• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Tony Ballard - 31. Brutstätte des Bösen

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Dr. Kulls Killerwespen bedrohen weiterhin die Welt, immer gerissener ist der Plan des verrückten Wissenschaftlers. Zwar haben Tony Ballard und sein Team eine wirkungsvolle Methode gefunden, die tödlichen Insekten zu vernichten, doch ihre schiere Anzahl stellt die Kämpfer gegen die Hölle vor eine riesige Herausforderung. Und Zeit spielt gegen sie...

Bei einem zweiteiligen Hörspiel die Spannung in beiden Episoden gleichmäßig aufrechtzuerhalten, ist die wohl größte Herausforderung, allzu bringt der erste Teil nur die Figuren für ein großes Actionspektakel in Stellung. Genau das ist nun auch bei Tony Ballard passiert, doch interessanterweise ist da der erste Teil trotzdem der etwas stärkere. Denn in „Brutstätte des Bösen“ hat mich das Gefühl beschlichen, dass hier lediglich die ausgelegten Handlungsstränge zu einem Ende geführt werden mussten, was teilweise recht hastig geraten ist. Neue Elemente werden dabei kaum hinzugefügt, sodass auch nur wenige überraschende Momente aufkommen. Vieles lässt sich vorausahnen, und nur aus den vielen, durchaus gelungenen Actionszenen baut sich leider nicht genügend Spannung auf. Gut in Szene gesetzt ist die Figur des Dr. Kull, der seine diabolischen Pläne mit viel Energie umsetzen will und dabei für einige sehr gelungene Momente sorgt. Doch auch das habet den zu flachen Spannungsbogen leider nicht an, zumal sich einige Szenen eingeschlichen haben, die den Erzählfluss mit zu viel Behäbigkeit und stören. „Brutstätte des Bösen“ ist sicherlich kein völlig misslungenes Hörspiel, es fehlt aber doch an einigen Stellen mehr Schwung und vor allem mehr Überraschungen.

Christian Weygand ist hier wieder als Dr. Kull zu hören und macht seine Sache ordentlich, die düstere Faszination, die von dem verrückten Wissenschaftler ausgeht, greift er gekonnt auf und lässt seine Szenen so treffend zur Geltung kommen. Dietmar Wunder ist als Noel Bannister wieder sehr überzeugend und bringt viel Energie in seine Passagen mit ein, auch seine authentische Betonung fällt wieder positiv auf. Thomas Nero Wolf spricht die Rolle des Nick Tomlinson mit seinem markanten Klang, der wieder viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Weitere Sprecher sind Martin Keßler, Stefan Schwenk und Patrick Bach.

Die Actionszenen in diesem Hörspiel wirken recht dominant, was durch die akustische Ausstattung noch unterstrichen wird. Hier wird mit vielen Geräuschen und Musik gearbeitet, was den Druck dieser Szenen betont. Der Abfall gegenüber den ruhigeren Momenten ist dann recht deutlich, was die Dynamik der Folge aber nicht wirklich erhöhen kann.

Das düstere, wissenschaftliche Ambiente der Folge kommt auf dem Cover gut zur Geltung, dass dank der Originalzeichnung des zugehörigen Heftromans ziemlich nostalgisch wirkt. Gut auch, dass das Insekten-Thema erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Die restliche Gestaltung der Produktion ist schlicht und übersichtlich geraten.

Fazit: Die Actionsequenzen des Hörspiels kommen gut zur Geltung und sorgen für viele kurzweilige Momente, die Spannung wird aber durch zu viele vorhersehbare Handlungsweisen gemindert. Ein paar Überraschungen mehr hätten der Folge gutgetan, die so leider hinter ihrem direkten Vorgänger etwas zurückbleibt.

VÖ: 25. Mai 2018
Label: Dreamland
Bestellnummer: 978-3-939066-74-3
 
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