AW: Umbrauprojekt Sprechkabine
ups, das mit dem Kopfhörer habe ich wohl etwas missverständlich ausgedrückt

Um eine ordentliche Aufnahme hinzulegen benötigst du natürlich keinen Studiokopfhörer. Um dich bei einer Aufnahme selbst abzuhören zu können sollte der Kopfhörer nur geschlossen sein (damit kein "Gewisper" mit auf die Aufnahme kommt) und er sollte es dir ermöglichen dich in Lautstärke und Ausdruck zu kontrollieren...ok...Komfort wäre dann noch, dass er nicht drückt und man nicht zu sehr drunter schwitzt.
Allerdings vermute ich mal, dass dein Problem weder der Kopfhörer noch das Mikro sein wird. Dein Raum hat massive Resonanzen im Bereich 200 - 700 Hz mit Schwerpunkt bei 500 Hz.
Bei deiner Aufnahme habe ich den Bereich um 500 Hz um gut 6 dB absenken müssen (gefühlt bedeutet das, dass dieser Bereich in der "Lautstärke" halbiert wurde). Bei diesem Absenken werden natürlich auch Bereiche deiner Stimme mit abgesenkt (der EQ mach da keinen unterschied zwischen Resonanzen und Original Stimme). Daher mag dir die Aufnahme etwas dünn vorkommen....
Der Königsweg wäre daher tatsächlich den Raum rundrum mit mindestens 10 cm hochwirksamen Akustik Schaumstoff einzupacken.
Ich kann gut nachvollziehen dass das echt ätzend ist....Ich hatte meine Kabine fertig (viel Geld, viel Zeit, viel Arbeit) um dann festzustellen, dass es nicht reicht. Also musste ich auf meine 10 cm Akustikmodule partiell noch mal 7cm Basotect Schaumstoff drauf legen. Aber es hat sich gelohnt!
Unser Tontechniker hat früher (zu meiner Roch`n`Roll Zeit) immer gesagt.."wir sind hier nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses"
Das soll heißen, man muß sich klar machen wohin man will. Es gibt keine Tricks und Kniffe (wie immer so schön in diesen PC Magazinen vorgegaukelt) um "tolle Aufnahmen" zu machen. Es gibt nur Methoden und eingesetztes Material. Ich sage immer, man bekommt bei einem Projekt immer nur so viel Qualität raus wie man auch rein gesteckt hat.
Es ist überhaupt kein Problem, wenn man sagt, "ich habe da mein Limit, mehr Kohle will ich da nicht rein stecken". Das ist völlig legitim und nachvollziehbar, wichtig ist dabei nur sich klar zu machen, dass dann auch das Ergebnis limitiert sein wird. Zu Deutsch, man muß dann mit etwas weniger zufrieden sein, man kann nicht die gleiche Qualität wie z.B. professionelle Studio-Aufnahmen erreichen. Dann wären die ja auch behongt, wenn sie zig Tausende von Euro in Akustik stecken würden und es doch viel billiger haben könnten ;-)
Was ich hier jetzt so schreibe gilt nicht nur für dein Projekt, aber es lesen ja der eine oder die andere mit. Es ist eher allgemeingültig, was bin ich bereit einzusetzen....und was kann ich dafür bekommen. ...gute Nacht:lazy: