AW: Vampirhörspiel angesiedelt in Richtung Vampire the Masquerade
Sehe ich gar nicht so problematisch. Als wir oben darüber sprachen, wegen Plots und auch Toms Einwand, dass das Vampire-Genre sehr ausgelutscht sei, sind mir so zwei drei Plot-Ideen in den Kopf gekommen, um darzulegen, dass das gar nicht so ist. Ich habe keine Ahnung in wie weit es ein solches Abenteuer im Rollenspiel gibt etc. aber selbst wenn; - tut es dem Punkt, um den es geht, nichts zur Sache.
Es ist ein ganz anderer Ansatz – als jetzt aus dem Universum heraus zu entwickeln. Was mir so in den Kopf kam, war z.B. die Frage – wie weit würdest „du“ gehen für die Unsterblichkeit? (Das ist nicht die Grundvoraussetzungs-Frage bei der es um Vampir - Ja/Nein - Verlust der Empathie/Menschlichkeit geht. - Den Konflikt fände ich in der Moderne und einer Welt mit direktem Realitätsbezug tatsächlich ein bisschen naiv.)
Ich versuche es auch für „Nicht-Kenner“ zu formulieren: Nehmen wir an du hast nicht nur die Nacht (als Vampir) sondern darüber hinaus wirst du noch ein Monster (also eine körperliche Veränderung).
Man könnte auch sagen: Pass auf, du verlierst beide Hände und beide Füße, freiwillig und dafür darfst du ewig leben (plus der „normalen“ Hürden, die auf so einen Menschen zu kommen – also sagen wir mal: Du kannst dich darüberhinaus nur noch mit Bananenbrei aus dem Strohhalm ernähren).
Wenn das ein einfacher oder banaler (im Sinne von „ausgelutscht“) Plot sei – dann möchte ich gerne dorthin ziehen von dem der das behauptet, weil das muss ein toller Ort sein, wo der lebt.
Weil die Beantwortung dieser Frage – mehrere mit sich bringt, die noch „weitreichender“ sind als das auf den ersten Blick scheint. Man muss halt nur seine Antwort, dann mal mit der Realität abgleichen, um zu sehen, ob man tatsächlich so lebt; wie man glaubt diese Frage (und die damit zusammenhängen) zu beantworten.
Oder du machst ein Spiel. Ich stell X vor die Wahl. Du wirst alle Fragen dieser Welt beantworten können (aber wahnsinnig erscheinen für alle die dich kennen) ODER du wirst unglaublich stark werden (aber dafür nur noch von denen Emotionen geleitet) ODER du wirst unglaublich hübsch und sinnlich sein (aber es wird keine Erotik mehr für dich geben) ODER der Tod. Diese Konfrontationen zwischen Stück und dem (hier) Hörer, ab dem Moment wo er anfängt zu reflektieren, finde ich eigentlich die wahrhaftige Stärke dieser Fantasy-Welt.
Wie die Welt weiterhin über diese Handlungsebene hinaus funktioniert – das muss man überhaupt nicht erklären. Weil sie ist so wie sie ist.
Und ob z.B. in der letzten Situation, dann die Frage aufkommt: Moment mal, Vampir-Clan X gehört aber zu Fraktion A – wie kann der Typ denn den Protagonisten vor die Wahl stellen? - Wie hat der denn da Zugang zu? Das ist ein Plot-Device mit unendlichen Lösungsansätzen, dass sich da niemand „verarscht“ vorkommen muss, von der „Fan-Gemeinde“.
gruß
ryan
So sieht imho (!) die derzeitige VampirStory Situation aus. Und gerade dieses "Ich bin ein Monster und muss mit dem Unleben klarkommen", hat doch schon Anne Rice kaputtgenudelt. Aber verstehe mich nicht falsch. Vampire an sich, sind schon cool...nur eben extrem überpräsent...GERADE als leidende Protagonisten. Wenn es aber eine gute Idee für eine spannende Story gibt, wäre ich der Letzte, der meckert.
