausführlichen Erläuterungen!
 

Swetty8

Foren-seelen
AW: Wenn man nicht weiß, wie Figuren noch nennen soll...

WOW ROH Herzlichen dank für erklären,das liest sich sehr Interessant ich werde das noch mal in Ruhe durch lesen.

Ich weiss auch nicht aber ich kann nicht vorher festlegen wie die Figur wird das kommt doch erst durch das schreiben,Jeden Fall ist es bei so.

Ich werde nächst Woche weiter fahren ,ich schiebe das immer so schön vor mich her.;)
 
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